In den USA haben Abgeordnete der Republikaner und der Demokraten in beiden Kongresskammern einen Gesetzesentwurf
eingebracht, der das Verbot der Plattform TikTok vorsieht. Als Begründung
lieferte der republikanische Senator Marco Rubio die Absicht, alle Transaktionen
sozialer Medien zu unterbinden, die von China und Russland beeinflusst würden.
Es gehe hier nicht um kreative Videos, „sondern um eine App, die jeden Tag die
Daten mehrerer Millionen amerikanischer Kinder und Erwachsener sammelt“.

Sein Parteikollege
Mike Gallagher verglich eine Duldung TikToks mit einer Erlaubnis für die
Sowjetunion, während des Kalten Krieges die Zeitungen New York Times und
Washington Post sowie große TV-Sender aufzukaufen.

Weder der
TikTok-Mutterkonzern Bytedance noch die chinesische Regierung haben zu dem
Gesetzesentwurf bislang Stellung bezogen. In der Vergangenheit hat China Vorwürfe
der Spionage zurückgewiesen.

FBI warnte vor Datenklau

Seit Jahren
kritisieren US-amerikanische Sicherheitsbehörden und Politiker die
Videoplattform. Im November warnte FBI-Chef Christopher Wray, die chinesische
Regierung könnte die App benutzen, um die Kontrolle über die Daten von
Millionen von US-Bürgerinnen und -Bürgern zu erlangen. Indem sie TikToks
Empfehlungsalgorithmen manipuliere, könne sie außerdem Einfluss ausüben. In mehreren
Bundesstaaten wie Texas gilt bereits ein Installationsverbot der App auf
Geräten der Verwaltung. Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hatte 2020 versucht, Amerikanern das Herunterladen der App zu verbieten.

In Deutschland hat Verkehrs- und Digitalminister Volker Wissing (FDP) im Juni ein spezielles
Gesetz zur Regulierung von TikTok abgelehnt. Innerhalb weniger Jahre ist TikTok unter deutschen Jugendlichen zu einem der beliebtesten sozialen Medien avanciert. Zwar sind Plattformen wie YouTube oder Instagram – beide aus den USA – noch mehr gefragt: Rund drei Viertel der 16- bis 18-Jährigen nutzen diese regelmäßig. Doch TikTok hat die US-Konkurrenten beinahe eingeholt; fast zwei Drittel der befragten Jugendlichen gaben bei einer Umfrage der Postbank an, dort Videos zu schauen oder selbst hochzuladen. 

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