Tag 646: Laut einem neuen Dekret will Putin seine Armee vergrößern. Ukrainische Soldaten haben ihre Patriot-Ausbildung beendet. Alle Infos im Newsblog.Ukraine: Ex-Präsident an der Ausreise gehindert 19.20 Uhr: Ukrainische Grenzbeamte haben Ex-Präsident Petro Poroschenko an der Ausreise gehindert, weil er sich mutmaßlich mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban treffen wollte. Poroschenko, Staatschef von 2014 bis 2019, sei am Freitag an der Grenze abgewiesen worden, teilte der ukrainische Geheimdienst SBU am Samstag mit. Grund sei ein geplantes Treffen des oppositionellen Abgeordneten mit dem von Kiew wegen seiner prorussischen Haltung kritisierten Orban gewesen.Orban vertrete „systematisch eine anti-ukrainische Position“, erklärte der SBU. Moskau habe das Treffen „für seine Informations- und psychologischen Operationen gegen die Ukraine“ nutzen wollen. Poroschenko selbst erwähnte keine geplante Zusammenkunft mit Orban, sondern gab an, bei Treffen in Polen und den USA unter anderem über US-Militärhilfen und die Blockade der Grenze durch polnische LKW-Fahrer sprechen zu wollen.Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt wurden gegen Poroschenko Ermittlungen wegen Hochverrats und Korruption eingeleitet. Der Ex-Präsident vermutet, dass diese von seinem Nachfolger und politischen Rivalen, dem derzeitigen Staatschef Wolodymyr Selenskyj, in Auftrag gegeben wurden. Poroschenkos Partei Europäische Solidarität ist nach Selenskyjs Partei Diener des Volkes die zweitgrößte Partei im Parlament.Russland in Angst: Militär nutzt besondere Strategie auf der Krim18.15 Uhr: Nach vermehrten Angriffen des ukrainischen Militärs auf strategische Ziele auf der Krim, wechselt Russland die Taktik. Das Militär verschleiert die Standorte der Schiffe im Hafen von Sewastopol. Wie das gelingt und welche Auswirkungen das Vorgehen hat, lesen Sie hier.Kiew: Ein Toter und mehrere Verletzte bei russischen Angriffen in der Ostukraine17.57 Uhr: Bei russischen Angriffen in der Ostukraine sind nach ukrainischen Angaben ein Mensch getötet und vier weitere Zivilisten verletzt worden. Ein Zivilist sei beim Beschuss der Stadt Tschassiw Jar in der Region Donezk getötet worden, teilte das ukrainische Innenministerium im Onlinedienst Telegram mit. Unter den Verletzten seien ein Mann und seine Tochter, die in der Grenzstadt Semeniwka Verwandte hätten besuchen wollen.Zugleich gab die ukrainische Armee bekannt, dass russische Truppen weiterhin „täglich“ Angriffe auf Awdijiwka ausführten. Zugleich versuchten demnach die Angreifer, in eine am Stadtrand gelegene Kokerei einzudringen – die größte des Landes. Den ukrainischen Soldaten gelang es den Armeeangaben zufolge, alle Angriffe „zurückzuschlagen“. Die russische Armee versucht seit ungefähr zwei Wochen, die Industriestadt Awdijiwka unweit der Region Donezk einzunehmen.Ukraine greift russische Radarsysteme an16.25 Uhr: Ukrainische Streitkräfte versuchen im eingefahrenen Krieg die Oberhand zu gewinnen. Dafür nimmt das Militär russische Radarsysteme ins Visier. Mehr dazu lesen Sie hier. CDU-Bürgermeister blockiert Munition für die Ukraine15.20 Uhr: In Troisdorf steht eine wichtige Munitionsfabrik. Die soll eigentlich vergrößert werden, um der Ukraine genug liefern zu können. Doch die Pläne werden von der Stadt durchkreuzt. Mehr zu den Hintergründen lesen Sie hier. Betreiber: AKW Saporischschja stand kurz vor „Atomunfall“14.16 Uhr: Aufgrund eines vorübergehenden Stromausfalls soll das von russischen Truppen besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja in der Nacht zum Samstag laut dem Betreiber „kurz vor einem Atomunfall“ gestanden haben. „In der vergangenen Nacht kam es im AKW Saporischschja zu einem Totalausfall“, erklärte Energoatom im Onlinedienst Telegram. Demnach mussten Generatoren eingesetzt werden. Die Stromversorgung über das ukrainische Elektrizitätsnetz sei dann wenige Stunden später am frühen Samstagmorgen wiederhergestellt worden.In dem von Russland kontrollierten Atomkraftwerk im Süden des Landes waren laut Energoatom zwei Stromleitungen „unterbrochen“ worden, eine davon durch einen Luftangriff. „Die (russischen) Besatzungstruppen kümmern sich nicht um die Sicherheit im Atomkraftwerk Saporischschja“, erklärte der Vorsitzende von Energoatom, Petro Kotin.Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) bestätigte in einer Erklärung, dass das AKW Saporischschja „über Nacht vorübergehend ohne Strom“ gewesen sei. Demnach handelte es sich um den achten Stromausfall seit Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine. Der Ausfall einer der beiden Leitungen erfolgte laut der IAEA aufgrund eines Vorfalls „weit vom Kraftwerk entfernt“. Weitere Einzelheiten nannte die Behörde nicht.Russisches Militär zeichnet bekannten Neonazi aus11.40 Uhr: Der russische Generaloberst Vladimir Alekseev, erster stellvertretender Chef des Hauptstabschefs, überreichte den Soldaten der Abteilung „Española“ staatliche Auszeichnungen. Darunter war auch Mikhail Turkanov, wie ein Video auf der Internetplattform X (vormals Twitter), zeigt. Turkanov ist ein bekannter Kampfsportler und wird für seinen Einsatz im Kampf gegen die Ukraine in Russland als Held gefeiert. Er ist aber auch ein bekannter Neonazi, hat mehrere Tattoos mit NS-Symbolik. Beispielsweise zwei Hakenkreuze auf der Brust und dem Oberarm. Für seine Tattoos wurde er mehrfach im Kampfsport abgemahnt.Russland nutzt wohl ukrainisches Mobilfunknetz für Drohnenangriffe11.15 Uhr: In einer abgeschossenen Kamikaze-Drohne hat das ukrainische Militär eine SIM-Karte des ukrainischen Netzanbieters Kyivstar gefunden. Experten untersuchen nun, ob russische Truppen das ukrainische Mobilfunknetz nutzen, um eigene Kampfdrohnen zu verfolgen und gegebenenfalls ihre Flugbahn zu ändern. Das berichtet die Internetzeitung „Meduza“.Kyivstar gab an, mit den Strafverfolgungsbehörden zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass etwaige SIM-Karten nicht erneut an russische Truppen gelangen. Laut dem Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Juri Ignat, werde untersucht, was das russische Militär mit einer ukrainischen SIM-Karte und dem Internetzugang im Land tun kann.Weitere ukrainische Soldaten an Patriotsystem ausgebildet5.20 Uhr: Die Bundeswehr hat eine zweite Gruppe ukrainischer Soldaten am Flugabwehrsystem Patriot ausgebildet. Die Verteidigung des ukrainischen Luftraums sei eine zentrale Aufgabe, sagte der Befehlshaber des multinationalen Ausbildungskommandos „Special Training Command“, Generalleutnant Andreas Marlow, bei einem Ortsbesuch. Er erinnerte daran, dass sich russische Angriffe gezielt gegen zivile Infrastruktur in der Ukraine richten. Das Training der etwa 70 Männer und Frauen stand nach mehr als sechs Wochen vor dem Abschluss.Situation in Stadt Marinka unklar3 Uhr: Die Kontrolle über die ostukrainische Stadt Marinka bleibt am Freitag unklar, obwohl inoffizielle Berichte darauf hindeuten, dass die russischen Streitkräfte einige Gewinne verzeichnen können. Die ehemals 10.000 Einwohner zählende Stadt wurde in den mehr als ein Jahr andauernden Kämpfen fast vollständig zerstört. Zivilisten befinden sich nicht mehr in der Stadt. Der ukrainische Generalstab teilt in seinem Abendbericht mit, dass die russischen Streitkräfte erfolglos versucht hätten, auf Dörfer in der Nähe von Marinka vorzustoßen. Der ukrainische Militärsprecher Wolodymyr Fitio erwähnt in einer Ansprache im ukrainischen Fernsehen, dass die russischen Streitkräfte in vielen Bereichen der 1.000 km langen Frontlinie Angriffe führen.Rheinmetall will schon nächstes Jahr Panzer in der Ukraine bauen20.32 Uhr: Der Düsseldorfer Rheinmetall-Konzern will bereits 2024 in der Ukraine die ersten Panzer bauen. Wie Rheinmetall-Chef Armin Papperger im Gespräch mit der „WirtschaftsWoche“ erklärt, erwartet er spätestens Anfang des nächsten Jahres den Abschluss eines entsprechenden Vertrags mit der Ukraine zum Bau des radgetriebenen Transportpanzers Fuchs und des Schützenpanzers Lynx.“Wenn der Vertrag unterschrieben ist, wollen wir in der Ukraine nach etwa sechs bis sieben Monaten das erste radgetriebene Fahrzeug fertig haben – und nach zwölf bis 13 Monaten den ersten Lynx“, sagt Papperger. Eine Fertigung des Fuchs aus der Ukraine sei damit ab Spätsommer 2024 möglich und der Puma-Konkurrent Lynx könne bereits im Sommer 2025 folgen.Neu gebaute Kampfpanzer will Papperger aber schon deutlich früher an die Ukraine liefern. „Die ersten zehn Lynx-Fahrzeuge werden bereits in Koproduktion zwischen uns und der Ukraine hier in Deutschland oder in Ungarn hergestellt. Nach einer Ramp-up-Phase sollten wir dann rasch in der Lage sein, diese Fahrzeuge in einer nennenswerten Stückzahl vollständig in der Ukraine zu fertigen.“ Berlin habe bereits signalisiert, die für die Fertigung nötige Exporterlaubnis zu geben.Selenskyj kündigt Einberufungsreform an20.25 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dem Militär eine Reform der Einberufungsgesetze in Aussicht gestellt. „Jeder in der Ukraine versteht, dass in diesem Bereich Veränderungen erforderlich sind“, sagt Selenskyj in seiner Ansprache auf Telegram. Diese würden demnach die Bedingungen für eine mögliche Demobilisierung der Frontkämpfer betreffen. Auch neue potenzielle Rekruten sollen im Fokus neuer kommender Gesetze stehen.Die Ankündigung der Reform gilt als Zugeständnis an die Soldaten, die seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs vor rund 21 Monaten größtenteils ohne Ablösung an der Front im Einsatz stehen. Die Lösung dieses umfassenden Problems muss nach Selenskyjs Worten von der militärischen Führung und dem Verteidigungsministerium ausgearbeitet und dem Generalstab zur Genehmigung präsentiert werden. Der ukrainische Präsident spricht von einigen Vorschlägen, die bereits vorliegen. Genauere Angaben zum Inhalt macht er jedoch nicht.Derzeit dienen rund 820.000 Ukrainer in den Streitkräften. Nach dem derzeit geltenden Kriegsrecht können diese Soldaten nicht ohne Weiteres demobilisiert werden. Um zumindest einen Teil der Wehrpflichtigen zeitweise nach Hause schicken zu können, müssen andere Soldaten rekrutiert werden, damit die Front nicht zusammenbricht. Angehörige der Soldaten forderten in mehreren Demonstrationen eine stärkere Rotation, um den derzeit aktiven Kämpfern die Möglichkeit zur Erholung zu geben. In den vergangenen Wochen wurde in Kiew unter anderem über die mögliche Änderung der Altersgrenze von 28 Jahren bei Einberufungen spekuliert.Polnische und slowakische Spediteure blockieren Ukraine-Grenze20.10 Uhr: Nach polnischen Lastwagenfahrern haben nun auch slowakische Spediteure mit der Blockade eines Grenzübergangs zur Ukraine begonnen. In Vysne Nemecke ließen Mitglieder der Speditionsvereinigung Unas nur noch vier Lastwagen pro Stunde über die Grenze in die Ukraine fahren. „Wir bleiben hier, bis Maßnahmen ergriffen werden, um den Wettbewerb durch ukrainische Lastwagen zu beschränken“, sagt Unas-Vizepräsident Rastislav Curma der Nachrichtenagentur AFP.Polnische Transportunternehmen blockieren seit mehreren Wochen wichtige Grenzübergänge zur Ukraine. Sie wollen damit gegen einen aus ihrer Sicht „unfairen Wettbewerb mit den ukrainischen Kollegen“ protestieren. Durch die Aktionen müssen ukrainische Lastwagenfahrer teilweise mehrere Tage lang bei Kälte und mit wenig Nahrung an der Grenze ausharren. Die polnischen und slowakischen Lastwagenfahrer machen EU-Vorschriften für ukrainische Unternehmen für ausbleibende Umsätze verantwortlich. Die Vorschriften wurden nach dem russischen Angriff auf die Ukraine teilweise gelockert. Nach Angaben polnischer Unternehmen führte dies dazu, dass eine ganze Welle ukrainischer Konkurrenzunternehmen auf den Markt drängte.Die Ukraine sprach von einer „katastrophalen“ Lage an der Grenze mit Polen. Die ukrainischen Lastwagenfahrer „sind in so dramatischer Situation, dass sie einen Hungerstreik planen, wenn sich die Lage nicht ändert“, erklärt der Menschenrechtskommissar des ukrainischen Parlaments, Dmytro Lubinez. Derzeit hingen etwa 2.100 ukrainische Lastwagen auf polnischer Seite der Grenze fest. „Die Situation ist katastrophal“, erklärte Lubinez.Dekret: Putin will 170.000 Soldaten mehr20 Uhr: Mehr als anderthalb Jahre nach Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Russlands Präsident Wladimir Putin eine erneute Vergrößerung seiner Armee angeordnet. Künftig soll die Zahl der bewaffneten Kräfte auf rund 1,32 Millionen erhöht werden, wie aus einem vom Kreml veröffentlichten Dekret hervorgeht. Das wäre eine erneute Steigerung um 170.000 Vertragssoldaten und Wehrdienstleistende, nachdem Putin erst im Sommer 2022 eine Vergrößerung der russischen Streitkräfte auf 1,15 Millionen Mann befohlen hatte.Das russische Verteidigungsministerium trat derweil umgehend Befürchtungen aus der Bevölkerung entgegen, dass eine neue Mobilisierungswelle geplant sein könnte. „Eine Mobilisierung ist nicht vorgesehen“, teilte die Behörde mit. Stattdessen werde auf russische Bürger gesetzt, die sich freiwillig bei der Armee verpflichten.Russland führt seit dem 24. Februar 2022 Krieg gegen das Nachbarland Ukraine. Moskau selbst hat schon lange keine Angaben mehr zu Toten und Verletzten in den eigenen Reihen gemacht. Viele Experten bescheinigen Russland jedoch hohe Verluste. Im Herbst 2022 ordnete Putin dann eine Mobilmachung an, infolge derer rund 300.000 Männer für die Front eingezogen wurden. Die Maßnahme löste in Teilen der russischen Gesellschaft regelrechte Panik aus, Hunderttausende flohen damals ins Ausland. Seitdem befürchten viele, dass es eine zweite Mobilisierungswelle geben könnte.Lawrow gibt Ukraine erneut Schuld an Russlands Angriffskrieg18.15 Uhr: Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat das OSZE-Treffen einmal mehr dafür genutzt, um der Ukraine die Schuld an dem von Moskau begonnenen Krieg zu geben. „Wir sehen weiter keine Signale, weder aus Kiew noch seitens seiner Lehrmeister (im Westen), dass sie zu irgendeiner politischen Lösung bereit sind“, sagte Lawrow zum Abschluss eines Treffens der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) im nordmazedonischen Skopje. Russland hatte die Ukraine am 24. Februar 2022 überfallen.Der Westen und die Ukraine bestehen darauf, dass das Land seine Bündnismitgliedschaft frei bestimmen kann. Dagegen sieht Russland sich durch eine mögliche Nato-Mitgliedschaft der Ukraine bedroht. Lawrow sagte, dass die Sicherheit eines Landes nicht zulasten der Sicherheit eines anderen gehen dürfe. Er erinnerte auch daran, dass Präsident Wolodymyr Selenskyj Verhandlungen mit Russland unter Führung des Präsidenten Wladimir Putin per Dekret untersagt habe. Selenskyj hatte zur Bedingung für Friedensverhandlungen gemacht, dass Russland seine Armee aus der Ukraine abziehen müsse. Russland stellt sich dagegen. „Damit der politische Prozess beginnt, braucht es zwei wie beim Tango, aber die Leute auf der einen Seite tanzen keinen Tango, sondern Breakdance. Da ist ein Solo nötig“, sagte Lawrow. Mehr zu Konflikt beim Treffen der OSZE lesen Sie hier. Orbán gegen EU-Beitrittsverhandlungen mit Ukraine14.49 Uhr: Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán lehnt EU-Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine weiterhin ab und schlägt stattdessen Gespräche über eine „strategische Partnerschaft“ vor. „Es lohnt sich nicht, Beitrittsverhandlungen aufzunehmen, weil wir die Frage, welche Konsequenzen eine Mitgliedschaft der Ukraine hätte, nicht beantworten können“, sagt Orbán in einem Radio-Interview.“Ich wäre dafür, dass die Europäische Union zunächst ein Abkommen über eine strategische Partnerschaft mit der Ukraine abschließt“, fügt Orbán hinzu. Ein solches Abkommen mit der Ukraine könne „fünf bis zehn Jahre dauern“ und Zeit für eine schrittweise Annäherung geben, sagt der ungarische Regierungschef.London: Russland baut unbemannte Kamikaze-Schiffe für Krieg12.41 Uhr: Russland arbeitet nach britischen Angaben verstärkt am Bau von unbemannten Kamikaze-Schiffen für den Einsatz im Angriffskrieg gegen die Ukraine. Jüngst habe der Chef der Rüstungsfirma KMZ, Michail Danilenko, angekündigt, dass Drohnenboote im Rahmen der „militärischen Spezialoperation“, wie der Krieg in Russland genannt wird, getestet werden sollen, um 2024 dann eine Serienproduktion aufzunehmen, teilt das britische Verteidigungsministerium mit. Die Boote könnten bis zu 600 Kilogramm Munition transportieren, sagt Danilenko demnach.Die Ukraine hatte wiederholt unbemannte Schiffe, die mit Sprengstoff beladenen Schnellbooten ähneln, gegen russische Ziele im Schwarzen Meer oder in den Häfen der annektierten Halbinsel Krim eingesetzt. Die Waffe habe sich in den Händen der ukrainischen Streitkräfte zu einer Schlüsselfähigkeit im maritimen Bereich entwickelt, hieß es in London.Lawrow: Russland sieht keinen Grund für Kursänderung11.41 Uhr: Russland neigt nach den Worten von Außenminister Sergej Lawrow nicht zu einer Kursänderung in der Ukraine. Es gebe keine Anzeichen, dass die Regierung in Kiew sich in Richtung einer politischen Lösung bewege, sagt Lawrow vor der Presse. Für Russland gebe es keinen Anlass, die Ziele seines militärischen Sondereinsatzes in der Ukraine zu ändern.Russland war im Februar 2022 in die benachbarte Ukraine einmarschiert und hat Teile des Landes annektiert. Als Voraussetzung für Verhandlungen hat die Moskauer Regierung in der Vergangenheit von der Ukraine die „Anerkennung des neuen Status-Quo“ gefordert. Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu erklärt laut der amtlichen Nachrichtenagentur RIA, die russischen Truppen würden in der Ukraine in allen Richtungen vorrücken. Schoigu kündigte zudem Marine-Übungen für nächstes Jahr an. Details wurden zunächst nicht bekannt.Putin übergibt Flughafen in russische Verwaltung – Fraport raus9.22 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat eine neue Betreiberstruktur des Flughafens Pulkowo in St. Petersburg angeordnet und damit den großen deutschen Anteilseigner Fraport aus dem Geschäft gedrängt. Fraport hatte 25 Prozent der bisherigen Betreibergesellschaft gehalten. Putin begründete den Schritt mit „unfreundlichen Handlungen einiger ausländischer Staaten und internationaler Organisationen“, wie aus seinem in der Nacht zum Freitag veröffentlichten Dekret hervorgeht.Fraport hatte nach Beginn des Krieges die Absicht erklärt, aus dem Betrieb des Flughafens auszusteigen. Die Beteiligung in St. Petersburg war laut Fraport „ruhend gestellt“. Im September erklärte der Chef der russischen Bank VTB, Andrej Kostin, dass bis Ende dieses Jahres die Parameter des Ausstieges von Fraport festgelegt werden sollten. Er hatte den Wert des Fraport-Anteils mit 111 Millionen Euro angegeben. Insgesamt gehörten zu der bisherigen Holding NCG, die 2010 einen 30-jährigen einen Vertrag zum Betrieb des Flughafens Pulkowo erhalten hatte, 13 verschiedene Unternehmen.Laut dem Dekret werden 100 Prozent der Anteile des Konsortiums Northern Capital Gateway (NCG), das in Zypern über die Firma Thalita Trading Ltd. registriert ist, in eine neue von der russischen Regierung gegründete Holding übertragen. Die russischen Gesellschafter behielten ihre Rechte, die ausländischen Investoren nicht.Ukrainische Armee wehrt 18 Drohnen ab9.18 Uhr: Russland hat nach Angaben Kiews in der Nacht zum Freitag erneut massive Luftangriffe auf den Süden und Osten der Ukraine ausgeführt. Die russische Armee habe zwei Raketen und 25 Drohnen iranischer Bauart vom Typ Schahed angefeuert, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. 18 Drohnen und eine Rakete seien abgefangen worden.Nach Angaben aus Kiew haben die russischen Streitkräfte Drohnen und Raketen für systematische Angriffe auf die geschwächte ukrainische Energieversorgung während der Wintermonate gehortet. Kiew rechnet für den Winter mit einer ähnlichen russischen Offensive gegen die ukrainische Energie-Infrastruktur wie im vergangenen Winter. Hunderttausende Menschen waren damals nach massiven Luftangriffen bei eisigen Temperaturen ohne Strom oder Heizung.Russische Soldaten sterben wohl durch eigene Minen9 Uhr: Die russische Armee soll Probleme mit der Koordination der Artillerie, der Übermittlung taktischer Informationen und einer angemessenen Kommunikation über die Lage der russischen Minenfelder haben. Das berichtet das Insititute for the Study of War (ISW) unter Berufung auf den ukrainischen Generalstab. Das habe zuletzt sogar zu russischen Opfern durch eigene Minen geführt, heißt es in dem Bericht. Mehr dazu lesen Sie hier.Umfrage: Rückhalt für Putins Krieg drastisch gesunken2.10 Uhr: In einer Umfrage der russischen Organisation Chronicles hat sich nur eine Minderheit für den Krieg gegen die Ukraine ausgesprochen. Deutlich für den Angriff sprachen sich lediglich 12 Prozent aus. Über 40 Prozent befürworten einen Rückzug, 33 Prozent sind dagegen. In einer ähnlichen Befragung im Februar waren es noch 22 Prozent gewesen. Die vom russischen Oppositionspolitiker Aleksei Miniailo gegründete Organisation befragte nach eigenen Angaben im Oktober 1.200 Personen in einer repräsentativen Erhebung per Telefon. Die Daten wurden jetzt auf der Plattform Github veröffentlicht. Bei den Befragungen ging es auch um Lebensqualität: So sagten 44 Prozent, dass sie ein geringeres Haushaltseinkommen haben und wichtige Medikamente kaum noch zu bekommen seien. Bericht: 170.000 Gebäude im Krieg zerstört oder beschädigt1.21 Uhr: Durch die seit mehr als 21 Monaten andauernde russische Invasion sind ukrainischen Angaben zufolge in dem angegriffenen Land mehr als 170.000 Gebäude beschädigt oder zerstört worden. Das erklärte die Vorsitzende des Parlamentsausschusses für regionale Entwicklung und Stadtplanung in Kiew, Olena Schaliuk, wie die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform am frühen Freitagmorgen berichtete.Demnach schrieb die Politikerin in einem Blog der Agentur: „Nach vorläufigen Schätzungen der Kiewer Wirtschaftshochschule wurden bisher mehr als 170 000 Gebäude durch die Feindseligkeiten beschädigt oder zerstört.“ Darunter sollen auch mehr als 20.000 Wohnhäuser sein.Selenskyj will Befestigungsanlagen an der gesamten Front ausbauen21.30 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den forcierten Bau von Schutzräumen und Festungsanlagen entlang aller Frontabschnitte angekündigt. „Die Priorität ist offensichtlich“, sagt er in seiner täglichen Videoansprache. Mit dem Verteidigungsminister und führenden Militärs sei über den Bau solcher Anlagen diskutiert worden. Zuletzt hatte eine Reihe von Beobachtern die ukrainische Gegenoffensive für gescheitert erklärt. Die Betonung des Festungsbaus ist ein Indiz dafür, dass die Führung in Kiew sich nun auf die Verteidigung konzentriert.Neben den umkämpften Gebieten an der Front forderte Selenskyj auch mehr Sicherheit an Schulen. Dort müssten Schutzräume gebaut werden. Er berichtete in dem Zusammenhang vom Besuch in einer Schule in der ostukrainischen Millionenstadt Charkiw, die in den Räumlichkeiten der U-Bahn untergebracht sei. Selenskyj sprach von einem gelungenen Projekt, weil die U-Bahn sicher sei vor russischen Angriffen.Seit Beginn seines Angriffskriegs attackiert Russland auch immer wieder mit Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen zivile Ziele im Hinterland der Ukraine. Vor allem Objekte der Energieversorgung sind im Visier, um den Ukrainern in der kalten Jahreszeit die Strom-, Wasser- und Wärmeversorgung zu nehmen.Ukraine: Fünf Menschen durch russische Raketenangriffe getötet20.16 Uhr: Bei russischen Angriffen in mehreren Teilen der Ukraine sind ukrainischen Angaben zufolge fünf Menschen getötet worden. In der südukrainischen Region Cherson wurden nach Angaben der Behörden vom Donnerstag drei Menschen im Dorf Sadowe durch russischen Beschuss getötet. In der östlichen Region Donezk wurden Angaben ukrainischer Rettungskräfte zufolge zwei Menschen bei russischen Angriffen auf drei Städte getötet.Nach Angaben der Regierung in Kiew feuerten russische Truppen sechs S-300-Raketen auf die Städte Pokrowsk, Nowohrodiwka und Myrnohrad in der Region Donezk ab. In Nowohrodiwka wurden nach Angaben von Rettungskräften zwei Männer tot aus den Trümmern geborgen, unter den drei Vermissten sei ein Kind.In Pokrowsk wurde laut Innenminister Ihor Klymenko ein sechs Monate altes Baby verletzt, zusammen mit zwei Jungen im Alter von 13 und 16 Jahren. Demnach explodierte ein Geschoss im Garten eines Hauses, in dem eine Familie mit zwei Kindern lebte. „Durch den Beschuss wurden das Dach und die Wände des Hauses zerstört, und die Familie wurde unter den Trümmern begraben“, fügte Klymenko hinzu.Selenskyj besucht Frontbereich in Charkiw13.37 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist ins Frontgebiet im Gebiet Charkiw in der Ostukraine gereist. „Hier sind Kommandeure anwesend, die im Abschnitt Kupjansk das friedliche Leben in der Ukraine, im Gebiet Charkiw verteidigen“, sagt Selenskyj gemäß einer Mitteilung in einem Kommandopunkt. Der Präsident erinnert an die erlittenen Verluste. „Alle wissen, dass dies der höchste Preis ist und daher bitte ich Euch darum, auf Euch, auf Eure Kameraden, Offiziere, Soldaten zu achten“, sagt er. Anschließend hat er Auszeichnungen an mehrere Kommandeure verliehen.Der Befehlshaber an diesem Abschnitt, Generaloberst Olexander Syrskyj, und mehrere Untergebene informieren Selenskyj über die Lage entlang der Verteidigungslinie Kupjansk-Lyman. Begleitet wird der Präsident von Verteidigungsminister Rustem Umjerow, vom Chef des Präsidentenbüros, Andrij Jermak, und dessen Stellvertreter Roman Maschowez.Die Stadt Kupjansk im Gebiet Charkiw war Anfang September vergangenen Jahres durch ukrainische Truppen aus russischer Besatzung befreit worden. Zuletzt hat die russische Armee dort allerdings wieder Geländegewinne verzeichnet. Die Frontlinie verläuft nun bereits wieder knapp sieben Kilometer von der Stadt entfernt.Baerbock an Putin: Stoppen Sie den Krieg12.57 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock hat vom russischen Präsidenten Wladimir Putin den sofortigen Stopp des Angriffskriegs gegen die Ukraine verlangt. „Stoppen Sie das unsägliche Leid, das Sie über Millionen von Menschen bringen“, fordert die Grünen-Politikerin bei der Ministerkonferenz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in der nordmazedonischen Hauptstadt Skopje. Russlands Außenminister Sergej Lawrow ist zum Zeitpunkt von Baerbocks Rede nicht im Raum gewesen.Ausdrücklich sprach Baerbock an, dass Lawrow den Konferenzraum verlassen hatte und nicht zuhöre. Er sei wie bei anderen Sitzungen offensichtlich nur im Saal, „wenn er selber spricht, aber nicht, um anderen zuzuhören“. Für einen Stopp des Krieges „braucht es keine Verhandlungen, dazu braucht es schon gar keine Zugeständnisse der Ukraine“, sagt Baerbock. „Es braucht eine Entscheidung Russlands, die Grundprinzipien dieser Organisation, der OSZE, einzuhalten, die Truppen zurückzuziehen und sich wieder für Frieden zu engagieren.“Baerbock kritisiert, dass nach wie vor drei Mitarbeiter der OSZE-Beobachtermission in der Ukraine in Gefangenschaft Russlands seien. Auch das sei „eine brutale Verletzung unserer gemeinsamen OSZE-Regeln“.Baerbock zu Russland – Lassen Zerstörung von OSZE nicht zu11.02 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock wirft Russland vor, nicht nur die Ukraine anzugreifen, sondern auch internationale Organisationen wie die OSZE beschädigen zu wollen.“Wir stehen jeden Tag für unsere europäische Friedensordnung ein“, sagt Baerbock vor einem Treffen der Außenminister der Mitglieder der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in der nordmazedonischen Hauptstadt Skopje. Russland versuche aber, diese Zusammenarbeit ebenfalls zu zerstören. „Und das lassen wir nicht zu.“ Bei der Versammlung trifft Baerbock auch auf den russischen Außenminister Sergej Lawrow. Mehr dazu lesen Sie hier.Mindestens zehn Verletzte nach russischem Raketenangriff9 Uhr: Infolge eines russischen Raketenangriffs sind in und um Pokrowsk im ostukrainischen Gebiet Donezk offiziellen Angaben zufolge mindestens zehn Menschen verletzt worden, darunter vier Kinder. Mindestens fünf weitere Zivilisten wurden am Donnerstagmorgen noch unter den Trümmern eines Hauses vermutet, wie der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko auf Telegram schrieb. Ihm zufolge griffen die Russen mit Raketen vom Typ S-300 an. Auf Fotos war ein völlig zerstörtes Gebäude zu sehen.Landesweit sei die Ukraine in der Nacht mit insgesamt 8 Raketen und 20 Kampfdrohnen angegriffen worden, hieß es vom Generalstab. Von den Drohnen seien 14 abgefangen worden. Im westukrainischen Chmelnytzkyj fielen Angaben von vor Ort zufolge Trümmer einer abgeschossenen Drohne auf das Gelände einer ehemaligen Fabrik. Verletzte gab es dort demnach aber keine.Estland will Grenze zu Russland schließen3.57 Uhr: Einen Tag, nachdem Finnland seinen letzten offenen Grenzübergang zu Russland geschlossen hat, hat sich auch Estland zu einer Schließung bereiterklärt. Estland sei „bereit, seine Grenze zu Russland zu schließen und sich gegen jeden hybriden Angriff zu verteidigen“, sagte der estnische Außenminister Margus Tsahkna am Mittwoch. Die Situation an der finnisch-russischen Grenze, an die zuletzt vermehrt Migranten gelangt waren, sei ein „offensichtlicher hybrider Angriff Russlands“.Dieses Vorgehen Russlands belege, dass das Land eine Gefahr „nicht nur für die Ukraine, sondern auch für andere Staaten“ darstelle. Die ehemalige Sowjetrepublik Estland ist Mitglied von EU und Nato – und einer der engsten Verbündeten der von Russland angegriffenen Ukraine.Moskau investiert fast dreimal mehr als Kiew21.35 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Staatshaushalt 2024 des in die EU und in die Nato strebenden Landes mit Milliardenausgaben für die Rüstung unterzeichnet. Der Wehretat von umgerechnet mehr als 40 Milliarden Euro macht demnach rund die Hälfte der Gesamthaushaltsausgaben aus.“Es ist offensichtlich, dass der Schutz gegen die russische Aggression Priorität hat“, sagte Selenskyj in seiner am Dienstagabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft. Zugleich betonte er, dass die Führung auch die „sozialen Bedürfnisse unserer Menschen berücksichtigen und die gesellschaftlichen Verpflichtungen des Landes erfüllen wird“.Zum Vergleich: Während die Ukraine rund 40 Milliarden Euro in den Abwehrkampf gegen die russischen Aggressionen stecken wird, will Moskau etwa 111 Milliarden Euro in den Kampf stecken. Damit erhöht Russland sein Militärbudget auf fast ein Drittel des Gesamthaushalts.Selenskyj besucht kriegs- und sturmgeplagte Regionen der Südukraine21.05 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben die schwer von Krieg und dem jüngsten Unwetter getroffenen Regionen Odessa, Mykolajiw und Cherson im Süden des Landes besucht. Bei dem Treffen seien viele Fragen, vor allem zur Sicherheit des Landes und der Bevölkerung besprochen worden, sagte Selenskyj am Mittwoch in seiner täglichen Videobotschaft. So sei es in Odessa um die Stärkung der Luftabwehr und die Sicherung des von Kiew eingerichteten Korridors zur Ausfuhr von Getreide über das Schwarze Meer gegangen. Die Hafenstadt ist seit Monaten ein Ziel russischer Drohnen- und Raketenangriffe.Zugleich habe er sich aber auch mit Vertretern der Stadt und Region über die Lösung der durch das jüngste Unwetter verstärkten Energieprobleme beraten. Dort war durch den Schneesturm unter anderem ein Heizkraftwerk beschädigt worden.Mann in Russland schreibt „Nein zum Krieg“ in den Schnee – zehn Tage Haft21.00 Uhr: In Russland ist ein Mann zu zehn Tagen Haft verurteilt worden, weil er „Nein zum Krieg“ in den Schnee in Moskau geschrieben hat. Der Mann wurde einem Gerichtsdokument zufolge von der Polizei entdeckt, wie er die verbotene Parole mit seinen Fingern vor einer Eislaufbahn im Moskauer Gorki-Park in den Schnee schrieb.Demnach wollten die Polizisten den Mann zum Innenministerium bringen, was dieser jedoch ablehnte. Die Beamten hätten den Mann gewarnt, damit gegen das Gesetz zu verstoßen, ehe sie in schließlich festnahmen.Der Mann bestritt vor Gericht, sich der Festnahme widersetzt zu haben, wie es in dem Gerichtsdokument weiter hieß. Er gab demnach jedoch zu, die Parole geschrieben zu haben, und wurde zu zehn Tagen „Verwaltungshaft“ verurteilt. Einem Medienbericht zufolge wurde er zudem zu einer Geldstrafe in nicht genannter Höhe verurteilt.Atombehörde: „Das macht uns enorme Sorgen.“19.05 Uhr: Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat vor der wachsenden Gefahr eines atomaren Zwischenfalls rund um ukrainische Atomkraftwerke gewarnt. „Es gibt eine Menge an Gefahren, die sich vervielfachen und die bis zum Ende des Konflikts verbleiben werden“, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi bei einem Besuch eines geplanten Atommüll-Endlagers in Frankreich. „Militärische Aktivitäten“ rund um das AKW Saporischschja und andere ukrainische Atomkraftwerke nähmen zu. „Das macht uns enorme Sorgen.“Gefahr gehe auch von Unterbrechungen der Stromversorgung für die Atomkraftwerke aus, da so die Kühlung der Brennelemente in den Reaktoren bedroht sei, sagte Grossi im französischen Bure. Die IAEA sei angesichts der Lage darum bemüht, mäßigend auf beide Konfliktparteien einzuwirken. So solle verhindert werden, dass zum „Elend dieses Kriegs“ ein „Unfall mit strahlungsbedingten Folgen“ hinzukomme.Das ukrainische Akw Saporischschja ist das größte Atomkraftwerk Europas. Die russische Armee brachte die Anlage bereits kurz nach dem Beginn ihres Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 unter ihre Kontrolle. Die Anlage geriet seither bereits mehrfach unter Beschuss, zudem war das Kraftwerk mehrfach von der Stromversorgung abgeschnitten.Polen will Kontrollen für ukrainische Lastwagen verstärken18.10 Uhr: Polens Regierung hat „verstärkte Kontrollen“ ukrainischer Lastwagen angekündigt, um Proteste polnischer Lastwagenfahrer einzudämmen. Es handele sich um „umfassende Inspektionen“, sagte Infrastrukturminister Alvin Gajadhur nach einem Treffen mit Lastwagenfahrern am Mittwoch. Es sollten „alle Transportregularien, die ukrainische Spediteure betreffen“, geprüft werden. Nach Angaben des Ministers sagten die polnischen Lkw-Fahrer eine Lockerung ihrer Blockaden zu, falls die Kontrollen „Ergebnisse bringen“ sollten.Die polnischen Lastwagenfahrer beschweren sich über einen aus ihrer Sicht „unfairen Wettbewerb mit ihren ukrainischen Kollegen. Polnische Transportunternehmen blockieren seit mehr als drei Wochen mehrere wichtige Grenzübergänge zur Ukraine. Die Organisatoren machen gelockerte EU-Vorschriften für ukrainische Unternehmen für ausbleibende Umsätze verantwortlich. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hatte die EU eine Reihe von Auflagen für den Grenztransport ausgesetzt.Nach Angaben polnischer Unternehmen führte dies dazu, dass eine ganze Welle ukrainischer Konkurrenzunternehmen auf den Markt drängte. Zu den polnischen Forderungen gehört die Wiedereinführung der Genehmigungen für die Einfahrt ukrainischer Lastwagen in die Europäische Union. Verhandlungen zwischen Kiew, Warschau und Vertretern der EU erzielten bisher keine Ergebnisse.Berichte: Russischer General und Polizisten in Ukraine getötet17.10 Uhr: Mehrere hochrangige Offiziere des russischen Militärs und der Polizei sind nach Medienangaben im von Moskau besetzten Teil der südukrainischen Region Cherson ums Leben gekommen. Russische Staatsmedien berichteten über mindestens vier tote Polizeioffiziere und 18 verletzte Beamte der Besatzungskräfte bei einem Angriff auf das Dorf Juwilejne am Vortag. Das ukrainische Militär und unabhängige russische Telegram-Kanäle bestätigten den Angriff auf das Treffen der Besatzungsbeamten im rund 65 Kilometer südöstlich von Cherson gelegenen Dorf. In Kiew war von fünf toten Polizisten die Rede.Die oppositionsnahe russische Recherchegruppe CIT (Conflict Intelligence Team) berichtete zudem über den mutmaßlichen Tod eines russischen Generalmajors. Zuvor hatten ukrainische Medien unter Vorbehalt und unter Berufung auf einen ukrainischen Militärangehörigen berichtet, dass der Armeegeneral am Dienstag getötet worden sei. Medienangaben zufolge diente Wladimir Sawadski zuletzt als stellvertretender Kommandeur des 14. Armeekorps. Sein Gesicht sei von russischer Militärpropaganda zu Rekrutierungszwecken genutzt worden.Moskau bestätigte den Tod Sawadskis zunächst nicht. Nach Angaben des russischen Militärs sind seit Beginn des Angriffskrieges im Februar 2022 sechs eigene Generäle in der Ukraine gefallen. Die Ukraine geht von rund einem Dutzend Generälen aus, die Russland seit der Invasion verloren hat. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.Pistorius: Lassen bei Unterstützung der Ukraine nicht nach16.50 Uhr: Verteidigungsminister Boris Pistorius will die Ukraine im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg weiter unterstützen. Man werde nicht nachlassen und beliefere die Ukraine mit neuen Systemen zur Luftverteidigung sowie mit gepanzerten Fahrzeugen und Munition, sagte der SPD-Politiker bei einer Regierungsbefragung im Bundestag in Berlin. Zu einer möglichen Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern verwies Pistorius darauf, dass es keinen neuen Sachstand gebe. Er habe bei seinem jüngsten Besuch in der Ukraine in der vergangenen Woche auch keine offizielle Anfrage nach Taurus-Lieferungen erhalten.Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte Anfang Oktober entschieden, vorerst keine Taurus-Marschflugkörper zu liefern. Dahinter steckt die Befürchtung, dass auch russisches Territorium von den Präzisionswaffen mit einer Reichweite von 500 Kilometern getroffen werden könnte. Der Taurus ist einer der modernsten Flugkörper der Luftwaffe. Die Waffen finden auch aus großen Höhen und Entfernungen ihr Ziel und können etwa Bunkeranlagen zerstören.Pistorius: Verteidigungs-Etat bleibt unangetastet16.45 Uhr: Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sieht trotz der Haushaltskrise keine Notwendigkeit, in seinem Etat zu sparen. Es gebe bislang keinerlei Anforderungen an ihn, einen Beitrag zur Konsolidierung zu leisten, sagt Pistorius im Bundestag. Vorbehaltlich der Zustimmung des Parlaments gehe er davon aus, dass der sogenannte Einzeletat 14 und das Sondervermögen für die Bundeswehr unangetastet blieben. „Und ich halte das auch für richtig.“Nato-Generalsekretär Stoltenberg geht von großen russischen Verlusten aus13.30 Uhr: Nach Einschätzung der Nato hat die Zahl der in der Ukraine getöteten oder verwundeten russischen Soldaten die Marke von 300.000 überschritten. „Militärisch hat Russland einen erheblichen Teil seiner konventionellen Streitkräfte verloren“, sagt Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg nach einem Bündnistreffen mit dem ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba in Brüssel. Dazu gehörten auch Hunderte Flugzeuge und Tausende Panzer.Zugleich warnt Stoltenberg davor, große Hoffnungen daraufzusetzen, dass die Verluste zu einem schnellen Ende des Kriegs in der Ukraine führen. Der russische Präsident Wladimir Putin habe eine hohe Toleranzschwelle, was die Opfer angehe, sagt der Norweger. Die russischen Ziele in der Ukraine hätten sich nicht geändert. Die Ukraine habe aber 50 Prozent des Gebietes wieder zurück erkämpft.Wie viele der russischen Opfer nach Einschätzung der Nato Tote sind, sagt Stoltenberg nicht. Auch zu Verlusten auf ukrainischer Seite gab es keine Angaben. Stoltenberg betont stattdessen die Erfolge des Landes im Abwehrkampf gegen die Invasoren aus Russland.“Am wichtigsten ist, dass sich die Ukraine als souveräne, unabhängige Nation durchgesetzt hat“, fügt Stoltenberg hinzu. Russland werde hingegen immer abhängiger von China. „Moskau verpfändet seine Zukunft an Peking“, sagt er. Während die Ukraine vorangekommen sei, sei Russland zurückgefallen und nun „politisch, militärisch und wirtschaftlich schwächer“.Blinken sieht keine Ermüdungserscheinungen bei Nato-Unterstützung12.40 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken sieht bei den Nato-Staaten keine Ermüdungserscheinungen in der Unterstützung der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg. „Wir müssen und werden die Ukraine weiter unterstützen“, sagt Blinken zum Abschluss von Beratungen der Nato-Außenminister in Brüssel.Diese Position habe jeder der 31 Mitgliedstaaten der Allianz vertreten. Im Übrigen gehe er auch davon aus, dass der US-Kongress weitere Hilfen für das vom Krieg geschundene Land in den nächsten Wochen freigeben werde.Bericht: Russland fordert Loyalitäts-Erklärung bei Einreise11.57 Uhr: Ausländer sollen künftig bei ihrer Einreise in Russland einem Medienbericht zufolge eine Loyalitäts-Erklärung abgeben, die im Kern einer Verpflichtung zur Selbstzensur in der Öffentlichkeit gleichkommt. Das Innenministerium bereite einen Gesetzentwurf vor, nach dem Kritik an der Regierungspolitik, an der Militärgeschichte der ehemaligen Sowjetunion und Infragestellung traditioneller Familienwerte verboten sind, meldet die Nachrichtenagentur Tass.Lesen Sie hier mehr über die Neuerungen, die Russland für Touristen vorhat.Ukraine: EU hat bislang nicht mal ein Drittel der versprochenen Granaten geliefert9.50 Uhr: Von den zunächst zugesagten eine Million Artilleriegranaten hat die Europäische Union der Ukraine nach Angaben von Außenminister Dmytro Kuleba bislang nur rund 300.000 geliefert. Beim Treffen der Nato-Außenministerinnen und Außenminister fordert Kuleba eine größere Abstimmung der Rüstungsindustrien der Ukraine und der Mitgliedstaaten der Allianz. Es müsse gesichert sein, dass die ukrainischen Streitkräfte die Mittel hätten, um Russland zu besiegen, sagt der Minister.Baerbock fordert „Winterschutzschirm“ für Ukraine8.55 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock ruft dazu auf, der Ukraine mit Blick auf den nahenden Winter fest unter die Arme zu greifen. Russland greife wie auch vor einem Jahr gezielt die Infrastruktur in der Ukraine an, um die Versorgung der Menschen mit Strom und warmem Wasser abzuschneiden, sagt Baerbock vor Beratungen der Nato-Außenministerinnen und Außenminister in Brüssel. Deshalb müsse ein Winterschutzschirm gespannt werden, für den Deutschland bereits Generatoren und Patriot-Flugabwehrsysteme zur Verfügung gestellt habe. „Und ich rufe erneut weltweit dazu auf, alles dafür zu tun, gemeinsam für die Ukraine diesen Winterschutzschirm zu spannen.“Schweden: Türkei will Schwedens Nato-Beitritt „binnen Wochen“ abschließen8.35 Uhr: Die Türkei will den Beitritt Schwedens zur Nato nach Angaben von Außenminister Tobias Billström „binnen Wochen“ abgeschlossen haben. Er habe mit dem türkischen Außenminister Hakan Fidan gesprochen und dieser habe ihm eine solche zeitliche Perspektive genannt, sagt Billström beim Treffen der Nato-Außenminister in Brüssel. „Das hat er mir gestern gesagt.“ Ein konkretes Datum habe Fidan aber nicht genannt.Ukraine: Haben Luftangriffe größtenteils abgewehrt06.30 Uhr: Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben die meisten der nächtlichen russischen Angriffe mit 21 Drohnen und drei Marschflugkörpern abgewehrt. Die Drohnen des iranischen Typs Schahed seien in die Region Chmelnitskyj geflogen, die Marschflugkörper hätten Ziele im Süden der Ukraine anvisiert, teilt die Luftwaffe auf Telegram mit. Nur ein Marschflugkörper sei nicht abgeschossen worden, aber der habe sein Ziel verfehlt. Zuvor hatte das russische Verteidigungsministerium mitgeteilt, vier Marschflugkörper seien von einer Fregatte aus gestartet worden.Ukraine: Regenwetter behindert russische Truppen4.45 Uhr: Schlechtes Wetter behindert nach ukrainischen Angaben den russischen Vormarsch in der Ostukraine. „Wir sehen keine ankommende Ausrüstung“, sagt ein ukrainischer Offizier im Staatsfernsehen. „Das Wetter ist schlecht. Aber sobald der Frost kommt und der Boden härter wird, ist ein Angriff mit schwerem Gerät möglich“.Heftige Stürme mit starken Regenfällen – und Schnee im Süden –haben den Boden aufgeweicht und für militärische Manöver untauglich gemacht. Der ukrainische Militärsprecher Wolodymyr Fitio bestätigt, dass das schlechte Wetter die Russen zu „Anpassungen“ gezwungen habe. „Man kann nicht vorrücken, wenn der Boden so ist“, sagte Fitio dem Sender Espreso TV. „Früher haben die Russen auf ihre Reserven zurückgegriffen und sie in die Schlacht geschickt. Wegen des Wetters gibt es jetzt viel weniger solche Bewegungen“. Lesen Sie hier, warum es auch Probleme in der Stadt Awdijiwka gibt.Putin: „Wieder eine Großmacht“0.15 Uhr: Kremlchef Wladimir Putin sieht Russland nach fast zwei Jahren seines Angriffskrieges gegen die Ukraine nach eigenen Worten wieder als „Großmacht“ auf der Weltbühne. „Wir sind stärker geworden“, sagte Putin am Dienstag in einer Videobotschaft zur Tagung des sogenannten Weltkonzils des Russischen Volkes, einer Organisation unter Schirmherrschaft der russisch-orthodoxen Kirche. Er hob dabei auch die international als Bruch des Völkerrechts verurteilte Annexion ukrainischer Gebiete durch Russland als Erfolg hervor. Das moderne Russland habe „seine Souveränität als Weltmacht“ zurückerlangt und gefestigt, sagte Putin.Dagegen sieht der Westen, der Russland im Zuge des Krieges mit Sanktionen belegt hat, als wirtschaftlich geschwächt und auf internationaler Bühne isoliert. Russland hat im Krieg gegen die Ukraine Zehntausende Soldaten verloren.Ukraine verabschiedet Haushalt 2024 mit Milliarden für Rüstung19:10 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Staatshaushalt 2024 seines Landes mit Milliardenausgaben für die Rüstung unterzeichnet. Der Wehretat von umgerechnet mehr als 40 Milliarden Euro macht demnach rund die Hälfte der Gesamthaushaltsausgaben aus. So sind etwa 43 Milliarden Hrywna (1,08 Milliarden Euro) für die Produktion von Drohnen und die gleiche Summe für die Herstellung von Munition und Waffen vorgesehen, wie aus dem auf der Parlamentsseite veröffentlichen Etat hervorgeht.Die Ausgaben dafür sollen durch Einnahmen aus Steuern, Zollgebühren und Dividenden von Staatskonzernen sowie aus Privatisierungen erwirtschaftet werden, wie Medien in Kiew berichteten. Das durch den Krieg wirtschaftlich geschwächte Land rechnet mit Einnahmen von umgerechnet rund 44,37 Milliarden Euro im kommenden Jahr, die fast komplett für die Verteidigung ausgegeben werden sollen. Rund die Hälfte der geschätzten Gesamtausgaben von etwa 84,08 Milliarden Euro soll aber wie schon in diesem Jahr durch die Aufnahme von Schulden finanziert werden.Zum Vergleich: Russland plant im Zuge seines Angriffskriegs gegen die benachbarte Ukraine die Erhöhung seines Militärbudgets auf fast ein Drittel des Gesamthaushalts. Der Verteidigungsetat 2024 steigt auf 10,8 Billionen Rubel (etwa 111 Milliarden Euro). Insgesamt belaufen sich die Ausgaben im kommenden Jahr auf geplant 36,7 Billionen Rubel (376 Milliarden Euro).EU gibt 194 Millionen Euro für Ausbildung ukrainischer Soldaten18.39 Uhr: Die EU stellt weitere 194 Millionen Euro für die Ausrüstung und Ausbildung ukrainischer Soldaten bereit. Die Finanzspritze soll etwa den EU-Staaten helfen, erforderliches Material zu liefern, wie die EU-Länder mitteilen.Das Geld fließt im Rahmen der EU-Ausbildungsmission EUMAM. Innerhalb dieses Programms wurden den Angaben zufolge bereits mehr als 34 000 Soldaten ausgebildet. Die EU-Trainingsmission war im vergangenen Jahr von den Außenministern der Mitgliedstaaten beschlossen worden.Finnland schließt letzten Grenzübergang nach Russland16 Uhr: Finnland hat seinen letzten noch geöffneten Grenzübergang nach Russland geschlossen. Das sagt der finnische Ministerpräsident Petteri Orpo bei einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. Der finnische Grenzschutz hatte in den vergangenen Wochen eine sprunghaft gestiegene Zahl von Menschen vorwiegend aus dem Nahen Osten registriert, die ohne die erforderlichen Papiere aus Russland einreisten und in Finnland Asyl beantragten.Daraufhin hatte Finnland nach und nach seine Grenzübergänge nach Russland geschlossen. Zuletzt war nur noch der Übergang Raja-Jooseppi in Lappland nördlich des Polarkreises geöffnet. Auch dieser wird nun für zunächst zwei Wochen geschlossen.Frau des ukrainischen Militärgeheimdienstchefs vergiftet13.45 Uhr: Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, ist Marianna Budanowa, die Frau des ukrainischen Militärgeheimdienstchefs, vergiftet worden. Sie sei derzeit im Krankenhaus. Nach Informationen der Zeitung „Ukrainska Prawda“ habe sie vergiftetes Essen erhalten. Mehr dazu lesen Sie hier.Bericht: Russische Truppen rücken weiter auf Awdijiwka vor13.42 Uhr: Russische Truppen sind bei ihrem Angriffskrieg gegen die Ukraine nach britischer Einschätzung weiter auf die umkämpfte Stadt Awdijiwka im Osten des Landes vorgerückt. Russische Einheiten hätten in den vergangenen Tagen weitere kleinere Vorstöße gemacht bei ihrem Versuch, die Stadt mit einer Zangenbewegung zu umzingeln, teilt das britische Verteidigungsministerium unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Seit Anfang Oktober seien die Russen hier bis zu zwei Kilometer weit vorgerückt.“Obwohl bescheiden, bedeuten diese Fortschritte die größten russischen Geländegewinne seit Frühling 2023″, heißt es weiter. „Sie haben die beteiligten Einheiten Tausende Opfer gekostet.“ Die Russen nähern sich demnach beständig einem Industriekomplex, in dem der Brennstoff Koks und verschiedene Chemikalien hergestellt werden und der eine der Hauptverteidigungspositionen der Ukrainer ist. Die Ukraine habe aber weiterhin die Kontrolle über einen etwa sieben Kilometer breiten Korridor, über den sie die Stadt versorge.Schneesturm und Unwetter in der Südukraine erschweren die Kriegsführung9.06 Uhr: Der Wintereinbruch im Süden der Ukraine erschwert die Bedingungen im Krieg. Durch einen Schneesturm wurden Teile der Infrastruktur zerstört, Russland musste aufgrund der Wetterverhältnisse Marineschiffe und Raketenträger in Häfen zurückbringen. Wegen des Sturms herrscht nun Minengefahr im Schwarzen Meer. Mehr dazu, wie der Wintereinbruch den Krieg beeinflusst, lesen Sie hier.Chef der Militärverwaltung: Russen rücken von allen Seiten auf Awdijiwka vor3.10 Uhr: Die russischen Streitkräfte verschärfen dem Leiter der Militärverwaltung von Awdijiwka zufolge ihre Angriffe auf die ostukrainische Stadt. „Die Intensität der Zusammenstöße hat seit einiger Zeit zugenommen“, sagt Witali Barabasch dem Medienunternehmen Espreso TV. „Die Russen haben zwei weitere Sektoren geöffnet, aus denen sie Angriffe starten – in Richtung Donezk … und in der sogenannten Industriezone. Der Feind versucht, die Stadt aus allen Richtungen zu stürmen.“ Offiziellen Angaben zufolge ist nach monatelangen Kämpfen in der Stadt, die für ihre große Kokerei bekannt ist, kein einziges Gebäude mehr intakt. Von den 32.000 Einwohnern vor dem Krieg sind weniger als 1.500 übrig geblieben.Kadyrow: Könnte weitere 3.000 Kämpfer in die Ukraine schicken2 Uhr: Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow könnte nach eigenen Angaben zur Stärkung der russischen Streitkräfte weitere 3.000 Kämpfer in die Ukraine schicken. „Sie (die Kämpfer) haben die beste Ausrüstung und moderne Waffen“, sagt Kadyrow auf Telegram. „Außerdem sind die Jungs sehr kämpferisch und sehr motiviert, um Ergebnisse zu erzielen.“Im Mai hatte Kadyrow erklärt, mehr als 26.000 Kämpfer in die Ukraine geschickt zu haben. Kadyrow gilt als enger Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der auch russische Truppen bei der Invasion der Ukraine unterstützt.Kretschmer fordert, den Krieg „einzufrieren“1 Uhr: Angesichts der militärischen Lage in der Ukraine hat Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) von der Bundesregierung eine Neueinschätzung der Situation gefordert. „Weder Russland noch die Ukraine können diesen Krieg gewinnen“, sagte er dem „Tagesspiegel“: „Statt diplomatische Initiativen zu ergreifen, sagt die deutsche Außenministerin, es sei nicht die Zeit für Diplomatie. Frau Baerbock will immer nur Waffen liefern, das ist zu wenig.“ Stattdessen brauche es nun „den Willen, diesen Konflikt einzufrieren – zu akzeptieren, dass wir ihn in dieser Generation vielleicht nicht endgültig lösen können, dass nicht jeder Quadratmeter ukrainischen Gebietes sofort befreit werden kann, wofür ein unglaublicher Blutzoll zu entrichten wäre“. Hier lesen Sie mehr zu Kretschmers Interview.Putin unterzeichnet Haushalt – 30 Prozent für Verteidigung22.15 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin unterzeichnet die vom Parlament verabschiedeten Haushaltsentwürfe. Demnach sollen im kommenden Jahr etwa 30 Prozent der Staatsausgaben ins Militär fließen. Der Anstieg bei diesem Posten im Vergleich zum laufenden Jahr beträgt fast 70 Prozent. Die Regierung in Moskau geht bei ihren Haushaltsplänen von hohen Ölpreisen aus. Experten zufolge könnte Russland die Steuern für Unternehmen erhöhen müssen, sollte diese Annahme sich als unzutreffend erweisen.Tote und Stromausfälle in der Region Odessa nach Schneesturm21.15 Uhr: Infolge eines schweren Unwetters sind in der südukrainischen Region Odessa mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Weitere 19 Anwohner seien durch den Sturm verletzt worden, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Ansprache am Montag. In verschiedenen Regionen des kriegsgebeutelten Landes seien nun 1.500 Orte vom Stromnetz abgeschnitten. Selenskyj dankte den Hunderten Helfern, die derzeit im Einsatz seien.Das Unwetter über dem Schwarzen Meer hatte in der Nacht zum Montag nicht nur an der ukrainischen Küste, sondern auch im Süden Russlands sowie auf der von Moskau völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel Krim großen Schaden angerichtet. Medienberichten zufolge wurden auf der Krim mehrere Menschen verletzt, ein 50-jähriger Mann wurde zudem von den Wellen ins Meer gerissen und ertrank. Auch dort gab es Stromausfälle, Überschwemmungen und gesperrte Straßen durch umgestürzte Bäume.Expertin sieht „krasse Herausforderung“ auf Ukraine zukommen20.47 Uhr: Die Sicherheitsexpertin Claudia Major sieht im kommenden Jahr viele Herausforderungen auf die Ukraine im Verteidigungskrieg gegen Russland zukommen. „Das nächste Jahr ist eine riesenkrasse Herausforderung für die Ukraine, mit all den politischen Unsicherheiten“, sagt die Politikwissenschaftlerin bei der „Stern-Stunde“, dem Livetalk-Format des „Stern“. 2024 werde „politisch schwierig, wird militärisch schwierig“.Als Beispiele nennt Major die Präsidentschaftswahlen in den USA, aber auch die Industrieproduktion in den westlichen Staaten. Diese sei notwendig, „damit sich die Ukraine überhaupt verteidigen kann“, laufe aber „viel zu langsam“ an. Darüber hinaus sei unklar, wie sich die politischen Spannungen innerhalb der Ukraine entwickeln würden.Die Leiterin der Forschungsgruppe Sicherheitspolitik bei der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin erkennt kein echtes Interesse Russlands an einer Verhandlungslösung. „Russland hat bislang völlig klar gemacht, dass es nicht verhandeln und Kompromisse will. Sondern dass es gewinnen will.“ Der Glaube, dass es von russischer Seite „ein ehrliches Interesse“ an Verhandlungen gebe, sei ihres Erachtens „falsch“.Niederlande gibt Ukraine „Krim-Gold“ zurück19.32 Uhr: Der als „Krim-Gold“ bezeichnete Goldschatz ist laut offiziellen Angaben nach fast zehn Jahren aus den Niederlanden in die Ukraine zurückgekehrt. Alle Stücke seien in Kiew angekommen, teilt das Allard Pierson Museum in Amsterdam mit. Die Historiker des ukrainischen Nationalen Geschichtsmuseum in Kiew danken dem Amsterdamer Museum für die sorgfältige Aufbewahrung der Gegenstände und die Hilfe bei der Rückkehr nach Hause.Die Kulturgüter waren zwischen die Fronten des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine geraten. Der rund 2000 Jahre alte, auch als „Skythen-Gold“ bekannte Goldschatz kam 2014 aus vier Museen der ukrainischen Halbinsel Krim zu Ausstellungszwecken nach Amsterdam.Nach der russischen Annexion der Schwarzmeer-Halbinsel im selben Jahr erhob Moskau Anspruch auf den Schatz. Das Museum schickte nach Ende der Ausstellung die kostbaren Objekte aber nicht auf die Krim zurück, da es nicht wusste, wer nun rechtmäßiger Eigentümer war. Die Ausstellungsstücke blieben bis zur Klärung der Rechtslage in den Niederlanden. Im Sommer 2023 wies der Hohe Rat in Den Haag den russischen Anspruch zurück und veranlasste die Rückgabe der kostbaren Kulturgüter an die Ukraine.Russland weitet Angriffe auf Awdijiwka und Robotyne aus19.21 Uhr: Russland hat ukrainischen Angaben zufolge seine Angriffe auf die ostukrainische Stadt Awdijiwka und das südukrainische Dorf Robotyne intensiviert. Moskaus Streitkräfte hätten „mehr als 150 Angriffe“ auf ukrainische Stellungen in Dörfern um Awdijiwka ausgeführt, erklärt die ukrainische Armee. Im Süden hätten russische Truppen mehrfach erfolglos versucht, „verlorene Stellungen nahe Robotyne in der Region Saporischschja zurückzuerobern“.Das in den USA ansässige Institut für Kriegsstudien erklärte, Russlands Truppen hätten über das Wochenende „Fortschritte im Nordwesten und Südosten Awdijiwkas“ gemacht. Moskau kontrolliert das Gebiet im Norden, Osten und Süden der Stadt, die nur etwa zehn Kilometer von der russisch kontrollierten Stadt Donezk entfernt liegt. Im Süden der Ukraine hatten Kiews Soldaten im August das kleine Dorf Robotyne zurückerobert und dies als strategischen Sieg im Rahmen der Gegenoffensive bezeichnet. Russland greift das Dorf seitdem immer wieder an, die Ukraine hat offenbar Schwierigkeiten, Robotyne zu halten.Ehefrauen russischer Mobilisierter kritisieren Putin18.02 Uhr: Eine Gruppe Ehefrauen von für den Ukraine-Krieg mobilisierten Russen hat einen mit scharfer Kritik an Kremlchef Wladimir Putin gespickten Aufruf zur Rückholung ihrer Männer gestartet. „Wir räumen das Feld erst, wenn unsere Männer zu Hause in Sicherheit sind (FÜR IMMER, eine Rotation interessiert uns nicht)“, heißt es in dem auf dem Telegram-Kanal „Putj domoi“ («Weg nach Hause») veröffentlichten Schreiben. Kritisiert wird darin unter anderem, dass Probleme an der Front unter den Teppich gekehrt würden, um die Wiederwahl Putins im kommenden Jahr nicht zu gefährden.Es gibt derzeit keine Angaben dazu, wie viele Ehefrauen von Mobilisierten sich an den Protestaktionen beteiligen oder mit ihnen sympathisieren. „Wir erinnern uns, dass der Präsident versprochen hat, dass Reservisten nicht eingezogen werden, dass die Aufgaben der militärischen Spezialoperation von professionellen Freiwilligen erfüllt werden“, schreiben die Autorinnen. Stattdessen seien ihre Männer nun seit 15 Monaten im Einsatz, viele seien bereits gefallen. „Die Mobilmachung hat sich als schrecklicher Fehler erwiesen.“ Vor einer weiteren Teilmobilmachung 2024 sei niemand gefeit, warnen sie.Polnische LKW-Fahrer weiten Grenzblockade zur Ukraine aus17.41 Uhr: Polnische Lkw-Fahrer und Bauern weiten die seit Wochen andauernden Blockaden von Grenzübergängen zur Ukraine aus. Sie beginnen damit, den Lkw-Verkehr über den viel genutzten Grenzübergang Medyka rund um die Uhr zum Erliegen zu bringen. Seit Tagen sitzen Tausende Fernfahrer mit ihren Lastern in kilometerlangen Warteschlangen vor den Grenzstationen fest. Die polnischen Lkw-Fahrer werfen ihren ukrainischen Kollegen vor, sie mit billigeren Frachtraten aus dem Warentransport innerhalb der Europäischen Union zu drängen.Bislang betrug die Wartezeit für Lkw am Grenzübergang Medyka nach Angaben des polnischen Grenzschutzes 127 Stunden. Mit der Ausweitung der Blockade schließen sich die Brummifahrer einem Protest von Landwirten an, die staatliche Hilfen wegen niedriger Getreidepreise fordern.London: Russische Verluste in vergangenen Wochen wohl sehr hoch16.26 Uhr: Moskaus Verluste in der Ukraine sind nach Einschätzung britischer Militärexperten in den vergangenen Wochen so hoch gewesen wie kaum zuvor in dem russischen Angriffskrieg. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London hervor. Zahlen des ukrainischen Generalstabs, wonach im November durchschnittlich täglich mehr als 900 russische Soldaten getötet oder verletzt wurden, seien zwar nicht verifizierbar, aber plausibel, heißt es in der Mitteilung auf X (vormals Twitter) weiter.Bisher lag die höchste Zahl täglicher russische Verluste demnach bei durchschnittlich etwa 770 pro Tag – das war im März dieses Jahres, zum Höhepunkt der russischen Angriffe auf die Stadt Bachmut. Zu Verlusten der Ukrainer machten die Briten in ihrer Mitteilung keine Angaben. Für die hohen Verluste der Russen im November soll den Briten zufolge vor allem die Offensive auf die Stadt Awdijiwka in der östlichen Region Donbass verantwortlich sein.USA: Verhandlungen wären „Kapitulationsmonolog“ für Kiew15.58 Uhr: Die US-Regierung hält Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland für eine Beendigung des Kriegs zum jetzigen Zeitpunkt für „sinnlos“. „Wir sehen keine Anzeichen dafür, dass Russland bereit ist, substanzielle, echte Friedensverhandlungen zu führen“, sagt ein Vertreter des US-Außenministeriums. Es habe den Anschein, dass Kremlchef Wladimir Putin davon spreche, „noch mindestens ein Jahr oder länger zu warten, bevor er ein Ende dieses Kriegs in Betracht zieht“.Daher wäre es für die Ukraine „sinnlos“, entsprechende Gespräche mit Russland zu führen, sagt der US-Regierungsvertreter. Es würde sich dann nicht um einen Dialog handeln, sondern um einen „Kapitulationsmonolog“. Für die Regierung gelte weiterhin, nichts über den Kopf der Ukraine hinweg zu entscheiden.Erste US-amerikanische Abrams-Panzer in der Ukraine gesichtet15.07 Uhr: Erste US-amerikanische Kampfpanzer vom Typ Abrams M-1A1SA sind an der ukrainisch-russischen Front gesichtet worden, schreibt die „Hessische/Niedersächsische Allgemeine“ unter Berufung auf das Nachrichtenmagazin „Forbes“. Mittlerweile kursierten zwei Fotos auf dem sozialen Netzwerk X (vormals Twitter), die das Kriegsgerät zeigen sollen. Bisher sollen zehn der Panzer in der Ukraine angekommen sein. Insgesamt hätten die USA der Ukraine die Lieferung von 31 Abrams-Panzern zugesagt.Nach schweren Unwettern: Zwei Millionen Menschen in Russland und Ukraine ohne Strom13.30 Uhr: Nach Unwettern über dem Schwarzen Meer ist es zu großflächigen Stromausfällen in Teilen Russlands, der Ukraine und auf der von Russland besetzten Halbinsel Krim gekommen. Mehr dazu lesen Sie hier.Makeiev sieht Ukraine besser auf Angriffe im Winter vorbereitet12.26 Uhr: Die ukrainische Regierung drängt auf mehr Flugabwehrsysteme von ihren Verbündeten, auch wenn sie sich besser für russische Angriffe im Winter gerüstet sieht als vergangenes Jahr. „Wir sind besser (…) vorbereitet, weil auch unsere Partner erkannt haben, dass Flugabwehrsysteme den besten Schutz gegen diesen russischen Angriff mit Raketen und Drohnen gewährleisten“, sagt der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, am Montag im Deutschlandfunk.Ukraine: Sturmflut soll Stellungen auf der Krim weggespült haben8.31 Uhr: Ein heftiger Sturm hat die von Russland besetzte Halbinsel Krim getroffen und dabei anscheinend auch russische Stellungen vernichtet. Das berichtet der Berater des ukrainischen Innenministers Anton Geraschtschenko auf der Plattform X.Ein von ihm geteiltes Video zeigt, wie meterhohe Wellen an der Küste der Krim aufschlagen. Diese Bilder legen nahe, dass etwaige Verteidigungsstellungen an der Küste durch den Sturm beschädigt oder sogar zerstört worden sein könnten. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht.So können Sie für die Ukraine spendenAngesichts der Nachrichten aus der Ukraine fühlen sich viele Menschen hierzulande machtlos. Wenigstens mit einer Spende möchten sie helfen. Hier finden Sie eine Auswahl an Hilfsorganisationen.Ältere Nachrichten zum Krieg in der Ukraine lesen Sie hier.

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