NEW YORK (dpa-AFX) – Die Ängste vor einer weltweiten Verbreitung des Coronavirus haben die Wall Street wieder fest im Griff. Nach der leichten Erholung in den vergangenen Tagen fiel der Dow Jones Industrial am Freitag nun wieder um 1,42 Prozent auf 28 449,22 Punkte.

Der marktbreite S&P 500 büßte 1,23 Prozent auf 3243,24 Zähler ein. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,99 Prozent auf 9045,32 Punkte nach unten.

Die Weltgesundheitsorganisation hatte die Ausbreitung des Coronavirus zu einer „gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite“ erklärt, allerdings auch betont, noch seien keine Reise- und Handelsbeschränkungen nötig.

Ansonsten stand die Berichtssaison der Unternehmen weiter im Fokus. Ein starkes Weihnachtsgeschäft und florierende Cloud-Dienste bescherten Amazon einen glänzenden Jahresabschluss. Die Quartalsahlen überraschten positiv und sorgten bei den Aktien mit einem Plus von zuletzt fast 9 Prozent für einen Höhenflug. Inzwischen ist das Unternehmen an der Börse wieder mehr als 1 Billion US-Dollar wert.

Das IT-Urgestein IBM will sich mit einem neuen Chef nun noch stärker auf das Cloud-Geschäft fokussieren. Ginny Rometty, die IBM seit 2012 durch einen tiefgreifenden Umbau führte, gibt den Posten Anfang April auf. Ihr Nachfolger wird Arvind Krishna, der bislang den Cloud-Bereich verantwortete. Die IBM-Papiere zogen an der Dax-Spitze um knapp 4 Prozent an.

Der Kreditkarten-Riese Visa steigerte Gewinn und Erlöse dank einer großen Ausgabefreude von Kunden im Weihnachtsquartal erheblich. Obwohl das Unternehmen sogar noch ein milliardenschweres neues Aktienrückkaufprogramm ankündigte, reagierten die Anleger enttäuscht, da Visa mit seinen Geschäftszahlen die Markterwartungen lediglich erfüllt hatte. Die Anteilsscheine verloren unter den schwächsten Werten im Dow 3,5 Prozent.

Beim US-Ölkonzern ExxonMobil war der Gewinn im dritten Geschäftsquartal um die Hälfte eingebrochen. Die Anteilscheine büßten mehr als 4 Prozent ein.

Zudem drehte sich das Übernahmekarussell weiter: Die Volkswagen-Tochter Traton will sich den Rest des Lkw-Herstellers Navistar für 35 US-Dollar je Aktie einverleiben. Die Anleger zeigten sich euphorisch: Die Navistar-Aktien schnellten um rund 55 Prozent auf gut 37 US-Dollar in die Höhe. Die Traton-Papiere legten in Frankfurt in einem ebenfalls schwachen Umfeld moderat zu.

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