Tag 185 seit Kriegsbeginn: Auf der Krim soll es russische Militärtransporte geben. Präsident Selenskyj warnt vor neuem Stromausfall im AKW Saporischschja. Alle Infos im Newsblog.Kasachstan erklärt vorübergehenden Verzicht auf Waffenexporte17.55 Uhr: Russlands Verbündeter Kasachstan kündigt einen vorübergehenden Stopp sämtlicher Waffenexporte an. Kasachstan werde ein Jahr lang keine Rüstungsgüter ins Ausland liefern, teilt die Regierung mit, ohne eine Begründung dieses Schritts zu nennen. Zum Umfang bisheriger Rüstungsexporte äußert sie sich ebenfalls nicht. Die an Russlands grenzende Ex-Sowjetrepublik produziert zahlreiche Militärgüter wie Panzerfahrzeuge, Waffen und Munition. Kasachstan unterhält Wirtschaftsbeziehungen auch zur Ukraine und hat bisher vermieden, in dem Konflikt Partei zu ergreifen.Putin ordnet Sozialleistungen für ukrainische Flüchtlinge an16.13 Uhr: Kremlchef Wladimir Putin hat ein Dekret über monatliche Sozialleistungen für die vor dem Krieg in der Ukraine nach Russland geflüchteten Menschen unterzeichnet. So sollen Rentner monatlich 10.000 Rubel (rund 166 Euro) erhalten und Frauen für die Geburt eines Kindes einmalig 20.000 Rubel, wie aus dem am Samstag in Moskau veröffentlichten Dokument hervorgeht. Berechtigt seien Flüchtlinge, die wegen des Krieges ihre Heimat verlassen mussten, heißt es. Putin hatte am 24. Februar den Angriff auf die Ukraine befohlen.AKW-Beschuss: Russland und Ukraine beschuldigen sich gegenseitig14.35 Uhr: Das von russischen Truppen besetzte ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja ist nach Angaben beider Seiten abermals beschossen worden. Russland und die Ukraine weisen sich erneut gegenseitig die Verantwortung dafür zu. Das russische Verteidigungsministerium erklärt, auf dem Gelände seien 17 ukrainische Geschosse eingeschlagen. Dabei seien unter anderem ein Lagergebäude für nukleare Brennstoffe und ein Trockenlager für verbrauchte Brennelemente getroffen worden. Die Strahlung auf der Werksanlage sei jedoch normal. Der ukrainische Energiekonzern Energoatom, dessen Belegschaft das Kraftwerk unter russischer Kontrolle betreibt, spricht von Beschuss durch russische Truppen. Der Schaden werde noch untersucht.Polen kauft Panzer in Südkorea13.03 Uhr: Angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine kauft Polen für rund 5,8 Milliarden Dollar schweres Kriegsgerät in Südkorea. Die Behörden in Seoul erklärten am Samstag, Polen habe mit zwei südkoreanischen Rüstungsfirmen unter anderem die Lieferung von Panzern des Typs K2 Black Panther und Panzerhaubitzen vom Typ K9 vereinbart. Das Nato-Mitglied Polen hatte sich jüngst angesichts der Spannungen zu einer Ausweitung seiner Waffenimporte entschlossen.Der bereits am Freitag mit Polen unterzeichnete Vertrag ist Teil eines größeren Rüstungsgeschäfts, das beide Länder bereits im Juli vereinbart hatten. Zum Volumen wurden dazu offiziell keine Angaben gemacht. Es wurde in südkoreanischen Medien auf bis zu 15 Milliarden Dollar geschätzt.AKW Saporischschja beschossen – Radioaktivität könnte austreten13 Uhr: In dem von russischen Truppen besetzten ukrainischem Atomkraftwerk Saporischschja besteht nach Angaben des Betreibers das Risiko des Austritts von Radioaktivität. Die Anlage sei erneut „mehrmals“ beschossen worden, teilte der staatliche ukrainische Energiekonzern Energoatom am Samstag mit. Dadurch sei die Infrastruktur des größten Atomkraftwerks Europas beschädigt worden. Nach Angaben des Betreibers lief das Akw gegen Samstagmittag „mit dem Risiko, Radioaktivitäts- und Feuerschutz-Standards zu verletzen“.Seit einigen Wochen werden die Gegend des Akw Saporischschja und auch Teile des Werksgeländes immer wieder beschossen, die Ukraine und Russland machen sich gegenseitig dafür verantwortlich. Erst am Freitag war das Kraftwerk nach eintägiger Unterbrechung wieder ans ukrainische Stromnetz angeschlossen worden. Zuvor war das Atomkraftwerk nach ukrainischen Angaben infolge russischer Angriffe erstmals in seiner Geschichte vollständig vom Stromnetz getrennt worden.Briten liefern Unterwasser-Drohnen an Ukrainer11.42 Uhr: Großbritannien liefert der Ukraine nach eigenen Angaben sechs Unterwasser-Drohnen zum Räumen von Minen vor der Schwarzmeerküste. Dafür würden zudem mehrere Dutzend Angehörige der ukrainischen Marine ausgebildet, teilt das britische Verteidigungsministerium mit.London: Angriffe in Ostukraine werden intensiver9.24 Uhr: Die russische Armee hat nach britischen Erkenntnissen ihre Angriffe in der Ostukraine zuletzt wieder verstärkt. In den vergangenen fünf Tagen habe die Intensität russischer Attacken nahe der Großstadt Donezk wieder zugenommen, teilte das Verteidigungsministerium in London am Samstag unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Mit den Angriffen wollten die russischen Truppen vermutlich zusätzliche ukrainische Truppen im Osten binden, um eine erwartete ukrainische Gegenoffensive im Süden des Landes zu erschweren, hieß es.Es habe heftige Kämpfe nahe der Städte Siwersk und Bachmut nördlich von Donezk gegeben. Truppen der moskautreuen Separatisten seien vermutlich weiter ins Zentrum des Dorfes Pisky nahe des zerstörten Flughafens Donezk vorgedrungen, hieß es weiter. Insgesamt hätten die russischen Einheiten aber nur wenige Geländegewinne verzeichnet.Ukraine meldet Angriffe bei Cherson4.10 Uhr: Das ukrainische Operationskommando „Süd“ meldet, dass ukrainische Truppen bei Cherson drei russische Selbstfahrlafetten, zwei Mehrfachraketenwerfer, Artillerie und ein Mörsersystem zerstört hätten. Außerdem sei ein Munitionsdepot angegriffen worden. Dabei seien weitere Fahrzeuge zerstört worden.Berichte: Russland verlegt schweres Gerät auf die Krim3 Uhr: Nach Augenzeugenberichten soll Russland schweres Militärgerät auf die Krim verlegt haben. Mit schwerer militärischer Ausrüstung beladene Waggons wurden am Taman-Bahnhof auf der russischen Seite der Kertsch-Brücke entdeckt, die zur annektierten Krim führt. Das berichtet Radio Free Europe/Radio Liberty. Laut der Nachrichtenagentur sollen schwere Fahrzeuge, Haubitzen und gepanzerte Fahrzeuge auf dem Bahnsteig gesichtet worden sein. Die Informationen können nicht unabhängig überprüft werden.Medwedew: Verzicht auf Nato-Beitritt der Ukraine reicht nicht0.55 Uhr: Nach Angaben des Vize-Vorsitzenden des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, würde auch ein offizieller Verzicht der Ukraine auf einen Nato-Beitritt den Krieg in der Ukraine nicht beenden. „Der Verzicht auf einen Beitritt zur nordatlantischen Allianz ist jetzt von absolut entscheidender Bedeutung, reicht aber nicht aus, um Frieden zu schaffen“, sagte Medwedew laut Angaben russischer Nachrichtenagenturen im französischen Fernsehsender LCI.Russland werde seine militärische Kampagne fortsetzen, bis es seine Ziele erreicht habe. Die russische Regierung sei jedoch unter bestimmten Bedingungen zu Gesprächen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bereit. Medwedew gilt als enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin.Ukraine hat eine Million Tonnen Agrarprodukte exportiert0.20 Uhr: Die Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge seit dem Abschluss eines Abkommens unter der Vermittlung der Türkei und der UN eine Million Tonnen Agrarprodukte über seine Schwarzmeer-Häfen exportiert. Dabei seien 44 Schiffe zu 15 Staaten aufgebrochen, sagt Selenskyj im Fernsehen. Ziel seiner Regierung sei, drei Millionen Tonnen pro Monat zu exportieren.Selenskyj erneuert Warnung für AKW Saporischschja0.10 Uhr: Nach dem Zwischenfall am von Russland besetzten Atomkraftwerk Saporischschja hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor weiteren Notlagen gewarnt. „Ich möchte betonen, dass die Situation sehr riskant und gefährlich bleibt“, sagte Selenskyj in einer Videoansprache in der Nacht zum Samstag. „Jede Wiederholung (…) wird das Kraftwerk erneut an den Rand einer Katastrophe bringen.“ Einmal mehr forderte er einen baldigen Besuch internationaler Experten sowie den Rückzug der russischen Truppen von dem AKW-Gelände, das diese seit März besetzt halten.Freitag, 26. AugustAuch zweiter Reaktor im AKW Saporischschja wieder am Netz21.09 Uhr: Auch ein zweiter Reaktor des russisch besetzten Kernkraftwerks Saporischschja ist nach Darstellung des ukrainischen Staatskonzerns Energoatom wieder am Netz.Am Donnerstag wurde das AKW – laut Energoatom infolge des Beschusses durch russische Truppen – komplett vom ukrainischen Stromnetz abgekoppelt. Erst in der Nacht auf Freitag kam die Anlage wieder ans Netz. Immer wieder kam es zuletzt zu Explosionen und Bränden auf dem Gelände des Kraftwerks. Die Ukraine und Russland beschuldigen sich gegenseitig. Scholz: Werden Ukraine-Kurs „die ganze Zeit“ durchziehen19.30 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz hat Kritik auch aus den eigenen Reihen an dem Ukraine-Kurs der Regierung zurückgewiesen. Deutschland werde keine Alleingänge, etwa bei der Belieferung der Ukraine mit Waffen gehen, sagte er auf einer SPD-Wahlveranstaltung in Cuxhaven. Aber man müsse gegen Russlands imperialistisches Vorgehen Widerstand leisten.Dies werde man „die ganze Zeit“ besonnen und entschlossen durchhalten. Man müsse allerdings auf die Ängste der Bürger eingehen und ihnen den Kurs erklären. „Natürlich ist es ein Problem, wenn sie die Zeitungen aufschlagen und ihre eigenen Zweifel nicht immer wiederfinden“, sagt er und erwähnt Anhänger von CDU, Grünen, FDP und SPD.Nato-Chef nennt russische Arktis-Präsenz strategische Herausforderung18.30 Uhr: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg bezeichnet die russische Militärpräsenz in der Arktis als strategische Herausforderung für das westliche Bündnis. „Die Bedeutung des hohen Nordens nimmt für die Nato und für Kanada zu, da wir einen signifikanten Aufbau des russischen Militärs mit neuen Stützpunkten und neuen Waffensystemen beobachten“, sagt er bei einem Besuch in Kanada. Die Nato benötige in der Region eine starke Präsenz.Högl kritisiert ausbleibende Schützenpanzer-Lieferung an Ukraine16.42 Uhr: Die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl, hat die fehlende Genehmigung der Bundesregierung zur Lieferung deutscher Schützenpanzer an die Ukraine kritisiert. Dabei gehe es um Fahrzeuge des Typs „Marder“, sagte Högl im „Interview der Woche“ des Deutschlandfunks. Ihre Ausfuhr wurde bislang von der Regierung nicht freigegeben.“Die Marder, die jetzt bei der Industrie noch verfügbar sind, die stehen ja im Moment nicht der Truppe zur Verfügung und deswegen wären die auch gut geeignet, um die Ukraine zu unterstützen“, sagte die SPD-Politikerin. Die Fahrzeuge werden derzeit vom Rüstungskonzern Rheinmetall instandgesetzt. Ihre Lieferung an die Ukraine fordern auch Verteidigungspolitikerinnen und -politiker von Grünen und FDP.AKW-Betreiber: Kraftwerk Saporischschja wieder am Stromnetz13.39 Uhr: Das von russischen Truppen besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist nach Angaben der Betreibergesellschaft Energoatom wieder ans Stromnetz angeschlossen. Einer der am Vortag gestoppten Reaktorblöcke sei wieder am Netz, teilte das Unternehmen am frühen Freitagnachmittag mit. Das Atomkraftwerk war am Donnerstag nach Angaben des Betreibers infolge von Bränden vollständig vom ukrainischen Stromnetz genommen worden, was Befürchtungen einer drohenden Atomkatastrophe geweckt hatte.London: Absichtliche Falschinformation soll Versagen des russischen Militärs kaschieren12.33 Uhr: Behauptungen Moskaus zu angeblich absichtlich verlangsamten Angriffen in der Ukraine sind nach Ansicht britischer Experten falsch. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London am Freitag hervor. Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte am Mittwoch gesagt, seine Armee habe ihre Angriffe verlangsamt, um die ukrainische Zivilbevölkerung zu schonen.Doch den Briten zufolge ist das eine absichtliche Falschinformation, die das Versagen des russischen Militärs kaschieren soll. „Russlands Offensive ist zum Halten gekommen wegen schwacher Leistungen des russischen Militärs und heftiger ukrainischer Gegenwehr“, hieß es in der per Twitter veröffentlichten Mitteilung der Briten. Die russischen Streitkräfte hätten wiederholt von Schoigu gesetzte Fristen nicht eingehalten.Es sei sehr wahrscheinlich, dass der russische Präsident Wladimir Putin und Schoigu mindestens sechs Generäle entlassen hätten, weil ihnen der Vormarsch nicht schnell genug gegangen sei, hieß es in der Mitteilung weiter.Ukraine kontrolliert weiter 45 Prozent des Donezker Gebiets12.29 Uhr: Nach über sechs Monaten russischem Angriffskrieg kontrolliert Kiew in der Ostukraine weiter große Teile des Donezker Gebiets. 45 Prozent stünden unter ukrainischer Kontrolle, sagte Militärgouverneur Pawlo Kyrylenko am Freitag beim TV-Sender Nastojaschtscheje Wremja. Vor dem russischen Einmarsch am 24. Februar standen demnach etwa zwei Drittel des Gebiets mit etwa 1,67 Millionen Einwohnern unter ukrainischer Kontrolle. Im verbliebenen Teil würden sich derzeit etwa 350.000 Menschen aufhalten, sagte Kyrylenko.Russland war am 24. Februar in die Ukraine einmarschiert. Seitdem wurde das ostukrainische Gebiet Luhansk komplett erobert. Dazu stehen weite Teile der Gebiete Charkiw, Donezk, Saporischschja und Cherson in der Ost- und Südukraine unter russischer Kontrolle.Nach Explosionen: Russland zieht Kampfjets von der Krim ab11.59 Uhr: Nach mehreren Explosionen auf der von Russland im Jahr 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim hat Moskau offenbar reagiert und militärisches Gerät von der Halbinsel abgezogen. Um weitere Verluste von Flugzeugen zu vermeiden, habe Russland bereits zehn seiner Kampfflieger zurück auf russisches Gebiet verlegt, heißt es in einem Geheimbericht der Nato, aus dem „Business Insider“ zitiert. Dabei handele es sich um sechs SU-35S-Kampfjets und vier MiG-31BM-Abfangjäger. Um zukünftige Angriffe abzuwehren, hat Russland dem Bericht zufolge außerdem die Zahl seiner taktischen Boden-Luft-Raketen vor Ort erhöht. In den vergangenen Wochen kam es mehrfach zu Explosionen auf der Krim, unter anderem auf einem Militärstützpunkt und einem Munitionsdepot. Die Ukraine gab an, dass bei den Explosionen auf dem Luftwaffenstützpunkt mindestens zehn Flugzeuge zerstört worden seien. Die Führung in Kiew hat die Verantwortung für die Explosionen nicht übernommen. Viele Beobachter gehen aber von einem ukrainischen Angriff aus, auch wenn viele Details unklar sind. Nach den Vorfällen im Munitionsdepot lobte die Ukraine die „Operation Entmilitarisierung“. Mehr dazu lesen Sie hier.Belarus: Kampfjets für Ausstattung mit A-Waffen umgerüstet11.48 Uhr: Belarussische Kampfjets vom Typ SU-24 sind nach Angaben von Präsident Alexander Lukaschenko so umgerüstet worden, dass sie mit Atomwaffen bestückt werden können. Der Schritt sei mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vereinbart worden, sagte Lukaschenko vor Journalisten. Belarus hat keine eigenen Atomwaffen, ist aber ein Verbündeter der Nuklearmacht Russland. Belarus hat Russland die Nutzung seines Territoriums für die Invasion der Ukraine erlaubt.Präsidentenberater sagt Kriegsende für nächsten Sommer voraus11.27 Uhr: Ein Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zeigt sich optimistisch, was den Kriegsverlauf angeht. Im Interview mit „Bild“ sagte Oleksyj Arestovych auf die Frage, wann es Frieden geben könne: „Im schlimmsten Fall könnte es im Juli oder im Sommer des nächsten Jahres sein, 2023, und im besten Fall könnte es im Januar oder Februar sein, so etwas in der Art, denke ich.“ Man sehe, dass die russische Armee diesen Krieg nicht mehr lange aushalten könne, da sie ihre Größe und Mobilisierung verloren habe. Man sehe bereits jetzt, dass die russischen Truppen nicht wirklich vorankämen. Experten sind mit solchen Voraussagen zurückhaltend. „Ein Ausblick ist immer schwierig“, sagte der Militärhistoriker Bastian Matteo Scianna im Interview mit t-online. Es gebe aber Faktoren, die den Krieg bedingen und die man beobachten könne, etwa wirtschaftliche Aspekte, die Moral der Truppen und auch politische Aspekte. Das Interview lesen Sie hier.Putin will Armee vergrößern: Das steckt dahinter10.36 Uhr: Kremlchef Putin will in vier Monaten Zehntausende neue Soldaten rekrutieren. Fachleute sind skeptisch. Hier lesen Sie mehr.Die Nacht im Überblick6.51 Uhr: Präsident Selenskyj fordert nach der Notabschaltung des AKW Saporischschja ein Eingreifen. Kanzler Scholz will den Krieg nicht eskalieren lassen. Einen Überblick über die Ereignisse lesen Sie hier.Ukraine: Haben russisches Munitionslager zerstört3.30 Uhr: Ukrainische Streitkräfte haben nach eigenen Angaben russische Infrastruktur im Gebiet Cherson zerstört. Das Einsatzkommando „Süd“ berichtete, dass zwei gepanzerte Fahrzeuge und ein Kommunikationszentrum der 98. Luftlandedivision bei Cherson und ein Munitionslager in Novovoskresensk getroffen worden seien.Selenskyj fordert schnelle Reaktion auf Zwischenfall in AKW1 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr hat verstärkten internationalen Druck auf Russland gefordert, um eine Räumung des besetzten Kernkraftwerks Saporischschja zu erreichen. Er verwies auf die Notabschaltung von zwei Reaktoren am Donnerstag wegen eines zweimaligen Ausfalls der Stromversorgung.Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA und andere internationale Organisationen müssten viel schneller handeln als bislang, sagte Selenskyj abends in seiner Videoansprache in Kiew. „Jede Minute, die das russische Militär im Kernkraftwerk bleibt, bedeutet das Risiko einer globalen Strahlenkatastrophe.“Donnerstag, 25. AugustIAEA: AKW Saporischschja wieder am Stromnetz22 Uhr: Der Direktor der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) Rafael Manuel Grossi gab am Donnerstagabend bekannt, dass das AKW Saporischschja wieder ans ukrainische Stromnetz angeschlossen ist. Grossi bezog sich dabei auf den ukrainischen Betreiber der Anlage, Energoatom.Nichtsdestotrotz seien alle sechs Reaktoren weiterhin ausgeschaltet. Grossi betonte erneut die Notwendigkeit einer Inspektion des AKW durch die IAEA.Kiew benennt 95 Straßen mit russischem Bezug neu21.06 Uhr: Kiew hat die Namen von 95 Straßen geändert, die bislang einen russischen oder sowjetischen Bezug hatten. Der Bürgermeister der Hauptstadt, Vitali Klitschko, kündigt auf Telegram an, dass weitere Schritte folgen sollen. Als neue Namen wurden etwa „London“ gewählt zu Ehren des engen Verbündeten Großbritannien. Eine weitere Straße, die bislang den Namen eines sowjetischen Verteidigungsministers trug, ist jetzt nach dem Asow-Regiment benannt. Russland hat die Einheit der ukrainischen Armee als Terrororganisation eingestuft.USA warnen Russland vor Umleitung von AKW-Strom20.51 Uhr: Nach der zwischenzeitlichen Trennung des russisch besetzten Atomkraftwerks Saporischschja vom ukrainischen Netz haben die USA Moskau vor einer Umleitung des Stroms gewarnt. „Um es ganz klar zu sagen: das Atomkraftwerk und der Strom, den es produziert, gehören der Ukraine“, sagte der stellvertretende Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel, am Donnerstag. Jeder Versuch, das Werk von der ukrainischen Stromversorgung zu trennen und in russisch besetzte Gebiete umzuleiten sei „inakzeptabel“.Zuvor war das von Russland besetzte ukrainische AKW Saporischschja Angaben aus Kiew zufolge zumindest zwischenzeitlich vom ukrainischen Stromnetz getrennt worden. Das sei erstmalig vorgekommen, teilte der staatliche Atomkraftwerksbetreiber Energoatom mit.Russland „filtert“ Ukrainer in 21 Einrichtungen20.34 Uhr: Russland und seine Verbündeten betreiben einem US–Bericht zufolge 21 Einrichtungen, in denen ukrainische Zivilisten und Kriegsgefangene festgehalten, verhört und dann weitergeleitet werden. Die Untersuchung der Yale University mit Unterstützung des US-Außenministeriums beschreibt ein System, in dem Zivilisten registriert werden, bevor sie entweder freigelassen, weiter festgehalten oder nach Russland abtransportiert werden.Der Leiter des Humanitarian Research Lab in Yale, Nathaniel Raymond, spricht von einem „Filtrationssystem“ für Menschen. Der Bericht basiert unter anderem auf Satellitenbildern. Eine russische Stellungnahme liegt nicht vor. Die Ukraine wirft Russland vor, Hunderttausende Menschen aus den besetzten Gebieten verschleppt zu haben. Die Regierung in Moskau erklärt, man biete humanitäre Hilfe für diejenigen an, die die Region verlassen wollten.Umstrittenes sowjetisches Denkmal in Riga abgerissen17.57 Uhr: In Lettland ist das sowjetische Siegesdenkmal in der Hauptstadt Riga dem Erdboden gleichgemacht worden. Auf Weisung der städtischen Behörden brachten am Donnerstag zwei Bagger mit pneumatischen Hämmern den 79 Meter hohen Obelisken mit Sowjetstern an der Spitze zum Einsturz.Um Punkt 16.42 Uhr Ortszeit fiel die riesige Betonsäule nach stundenlangen Arbeiten mit einem großen Knall zu Boden – unter dem Beifall zahlreicher Schaulustiger. Davor waren in den Tagen zuvor bereits mit schwerem Gerät die meterhohen Bronze-Statuen entfernt worden.In Lettland müssen nach einem unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gefassten Parlamentsbeschluss alle Objekte, die totalitäre Regime verherrlichen, bis zum 15. November demontiert werden. Die Regelung zielt speziell auch auf den Abriss des sowjetischen Siegesdenkmals. „Dieses Denkmal war eine ständige Erinnerung an unsere Besatzung, das damit verbundene Schicksal vieler Menschen – Deportationen, Repressionen und so weiter. Wir brauchen kein solches Denkmal“, sagte Staatspräsident Egils Levits im lettischen Fernsehen, das den Abriss in einem Livestream übertrug.Betreiber: AKW Saporischschja „komplett“ vom Netz genommen15.22 Uhr: Das Atomkraftwerk Saporischschja wurde am Donnerstag „komplett“ vom ukrainischen Stromnetz genommen, teilte die ukrainische Betreibergesellschaft Energoatom im Onlinedienst Telegram mit. Die beiden zuletzt noch arbeitenden Reaktoren der Anlage wurden nach Beschuss der Anlage vom Netz abgekoppelt. Dies sei „das erste Mal in der Geschichte der Anlage“ geschehen. Mehrere Kommunikationswege seien durch russische „Terroranschläge“ zerstört worden. In der Nähe des Kraftwerks habe es zudem Brände gegeben.Ob das Kraftwerk mittlerweile wieder ans Netz angeschlossen wurde, ist derzeit unklar. Russische und ukrainische Nachrichtenagenturen berichten von einem vorübergehenden Stromausfall in der Region. In mehreren Orten soll es nun wieder Strom geben. Zuvor kam es nach erneutem Beschuss zu einem zwischenzeitlichen Stromausfall in der Region. Das Sicherheitssystem im Kraftwerk wurde aktiviert. Die Ukraine wirft den russischen Streitkräften vor, das größte AKW Europas gezielt zu beschießen. Der Kreml dementiert das. Putin stockt Armee um Hunderttausende auf14.01 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur RIA ein Dekret zur personellen Aufstockung der Streitkräfte von 1,9 auf 2,04 Millionen unterzeichnet. Der Erlass soll am 1. Januar in Kraft treten. Mehr dazu lesen Sie hier.Stromausfall in AKW – Sicherheitssystem läuft14 Uhr: Nach einem Stromausfall in der Region sind in dem Atomkraftwerk Saporischschja in der südlichen Ukraine der russischen Nachrichtenagentur RIA zufolge die Sicherheitssysteme aktiviert worden. Zuvor wurden aus weiten Teilen der von russischen Truppen kontrollierten Regionen Saporischschja und Cherson Stromausfälle gemeldet. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, das ukrainische Militär habe Europas größtes AKW beschossen. Beide Seiten haben sich bereits mehrfach vorgeworfen, das Gebiet um das AKW beschossen zu haben. Das AKW ist von russischen Truppen besetzt, wird aber noch von ukrainischen Technikern betrieben.Ukraine will Putin vor internationales Tribunal stellen13.58 Uhr: Sechs Monate nach Beginn der russischen Invasion arbeitet Kiew daran, Russlands Präsidenten Wladimir Putin und seine Militär-Befehlshaber für den Angriffskrieg gegen die Ukraine vor Gericht zu bringen. Angestrebt wird von ukrainischer Seite ein internationaler Strafgerichtshof, der Russlands „Verbrechen der Aggression“ untersuchen soll.Ein entsprechendes Tribunal sei „der einzige Weg, um sicherzugehen, dass die Kriminellen, die den Ukraine-Krieg begonnen haben, schnell zur Rechenschaft gezogen werden“, sagte der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Smirnow, der Nachrichtenagentur AFP.Die Definition eines „Verbrechens der Aggression“ wurde 2010 im Römischen Statut des Internationalen Strafgerichtshofs festgelegt. Eine ähnliche Auffassung von „Verbrechen gegen den Frieden“ wurde in den Prozessen von Nürnberg und Tokio nach dem Zweiten Weltkrieg angewandt.Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) ermittelt bereits wegen Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermords in der Ukraine. Doch der IStGH kann nicht von sich aus die Vorwürfe der Aggression untersuchen, weil weder Russland noch die Ukraine das Rom-Statut ratifiziert haben.Er wünsche sich, dass das Tribunal „nächstes Jahr“ seine Arbeit aufnehme, sagte Smirnow. „Die Welt hat ein kurzes Gedächtnis“, begründete er die Eile. Die Ukraine sei sich bewusst, dass die Angeklagten nicht erscheinen würden, doch ein solches Gericht „wird sicherstellen, dass diese Menschen als Kriminelle gebrandmarkt werden, und dass sie nicht in der zivilisierten Welt reisen können“, erläuterte er.Atomenergie-Organisation sieht Einigung 13.34 Uhr: Russlands Verteidigungsminister Sergei Schoigu und sein französischer Amtskollege Sébastien Lecornu haben zur Lage im ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja telefoniert. Dabei habe Schoigu seinen Kollegen über den „russischen Standpunkt zu den ukrainischen Angriffen“ rund ums Atomkraftwerk informiert. Schoigu habe in dem Telefonat außerdem klargestellt, dass er die Entsendung einer Mission der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) ins Atomkraftwerk für wichtig halte. Russland sei dazu bereit, der UN-Organisation die notwendige Unterstützung zum Erfolg der Mission bereitzustellen. Der Leiter der IAEO, der Argentinier Rafael Grossi, erklärte am Donnerstag, sein Team sei „sehr kurz davor“, Zugang zum von Russland kontrollierten Atomkraftwerk zu erhalten. Russland gibt Angriff auf Bahnhof zu12.37 Uhr: Russland hat nach eigenen Angaben den Bahnhof von Tschaplyne beschossen. Eine Rakete habe einen Waffentransportzug getroffen, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Nach jüngsten ukrainischen Angaben wurden am Mittwoch bei einem russischen Angriff auf den Bahnhof und ein Wohngebiet in der Kleinstadt 25 Zivilisten getötet. Russland dementiert, Zivilisten ins Visier zu nehmen, gleichzeitig bezeichnet es aber Bahninfrastruktur als legitimes militärisches Ziel.EU verurteilt russischen Angriff auf Zug in der Ukraine mit 25 Toten12.30 Uhr: Die Europäische Union hat den russischen Angriff auf einen Bahnhof in der Ukraine mit mindestens 25 Toten scharf verurteilt. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sprach am Donnerstag auf Twitter von einem „abscheulichen Angriff Russlands auf Zivilisten“ am ukrainischen Unabhängigkeitstag. „Die Verantwortlichen für den russischen Raketenterror werden zur Rechenschaft gezogen“, betonte er.Der Bahnhof in Tschaplyne in der zentralukrainischen Region Dnipropetrowsk war am Mittwochabend angegriffen worden. Die Zahl der Toten stieg nach Angaben der ukrainischen Bahngesellschaft auf 25, darunter zwei Kinder. Der Angriff erfolgte genau sechs Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine.Weil das Datum mit dem ukrainischen Unabhängigkeitstag zusammenfiel, waren für Mittwoch verstärkte russische Angriffe befürchtet worden. Russland war am 24. Februar nach monatelangen Spannungen im Nachbarland einmarschiert.Scholz sagt weitere Ausbildung ukrainischer Soldaten zu12.24 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz hat auf dem Truppenübungsplatz Putlos ukrainische Soldatinnen und Soldaten getroffen, die in Deutschland etwa an „Gepard“-Flugabwehrkanonenpanzern ausgebildet werden. „Die Ukraine hat das Recht, sich zu verteidigen“, sagt Scholz nach dem Treffen. Deutschland werde die Ukraine weiter auch militärisch gegen die russischen Angriffe unterstützen und dafür sorgen, dass ihre Armee die Waffen möglichst effizient einsetzen kann. Erst am Dienstag war bekannt geworden, dass die Bundesregierung ein neues Waffenpaket im Wert von mehr als 500 Millionen Euro schnürt.Ukrainischer Regierungschef kommt nach Berlin11.26 Uhr: Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal kommt nach Deutschland. Er wird am 4. September von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu einem Gespräch im Schloss Bellevue empfangen, wie das Bundespräsidialamt am Donnerstag mitteilte. Weitere Termine Schmyhals während seines Besuchs waren zunächst offen.Das Verhältnis zwischen Steinmeier und der politischen Führung in Kiew gilt als belastet. Der heutige Bundespräsident hatte in seinen früheren Positionen als Außen- und als Kanzleramtsminister die deutsche Russland-Politik wesentlich mitgeprägt.Bericht: Hunderte Streubombenopfer seit russischer Ukraine-Invasion11.03: International geächtete Streumunition ist nach Angaben von Beobachtern in diesem Jahr weltweit nur in der Ukraine eingesetzt worden. Russland habe in seinem Angriffskrieg große Mengen davon abgeschlossen, berichtete die internationale Streumunition-Koalition am Donnerstag in Genf.Seit der russischen Invasion im Februar seien bis Ende Juni mindestens 215 Menschen getötet und weitere 474 durch Streumunition verletzt geworden, hieß es. Vermutlich seien die Zahlen viel höher. Nicht alle Fälle würden erfasst. Auf russischer Seite spricht die Koalition von Hunderten Einsätzen, die dokumentiert oder gemeldet wurden, aber nicht alle unabhängig geprüft werden konnten, auf ukrainischer Seite von drei.Mit Streumunition werden viele kleinere Sprengsätze bezeichnet, die in Behältern aus Flugzeugen und Raketenwerfern abgeschossen werden. Sie werden wahllos und großflächig verteilt und explodieren. Viele landen auch als Blindgänger in Böden und töten oder verletzen Menschen noch Jahre später. Die allermeisten Opfer sind Zivilisten.Ein Übereinkommen von 2008 verbietet unter anderem den Einsatz von Streumunition und schreibt die Zerstörung von Beständen vor. 123 Staaten haben den Vertrag unterzeichnet. Darunter sind 24 Nato-Staaten, aber nicht die USA. Weder Russland noch die Ukraine gehören dem Übereinkommen an. Zahl der Toten nach Raketenangriff in Tschaplyne steigt10.48 Uhr: Nach dem russischen Beschuss einer Bahnstation in der Ukraine ist die Zahl der Todesopfer nach offiziellen Angaben auf mindestens 25 gestiegen. Bei dem Beschuss von bewohntem Gebiet und der Bahnanlagen in dem Ort Tschaplyne im zentralukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk seien auch zwei Kinder getötet worden, teilte der Vizechef des Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko, am Donnerstag in seinem Blog im Nachrichtenkanal Telegram mit. Am Vorabend hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj von 22 Toten gesprochen. Zudem wurden nach Angaben von Tymoschenko 31 Menschen verletzt. Die Informationen ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.Bei den getöteten Kindern handele es sich um einen elfjährigen Jungen, der unter den Trümmern eines Hauses gestorben sei. Ein sechs Jahre altes Kind sei beim Brand eines Autos bei der Bahnstation gestorben, sagte Tymoschenko. Die Rettungs- und Bergungsarbeiten seien abgeschlossen.London: Russland nutzt AKW für Propaganda10.30 Uhr: Moskau ist nach Ansicht britischer Militärexperten bereit, jegliche militärische Aktivitäten der Ukrainer in der Nähe des besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja für Propagandazwecke zu nutzen. Das teilte das Verteidigungsministerium in London am Donnerstag in seinem täglichen Geheimdienst-Update zum Krieg in der Ukraine mit. Die Gefahr für die Sicherheit um das Kernkraftwerk gehe aber von den russischen Invasionstruppen aus.“Solange Russland die militärische Besetzung des Atomkraftwerks in Saporischschja aufrechterhält, bleiben die Hauptrisiken eine Unterbrechung des Kühlsystems, Schäden an der Notstromversorgung und Fehler durch Mitarbeiter, die unter Druck stehen“, hieß es in der Mitteilung der Briten.Russland hatte das größte europäische AKW im Süden der Ukraine Anfang März, wenige Tage nach dem Überfall auf das Nachbarland, unter seine Kontrolle gebracht. Kämpfe im Gebiet verstärken die Sorge vor einer nuklearen Katastrophe. Moskau und Kiew werfen sich gegenseitig den Beschuss des AKW vor.FDP kritisiert verzögerte Panzerlieferung7.47 Uhr: Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat die zögerliche Lieferung von Panzern an die Ukraine kritisiert. „Wir hatten ja den Bundeskanzler gebeten, dass wir auch direkt an die Ukraine Schützenpanzer liefern – möglicherweise auch Kampfpanzer, weil es einfach dringend gebraucht wird“, sagt die FDP-Politikerin am Donnerstag im ZDF-Morgenmagazin. „Da könnten wir deutlich offensiver sein. An der Stelle ist allerdings das Kanzleramt ausgesprochen zurückhaltend, bedauerlicherweise.“ Es wäre eine Möglichkeit, aus den eigenen Beständen zu liefern. Die Industrie habe zugesagt, bei der Lieferung von 50 Marder-Panzern innerhalb eines Jahres diesen Bestand wieder auffüllen zu können. Auch wenn der Generalinspekteur der Bundeswehr erkläre, die Panzer würden in dem Falle dann zunächst fehlen, mache es Sinn, in die Vorhand zu gehen, sagt Strack-Zimmermann.Die Nacht im Überblick5.20 Uhr: In der ukrainischen Stadt Tschaplyne im Gebiet Dnipropetrowsk sind bei einem russischen Raketenangriff auf einen Bahnhof mindestens 22 Menschen getötet und Dutzende verletzt worden. Außenministerin Annalena Baerbock sieht derzeit keinen Sinn in Friedensgesprächen mit Russland. Die Ukraine fragt nach weiteren Waffenlieferungen. Lesen Sie hier die Zusammenfassung aus der Nacht.Kanada will fünf weitere Turbinen an Gazprom zurückgeben4 Uhr: Kanada hält an der Rückgabe von fünf weiteren Turbinen an die russische Gasfirma Gazprom fest. Das bestätigte Außenministerin Mélanie Joly gegenüber dem Fernsehsender CBC. Bereits im Juli sei eine Ausnahme von Sanktionen für die Turbinen beschlossen worden, die in Kanada gewartet wurden. Bislang ist eine verschickt worden, steckt aber in Deutschland fest.Man wolle Putin keine Gründe liefern, warum Gas nicht geliefert werden könne. Deshalb halte man an der Rückgabe fest. „Das war die Entscheidung, die wir getroffen haben“, sagte Joly am Mittwoch, „genau danach hat uns Deutschland gefragt.“Offenbar Explosionen in der Provinz Kiew3 Uhr: In Kiew soll es am frühen Morgen Explosionen gegeben haben. Der Chef der Militärverwaltung in Kiew, Oleksiy Kuleba, berichtete auf Telegram, dass im Bezirk Wyschhorod Explosionen zu hören waren. Der Ort liegt etwa 20 Kilometer nördlich der ukrainischen Hauptstadt. Rettungsdienste seien vor Ort im Einsatz.Weitere Angaben wurden nicht gemacht. Nach einem Bericht der ukrainischen Nachrichtenwebseite hromadske.ua sollen aus Belarus bis zu sechs Raketen in Richtung Kiew abgefeuert worden sein. Weitere Angriffe wurden in der Nacht aus Mykolajiw, Charkiw und Dnipropetrowsk gemeldet.Kuleba: „Als hätten wir diesen Krieg bereits gewonnen“1.45 Uhr: Die Ukraine hat Außenminister Dmytro Kuleba zufolge Widerstandsfähigkeit und Stärke bewiesen. „Es fühlt sich so an, als hätten wir diesen Krieg bereits gewonnen, denn laut russischem Plan sollte es uns heute gar nicht mehr geben“, sagt Kuleba anlässlich des Unabhängigkeitstages seines Landes den ARD-Tagesthemen laut redaktioneller Fassung.Auf die Reaktionen in Deutschland auf den Krieg angesprochen, sagt er, auch die Mehrheit der deutschen Gesellschaft scheine zu verstehen, „dass dieser Angriff nicht nur ein Angriff auf die Ukraine, sondern ein Angriff auf Europa ist“. Der Unterschied sei, dass Russlands Präsident Wladimir Putin die Ukraine mit Raketen und Panzern angreife, „die deutschen und europäischen Haushalte mit einer Energiekrise, Inflation und seiner Propaganda“.USA: Russische Prozesse „Verhöhnung der Justiz“1 Uhr: Die USA verurteilen die angekündigten russischen Prozesse gegen ukrainische Kriegsgefangene aus Mariupol. „Die geplanten Schauprozesse sind unrechtmäßig und eine Verhöhnung der Justiz, wir verurteilen sie aufs Schärfste“, sagt Ned Price, Sprecher des US-Außenministeriums. Russland versuche damit, von der Verantwortung für die Invasion seines Nachbarn abzulenken.Verteidigungsminister Resnikow: „Gebt uns die Werkzeuge und wir erledigen den Job“0.30 Uhr: Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hat Deutschland aufgerufen, die Lieferung von Leopard-Panzern aus anderen Ländern zu genehmigen. „Sie könnten ihnen die Erlaubnis erteilen, uns die Panzer zu geben. Darum bitten wir die Deutschen: Gebt uns die Werkzeuge und wir erledigen den Job“, sagte Resnikow am Mittwoch den ARD-„Tagesthemen“. Resnikow forderte „mehr als nur Freundschaft und Lippenbekenntnisse.“ Die Ukraine hätte zudem gerne mehr „echte Waffen, wie zum Beispiel den MARS II Raketenwerfer.“ Man habe 3 Stück, aber wenn man 12 hätte, wäre es „noch besser“.Mittwoch, 24. AugustBaerbock sieht derzeit keinen Sinn in Gesprächen mit Moskau22.40 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sieht in möglichen Gesprächen mit der russischen Regierung über eine Beendigung des Ukraine-Kriegs in der derzeitigen Lage keinen Sinn. Moskau sei nicht mal dazu bereit, „über humanitäre Korridore wirklich umfänglich zu verhandeln“, sagte Baerbock in einem Interview mit dem ZDF-„heute journal“, das am Mittwoch anlässlich der genau sechsmonatigen Dauer des russischen Angriffskriegs geführt wurde.Baerbock nannte auch die nur schleppend angelaufenen Waffenlieferungen an die Ukraine als Grund für Vertrauensverlust im Verhältnis Deutschlands zu den osteuropäischen und baltischen Staaten. Insgesamt sei es bei der Lieferung schwerer Waffen aus Deutschland „zögerlich zugegangen“, sagte sie. Nun würden schnelle, zusätzliche Lieferungen an die Ukraine im Herbst gebraucht.Mindestens 22 Tote bei russischem Angriff auf Bahnhof20.28 Uhr: Durch russischen Beschuss auf einen Bahnhof in der Ukraine sind nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj mindestens 22 Menschen getötet worden. Etwa 50 Menschen seien auf dem Bahnhof von Tschaplyne im Gebiet Dnipropetrowsk verletzt worden, sagte Selenskyj am Mittwoch. Die Raketen hätten einen Zug getroffen. Vier Waggons stünden in Flammen. Auch Autos seien zerstört worden. Nach Berichten der lokalen Verwaltung sei die Stadt am Mittwoch mehrmals angegriffen worden.Ukraine meldet Raketenangriffe – auch aus Belarus19.44 Uhr: Am Unabhängigkeitstag der Ukraine sind nach offiziellen Angaben mehrere Regionen mit russischen Raketen beschossen worden. Im Gebiet Chmelnyzkyj im Westen des Landes waren am Mittwochnachmittag schwere Explosionen zu hören, wie Gouverneur Serhij Hamalij mitteilte. Wenige Minuten zuvor hatten oppositionelle Aktivisten aus dem Nachbarland Belarus angeblich den Abschuss von vier Raketen von belarussischem Gebiet aus registriert. Auch zwei russische Bomber seien von Belarus aus gestartet. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Machthaber Alexander Lukaschenko stellt sein Land den russischen Truppen als Aufmarschgebiet zur Verfügung.Am Vormittag seien über Chmelnyzkyj drei russische Marschflugkörper vom Typ Kalibr abgefangen worden, teilte das zuständige Kommando der ukrainischen Luftwaffe mit. In diesem Fall seien die Raketen vom Schwarzen Meer aus abgefeuert worden. Auch das Gebiet Schytomyr im Norden wurde angeblich beschossen. Im Gebiet Dnipropetrowsk sei ein elfjähriges Kind beim Einschlag einer Rakete getötet worden, teilten die Behörden mit. Den ganzen Tag über herrschte in der Ukraine immer wieder Luftalarm.Melnyk kann sich Vermittlerrolle Merkels im Ukraine-Krieg vorstellen19.21 Uhr: Der scheidende ukrainische Botschafter Andrij Melnyk hält eine Vermittlerrolle der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel im weiteren Verlauf des Ukraine-Krieges für sinnvoll. „Ich glaube, Frau Merkel könnte, wenn sie nur wollte, an einem bestimmten Punkt des Krieges – noch nicht jetzt – irgendwann eine bestimmte Rolle spielen“, sagte der Diplomat dem „Spiegel“. Hier lesen Sie mehr dazu.Ukrainischer Geheimdienst: Russische Truppen sind erschöpft und ermüdet18.15 Uhr: Dem Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes zufolge lahmt die russische Offensive. „Russland hat das Tempo seiner Angriffe recht stark verlangsamt“, sagt Kyrylo Budanow im Fernsehen. „Der Grund dafür ist die Erschöpfung ihrer Ressourcenbasis sowie eine Ermüdung von Moral und Physis durch die Kämpfe“, sagt er.Zudem sprach Budanow davon, dass die russischen Flugabwehrsysteme auf der annektierten Halbinsel Krim „nicht wirklich funktionieren“. Sie könnten nicht das von der Ukraine eroberte Gebiet verteidigen. Die russische Regierung hat erklärt, der Einsatz in der Ukraine sei gezielt verlangsamt worden, um die Zivilbevölkerung zu schonen.Selenskyj vor dem UN-Sicherheitsrat: „Unsere Unabhängigkeit ist eure Sicherheit“17.40 Uhr: Vor sechs Monaten begann Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Nun sprach Selenskyj vor dem UN-Sicherheitsrat – gegen den Widerstand Russlands. Hier lesen Sie mehr.USA: Russische Streitkräfte wollen Ukraine zerstören17.26 Uhr: Die Vereinigten Staaten haben ihre Unterstützung für den Abwehrkampf der Ukraine gegen Aggressor Russland vor dem UN-Sicherheitsrat unterstrichen. „Um es klar zu sagen: Die internationale Gemeinschaft wird Russlands Versuch, die Grenzen der Ukraine gewaltsam zu verändern, niemals anerkennen“, sagte die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield am Mittwoch bei einer Sicherheitsratssitzung zu dem Krieg.Die vergangenen sechs Monate hätten schreckliche Gräueltaten, darunter Vergewaltigung, Mord und Folter durch russische Streitkräfte in Städten wie Butscha oder Irpin gebracht, so Thomas-Greenfield weiter. Die Hinweise dafür, dass russische Streitkräfte Hunderttausende Ukrainer, unter ihnen auch Kinder, festgenommen, verhört und gewaltsam deportiert haben, häuften sich weiter. „Ihre Gründe sind klar: Sie wollen die Ukraine zerstören – ihre Kultur, ihre Menschen, ihre Existenz.“Putin: Eltern in besetzten Gebieten sollen 10.000 Rubel erhalten17.00 Uhr: Sechs Monate nach dem Einmarsch in die Ukraine hat Russlands Präsident Wladimir Putin Geldzahlungen für Menschen in besetzten Gebieten angeordnet. In den besetzten Teilen der ostukrainischen Gebiete Donezk, Luhansk und Charkiw sowie in Saporischschja und Cherson im Süden sollen Eltern von Kindern im Alter zwischen 6 und 18 Jahren einmalig 10.000 Rubel (knapp 170 Euro) erhalten, wie aus einer Kreml-Mitteilung hervorgeht.Immer wieder steht Moskau in der Kritik, Ukrainer etwa durch Geld – aber auch durch die Vergabe russischer Pässe – an sich zu binden. Putins Dekret fällt zeitlich zusammen mit dem Unabhängigkeitstag, den die Ukraine am Mittwoch feierte.Johnson sagt weiteres Hilfspaket für die Ukraine zu16.05 Uhr: Bei seinem Überraschungsbesuch anlässlich des ukrainischen Unabhängigkeitstages sagte der britische Premierminister der Ukraine weitere Militärhilfe im Volumen 54 Millionen Pfund (rund 64 Millionen Euro) zu. Das Paket umfasst den Angaben zufolge 2.000 Drohnen und Lenkwaffen, die es dem ukrainischen Militär ermöglichen sollen, die russischen Invasionstruppen besser zu bekämpfen und ihre Bewegungen genauer zu verfolgen.Belarus gratuliert Ukraine – Abfuhr aus Kiew15.58 Uhr: Der Russland-Verbündete Belarus hat der Ukraine überraschend zum Unabhängigkeitstag gratuliert und sich damit eine harsche Abfuhr aus Kiew eingehandelt. Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko schreibt auf seiner Website, er wünsche den Ukrainern „friedliche Himmel, Toleranz, Mut, Stärke und Erfolg bei der Wiederherstellung eines anständigen Lebens“. Russland hat mit Erlaubnis der Regierung in Minsk eigene Bodentruppen in das gemeinsame Nachbarland einmarschieren lassen und aus belarussischem Luftraum Raketen auf die Ukraine abgefeuert.Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak kritisiert die Äußerungen des belarussischen Präsidenten scharf: „Lukaschenko glaubt ernsthaft, dass die Welt seine Beteiligung an den Verbrechen in der Ukraine nicht bemerke“, schreibt Podoljak auf Twitter. „Darum wünscht er und zynisch einen ‚friedlichen Himmel‘, während er erlaubt, dass tödliche Raketen auf uns niedergehen.“Russland: Zwei Mitarbeiter des AKW Saporischschja festgenommen15.55 Uhr: Zwei Beschäftigte des Atomkraftwerks Saporischschja sind nach russischen Angaben festgenommen worden, weil sie Informationen an ukrainische Behörden weitergegeben haben sollen. Das teilt die russische Nationalgarde und der von Russland in der Region installierte Vertreter mit. Eine dritte Person sei ebenfalls festgenommen worden wegen Verstoßes gegen die Zugangsbestimmungen der Anlage und Kollaboration mit den ukrainischen Streitkräften. Europas größtes AKW wird von russischen Truppen seit März kontrolliert, aber nach wie vor von ukrainischen Technikern betrieben.Boris Johnson trifft Selenskyj in Kiew15.40 Uhr: In der vergangenen Woche kündigte Wolodymr Selenskyj an, in der Woche der Unabhängigkeitstags würden Partner der Ukraine Kiew besuchen. Nachdem am Dienstag der polnische Präsident Andrzej Duda den ukrainischen Präsidenten traf, meldet sich nun Boris Johnson aus Kiew. „Was in der Ukraine passiert, geht uns alle an“, schrieb der britische Noch-Regierungschef auf Twitter. Deswegen sei er heute in der Ukraine. „Ich glaube die Ukraine kann und wird diesen Krieg gewinnen“, so Johnson. IAEA und Rosatom verhandeln über Inspektion von AKW Saporischschja15.38 Uhr: Die Chefs der russischen Atomenergiebehörde Rosatom und der Internationalen Atomenergie (IAEA) haben Details einer möglichen IAEA-Inspektion im von Moskau kontrollierten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja besprochen. Der IAEA-Vorsitzende Rafael Grossi und Rosatom-Chef Alexej Likatschew hätten sich am Mittwoch „detailliert über alle Fragen der geplanten IAEA-Mission“ ausgetauscht, hieß es in einer Mitteilung von Rosatom.Beschuss und Kämpfe rund um das größte Atomkraftwerk Europas hatten zuletzt Befürchtungen einer atomaren Katastrophe am größten Atomkraftwerk Europas geweckt. Kiew und Moskau machen einander gegenseitig für die Angriffe verantwortlich. Rosatom-Chef Likatschew unterstrich der Mitteilung zufolge, die „Sicherheit nuklearer Einrichtungen, egal wo diese sich befinden, war stets und bleibt eine Priorität für Russland“. Die russische Seite teile den Willen, eine IAEA-Mission „in naher Zukunft zu organisieren, sobald die militärische Lage vor Ort dies ermöglicht“.Scholz besucht an der Ostsee Panzerausbildung von Ukrainern14.08 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) besucht am Donnerstag an der Ostsee die Ausbildung ukrainischer Soldaten an dem Flugabwehrkanonenpanzer Gepard. Dazu reise der Kanzler auf den Truppenübungsplatz Putlos in Schleswig-Holstein, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch in Berlin.“Neben dem Austausch mit Industrie-Ausbildern der Firma Krauss-Maffei Wegmann wird er dort Gelegenheit zum Gespräch mit ukrainischen Soldaten haben, die in der Handhabung des Flugabwehrpanzers Gepard geschult werden“, sagte Hebestreit. „Die Ausbildung ist Teil der von Deutschland finanzierten Lieferung von 30 Gepard-Panzern an die Ukraine.“USA kündigen neue Hilfe für Ukraine in Milliardenhöhe an13.42 Uhr: Die US-Regierung hat der Ukraine weitere Hilfen in Milliardenhöhe zur Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg zugesagt. US-Präsident Joe Biden kündigte am Mittwoch in Washington Unterstützung für Kiew im Umfang von knapp drei Milliarden US-Dollar (drei Milliarden Euro) an.Präsidentenpaar Selenskyj nimmt an „Gebet für die Ukraine“ teil13.25 Uhr: Zum 31. Unabhängigkeitstags haben Präsident Wolodymyr Selenskyj und seine Frau Olena in Kiew an einem „Gebet für die Ukraine“ mit Vertretern aller Glaubensrichtungen teilgenommen. Dem ukrainischen Volk werde Kraft bei den schweren Proben und das baldige Eintreten von Frieden gewünscht, hieß es in einer Mitteilung des Präsidentenbüros in Kiew vom Mittwoch. Der Tag fiel mit dem Beginn des russischen Angriffskrieges vor sechs Monaten, am 24. Februar, zusammen.Bilder zeigten das Ehepaar gemeinsam mit den Vorstehern der orthodoxen Kirchen und anderen Vertretern christlicher, muslimischer und jüdischer Konfessionen in der im 11. Jahrhundert errichteten Sophienkathedrale im Zentrum der Hauptstadt Kiew. Vor seiner Wahl 2019 hatte Selenskyj gesagt, selbst keiner speziellen Konfession anzugehören, aber mit Gott im Zwiegespräch zu sein. Der 44-Jährige hat jüdische Wurzeln.Baerbock wendet sich an Unabhängigkeitstag an ukrainische Bevölkerung11.58 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat sich in einer Videobotschaft zum ukrainischen Unabhängigkeitstag an die ukrainische Bevölkerung gewandt. „Der ukrainische Unabhängigkeitstag ist eigentlich ein fröhlicher, ein festlicher Tag“, steigt Baerbock ein.Russland versuche mit dem brutalen Angriffskrieg all das zu zerstören, wofür der 24. August eigentlich stehe – die Sicherheit, der Frieden und die Freiheit der Ukraine. „Mit unglaublichem Mut kämpfen Sie für unsere gemeinsamen Werte und unsere europäische Friedensordnung. Dabei stehen wir in Deutschland fest an ihrer Seite“, beendet die Ministerin ihre Botschaft.Papst fordert Ende des Krieges11.09 Uhr: Papst Franziskus hat sechs Monate nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine ein Ende des Konflikts gefordert und der getöteten Darja Dugina gedacht. „Ich hoffe, dass konkrete Schritte unternommen werden, um dem Krieg ein Ende zu setzen und das Risiko einer nuklearen Katastrophe in Saporischschja abzuwehren“, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Mittwoch am Ende der Generalaudienz im Vatikan vor zahlreichen Besuchern und Gläubigen. Er denke auch an die Gefangenen und rufe die Verantwortlichen auf, sich um ihre Befreiung zu bemühen, fuhr der 85-Jährige fort.Von Russland eingesetzter Statthalter getötet10.29 Uhr: Der von Russland eingesetzte Leiter der ukrainischen Stadt Mychailiwka ist den örtlichen Behörden zufolge durch eine Autobombe ums Leben gekommen. Iwan Suschko sei bei der Explosion der an seinem Auto angebrachten Bombe schwer verletzt worden und später im Krankenhaus gestorben, schreibt einer der Verwalter der Region Saporischschja, in der die Stadt liegt, auf Telegram. Die Region im Süden der Ukraine wird von Russland kontrolliert.Stoltenberg: Ukraine wird sich durchsetzen10.28 Uhr: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg ist überzeugt, dass Russland den Krieg gegen die Ukraine nicht gewinnen wird. „Die Ukraine muss sich durchsetzen, und die Ukraine wird sich durchsetzen“, sagte der Norweger in einer am Mittwoch veröffentlichten Grußbotschaft zum Unabhängigkeitstag des Landes. Die Nato werde so lange Unterstützung leisten, wie es nötig sei.“Eine starke und unabhängige Ukraine ist von entscheidender Bedeutung für die Stabilität des euro-atlantischen Raums“, sagte Stoltenberg. Russlands Krieg gegen die Ukraine sei „die größte Krise für Europas Sicherheit seit dem Zweiten Weltkrieg“.Russischer Oppositionspolitiker Roisman verhaftet9.52 Uhr: In Russland ist der prominente Oppositionspolitiker und frühere Bürgermeister der Millionenstadt Jekaterinburg, Jewgeni Roisman, festgenommen worden. Ihm werde die Verbreitung von Falschnachrichten über die russische Armee im Zuge des Moskauer Angriffskriegs gegen die Ukraine vorgeworfen, wie das Internetportal „e1.ru“ berichtete. Demnach drohten ihm bis zu zehn Jahre Gefängnis. Roisman ist einer der letzten scharfen Kritiker des Kremls, der noch auf freiem Fuß war.Das Medium zeigte auch einen Videoclip, in dem Roisman über seine Festnahme informierte. Auch andere Twitter-Nutzer, wie etwa Andrew Roth, Korrespondent des „Guardian“, haben das Video verbreitet. Darin ist zu sehen, wie maskierte und bewaffnete Sicherheitskräfte durch ein Haus bis zu dem Politiker laufen.Der 59-jährige Roisman hat eine Wohltätigkeitsstiftung und ein Ikonenmuseum in Jekaterinburg. Die Stiftungsdirektion teilte mit, es sei kein Durchsuchungsbeschluss vorgelegt worden.Schoigu: Offensive läuft absichtlich langsamer 9.51 Uhr: Die Verlangsamung der russischen Offensive in der Ukraine ist Verteidigungsminister Sergej Schoigu zufolge Absicht. „Es wird alles getan, um Opfer unter den Zivilisten zu vermeiden“, sagt Schoigu bei einem Treffen von Verteidigungsministern der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit in Usbekistan. „Natürlich verlangsamt das die Geschwindigkeit der Offensive, aber wir machen das mit Absicht.“Selenskyj: Krieg endet erst mit unserem Sieg8.55 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gibt sich in einer aufgezeichneten Rede anlässlich des Unabhängigkeitstages seines Landes kämpferisch. Als Russland seine Invasion am 24. Februar begonnen habe, sei die Ukraine wiedergeboren worden, sagt er und bekräftigt das Ziel, die annektierte Halbinsel Krim und die besetzten Gebiete im Osten der Ukraine zurückzuerobern. Er betont, dass er den Krieg nicht dann für beendet betrachten werde, wenn es Frieden gebe, sondern wenn sein Land gesiegt habe.London: Krieg ist für Moskau kostspielig und schädlich8.54 Uhr: Ein halbes Jahr nach dem Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine hat Großbritannien den Angreifern ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. „Operativ leidet Russland unter einem Mangel an Munition, Fahrzeugen und Personal“, teilte das Verteidigungsministerium in London am Dienstag unter Berufung auf Geheimdienstinformationen mit. Die Moral sei in vielen Teilen schlecht und die Armee erheblich eingeschränkt. Russlands diplomatische Macht sei gesunken und die langfristigen wirtschaftlichen Aussichten seien düster.“Die Donbass-Offensive macht minimale Fortschritte, und Russland erwartet einen schweren ukrainischen Gegenangriff“, hieß es weiter. Das britische Fazit: „Nach sechs Monaten hat sich Russlands Krieg als kostspielig und strategisch schädlich erwiesen.“Das Ministerium betonte, der russischen Führung sei seit April bewusst, dass die Ziele, die ukrainische Regierung zu stürzen und große Teile des Landes zu besetzen, gescheitert seien. Seitdem verfolge Moskau bescheidenere Pläne in der Ost- und Südukraine.Fotoshow: Chronologie des Krieges Melnyk: Deutschland ist aus „lethargischem Traum“ erwacht7.17 Uhr: Andrij Melnyk war anlässlich des seit einem halben Jahr andauernden Angriffskrieges in der Ukraine zu Gast im „Morgenmagazin“ der ARD. Der ukrainische Botschafter betonte noch einmal, wie dankbar die Ukraine für die deutsche Unterstützung sei. „Diese Zeit war eine sehr dramatische, für das gesamte Land. Die Herausforderung ist immer noch da, wir müssen überleben“, erklärte er. Der Sieg der Ukraine sei auch im deutschen Interesse.“Ich glaube, Deutschland hat einen Quantensprung nach vorne gemacht.“ Zu Beginn des Krieges habe sich die Debatte um Helme gedreht, heute liefere Deutschland auch schwere Waffen. Nur so könne man Frieden erreichen, deshalb sei das Umdenken von großem Wert. Die deutsche Politik sei in diesem halben Jahr erwacht aus „einem lethargischen Traum“. Diese Erkenntnis – das sei wichtig – sei auch in Deutschland angekommen: Dass man helfen müsse und nun in vollem Umfang bereit sei, „uns unter die Arme zu greifen.“Melnyk sei den deutschen Regierungsparteien sehr dankbar, vor allem Lars Klingbeil. Es sei erkannt worden, wo und womit geholfen werden müsse. Der scheidende ukrainische Botschafter hoffe, dass die Unterstützung in der Bevölkerung nicht sinke und weiter die demokratischen Werte verteidigt würden. „Wir zählen auf die riesige Unterstützung.“ Dafür werde die Ukraine jahrzehntelang dankbar sein.Die Nacht im Überblick6 Uhr: Zum heutigen Unabhängigkeitstag befürchtet Präsident Wolodymyr Selenskyj Angriffe auf größere Städte. Bundeskanzler Olaf Scholz hat weitere Waffenlieferungen angekündigt. Das Tauziehen um eine Inspektion des AKW in Saporischschja geht weiter. Das Wichtigste aus der Nacht lesen Sie hier.Bericht: USA stellen weitere drei Milliarden Militärhilfe zur Verfügung1 Uhr: Die USA werden der Ukraine Militärhilfen in Höhe von weiteren drei Milliarden Dollar (rund drei Milliarden Euro) zur Verfügung stellen. Die offizielle Ankündigung des Weißen Hauses soll am Mittwoch erfolgen, dem Unabhängigkeitstag der Ukraine und zugleich genau sechs Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen das Land, wie ein US-Regierungsvertreter am Dienstag sagte. Die Gelder können unter anderem für Waffen und Training genutzt werden.UN fordern erneut Zugang zu AKW Saporischschja0.10 Uhr: Die Vereinten Nationen haben von Russland und Kiew nochmals die Zulassung einer Experten-Mission zum umkämpften Kernkraftwerk Saporischschja angemahnt. „Wir fordern die Parteien erneut auf, der Mission der (Internationalen Atomenergiebehörde) IAEA sofortigen, sicheren und ungehinderten Zugang zum Standort zu gewähren“, sagte die UN-Beauftragte für politische Angelegenheiten, Rosemary DiCarlo, am Dienstag bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats in New York. Sie betonte, dass die IAEA ihre Anfrage für eine entsprechende Operation am Dienstag erneuert habe.Dienstag, 23. AugustSelenskyj: „Wir geben ihnen auf die Fresse“23.47 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Abwehrkampf seines Landes gegen die russische Aggression mit sehr undiplomatischen Worten beschrieben. Russland zeige durch seine Angriffe und Gewalttaten, dass es nicht verhandeln wolle, sagte Selenskyj zum Abschluss der sogenannten Krim-Plattform am Dienstag in Kiew vor Journalisten. Und die Ukraine versuche vergeblich, der Welt klarzumachen, dass Russland nicht an Dialog denke.“Sie haben beschlossen, unser Land zu besetzen“, sagte er auf Russisch. „Als sie das 2014 beschlossen haben, hat die Welt ihnen nicht einfach eins auf die Fresse gegeben, und so sind sie weiter und weiter und weiter gegangen. Aber wir geben ihnen auf die Fresse.“Melnyk begrüßt weitere deutsche Waffenlieferungen23.45 Uhr: Der scheidende ukrainische Botschafter Andrij Melnyk hat die von Bundeskanzler Olaf Scholz angekündigten neuen Waffenlieferungen an sein Land begrüßt. „Wir sind dankbar für diese Zusagen“, sagte Melnyk am Dienstag im „heute journal update“ des ZDF. Er äußerte aber zugleich die Hoffnung, „dass auch die anderen Waffen, die schnell lieferbar sind, auch die Ukraine erreichen werden“. Bei der jüngsten Ankündigung gehe es „um Waffen, die erst im kommenden Jahr lieferbar sind“, erläuterte der Botschafter. „Wie Sie wissen, geht es um jeden Tag gerade vor dem Winter.“Ukraine: Würden niemals eigenes AKW angreifen21.10 Uhr: Die Ukraine hat den Vorwurf Russlands zurückgewiesen, ihr eigenes Atomkraftwerk Saporischschja anzugreifen. „Niemand, der wenigstens halbwegs bei Sinnen ist, kann sich vorstellen, dass die Ukraine ein Kernkraftwerk angreifen würde, bei dem ein enormes Risiko einer nuklearen Katastrophe besteht und das auf ihrem eigenen Territorium liegt“, sagte der ukrainische UN-Botschafter Serhij Kislizia am Dienstag bei einem Treffen des UN-Sicherheitsrates in New York. Russland mache die Frage nach atomarer Sicherheit zu einer „Farce, einem Zirkus“.Russland wirft UN „falsches Spiel“ vor20.54 Uhr: Das russische Außenministerium hat den Vereinten Nationen erneut die Blockade einer Mission internationaler Experten zum besetzten Kernkraftwerk Saporischschja in der Ukraine vorgeworfen. Niemand sei an einer Mission der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in dem AKW so interessiert wie Russland, sagte die Sprecherin des Ministeriums, Maria Sacharowa. Dass die Reise noch nicht stattgefunden habe, sei die „traurige Folge von falschem Spiel des Sekretariats der Vereinten Nationen“.Polens Präsident fordert „Beseitigung“ von Nord Stream 220.50 Uhr: Der polnische Präsident Andrzej Duda hat in Kiew eine Beseitigung der brachliegenden Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 zwischen Russland und Deutschland gefordert. Wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine könne es im Verhältnis zu Moskau keine Rückkehr zur Normalität geben, sagte Duda bei den Online-Beratungen der sogenannten Krim-Plattform.Deshalb sei eine andere Politik des Westens nötig, „die nicht nur dazu führt, Nord Stream 2 zu stoppen, sondern Nord Stream 2 zu beseitigen“, sagte Duda der polnischen Nachrichtenagentur PAP zufolge.Polen und andere östliche EU-Länder kritisieren das russisch-deutsche Projekt seit Jahren, weil es den Gastransit durch die Ukraine aushebelt. Wegen des sich damals abzeichnenden russischen Angriffs lehnte die Bundesregierung im Februar eine Inbetriebnahme der Leitung ab. Es gibt aber Stimmen in Deutschland, die fordern, Nord Stream 2 zu öffnen.Explosion in russischem Munitionsdepot nahe der Grenze19.59 Uhr: Zum zweiten Mal binnen sechs Tagen ist Munition in einem russischen Depot an der Grenze zur Ukraine detoniert. Der Gouverneur der russischen Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, sprach von einer Selbstzündung der Geschosse, die noch nicht entschärft worden seien. In großer Hitze habe die Linsenwirkung, die das Sonnenlicht verstärkt, eine Rolle gespielt. Niemand sei verletzt worden, meldete die Agentur Interfax am Dienstag nach diesen Angaben. Die örtliche Bevölkerung sei in ein Sanatorium gebracht worden.In dem Munitionslager bei dem Dorf Timonowo, etwa 4,5 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt, war es schon am vergangenen Donnerstag zu heftigen Explosionen gekommen. Ähnliche Vorfälle mit hohen Schäden gab es in den vergangenen zwei Wochen auch auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim. Russische Behörden sprachen jeweils von Unfällen und Fahrlässigkeit. Allerdings legen die Umstände nahe, dass es sich eher um ukrainische Angriffe handelte.Nato-Chef warnt vor nachlassender Militärhilfe für die Ukraine19.17 Uhr: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg warnt vor einem Nachlassen bei der militärischen Unterstützung für die Ukraine. „Ich sage nicht, dass es einfach ist – es verlangt harte Arbeit“, sagte Stoltenberg dem Nachrichtenportal „ZDFheute.de“. Unter Verweis auf US-Hilfe erklärt er: „Ich erwarte von den europäischen Verbündeten, dass sie ebenfalls weiter voranschreiten.“Man müsste sich darauf einstellen, die Ukraine notfalls auch über Jahre hinweg zu unterstützen. Dies erfordere weitreichende Konsequenzen, auch für die Industrie: „Wir müssen die Produktion erhöhen.“Scholz sagt Ukraine neue Flugabwehrsysteme, Raketenwerfer und Panzer zu19.25 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat umfangreiche weitere Waffenlieferungen an die Ukraine angekündigt – entsprechende Insider-Berichte bestätigte ein Regierungssprecher auf Anfrage während der Kanada-Reise des Kanzlers. Man habe ein neues Paket auf den Weg gebracht, das hochmoderne Flugabwehrsysteme, Raketenwerfer, Munition und Anti-Drohnen-Geräte umfasse, sagte Scholz wenig später bei einer Konferenz zur Lage auf der Krim, zu der er aus Kanada zugeschaltet war. Wie ein Regierungssprecher auf Anfrage mitteilte, soll Kiew drei weitere Flugabwehrsysteme des Typs Iris-T, ein Dutzend Bergepanzer und 20 auf Pick-ups montierte Raketenwerfer erhalten. Insgesamt geht es nach Angaben des Sprechers um Rüstungsgüter im Wert von deutlich mehr als 500 Millionen Euro.Das Geld müsse vom Haushaltsausschuss noch freigegeben werden. Die Waffen sollen „maßgeblich in 2023“ geliefert werden, „einiges deutlich früher“. Das Paket umfasst den Angaben zufolge außerdem Präzisionsmunition. Es sei der Einstieg in eine nachhaltige Modernisierung der ukrainischen Streitkräfte, erläuterte der Regierungssprecher.Selenskyj: Keine Zustimmung zu Einfrieren der Fronten18.15 Uhr: Die Ukraine wird nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj keinem Vorschlag zum Einfrieren der gegenwärtigen Frontlinien zustimmen, um die Regierung in Moskau „zu beruhigen“. Selenskyj warnt zudem bei einer Pressekonferenz die Welt davor, des Krieges müde zu werden. Dies würde die ganze Welt in Gefahr bringen.UNO befürchtet völkerrechtswidrige Behandlung Kriegsgefangener durch Russland 17.00 Uhr: Die UNO befürchtet nach Berichten über russische Vorbereitungen auf Prozesse gegen ukrainische Kriegsgefangene Verstöße gegen das Völkerrecht. Auf Bildern und Filmmaterial sind Metallkäfige in der Philharmonie der zerstörten ukrainischen Stadt Mariupol zu sehen. Sie sollen offenbar dazu dienen, Kriegsgefangene während des Prozesses vorzuführen.Es habe aus russischen Kreisen Äußerungen gegeben, ukrainische Kriegsgefangene als „Kriegsverbrecher, Nazis und Terroristen“ zu verurteilen, sagte eine Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüros in Genf. Wenn Kriegsgefangene eines Verbrechens angeklagt würden, hätten sie jedoch „Anspruch auf ein ordnungsgemäßes Verfahren und einen fairen Prozess“, sagte die Sprecherin.Das UN-Büro für Menschenrechte bemängelte zudem die fortdauernde Weigerung Russlands, unabhängigen Beobachtern Zugang zu Kriegsgefangenen zu ermöglichen – trotz wiederholter Aufforderungen durch das Rechtsbüro der Vereinten Nationen, OHCHR. Dies erhöhe die Gefahr von Folter zur Erpressung von Geständnissen, sagte Shamdasani.Insider: Scholz will Ukraine weitere Waffen liefern16.42 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz hat in Kanada neue umfangreiche Waffenlieferungen an die Ukraine angekündigt. Nach Informationen von Reuters aus Teilnehmerkreisen sagte Scholz in Toronto bei einer Online-Konferenz zur Ukraine, dass Deutschland etwa zusätzlich drei Iris-T-Systeme, ein Dutzend Bergepanzer, 20 Raketenwerfer sowie Präzisionsmunition und Anti-Drohnengeräte liefern wolle.Die Lieferungen sollen im Jahr 2023, teilweise aber auch früher erfolgen. Das Volumen betrage mehr als 500 Millionen Euro. Der Haushaltsausschuss müsse den Ausgaben noch zustimmen. Scholz habe die Lieferungen auch als Beitrag zur Modernisierung der ukrainischen Streitkräfte bezeichnet.Selenskyj: Krim muss zurückerobert werden14.11 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat das Ziel bekräftigt, die Herrschaft über die von Russland 2014 annektierte Halbinsel Krim zurückzuerlangen. „Um den Terror zu überwinden, ist es notwendig, einen Sieg im Kampf gegen die russische Aggression zu erringen. Es ist notwendig, die Krim zu befreien“, sagt Selenskyj zur Eröffnung einer internationalen Krim-Konferenz. Dadurch würde Recht und Ordnung in der Welt wieder hergestellt.Selenskyj kündigt harte Reaktion auf russische Angriffe an14.10 Uhr: Angesichts von Befürchtungen, Russland könnte anlässlich des ukrainischen Unabhängigkeitstags am Mittwoch seine Angriffe verstärken, kündigt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj entschlossene Reaktionen an. Es werde eine mächtige Antwort geben, sagt Selenskyj vor Journalisten. „Ich möchte das jeden Tag sagen … diese Antwort wird zunehmen, sie wird stärker und stärker werden.“ Auf die Frage, wie die Ukraine auf einen möglichen russischen Raketenangriff auf Kiew reagieren werde, verwies Selenskyj auf die Gleichberechtigung aller Städte und Regionen. Auf einen Angriff auf die Hauptstadt werde genauso reagiert wie auf Angriffe andernorts. „Für mich als Präsident und für jeden Ukrainer sind Kiew, Tschernihiw, der Donbass alles dasselbe.“ Dort lebten überall Ukrainer, sagte Selenskyj und nannte darüber hinaus auch die zuletzt stark umkämpften Städte Charkiw und Saporischschja.Ringtausch: Slowakei erhält 15 Leopard-Panzer aus Deutschland14.09 Uhr: Die Slowakei wird im Gegenzug für eine Lieferung von 30 Schützenpanzern an die Ukraine nun 15 deutsche Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 A4 erhalten. Dies teilte der slowakische Verteidigungsminister Jaroslav Nad am Dienstag in Bratislava mit. Dazu wurde auch eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Die deutschen Panzer werden demnach aus Beständen der deutschen Industrie geliefert und um ein sogenanntes Munitions-, Ausbildungs- und Logistikpaket ergänzt.In der Slowakei stehen bereits deutsche und niederländische Flugabwehrraketen vom Typ Patriot, mit denen der an die Ukraine grenzende Nato-Partner unterstützt wird. Die Lieferung der Leopard-Panzer wird der erste Ringtausch aus Beständen der Industrie.USA: Bürger sollen Ukraine verlassen14.07 Uhr: Angesichts von Befürchtungen über verstärkte russische Angriffe in den kommenden Tagen haben die USA ihre Bürger in der Ukraine zum sofortigen Verlassen des Landes aufgefordert. Die US-Botschaft in Kiew veröffentlichte dazu am Dienstag eine neue Sicherheitswarnung. Darin heißt es: „Das (US-)Außenministerium verfügt über Informationen, wonach Russland seine Bemühungen verstärkt, in den kommenden Tagen Angriffe gegen die zivile Infrastruktur der Ukraine und Regierungseinrichtungen zu starten.“Die Ukraine feiert am Mittwoch – genau ein halbes Jahr nach Kriegsbeginn – den 31. Jahrestag ihrer Unabhängigkeit von der Sowjetunion. Befürchtet wird, dass Russland den Tag für besonders schweren Beschuss auf das Nachbarland nutzen könnten.Es ist nicht die erste vergleichbare Sicherheitswarnung. Bereits einen Monat vor Kriegsbeginn – am 24. Januar – waren alle US-Bürger zur Ausreise aufgefordert worden. Im Juli veröffentlichten die USA eine Warnung vor schweren Raketenangriffen. Auch das Auswärtige Amt hat seit Februar eine Reisewarnung für die Ukraine.Litauen: Russische Nachbarländer können Visa verweigern14.06 Uhr: In der Diskussion um ein Einreiseverbot für russische Touristen nach Europa deutet Litauen einen möglichen Alleingang der an russisches Staatsgebiet grenzenden EU-Länder an. Estland, Lettland, Litauen, Polen und Finnland könnten russischen Touristen die Einreise verweigern, wenn kein EU-weites Verbot eingeführt werde, sagt der litauische Außenminister Gabrielius Landsbergis vor Journalisten in Vilnius.Er sehe nach Gesprächen mit Ministern aus all diesen Ländern nicht viele politische Differenzen. „Russische Touristen sollten nicht in der Europäischen Union sein… Ihr Land begeht einen Völkermord.“ Litauen und Polen grenzen an die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad.Fast eine Million Ukrainer nach Kriegsbeginn in Deutschland registriert12.11 Uhr: Seit Beginn des russischen Kriegs in der Ukraine vor einem halben Jahr sind fast eine Million Flüchtlinge aus dem Land in Deutschland registriert worden. Bis 21. August seien insgesamt 967.546 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine verzeichnet worden, die „zumindest übergangsweise“ nach Deutschland gekommen seien, erklärte das Bundesinnenministerium am Dienstag in Berlin.Bei den meisten handele es sich um Frauen und Kinder. 36 Prozent der Registrierten seien Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, erklärte das Ministerium. Von den Erwachsenen seien 74 Prozent Frauen.Das Innenministerium betonte, dass inzwischen von den registrierten Flüchtlingen eine „erhebliche Zahl“ entweder in andere EU-Länder weitergereist oder aber in die Ukraine zurückgekehrt sei. „Bei der Zahl von 967.546 Personen handelt sich somit um die Zahl derjenigen, die sich seit Kriegsbeginn vorübergehend in Deutschland aufgehalten haben oder weiter aufhalten.“ Die Bundespolizei gehe von etwa 700 Geflüchteten aus der Ukraine aus, die derzeit täglich nach Deutschland einreisen. Laut den Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sind insgesamt rund 3,8 Millionen Kriegsflüchtlinge zumindest zeitweise wieder aus anderen europäischen Staaten in die Ukraine zurückgekehrt.Polens Präsident zu Gesprächen in Kiew9.31 Uhr: Polens Präsident Andrzej Duda trifft zu Gesprächen in Kiew ein. Duda werde den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen und Gespräche bezüglich militärischer Unterstützung und anderer Hilfen führen, teilt sein Bürochef Pawel Szrot mit.Luftwaffe: Mehr Vorfälle mit russischen Flugzeugen in der Ostsee9.29 Uhr: Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine und den damit einhergehenden Spannungen mit der Nato hat die Zahl der militärischen Begegnungen mit russischen Flugzeugen über der Ostsee zugenommen. „Ja, das merken wir durchaus: Wir haben mehr Vorfälle, so wie wir das nennen“, sagte der Generalinspekteur der deutschen Luftwaffe, Ingo Gerhartz, am Dienstag im ZDF-„Morgenmagazin“. Russische Militärflugzeuge näherten sich dabei dem Nato-Luftraum und würden daraufhin von Nato-Flugzeugen begleitet.Seit Anfang August sichert die Luftwaffe gemeinsam mit Luftstreitkräften aus Ungarn und Italien den Nato-Luftraum über dem Baltikum. Im estnischen Ämari sind fünf Eurofighter stationiert, die rund um die Uhr einsatzbereit sind. Sie sollen laut Luftwaffe künftig noch durch spanische Kampfjets verstärkt werden. Eine weitere sogenannte Alarmrotte der Luftwaffe zur Verteidigung des deutschen und des Nato-Luftraums steht derzeit in Niedersachsen bereit.Erst am Freitag sei ein von Kampfflugzeugen begleitetes Aufklärungsflugzeug vom russischen Kaliningrad aus in den Ostseeraum geflogen, sagte Gerhartz. „Dann steigen wir auf.“ Allerdings blieben die Nato-Maschinen dabei „auf Abstand“. Russische Flugmanöver im internationalen Luftraum seien „völlig in Ordnung“. Zugleich werde signalisiert, dass der Nato-Luftraum eine „rote Linie“ sei, die von russischen Flugzeugen nicht überschritten werden dürfe.Großbritannien: Russland will zerstörte Brücke ersetzen9.27 Uhr: Nach dem ukrainischen Beschuss strategisch wichtiger Brücken über den Fluss Dnipro arbeitet Russland nach britischer Einschätzung an einer Behelfsbrücke. Russische Truppen hätten am Wochenende vermutlich damit begonnen, Lastkähne in Position zu bringen, um direkt neben der beschädigten Antoniwskyj-Brücke eine Pontonbrücke zu errichten, teilte das Verteidigungsministerium in London am Dienstag unter Berufung auf Geheimdienstinformationen mit. Die Brücke ist von zentraler Bedeutung für die Versorgung russischer Truppen in der besetzten südukrainischen Großstadt Cherson.In den vergangenen Wochen seien sowohl das russische Militär als auch die örtliche Bevölkerung von einer Fähre abhängig gewesen, hieß es weiter. „Wenn Russland die improvisierte Brücke fertigstellt, wird dies mit ziemlicher Sicherheit die Kapazität des Übergangs im Vergleich zur Fähre erhöhen.“ Allerdings sei eine Pontonbrücke sehr anfällig für ukrainische Angriffe, betonte das Ministerium.Wegen ukrainischer Angriffe ist die gut 1,3 Kilometer lange Antoniwskyj-Brücke seit Ende Juli kaum noch zu benutzen. Das bedroht den Nachschub der russischen Truppen in Cherson.Die Nacht im Überblick5.30 Uhr: Die kriegsgeplagte Ukraine mobilisiert zum zweiten Mal internationale Unterstützung für die Rückholung der 2014 von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Beim Online-Gipfel der sogenannten Krim-Plattform am Dienstag soll auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprechen. Angekündigt sind mehr als 50 Teilnehmer aus Europa, Asien, Amerika und Afrika. Das Format werde in diesem Jahr mit mehr Teilnehmern und mehr besprochenen Themen ausgeweitet, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj.Zugleich wächst in Kiew die Nervosität vor möglichen russischen Raketenangriffen auf ukrainische Städte, weil wichtige Feiertage anstehen. Am Dienstag begeht die Ukraine den Tag ihrer blau-gelben Staatsfahne. Am Mittwoch ist Unabhängigkeitstag. Das Datum fällt zusammen mit einem halben Jahr der russischen Invasion, die am 24. Februar begonnen hatte. Der ukrainische Militärgeheimdienst mahnte die Bürger zu erhöhter Vorsicht: „Luftalarm ist ein ernsthaftes Signal, und alle sollten ihn beachten.“Der russische Präsident Wladimir Putin zeichnete die bei einem Anschlag getötete Kriegsunterstützerin Darja Dugina posthum mit dem Tapferkeitsorden aus. Hier lesen Sie den gesamten Überblick aus der Nacht.IW-Chef Hüther warnt Inbetriebnahme von Nord Stream 22 Uhr: Ein halbes Jahr nach Kriegsbeginn zieht Michael Hüther, Chef des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Bilanz zu den westlichen Sanktionen. „Die Sanktionen wirken, vor allem die auf den Export von Hochtechnologie-Gütern. Russland kann damit stets nur die vorletzte Technik einsetzen und wird so dauerhaft im technischen Fortschritt behindert“, sagte Hüther der Zeitung „Rheinische Post“. „Bei der Energie sitzen hingegen wir am kürzeren Hebel.“ Doch fossile Energie habe auf Dauer ohnehin keine Zukunft.Russland beschleunige damit am Ende nur den Umbau der deutschen Wirtschaft zu mehr Klimaschutz. „Die Sanktionen sind richtig, weil der Westen damit seine Solidarität mit der Ukraine zeigt. Deutschland hat die Maßnahmen im engen Schulterschluss mit den transatlantischen Partnern beschlossen; aus dieser Solidarität sollte sich Deutschland jetzt nicht herausstehlen.“ Auch sei die Debatte um Nord Stream 2 eine Scheindebatte. „Es würde nichts ändern, wenn wir die Pipeline ans Netz ließen. Putin könnte auch hier Vorwände finden, um sie ab- und anzuschalten.“USA: Russland plant Schlag gegen ukrainische Infrastruktur1.51 Uhr: Russland bereitet nach Angaben der Vereinigten Staaten neue Angriffe auf die Infrastruktur der Ukraine vor. „Wir haben Informationen, dass Russland in den kommenden Tagen verstärkt Angriffe gegen die zivile Infrastruktur und Regierungseinrichtungen der Ukraine plant“, sagte ein US-Regierungsvertreter unter Verweis auf US-Geheimdienstinformationen. „In Anbetracht der russischen Bilanz in der Ukraine sind wir besorgt über die anhaltende Bedrohung der Zivilbevölkerung und der zivilen Infrastruktur durch russische Angriffe.“US-Regierung: Wissen „nicht wirklich“, wer hinter Dugina-Mord steckt1.40 Uhr: Die US-Regierung hat eigenen Angaben zufolge keine genauen Informationen über die Hintergründe des Mordanschlags auf die russische Kriegsunterstützerin Darja Dugina in Moskau. „Wir wissen nicht wirklich, wer dahinter steckt und was das Motiv gewesen sein könnte“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Montag dem Nachrichtensender CNN. Es habe keine direkte Kommunikation mit der von Russland beschuldigten ukrainischen Regierung gegeben. Kiew sei aber „sehr transparent“ gewesen, als es jegliche Beteiligung abgestritten hatte. Russland macht für das Attentat ukrainische Geheimdienste verantwortlich. Kiew hat allerdings jegliche Beteiligung zurückgewiesen.USA weisen Forderung der Ukraine nach Visaverbot für alle Russen zurück22.57 Uhr: Die US-Regierung weist die Forderung der Ukraine zurück, eine allgemeine Visa-Sperre für Russen zu verhängen. „Die USA würden russischen Dissidenten oder anderen, die von Menschenrechtsverletzungen bedroht sind, nicht die Wege zu Zuflucht und Sicherheit versperren wollen“, sagt ein Sprecher des Außenministeriums.Estland weist FSB-Behauptung über Flucht von Dugina-Mörderin zurück22.51 Uhr: Estlands Außenminister Urmas Reinsalu hat die Behauptung des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB zurückgewiesen, wonach die angebliche Mörderin der russischen Kriegsunterstützerin Darja Dugina in das baltische EU- und Nato-Land geflohen sei. Nach gegenwärtiger Einschätzung des Außenamts in Tallinn sei diese Behauptung eine Informationsoperation, sagte der Chefdiplomat des an Russland grenzenden baltischen EU- und Nato-Landes am Montagabend im estnischen Rundfunk. „Wir betrachten dies als eine Provokation der Russischen Föderation in einer sehr langen Reihe von Provokationen, und wir haben im Moment nichts mehr dazu zu sagen“, sagte Reinsalu.Ein Sprecher der estnischen Generalstaatsanwaltschaft in Tallinn sagte der Agentur BNS, dass die Behörde keine Anfrage von russischer Seite zu diesem Thema erhalten habe. Russische Oppositionelle bezweifelten die Darstellung des Geheimdienstes. Kiew hatte eine Beteiligung am Tod Duginas bereits am Wochenende zurückgewiesen.Ukraine und Nachbarländer gründen Kiewer Initiative22.24 Uhr: Die Ukraine und ihre EU-Nachbarländer haben zur Stärkung ihrer regionalen Zusammenarbeit die sogenannte Kiewer Initiative gegründet. Das teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Montagabend in Kiew mit. Er nannte die Nachbarn Polen, Rumänien, Slowakei und Ungarn sowie die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen, die nicht an die Ukraine grenzen, als Teilnehmer. Die Zusammenarbeit stehe anderen Ländern offen. Man wolle vor allem in Sicherheitsfragen kooperieren, sagte Selenskyj ohne weitere Details. „Das ist eine sehr aussichtsreiche Linie unserer Arbeit innerhalb der euro-atlantischen Ausrichtung.“In seiner Videoansprache ging der Präsident auch auf die sogenannte Krim-Plattform am Dienstag ein. Deren Format werde erweitert, kündigte Selenskyj an. Es ist nach 2021 das zweite internationale Treffen, mit dem die Ukraine Unterstützung für die Rückholung der 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim mobilisiert. Bei dem Online-Gipfel wird eine Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erwartet. Auch Kanadas Premierminister Justin Trudeau, Japans Ministerpräsidenten Fumio Kishida und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sollen sprechen. Insgesamt sind mehr als 50 Teilnehmer aus Europa, Asien, Amerika und Afrika angekündigt.Ukrainer berichten von schwerer Folter in russischer Gefangenschaft22 Uhr: Bei der Schlacht um Mariupol gefangengenommene ukrainische Soldaten haben dem russischen Militär nach ihrer Freilassung aus der Kriegsgefangenschaft schwere Misshandlungen vorgeworfen. In einer Online-Pressekonferenz am Montag erklärten ehemalige Kämpfer des Asow-Regiments unter anderem von Gefangenen, denen durch Schläge Knochen gebrochen worden seien. Die Angaben der ehemaligen Soldaten konnten nicht unabhängig überprüft werden.Die Männer waren nach der russischen Einnahme von Mariupol im Mai gefangen genommen worden und später im Rahmen eines Gefangenenaustauschs freigelassen worden. Einer der freigelassenen Soldaten sprach davon, Fälle von „schwerer Folter“ beobachtet zu haben.“Sie zogen uns aus und zwangen uns, nackt in der Hocke zu sitzen. Wenn einer der Jungen den Kopf hob, schlugen sie ihn sofort“, sagte der ukrainische Soldat und Asow-Kämpfer Denys Tscherpouko am Montag in der Pressekonferenz. Der frühere Gefangene Wladyslaw Schaiworonok sprach von Fällen von „schwerer Folter“: „Manchen wurden Nadeln in die Wunden gestochen, manche wurden mit Wasser gefoltert“, sagte Schaiworonok. Mehr über seine Berichte lesen Sie hier.“Es gibt einen internen Machtkampf im Kreml“19.00 Uhr: Nach dem Tod der russischen Publizistin Darja Dugina häufen sich die Spekulationen über die Hintergründe des Attentats. Zuerst kursierte ein ominöses Bekennerschreiben einer russischen Untergrundbewegung, dann erklärte Moskau den Fall für gelöst: Der ukrainische Geheimdienst stecke dahinter. Experten halten ein anderes Szenario für wahrscheinlicher. Hier lesen Sie mehr.Ukraine plant Krim-Gipfel 17.53 Uhr: Sechs Monate nach Kriegsbeginn will die Ukraine an diesem Dienstag einen Online-Gipfel zur Rückholung der bereits 2014 von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim abhalten. Bei der sogenannten Krim-Plattform, die nach 2021 schon zum zweiten Mal stattfindet, wird unter anderem ein Redebeitrag von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erwartet. Sprechen sollen zudem auch Kanadas Premierminister Justin Trudeau, Japans Ministerpräsidenten Fumio Kishida und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Insgesamt sind über 50 Teilnehmer aus Europa, Asien, Amerika und Afrika angekündigt.Die strategisch wichtige Krim mit ihren mehr als zwei Millionen Einwohnern zählt völkerrechtlich weiter zur Ukraine. Nach Russlands Einmarsch in die Ukraine Ende Februar haben Vertreter des angegriffenen Landes immer wieder von einer militärischen Rückeroberung der Halbinsel gesprochen.Russland beantragt erneut Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats wegen AKW Saporischschja16.42 Uhr: Wegen der Kämpfe um das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja hat Russland erneut den UN-Sicherheitsrat angerufen. Moskau – eines der fünf Ständigen Mitglieder – beantragte in New York eine Sitzung des mächtigsten UN-Gremiums für diesen Dienstag, wie die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus Diplomatenkreisen erfuhr. Moskau begründete dies mit einem „anhaltenden Beschuss und der Angriffe von ukrainischen Kräften auf die Anlage“. Das Treffen soll voraussichtlich um 21.00 Uhr deutscher Zeit beginnen.Russische Einheiten eroberten das Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine bereits Anfang März. Kiew und Moskau werfen sich gegenseitig den Beschuss des Geländes vor. Mit seinen sechs Reaktoren und einer Nettoleistung von 5700 Megawatt ist es das größte AKW in Europa. Im ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl ereignete sich 1986 das größte Atomunglück auf europäischem Boden.Bulgarien will Gas bei Gazprom kaufen15.46 Uhr: Die bulgarische Übergangsregierung will wegen der Gasknappheit in dem EU-Land Erdgas auch beim russischen Staatskonzern Gazprom kaufen. „Offensichtlich werden wir Verhandlungen mit Gazprom führen müssen“, sagte Energieminister Rossen Hristow am Montag nach einer Tagung eines Krisenstabs im Energiebereich. Sofia wolle zudem wieder mit Aserbaidschan über Gaslieferungen verhandeln.Für September sei Bulgariens Gasbedarf voll gedeckt, für Oktober aber nur zum Teil, beschrieb Stab-Chef und Vize-Übergangsministerpräsident Hristo Aleksiew die Lage. Zudem müssten die Gaspreise für die „Bevölkerung und die Wirtschaft erträglich“ sein. Anfang Oktober wird Bulgarien ein neues Parlament wählen.Das von russischen Energieträgern stark abhängige einstige Ostblockland erhält seit Ende April auf direktem Weg kein Gas aus Russland mehr. Gazprom hatte die Lieferungen trotz eines bis Ende 2022 laufenden Vertrags eingestellt, da die damalige prowestliche Regierung in Sofia Zahlungen in Rubel abgelehnt hatte. Die russische Botschafterin in Bulgarien, Eleonora Mitrofanowa, hatte erst am Sonntag erklärt, dass es „bei politischem Willen seitens Bulgarien keine Probleme“ vor einer Wiederaufnahme der Gaslieferungen geben werde.Von der Leyen erhebt schwere Vorwürfe gegen Putin15.26 Uhr: Zum europäischen Tag des Gedenkens an die Opfer totalitärer und autoritärer Regime an diesem Dienstag hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schwere Vorwürfe gegen Russlands Staatschef Wladimir Putin erhoben. „Putin hat in diesem Jahr die Schrecken des Krieges nach Europa zurückgebracht und daran erinnert, dass Frieden nicht selbstverständlich ist“, schrieb die deutsche Politikerin am Montag. Russlands Krieg gegen die Ukraine sei unrechtmäßig und ungerechtfertigt. Zudem verzerre die staatlich kontrollierte Propaganda die Geschichte und verbreite Verschwörungstheorien. Wer sich dagegen stelle, werde bestraft.Von der Leyen versicherte, man werde nicht ruhen, bis sich die Ukraine durchgesetzt habe. „Bürger der Ukraine geben ihr Leben, um die Werte zu schützen, auf denen unsere Union beruht.“Der europaweite Tag des Gedenkens an die Opfer totalitärer und autoritärer Regime wird seit 2009 am 23. August begangen. Damit wird auch an den sogenannten Hitler-Stalin-Pakt erinnert. Der am 23. August 1939 unterzeichnete deutsch-sowjetische Nichtangriffsvertrag gilt als ein Dokument, das den Weg zum deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939 ebnete.EU erwägt Ausbildungsprogramm für ukrainische Soldaten14.57 Uhr: Angesichts des seit einem halben Jahr dauernden russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine erwägt die Europäische Union ein Programm zur Ausbildung der ukrainischen Streitkräfte. Dies kündigte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Montag am Rande einer Konferenz im nordspanischen Santander an. Die Verteidigungsminister der 27 EU-Mitgliedsstaaten wollen bei einem Treffen am kommenden Montag in der tschechischen Hauptstadt Prag über die Pläne beraten.Borrell unterstützte das Vorhaben. „Es erscheint vernünftig, dass ein Krieg, der dauert und voraussichtlich weiter dauern wird, Anstrengungen nicht nur in Form von Materiallieferung, sondern auch in Form von Ausbildung sowie von Hilfe bei der Organisation der Streitkräfte erfordert“, sagte der frühere spanische Außenminister.Armeechef: Bislang fast 9.000 ukrainische Soldaten getötet14.56 Uhr: Seit dem Ende Februar gestarteten russischen Angriffskrieg sind nach ukrainischen Angaben fast 9.000 ukrainische Soldaten getötet worden. Der ukrainische Armeechef Walerij Saluschny sagte am Montag laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine bei einem Forum in Kiew, ukrainische Kinder bedürften besonderer Aufmerksamkeit, denn ihre Väter seien an der Front und „womöglich unter den fast 9.000 getöteten Helden“. Es ist eine der äußerst seltenen Aussagen der ukrainischen Regierung oder Armeespitze zu den eigenen Verlusten in dem Krieg.Nach 100 Tagen Krieg hatte der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow im Juni bei den schweren Kämpfen im Osten des Landes eingeräumt, dass Tag für Tag bis zu hundert ukrainische Soldaten getötet und bis zu 500 verletzt würden. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Zahl der täglich getöteten ukrainischen Soldaten Anfang Juni mit 60 bis 100 beziffert. Mittlerweile ist der 180. Kriegstag erreicht. Die letzte Gesamtbilanz datiert von Mitte April. Damals hatte Selenskyj von bis zu 3.000 getöteten ukrainischen Soldaten und etwa 10.000 Verletzten gesprochen.Munition für die Ukraine: Das können die deutschen Supergranaten14.30 Uhr: Die Ampel hat die Lieferung hochmoderner Artilleriemunition an Kiew genehmigt. Die deutschen Panzerhaubitzen werden damit zur echten Gefahr für Russland. Lesen Sie hier, warum.Mord an Dugina: Russland macht Ukraine verantwortlich13.48 Uhr: Wer steckt hinter dem Anschlag auf die Unterstützerin des russischen Angriffskrieges? Der Kreml will nun einen Schuldigen gefunden haben. Hier lesen Sie mehr dazu.Bundesregierung sieht Grenzen für Waffenlieferungen an Ukraine13.38 Uhr: Das Bundesverteidigungsministerium hat einen Vorstoß von Koalitionspolitikern zurückgewiesen, der Ukraine mehr Waffen zu liefern und dafür notfalls auch eine Schwächung der Bundeswehr in Kauf zu nehmen. Angesichts der Bedrohung durch Russland unter Präsident Wladimir Putin könne die Bundeswehr ein solches Vorgehen nicht riskieren, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Montag in Berlin.“Wir müssen nämlich darauf gefasst sein, dass Putin jede Schwäche und auch nur temporäre Lücke in der Verteidigungsbereitschaft der Nato ausnutzen könnte“, warnte er. Deutschland schulde den Partnern in der Nato „unsere Unterstützung im Rahmen der Bündnisverpflichtungen“, wie sie in der Beistandspflicht in Artikel 5 des Nato-Vertrags festgelegt seien. Der Sprecher fügte hinzu: „Wir hätten im Kalten Krieg wohl wenig Verständnis dafür gehabt, wenn seinerzeit unsere Alliierten wegen akuter Kriegsschauplätze – und die gab es ja in der Welt – anderswo Abstriche an der kollektiven Verteidigung nach Artikel 5 des Nato-Vertrages gemacht hätten.“Verteidigungspolitikerinnen und -politiker von Grünen, SPD und FDP hatten von der Bundesregierung zusätzliche Waffenlieferungen an die Ukraine gefordert, selbst wenn das die Bundeswehr vorübergehend schwächen könnte. In einem am Wochenende veröffentlichten Gastbeitrag für den „Spiegel“ kritisierten die Bundestagsabgeordneten Kristian Klinck (SPD), Sara Nanni (Grüne) und Alexander Müller (FDP), dass bisher der Befähigung der Bundeswehr zur Landes- und Bündnisverteidigung vor der Hilfe für die Ukraine Vorrang eingeräumt werde.Bislang werde der im Vergleich geringe Umfang deutscher Waffenlieferungen mit einem bereits bestehenden Ausrüstungsmangel bei der Bundeswehr begründet. „Dies ist jedoch ein konstruierter Zielkonflikt“, erklären die Parlamentarierinnen und Parlamentarier. „Denn die Sicherheit und die Stabilität Europas werden zum gegenwärtigen Zeitpunkt in der Ukraine verteidigt.“ Die Autoren forderten ein „koordiniertes Vorgehen“ mit den internationalen Partnern und der Rüstungsindustrie. Dies erlaube „temporäre Einschnitte in der Bundeswehr in Kauf zu nehmen, beispielsweise durch die Abgabe von gebrauchtem Material, das dann zeitnah ersetzt wird“, hieß es weiter in dem Beitrag.Unabhängigkeitsfeiern in Kiew aus Furcht vor Angriffen verboten12.26 Uhr: Aus Furcht vor russischen Raketengriffen haben die Behörden in der ukrainischen Hauptstadt Kiew alle Großveranstaltungen rund um den Unabhängigkeitstag am Mittwoch verboten. Das Verbot gelte von Montag bis Donnerstag und betreffe öffentliche Großveranstaltungen, Kundgebungen und andere Zusammenkünfte, erklärten die Behörden.Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Wochenende gewarnt, dass Russland zum 31. Jahrestag der Unabhängigkeit von der Sowjetunion am 24. August, der diesmal auch den Beginn der russischen Invasion vor sechs Monaten markiert, „etwas besonders Bösartiges“ tun könnte.Selenskyj warnt vor Schauprozess gegen ukrainische Kriegsgefangene12.11 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor einem Schauprozess gegen Soldaten in russischer Kriegsgefangenschaft gewarnt. Wenn Russland ein solches Tribunal gegen ukrainische Gefangene organisiere, dann sei das eine „Linie“, nach der keine Verhandlungen mehr möglich seien. Das sagte Selenskyj in seiner in der Nacht zum Montag verbreiteten Videobotschaft. Er bezog sich auf Medienberichte, nach denen in der von moskautreuen Separatisten und russischen Truppen in der eingenommenen Hafenstadt Mariupol ein solcher Gerichtsprozess geplant werde.Vor einem international nicht anerkannten Gericht könnten demnach die ukrainischen Kriegsgefangenen auch zur Todesstrafe verurteilt werden. Die Besatzungsbehörden werfen ihnen Kriegsverbrechen vor. Selenskyj kritisierte das Verfahren gegen die Verteidiger der Ukraine als „ekelhaft und absurd“ und als Verstoß gegen alle internationalen Rechtsnormen. „Russland schneidet sich selbst von den Verhandlungen ab“, sagte er.Der Separatistenführer im Gebiet Donezk, Denis Puschilin, sagte im russischen Staatsfernsehen am Montag, Selenskyjs Äußerungen hätten keinen Einfluss auf die Pläne für das „Mariupoler Tribunal“. „Alle Verbrecher, Kriegsverbrecher, vor allem die Neonazis von ‚Asow‘ müssen ihre entsprechende Strafe bekommen. Solche Verbrechen gibt es ziemlich viele“, sagte Puschilin. Die Vorbereitungen für die erste Stufe des Tribunals gingen dem Ende zu. Das Prozessdatum hänge von Ermittlern ab. „Vollkommen fertig ist das Material zu 80 Vorfällen von ‚Asow‘-Verbrechen, 23 Menschen sind verhaftet“, sagte er.Urlauber enthüllen Standort von russischer Luftabwehr11.56 Uhr: Sommer, Sonne und ein Luftabwehrsystem: Ein Tourist lässt sich auf der Krim fotografieren – und ahnt wohl nicht, welche Folgen das Bild nach sich zieht. Hier lesen Sie mehr dazu.Großbritannien: Offenbar Motivationsprobleme bei Separatisten8.30 Uhr: Russland kann nach britischer Einschätzung seine Hilfstruppen aus den moskautreuen Separatistengebieten immer schwerer für den andauernden Krieg gegen die Ukraine motivieren. Einige Kommandeure würden ihren Soldaten vermutlich finanzielle Anreize versprechen, teilte das Verteidigungsministerium in London am Montag unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Einige Verbände würden als unzuverlässig gelten und daher nicht mit Angriffen betraut.Das Ministerium verwies als Beispiel auf ein Video von Mitte August, in dem sich Mitglieder einer Einheit der selbst ernannten „Volksrepublik Luhansk“ geweigert haben sollen, an Offensivoperationen teilzunehmen. Die Kämpfer hätten betont, sie hätten mit der vollständigen Eroberung des Gebiets ihre Aufgabe erfüllt. Trotz Drohungen und Einschüchterungen hätten die Männer nicht in der benachbarten „Volksrepublik Donezk“ weiterkämpfen wollen.Dass Russland den Krieg weiterhin als „militärische Spezialoperation“ einstuft, trage zu diesen personellen Problemen bei, hieß es in London weiter. Denn ohne allgemeine Mobilmachung habe der Staat keine rechtliche Handhabe, Bürger zum Militärdienst zu zwingen, und ist weiter auf Hilfstruppen angewiesen.Russische Armee soll erneut Nikopol beschossen haben7.36 Uhr: Die ukrainische Hafenstadt Nikopol soll erneut von der russischen Armee beschossen worden sein. Das berichtet der zuständige Gouverneur der Oblast Dnipropetrowsk, Valentyn Reznitschenko, auf Telegram. Laut Reznitschenko flogen 42 Granaten der russischen Armee in Wohnviertel. Der Beschuss soll unter anderem fünf Brände und einen Stromausfall für 2.000 Menschen verursacht haben. Nikopol liegt am Ufer des Dnepr gegenüber des Atomkraftwerks Saporischschja in der Stadt Enerhodar.Das russische Verteidigungsministerium hatte behauptet, die Regierung in Kiew plane an diesem Freitag einen Schlag gegen Europas größtes Atomkraftwerk, um dann Moskau die Schuld an einer möglichen radioaktiven Katastrophe zu geben. Entsprechende Einheiten seien dort zusammengezogen worden, Teile der 44. Artillerie-Brigade sollen die Schläge von der Stadt Nikopol aus vollziehen, behauptete Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow. Beweise legte er nicht vor. Überprüfbar waren die Angaben nicht.Die Nacht im Überblick5.30 Uhr: Knapp ein halbes Jahr nach Russlands Einmarsch in die Ukraine rückt die annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim immer mehr in den Fokus des Kriegsgeschehens. Am Wochenende warf die russische Verwaltung der Ukraine nun gleich mehrere Angriffsversuche vor – die aber alle abgewehrt worden seien. In Russlands kremltreuen Kreisen ist unterdessen weiter das Entsetzen groß, nachdem die Tochter des rechtsnationalistischen Ideologen Alexander Dugin offenbar Opfer eines Bombenanschlags wurde.In der Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj mehrere Landsleute für ihre besonderen Verdienste ausgezeichnet. Bundeskanzler Olaf Scholz beriet sich mit US-Präsident Joe Biden, Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Boris Johnson über weitere Hilfen für das angegriffene Land. Hier lesen Sie den gesamten Überblick über die Geschehnisse in der Nacht.So können Sie für die Ukraine spendenAngesichts der Nachrichten aus der Ukraine fühlen sich viele Menschen hierzulande machtlos. Wenigstens mit einer Spende möchten sie helfen. Hier finden Sie eine Auswahl an Hilfsorganisationen.

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