Hundehalter in Leipzig müssen sich womöglich bald auf höhere Kosten einstellen. Da die geliebten Vierbeiner sehr viel CO2 ausstoßen, erwägt die sächsische Stadt eine Erhöhung der Hundesteuer. Der Schritt könnte einen herben Verlust an Steuergeldern nach sich ziehen. 

Dieser Beitrag erschien zuerst an dieser Stelle auf RTL.de

Klimaschutz ist in aller Munde – und betrifft in Leipzig bald alle Hunde. Zumindest, wenn es nach den Freibeutern geht. „Der Oberbürgermeister wird beauftragt, ein Konzept zu erarbeiten, das die Klimaziele der Stadt Leipzig bei der Erhebung der Hundesteuer berücksichtigt“, heißt es in einem Antrag der Partei. Sollte dem stattgegeben werden, könnte die Hundesteuer (derzeit 96 Euro pro Jahr) auf einen dreistelligen Betrag steigen.

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Studie über deutlichen CO2-Fußadruck von Hunden

Die Partei, die vier der 70 Stadträte in Leipzig stellt, begründet ihren Antrag mit den „strengen Klimaschutzzielen“, zu denen sich die Stadt verpflichtet habe. Die sehen vor, die CO2-Emissionen alle fünf Jahre um 10 Prozent zu reduzieren, oder den Pro-Kopf-Ausstoß des Klimagiftes bis zum Jahr 2050 auf 2,5 Tonnen zu senken.

Dass jetzt Hunde ins Visier der Freibeuter geraten sind, verdanken die Vierbeiner einer Studie der TU Berlin. Die komme zu dem Ergebnis, „dass der durchschnittliche Haushund während seiner Lebenszeit circa 8,2 Tonnen CO2 verursacht.“ Demnach verursacht ein Hund damit 630 kg CO2 pro Jahr. Zum Vergleich: bei einem Menschen sind es etwa 8,9 Tonnen.

Hohe Steuereinnahmen pro Jahr für Hunde 

Weiter heißt es: „Ein Hund in Leipzig produziert damit etwa 40 Prozent des CO2-Ausstoßes eines Benziners pro Jahr.“ Bei dieser Rechnung gehen die Autoren der Studie von einem Auto aus, das fünf Liter auf 100 Kilometern verbraucht. Zurück zum Tier: „In Leipzig waren Anfang 2019 mehr als 21.611 Hunde registriert, die zusammen 13.614,93 Tonnen CO2 ausstießen.“

Der Leipziger Stadtrat hat den Antrag der Freibeuter „in die Gremien verwiesen“, wie es in schönstem Amtsdeutsch heißt. „Alle kommunalen Abgaben und Steuern“ würden hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf das Klima analysiert“, heißt es in einem Stadtratsbeschluss.

Laut „Bild“-Zeitung bereitet der Antrag besonders dem Kämmerer Kopfzerbrechen. Die Hundesteuer spült derzeit jährlich etwa zwei Millionen Euro in seine Kasse. Ein zu starker Anstieg der Steuer könnte dazu führen, dass Menschen ihre Hunde abschaffen. Folge: sinkende Steuereinnahmen. Das soll nach Möglichkeit vermieden werden.

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