Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die israelische Armee beauftragt, die Evakuierung der Stadt Rafah vorzubereiten. „Es ist unmöglich, das Kriegsziel der Eliminierung der Hamas zu erreichen, wenn vier Hamas-Bataillone in Rafah verbleiben“, teilte Netanjahus Büro mit. Das Militär solle der Regierung einen „kombinierten Plan zur Evakuierung der Bevölkerung und zur Zerstörung der Bataillone“ vorlegen.

„Es ist klar, dass intensive (militärische) Aktivitäten in Rafah
es erfordern, dass die Zivilisten die Kampfzone räumen“, ließ Netanjahu
zudem mitteilen. Zuletzt war der internationale Druck auf ihn gestiegen. Die USA hatten Israel aufgefordert, mehr zum Schutz der Zivilisten im Gazastreifen zu unternehmen und mehr Hilfe für die Bevölkerung in
Gaza zu ermöglichen.

Auch UN-Generalsekretär António Guterres hatte bereits zuvor vor einer humanitären Katastrophe und Folgen für die gesamte Region gewarnt. Die Hälfte der Bevölkerung des Gazastreifens sei in Rafah zusammengepfercht und könne nirgendwo anders hin, schrieb er auf der Onlineplattform X. In Deutschland hatte Außenministerin Annalena Baerbock sich gegen ein militärisches Vorgehen in Rafah ausgesprochen.

Die Lage in Rafah gilt dabei als besonders prekär. In der Stadt sollen sich derzeit 1,3 Millionen Menschen aufhalten. Der Großteil von ihnen ist bereits aus anderen Teilen des Gazastreifens nach Rafah geflohen, teils auf Anordnung des israelischen Militärs. Vor dem Krieg hatte die Stadt rund 300.000 Einwohnerinnen und Einwohner. 

Am 7. Oktober 2023 hat die Terrororganisation Hamas bei einem Großangriff etwa 1.200 Menschen im Süden Israels getötet und über 200 Personen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel rief daraufhin den Kriegszustand aus und
reagierte mit Bombardierungen sowie der Entsendung von Bodentruppen in die Region. Angesichts der hohen Zahl ziviler Opfer wächst international die Kritik am Vorgehen der israelischen Armee.

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