Russland und die USA haben sich nach russischen Angaben bislang auf keinen Gefangenenaustausch einigen können. Nach einem Vorstoß der US-Regierung teilte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Marija Sacharowa, mit, ein konkretes Ergebnis sei in der Frage des Austauschs von zwei US-Bürgern bisher nicht erzielt worden. Präsidentensprecher Dmitri Peskow sagte, ein möglicher Deal müsse im Stillen und ohne öffentliches Aufhebens verhandelt werden.

Im Kriegsgebiet Donezk im Osten der Ukraine kommen die Kämpfe immer näher an die Städte Bachmut und Soledar heran. Einige Angriffe hätten abgewehrt werden können, anders sei es bei Werschyna, etwa zehn Kilometer südöstlich von Bachmut, teilte der ukrainische Generalstab mit. In den Gebieten Donezk und Charkiw seien zudem erneut ukrainische Stellungen in mehreren Dutzend Orten durch Artillerie beschossen worden. Außerdem habe es mehrere Luftangriffe gegeben.

Ebenfalls angegriffen wurden nach ukrainischen Angaben die Regionen Kiew und Tschernihiw – erstmals seit Wochen. Ukrainische Medien berichteten von Angriffen vor allem im Norden der Region Kiew im Bezirk Wyschhorod. Bei einem russischen Angriff auf eine Stadt im Zentrum der Ukraine wurden nach ukrainischen Angaben mindestens fünf Menschen getötet. Zudem seien in Kropywnyzkyj 25 Menschen verletzt worden, unter ihnen zwölf Soldaten, berichtete der Regionalgouverneur Andrij Raikowitsch.

Weitere wichtige Ereignisse des Tages:

  • Die ukrainischen Streitkräfte sollen nach Angaben von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht Fahrzeuge und Ausrüstung zur Beseitigung von atomaren, biologischen oder chemischen Kampfstoffen erhalten. Das Paket im Wert von über 860.000 Euro umfasse Systeme vom Typ HEP 70, zu dem sechs Fahrzeuge mit kompletter Dekontaminierungsausstattung gehörten. Die Ausbildung ukrainischer Soldaten und Soldatinnen an dem Gerät sei bereits abgeschlossen.
  • Nach knapp zwei Jahren ist in der Ukraine der Posten des Antikorruptionsstaatsanwalts wieder besetzt. Als neuer Leiter der spezialisierten Antikorruptionsstaatsanwaltschaft wurde Olexander Klymenko ernannt. Korruption gilt als eines der größten Probleme in der Ukraine – der Westen fordert einen entschlosseneren Kampf dagegen.
  • Ein Gericht in Moskau hat die Journalistin Marina Owsjannikowa nach einer neuen Protestaktion zu einer weiteren Geldstrafe verurteilt – wegen der „Beschmutzung des Ansehens der russischen Armee“.

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