Angela Merkel sieht in der Corona-Krise „Anlass zu vorsichtiger Hoffnung“. Verschärfungen seien daher nicht nötig. Aber, so die Kanzlerin: „Wir dürfen uns nicht in Sicherheit wiegen.“

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hält eine Verschärfung der Schutzmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie derzeit für nicht erforderlich. „Die neuesten Entwicklungen der Zahlen geben Anlass zu vorsichtiger Hoffnung“, sagte sie in Berlin. Der Anstieg der Neuinfizierten-Zahlen „flacht sich langsam ab“. Eine Verschärfung der Maßnahmen sei deshalb „zum jetzigen Zeitpunkt nicht notwendig“.

„Wir dürfen uns nicht in Sicherheit wiegen“

Die Kanzlerin appellierte aber eindringlich an die Bürger, sich auch über die Osterfeiertage an die bestehenden Auflagen zu halten. „Wir dürfen uns nicht in Sicherheit wiegen“, sagte sie. „Wir dürfen jetzt nicht leichtsinnig sein.“ Die Lage sei weiter „fragil“, und „wir können jetzt schnell zerstören, was wir jetzt erreicht haben“. „Ich wäre gerne, wirklich mit Freude und die Erste, die Ihnen sagen würde, es ist alles wie es war und wir könnten wieder loslegen, aber so ist es halt nicht“, sagte die Kanzlerin weiter.

Diese Staaten lockern die Corona-Einschränkungen 18.40Über die nächste Phase des Kampfs gegen das Virus wolle sie nach Ostern, am kommenden Mittwoch mit den Ministerpräsidenten der Länder beraten. Dann soll es auch um die Frage gehen, wie es mit den bislang bis zum 19. April befristeten Maßnahmen weitergeht. Eine Lockerung werde „nur in kleinen Schritten“ erfolgen können, sagte Merkel. „Wir müssen immer wieder die Folgen beachten.“

„Prüfung bis zum Ende bestehen“

An die Bürgerinnen und Bürger gerichtet sagte sie: „Wir haben in den letzten Wochen gemeinsam viel Kraft bewiesen. Jetzt kommt es darauf an, darin nicht nachzulassen – damit meine ich alle ohne Ausnahme.“ Weiter sagte sie: „Wir können dann das Land gegen das Virus verteidigen und diese schwere Prüfung, die noch eine ganze Weile anhalten wird, bis zum Ende bestehen.“

Die Kanzlerin äußerte sich auch zu einem europäischen Rettungspaket. So sehe sie die EU-Finanzminister sehr nah an einem Kompromiss: „Ich hoffe, dass es zu einem Ergebnis kommt, das wäre einfach ein sehr gutes Zeichen – zumal man sich sehr nahe ist“, sagte sie und bekräftigte, europäische Solidarität sei dringend nötig. Deutschland sei dazu bereit und auch verpflichtet, es gebe aber unterschiedliche Instrumente. „Sie wissen, dass ich nicht glaube, dass wir sozusagen eine gemeinschaftliche Haftung haben sollten“, sagte Merkel. Es gebe aber viele andere Möglichkeiten, Solidarität zu zeigen. Als Beispiel nannte Merkel das europäische Kurzarbeiter-Programm „Sure“.

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