Tag 524: Es soll eine erneute Drohnenattacke auf Moskau gegeben haben. Durch einen Raketenangriff auf Selenskyjs Heimatstadt wurden sechs Menschen getötet. Alle Infos im Newsblog.USA sehen Zeichen für Verhandlungsbereitschaft beim Getreideabkommen21.23 Uhr: Nach der Aufkündigung des Abkommens zur Ausfuhr ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer durch Russland sehen die USA Grund zur Hoffnung. „Wir haben Anzeichen dafür gesehen, dass sie an einer Rückkehr zu den Diskussionen interessiert sein könnten“, sagte die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield am Dienstag in New York. Bislang habe man aber keine konkreten Schritte Moskaus in diese Richtung gesehen, sagte Thomas-Greenfield, die im August den Vorsitz des UN-Sicherheitsrates innehat.Russland, das seit Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland führt, hatte das internationale Getreideabkommen im Juli trotz vieler internationaler Appelle auslaufen lassen. Die Vereinten Nationen setzten sich mehrfach dafür ein, das Abkommen wieder in Kraft zu setzen. Befürchtet wird, dass Hungerkrisen in ärmeren Ländern sich ansonsten noch zuspitzen könnten. Im Rahmen des Abkommens konnten fast 33 Millionen Tonnen Getreide und Lebensmittel über den Seeweg in andere Länder verschifft werden.Polen kündigt Aufstockung seiner Truppen an der Grenze zu Belarus an21.11 Uhr: Polen kündigt eine Aufstockung seiner Truppen an der Grenze zu Belarus an. Das Verteidigungsministerium in Warschau verweist auf zwei belarussische Hubschrauber, die den polnischen Luftraum verletzt hätten. Das Verteidigungsministerium in Minsk erklärt dagegen auf Telegram, die Vorwürfe seien „weit hergeholt“. Polen benutze sie als Vorwand für eine Truppenverstärkung.Putin sieht nur einen Ausweg20.42 Uhr: Im Ukraine-Krieg ist Russland auf Unterstützung aus dem Ausland angewiesen, aber nicht einmal der Verbündete China möchte Waffen liefern. Deswegen schließt Wladimir Putin zunehmend Pakte mit Schurkenstaaten. Hier lesen Sie mehr dazu.Russland will Drohne über Krim abgeschossen haben17.50 Uhr: Russland hat eigenen Angaben zufolge eine Drohne über der Stadt Sewastopol auf der Krim abgeschossen. Nach dem Abschuss habe es eine Explosion gegeben, Gras und Büsche hätten gebrannt, teilt der von Russland eingesetzte Gouverneur Michail Raswoschajew auf Telegram mit.Krankenhaus in Cherson beschossen – Arzt getötet14.32 Uhr: Bei russischem Beschuss eines Krankenhauses in der südukrainischen Stadt Cherson ist Behördenangaben zufolge ein Arzt getötet worden. Eine Pflegekraft sei verletzt worden, teilt der Leiter der Militärverwaltung, Roman Mrochko, über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Der junge Arzt habe erst seit ein paar Tagen in seinem Beruf gearbeitet. Die von den Behörden veröffentlichten Fotos zeigten den blutüberströmten Boden eines Balkons und ein klaffendes Loch in einem Dach, auf dem Trümmer verstreut waren. Auch die Chirurgie wurde den Angaben zufolge beschädigt.Selenskyj über Putin: „Er wird sterben“9.47 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj geht davon, dass Kremlchef Wladimir Putin weitere zehn Jahre Krieg gegen die Ukraine nicht überleben wird, zitiert die „Moscow Times“ den Staatschef aus einem Interview mit dem brasilianischen Fernsehsender GloboNews. Die Frage, ob sich in der Ukraine das Schicksal Syriens wiederholen könnte, wo Russland seit fast 30 Jahren einen „Stellvertreterkrieg“ führt, verneinte der Präsident.“Putin wird nicht mehr lange leben. In dem Tempo, in dem er gegen uns kämpft, hat er nicht in Syrien Krieg geführt. […] Er wird nicht lange durchhalten. In 30 Jahren wird er weg sein, er wird sterben – das ist völlig klar. Aber er wird auch keine 10 Jahre überdauern. Er ist nicht mehr dieselbe Figur“, sagte Selenskyj in dem Interview.Der ukrainische Präsident gab sich zuversichtlich, dass die russischen Invasionstruppen in der Ukraine nicht mehr lange durchhalten werden, ihr Rückgrat sei bereits zerbrochen. Der Kreml brauche eine Pause, um „Ressourcen“ anzuhäufen und politische Unterstützung „zumindest irgendwo auf der Welt“ zu suchen. Dies werde Kiew nicht erlauben. „Die Ukraine wird handeln. […] Wir werden nicht zulassen, dass sie so stark werden wie zu Beginn eines umfassenden Krieges“, so Selenskyj. London: Russische Truppen in Südukraine unter Druck8.14 Uhr: Die ukrainische Gegenoffensive setzt nach Einschätzung britischer Geheimdienste die russischen Besatzungstruppen im Süden der Ukraine unter Druck. „Zu den allgemeinen Problemen der russischen Kommandeure im Süden dürften knappe Bestände an Artilleriemunition, ein Mangel an Reserven und Probleme bei der Sicherung der Flanken der verteidigenden Einheiten gehören“, teilte das britische Verteidigungsministerium am Dienstag mit.Die Kämpfe konzentrieren sich demnach vor allem auf zwei Abschnitte. Südlich der Stadt Orichiw stehe den ukrainischen Angreifern die 58. Armee gegenüber. Diese Truppe habe höchstwahrscheinlich mit Kampfmüdigkeit und Abnutzung in vorgeschobenen Regimentern zu kämpfen, die sich seit mehr als acht Wochen in intensiven Gefechten befänden.Weiter östlich bei Welyka Nowosilka setzten sich die russischen Truppen aus Einheiten des Östlichen und des Südlichen Militärbezirks zusammen, was zu Abstimmungsproblemen führe. „Teile der 5. Armee dürften besonders unter Druck stehen und wahrscheinlich auch das Gefühl haben, dass eine Rotation aus der Frontlinie längst überfällig sei“, hieß es in London weiter.Attacken mit Seedrohnen auf Schwarzmeerflotte abgewehrt6.56 Uhr: Die russische Schwarzmeerflotte hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau drei Attacken von ukrainischen Seedrohnen auf ihre Schiffe abgewehrt. Die Ukraine habe versucht, die Patrouillenschiffe „Sergej Kotow“ und „Wassili Bykow“ mit den unbemannten Sprengbooten anzugreifen.Die drei Objekte seien durch die Bordwaffen der russischen Schiffe vernichtet worden, teilte das Ministerium am Dienstag in Moskau mit. Die Korvetten verrichten demnach weiter ihre Kontrollfahrten im Schwarzen Meer rund 340 Kilometer süd-westlich der Hafenstadt Sewastopol auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim.Erst am 25. Juli hatte es nach Angaben des Ministeriums eine versuchte Attacke auf die „Kotow“ gegeben. Die Spannungen im Schwarzen Meer haben seit Russlands Aufkündigung des Abkommens zur Verschiffung von Getreide aus den ukrainischen Häfen zugenommen. Laut westlichen Geheimdiensten patrouilliert die moderne „Kotow“ zwischen dem Bosporus und der ukrainischen Hafenstadt Odessa – als Teil einer russischen Seeblockade.Russland: Erneut Drohnenangriff auf Moskau3.54 Uhr: Moskau ist nach russischen Angaben erneut Ziel eines Drohnenangriffs. Die russische Flugabwehr habe eine Reihe von Drohnen abgeschossen, die auf Moskau abzielten, teilt der Bürgermeister der russische Hauptstadt, Sergej Sobjanin, auf Telegram mit. Eine Drohne habe jedoch dasselbe Hochhaus getroffen, das bereits Anfang der Woche bei einem Drohnenangriff beschädigt worden war. „Eine flog in denselben Turm des Moskwa City Komplexes, der zuvor getroffen worden war. Die Fassade im 21. Stock wurde beschädigt. Die Verglasung wurde auf einer Fläche von 150 Quadratmetern zerstört.“ Informationen über Verletzte gab es ihm zufolge nicht. Rettungskräfte seien vor Ort gewesen.Ukraine hofft auf Langstreckenraketen aus Deutschland3.00 Uhr: Der ukrainische Botschafter in Berlin, Oleksii Makeiev, hofft im Verteidigungskampf seines Landes gegen Russland auf Langstreckenwaffen aus Deutschland und fordert zugleich mehr Tempo bei der Lieferung. Deutschland habe zwar keine Kampfflugzeuge vom Typ F-16, „aber Langstreckenraketen aus Deutschland würden wir gerne nehmen, auch den Marschflugkörper Taurus, Munition und schweres Gerät zur Entminung von Gelände, in dem sich russische Streitkräfte verbarrikadiert haben“, sagt Makeiev den Zeitungen „Rheinische Post“ und „General-Anzeiger“. Er hoffe, dass die Taurus-Lieferung nicht so lange dauere wie die Panzerdebatte in Deutschland.Botschafter Makeiev – Keine Verhandlungslösung mit Russland2.14 Uhr: Die Ukraine sieht weiterhin keine Chance für einen Verhandlungsfrieden mit Russland. „Dieser Frieden muss erkämpft werden. Und Russland muss besiegt werden. Sonst gibt es keinen Frieden“, sagt der ukrainische Botschafter in Berlin, Oleksii Makeiev, den Zeitungen „Rheinische Post“ und „General-Anzeiger“. Russland könne den Krieg schnell beenden, indem es alle seine Truppen aus den besetzten Gebieten zurückziehe – inklusive von der Krim. Zugleich warnt er vor einer Eskalation des Krieges.Auf die Frage nach einem möglichen Einsatz russischer Atomwaffen antwortet er: „Wir haben gesehen, dass Putin zu allem bereit ist. Ihm ist alles zuzutrauen. Keiner hat es geglaubt, wir haben seit vielen, vielen Jahren gewarnt, etwa, dass er Gas als Waffe einsetzt. So ist es gekommen. Wir Ukrainer müssen auf jede Entwicklung eingestellt sein.“Ukraine – Drohnenangriffe auf Charkiw1.11 Uhr: In der Stadt Charkiw sind bei nächtlichen russischen Angriffen nach ukrainischen Angaben mehrere Drohnen in bewohntem Gebiet niedergegangen. „Eine der Drohnen hat zwei Stockwerke eines Studentenwohnheims zerstört“, teilt Bürgermeister Ihor Terechow über die Messaging-App Telegram mit. „Ein Feuer ist ausgebrochen und die Rettungskräfte sind vor Ort.“ Bilder in den sozialen Medien zeigen das brennende Dach eines Gebäudes, aus dem Rauch aufsteigt. Er spricht von drei Anschlägen auf die Stadt.Der Polizeichef der Region, Wolodymyr Tymoschko, sagt, es habe zwei Angriffe in der Nacht gegeben – einen auf die Universität und einen auf das Stadtzentrum. Das Gebäude der Hochschule sei zur Hälfte zerstört worden. Das Gebäude der Universität sei zum Zeitpunkt des Einschlags leer gewesen. Im Stadtzentrum sei eine Person verletzt worden, sagt er dem staatlichen Fernsehsender Suspilne.Berufung abgelehnt: Rückschlag für Putin-Kritiker Kara-Mursa0.21 Uhr: Ein Gericht in Russland hat die Berufung des Kreml-Kritikers Wladimir Kara-Mursa gegen seine 25-jährige Haftstrafe zurückgewiesen. „Das Urteil des Moskauer Gerichts vom 17. April bleibt unverändert“, erklärte das Gericht nach Angaben staatlicher Nachrichtenagenturen am Montag. Der 41-jährige Kara-Mursa war im April wegen seiner Kritik an der russischen Offensive in der Ukraine zu 25 Jahren Haft in einer Strafkolonie mit „strengen Haftbedingungen“ verurteilt worden.Das Urteil hatte international Empörung ausgelöst. Kara-Mursa leidet seit Jahren an der Nervenerkrankung Polyneuropathie, die seinen Anwälten zufolge durch zwei Giftanschläge auf ihn in den Jahren 2015 und 2017 ausgelöst wurde. Sein Anwalt erklärte, der Zustand seines Mandanten habe sich in der Haft verschlimmert.Kara-Mursa hat die USA und Europa über die Jahre wiederholt zur Verhängung individueller Sanktionen gegen russische Amtsträger aufgefordert. Bei seinem letzten Auftritt vor Gericht im April verteidigte er seine Äußerungen zur russischen Offensive in der Ukraine. „Ich bereue nicht nur nichts davon – ich bin stolz darauf“, sagte er.Großbritannien kündigte am Montag Sanktionen gegen sechs Russen an, „die eine vordergründige Rolle bei der erbärmlichen Verurteilung“ Kara-Mursas gehabt hätten. Demnach sind von den Sanktionen drei Richter, zwei Staatsanwälte und ein Gutachter betroffen.Dienstag, 1. AugustUSA sagen Teilnahme an Konferenz in Dschedda zu23.10 Uhr: Die USA sagen ihre Teilnahme an einer von Saudi-Arabien organisierten Friedenskonferenz zu. Dies gibt ein Sprecher des Außenministeriums in Washington bekannt, ohne Einzelheiten zu nennen. Einem Medienbericht zufolge soll die Konferenz in Dschedda stattfinden.Nach Raketenangriffen: Selenskyj fordert härtere Sanktionen20.15 Uhr: Nach den schweren Raketenangriffen unter anderem auf seine Heimatstadt Krywyj Rih hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut schärfere Sanktionen gegen Russland gefordert. „Der weltweite Sanktionsdruck gegen Russland verdient eine deutliche Steigerung“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Montag. Insbesondere müssten Sanktionslücken geschlossen werden, mithilfe derer Russland seine Waffenproduktion am Laufen halte.Darüber hinaus pochte der ukrainische Staatschef einmal mehr auf Raketen mit längerer Reichweite für sein Land. Dies sei nötig, „damit wir diese terroristische Bedrohung beseitigen können, die Russland gegen unser Volk, gegen unsere Kinder erschafft“, sagte er.Sechs Menschen bei Angriff auf Selenskyjs Heimatort getötet19.05 Uhr: Bei russischen Angriffen in der Ukraine sind am Montag mindestens zehn Menschen getötet worden. Ukrainische Behörden sprachen unter anderem von sechs Toten im Heimatort von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Krywyji Rih im Landesinneren. Bei den Raketeneinschlägen seien zudem 75 Menschen verletzt worden, teilten örtliche Behörden mit. Russland meldete unterdessen zwei Tote und sechs Verletzte bei einem ukrainischen Raketenangriff auf die Stadt Donezk in der teilweise von Russland besetzten Region in der Ostukraine.Unter den Toten in Krywyji Rih waren örtlichen Behörden zufolge ein zehnjähriges Mädchen und dessen 45-jährige Mutter. Bei den Angriffen am Montagmorgen seien mehrere Etagen eines neunstöckigen Wohnhauses und ein Universitätsgebäude getroffen worden, erklärte Innenminister Ihor Klymenko.Präsident Selenskyj veröffentlichte ein Video, auf dem die zerstörten Gebäude und der Einsatz von Rettungskräften zu sehen waren. „Der Feind hat in den vergangenen Tagen immer wieder (…) zivile Objekte und Wohnhäuser angegriffen“, schrieb er im Online-Netzwerk Twitter, das jüngst in „X“ umbenannt wurde. Er warf Russland vor, „Terror“ auszuüben.In der südukrainischen Stadt Cherson wurden bei russischen Angriffen vier Menschen getötet und 17 weitere verletzt, wie der Stabschef des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, mitteilte.Russlands „Surowikin-Linie“ – Mit Klauen und Zähnen16.29 Uhr: Die Gegenoffensive der Ukrainer kommt langsamer voran als gehofft. Hinter Minenfeldern und Panzergräben haben sich Putins Truppen regelrecht eingegraben. Hier lesen Sie mehr.Litauens Präsident besorgt über nahe Wagner-Söldner14.29 Uhr: Litauens Präsident Gitanas Nauseda hat sich besorgt über die Anwesenheit russischer Wagner-Söldner im benachbarten Belarus gezeigt. Diese stelle eine ernsthafte Bedrohung dar, sagte das Staatsoberhaupt der Agentur BNS zufolge am Montag bei einem Besuch am Grenzübergang Medininkai.Nauseda sprach davon, dass es für den Kreml „wirklich zu verlockend“ sein dürfte, die Söldner nahe der litauischen Grenze für Provokationen gegen angrenzende EU- und Natoländer zu nutzen. Er sorge sich um sein eigenes Land ebenso wie um Polen und das ebenfalls an Belarus grenzende Lettland. Anzeichen für entsprechende Vorbereitungen gäbe es jedoch keine.Truppen der Privatarmee von Söldnergruppen-Chef Jewgeni Prigoschin waren nach einem gescheiterten Aufstand gegen Moskau nach Belarus umgesiedelt worden. Litauen teilt sich eine fast 680 Kilometer lange Grenze mit dem autoritär geführten Land, das als enger Verbündeter Russlands gilt. Zuvor hatte Nauseda bereits gewarnt, Wagner-Söldner könnten illegal die Grenze überqueren und sich unter die Migranten mischen, die meist aus dem Nahen Osten kommen und über Belarus versuchen, für ein besseres Leben in die EU zu gelangen.Kreml: Westliche Sicherheitsgarantien für Kiew verschlimmern Lage14.29 Uhr: Der Kreml hat mit Blick auf mögliche Sicherheitsgarantien des Westens für Kiew vor einer Verschlechterung der Lage in Europa gewarnt. Kiew hatte zuvor entsprechende Verhandlungen mit den USA angekündigt, bei denen es um konkrete und langfristige Verpflichtungen Washingtons gehen soll. Ziel sei es, der Ukraine kurzfristig zum Sieg gegen Russland zu verhelfen und künftige Aggressionen Moskaus zu verhindern, so der Leiter des Präsidialamtes in Kiew, Andrij Jermak, am Sonntag.Kremlsprecher Peskow kritisierte das Vorhaben nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen am Montag: Solche bilateralen Garantien widersprächen dem internationalen Prinzip der „Unteilbarkeit“ der Sicherheit. Kurz: Die Sicherheit der Ukraine dürfe nicht zulasten der russischen Bedürfnisse gehen. „Nach unserer Überzeugung wird dies nur zu einer weiteren Verschlechterung der Sicherheitslage auf dem europäischen Kontinent führen“, so Peskow.Die Atommacht behauptet immer wieder, sie sehe sich durch das Streben der Ukraine in die Nato in ihrer Sicherheit bedroht. Unter anderem damit hatte Kremlchef Wladimir Putin auch seinen vor mehr als 17 Monaten begonnenen Angriffskrieg begründet. Dagegen betont die Nato immer wieder, dass von ihr keine Gefahr für Russland ausgehe. In der vergangenen Woche hatten auch Vertreter afrikanischer Staaten bei ihrem Gipfel mit Kremlchef Putin in St. Petersburg erneut für ihre Friedensinitiative geworben.Kreml: Drohnenangriffe gegen Moskau zeigen Kiews „Verzweiflung“13.30 Uhr: Der Kreml hat die jüngsten Drohnenattacken gegen die russische Hauptstadt Moskau und andere Teile des Landes als „Akt der Verzweiflung“ der Ukraine bezeichnet. Kiew habe bei seiner Gegenoffensive keine Erfolge vorzuweisen und greife deshalb zu Terrorschlägen gegen zivile Infrastruktur, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Agenturen zufolge am Montag. Im Wolkenkratzerviertel Moskwa City waren bei einem Drohnenangriff in der Nacht zu Sonntag Bürogebäude beschädigt worden.Nach Darstellung Peskows sind die Sicherheitsvorkehrungen wegen der Attacken verstärkt worden. Das betreffe nicht nur Moskau, sondern auch andere Regionen, die solchen Attacken ausgesetzt seien.Peskow verurteilte die gezielten Schläge gegen zivile Einrichtungen als „ekelhaft“. Sie hätten keinen Erfolg. Selbst setzt Russland massiv auf Raketen und Drohnenangriffe gegen zivile Ziele in der Ukraine. Viele Ukrainerinnen und Ukrainer sterben hierdurch oder werden verletzt. Zuletzt starben am Montagmorgen zwei Menschen nach einem russischen Raketenangriff auf die Industriestadt Krywyj Rih – mindestens fünf Menschen sind weiterhin unter den Trümmern eines zerstörten Wohnhauses verschüttet.Ukraine befreit weitere Gebiete – Gegenoffensive kommt langsam voran12.25 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben bei ihrer Gegenoffensive nach Angaben aus Kiew in der vergangenen Woche knapp 15 Quadratkilometer von der russischen Besatzung befreit. Mit 12,6 Quadratkilometern entfiel der Hauptanteil auf Abschnitte an der Front in der Südukraine, teilte Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag bei Telegram mit.Im ostukrainischen Gebiet Donezk seien bei der russisch kontrollierten Stadt Bachmut weitere zwei Quadratkilometer hinzugekommen. Damit sind demnach seit dem Beginn der ukrainischen Gegenoffensive vor etwa acht Wochen insgesamt etwas mehr als 240 Quadratkilometer zurückerobert worden.Die lang angekündigte ukrainische Gegenoffensive ist bisher jedoch hinter den hohen Erwartungen zurückgeblieben. Russland kontrolliert einschließlich der bereits 2014 annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim weiterhin mehr als 100.000 Quadratkilometer ukrainischen Staatsgebiets. Russlands Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow behauptete am Montag, Kiew habe die Nato-Militärhilfe für seine Gegenoffensive „verschwendet“. Außerdem kündigte er zusätzliche Maßnahmen zur Abwehr ukrainischer Drohnenangriffe an. Am Sonntag war das Moskauer Finanzviertel mit Drohnen attackiert worden.Zahl der Toten bei Raketenangriff auf Krywyj Rih steigt12.00 Uhr: Die Zahl der Todesopfer bei dem russischen Raketenangriff auf die südukrainische Industriestadt Krywyj Rih ist den Behörden zufolge auf zwei gestiegen. Fünf bis sieben Personen lägen noch unter den Trümmern, sagt Innenminister Ihor Klymenko im Fernsehen. Eine Rakete habe ein neunstöckiges Wohngebäude und eine andere Rakete ein vierstöckiges Gebäude einer Bildungseinrichtung getroffen.Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden 25 Menschen verletzt, darunter vier Kinder. Auf einem von Präsident Wolodymyr Selenskyj veröffentlichten Video war zu sehen, wie Rauch aus einem klaffenden Loch in der Seite des Wohngebäudes quoll, während das andere Gebäude fast völlig zerstört war. „Dieser Terror wird uns nicht einschüchtern und uns nicht brechen. Wir arbeiten und retten unsere Leute“, erklärt Selenskyj über den Kurzmitteilungsdienst Telegram. Bei einem russischen Raketenangriff auf die südliche Stadt Cherson gab es laut den Behörden ein Todesopfer und zwei Verletzte.Russland zurückhaltend zu Bericht über Ukraine-Konferenz in Saudi-Arabien11.39 Uhr: Die russische Führung äußert sich zurückhaltend zu einem Medienbericht, demzufolge Saudi-Arabien eine internationale Konferenz zur Lage in der Ukraine plant. Man müsse erst verstehen, was die Ziele der geplanten Gespräche seien und was besprochen werden solle, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Das Wall Street Journal hatte am Samstag berichtet, dass Saudi-Arabien Beratungen mit Vertretern westlicher Staaten, der Ukraine und führender Schwellenländer am 5. und 6. August in Dschidda plane. Die Regierung in Kiew und westliche Verbündete erhofften sich von den Gesprächen internationale Unterstützung für Friedensbedingungen zugunsten der Ukraine.Besatzungsverwaltung: Zwei Tote bei Angriff auf Donezk10.45 Uhr: Bei einem ukrainischen Angriff auf die russisch kontrollierte Stadt Donezk sind zwei Menschen getötet worden. Das gab am Montagmorgen der von Russland installierte Besatzungsgouverneur der gleichnamigen Region an. Vier weitere Personen seien verletzt worden, teilte Denis Puschilin auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Ukrainische Granaten hätten einen zivilen Bus getroffen. Zudem veröffentlicht der ebenfalls von Russland eingesetzte Bürgermeister von Donezk auf Telegram Bilder eines ausgebrannten Busses.Die Stadt Donezk steht seit 2014 unter russischer Kontrolle, damals begannen die Kämpfe der pro-russischen Separatisten gegen die reguläre ukrainische Armee. Heute halten ukrainische Truppen weiterhin Stellungen am Rand von Donezk, und die Stadt gerät regelmäßig unter Artilleriebeschuss.London: Russland kann eigene Bevölkerung nicht schützen10.12 Uhr: Die Anhebung des Einberufungsalters für Wehrpflichtige sowie die Erhöhung des Reservistenalters in Russland könnten nach Einschätzung britischer Geheimdienste neue Sorgen im Land schüren. „Die erhöhte Wahrscheinlichkeit, zum Kampf gezwungen zu werden, Drohnenangriffe auf Moskau, das außergewöhnliche Maß an innerstaatlichen Repressionen und die jüngste Wagner-Meuterei machen deutlich, dass es dem russischen Staat nicht gelungen ist, die Bevölkerung vor dem Krieg zu schützen“, teilte das britische Verteidigungsministerium am Montag mit.Reservisten hätten den Großteil der „Teilmobilisierung“ im Herbst 2022 ausgemacht und könnten auch künftig die Zahl der für den Krieg gegen die Ukraine verfügbaren Soldaten erhöhen. Rekruten würden zwar derzeit nicht in der Ukraine eingesetzt, könnten jedoch Kapazitäten in innerrussischen Einheiten befreien, so das Ministerium.Russland hatte kürzlich die Altershöchstgrenze für alle Dienstgrade und Kategorien um generell fünf Jahre angehoben: So können künftig Soldaten, Matrosen und Sergeanten bis zum Alter von maximal 55 Jahren zum Reservedienst eingezogen werden. Die Obergrenze für Einberufungen zum Militärdienst wird um drei auf 30 Jahre angehoben. Die Altersgrenze bei Offizieren und Generäle wurde ebenfalls hochgeschraubt – teils bis zum 70. Lebensjahr.Wegen Russlands Krieg: London vergibt Hunderte Öl- und Gaslizenzen in der Nordsee9.36 Uhr: Trotz scharfer Kritik von Umweltschützern vergibt die britische Regierung Hunderte Lizenzen zur Förderung von Öl und Gas in der Nordsee. Premierminister Rishi Sunak kündigte am Montag bei einem Besuch in Schottland an, das umstrittene Vorhaben werde Tausende Jobs schaffen.Russland setze Energie als Waffe ein und unterbreche die Versorgung weltweit, sagte Sunak einer Mitteilung zufolge. „Heute ist es wichtiger denn je, dass wir unsere Energiesicherheit stärken und diese Unabhängigkeit nutzen, um britische Haushalte und Unternehmen mit erschwinglicherer, sauberer Energie zu versorgen“, sagte Sunak.Kritiker werfen der konservativen Regierung vor, umweltfreundliche Politik schleichend über den Haufen zu werfen. Sunak wolle mit populistischen Schlagzeilen wie der Förderung von Autofahrern und günstiger Energie lediglich Wählerstimmen sichern. In Umfragen liegen die Tories deutlich zurück. Der Premierminister wies die Vorwürfe zurück, die Klimaziele der Regierung zu unterlaufen. Auch ein ab 2050 klimaneutrales Großbritannien müsse ein Viertel seines Energiebedarfs mit Öl und Gas decken, so Sunak. Es sei besser, das selbst zu fördern, als Energie von „feindlichen Staaten“ zu beziehen.Ukraine: Rakete schlägt in Krywyj Rih ein08.59 Uhr: Eine russische Rakete hat nach ukrainischen Angaben Krywyj Rih im Süden des Landes getroffen, die Heimatstadt von Präsident Wolodymyr Selenskyj. In einem in sozialen Netzwerken verbreiteten Video ist ein klaffendes Loch in einem neun Stockwerke hohem, brennenden Gebäude zu sehen. Mindestens ein Mensch soll getötet worden sein, neben dem neunstöckigen Wohnhaus soll ein vierstöckiges Gebäude einer Bildungseinrichtung getroffen worden sein, teilte das Innenministerium in Kiew mit. Wahrscheinlich seien weitere Menschen unter den Trümmern verschüttet.Die Ukraine berichtet auch wieder von schweren Kämpfen mit den russischen Invasionstruppen vor allem im Nordosten des Landes. Selenskyj bezeichnete den Sonntag als „einen guten Tag, einen starken Tag“ an der Front, insbesondere in der Nähe der Stadt Bachmut, die im Mai nach monatelangen Kämpfen von russischen Truppen erobert worden war.Russische Wirtschaft wird wohl um zwei Prozent wachsen8.36 Uhr: Die russische Wirtschaft werde in diesem Jahr mehr als zwei Prozent wachsen, kündigte Finanzminister Anton Siluanow laut einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur Tass an. Die Neuverschuldung werde bei zwei bis 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts liegen. Der Finanzminister erklärte, die jüngste Schwäche der Landeswährung Rubel sei auf die Handelsbilanz zurückzuführen.Der russische Rubel befindet sich seit dem Aufstand des Wagner-Chefs Prigoschin allerdings im Sinkflug – am Mittwoch waren mehr als 100 Rubel einen Euro wert, zu Jahresbeginn hatte der Wechselkurs noch bei etwa 75 Rubel gelegen. Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sackte der Rubel auf einen solchen Tiefstand ab. Das wird als deutliches Warnsignal für Präsident Wladimir Putin gewertet, der sich bemüht, den Wertverlust zu relativieren. Mehr dazu lesen Sie hier. Russlands Blogger plötzlich seltsam still – neue Vermutung7.38 Uhr: Einige russische Militärblogger äußerten sich kremlkritisch. Sie sind für den Krieg, aber gegen Russlands Militärspitze. Nun könnten sie mundtot gemacht worden sein. Mehr zu den seltsam stillen Militärbloggern lesen Sie hier.Selenskyj: Russland ist „bankrott auf dem Schlachtfeld“5.13 Uhr: Der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, hat sich bei einem Besuch in der Stadt Iwano-Frankiwsk davor gewarnt, dass Russland „bankrott auf dem Schlachtfeld“ sei. „Die Ukraine wird stärker“, sagte Selenskyj weiter, außerdem kehre der Krieg immer mehr nach Russland zurück – in seine Zentren und zu seinen Militärbasen, meinte der Staatschef womöglich unter Anspielung auf Angriffe auf russischem Gebiet.“Das ist ein offensichtlicher, natürlicher und absolut fairer Prozess“, sagte er. So war etwa die russische Hauptstadt Moskau am Sonntag erneut Ziel von Drohnenangriffen geworden. Im Wolkenkratzerviertel Moskwa City gab es schwere Schäden an Gebäuden.Ukraine: Gespräche in Saudi-Arabien umfassen Selenskyjs Friedensplan0.31 Uhr: Vertreter mehrerer Länder bereiten nach ukrainischen Angaben ein Treffen in Saudi-Arabien vor. Dabei soll es um den Friedensplan von Präsident Wolodymyr Selenskyj gehen, der den Abzug aller russischer Truppen aus der Ukraine vorsieht, teilt der Leiter des Präsidialamtes, Andrij Jermak, mit. Der Plan werde in drei Phasen diskutiert, die in ein Treffen der Staats- und Regierungschefs münden sollen. Die Zeitung „Wall Street Journal“ berichtete am Samstag erstmals über das Treffen in Saudi-Arabien, das am 5. und 6. August in Dschidda stattfinden soll. Wann das nächste Treffen stattfinden soll, lässt Jermak offen. Mehr dazu lesen Sie hier.Montag, 31. JuliUkraine will mit USA über Sicherheitsgarantien verhandeln21.24 Uhr: Die Ukraine beginnt nach eigenen Angaben in den kommenden Tagen Gespräche mit den USA über zugesagte Sicherheitsgarantien. Dabei gehe es um konkrete, langfristige Verpflichtungen, die die Fähigkeit der Ukraine sicherstellten, russische Aggressionen in Zukunft niederzuschlagen, schreibt der Leiter des Präsidialamts, Andrij Jermak, auf Telegram. Die Garantien würden so lange gelten, bis die Ukraine Nato-Mitglied sei. Das sei Teil der Zusagen von Ländern nach dem Nato-Gipfel in Litauen.Selenskyj erwartet Angriffe auf Energieversorgung im Herbst17.53 Uhr: Die Ukraine muss sich nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj auf erneute russische Angriffe auf die Energieversorgung in der kalten Jahreszeit vorbereiten. „Es ist offenkundig, dass der Feind im Herbst und im Winter versuchen wird, den Terror gegen die ukrainische Energiebranche zu wiederholen“, sagt Selenskyj in Iwano-Frankiwsk in der Westukraine. „Wir sollte in jedem Fall darauf vorbereitet sein.“Putin-Vertrauter Medwedew droht Ukraine mit Atomschlag13.30 Uhr: Der stellvertretende Leiter des russischen Sicherheitsrates und Putin-Vertraute Dmitri Medwedew hat der Ukraine erneut mit einem Atomschlag gedroht. Sollte Kiew mit seiner vom Westen unterstützten Offensive erfolgreich sein und einen Teil russisch besetzten Territoriums in der Ukraine zurückerobern, müsse Russland „gemäß dem Dekret des russischen Präsidenten vom 6.2.2020 den Einsatz von Atomwaffen anstreben“.“Es gibt einfach keinen anderen Ausweg“, so der frühere Präsident Medwedew am Sonntag auf Telegram. Kiew sollte die russischen Kämpfer „anbeten, damit sie das globale nukleare Feuer“ nicht entzünden.Medwedew provoziert immer wieder mit seiner harten Rhetorik gegen die Ukraine und den Westen. Schon häufiger drohte er sowohl dem angegriffenen Land als auch seinen westlichen Unterstützern mit Atomwaffen. Beobachter halten Medwedews Äußerungen meist für russische Propaganda, die aber zugleich ein bestimmtes Denken im russischen Machtapparat widerspiegele. Ein russischer Nuklearschlag auf die Ukraine gilt unter Experten als unwahrscheinliches Szenario. Ukraine: Tote nach Raketeneinschlägen in Saporischschja und Sumy11.58 Uhr: Infolge eines russischen Raketenangriffs auf die ukrainischen Städte Saporischschja und Sumy sind offiziellen Angaben zufolge vier Personen ums Leben gekommen. Bei den Toten im südukrainischen Saporischschja handle es sich um einen Mann und eine Frau, teilte der Sekretär des Stadtrats, Anatolij Kurtjew, am Samstag mit. Eine weitere Frau wurde demnach verletzt. Durch die Druckwelle der Detonation seien Fenster eines Hochhauses, einer Bildungseinrichtung sowie eines Supermarkts zerstört worden.Auch im nordöstlichen Gebiet Sumy berichteten die Behörden von einem russischen Raketenangriff, von dem eine Bildungseinrichtung betroffen gewesen sei. Zwei Menschen seien getötet, 20 weitere verletzt worden, teilte der Stadtrat am Sonntag mit. Unmittelbar nach dem Einschlag am Samstag war zunächst über Opfer nichts bekannt gewesen. Ein Gebäude der technischen Berufsschule wurde schwer beschädigt, wie auf Fotos ukrainischer Behörden zu sehen war.So können Sie für die Ukraine spendenAngesichts der Nachrichten aus der Ukraine fühlen sich viele Menschen hierzulande machtlos. Wenigstens mit einer Spende möchten sie helfen. Hier finden Sie eine Auswahl an Hilfsorganisationen.Ältere Nachrichten zum Krieg in der Ukraine lesen Sie hier.

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