Auf der Krim hat der ursprünglich geplante Tag der russischen Seestreitkräfte nicht stattgefunden. Hintergrund ist laut des Gouverneurs der von Russland annektierten Halbinsel, Michail Raswosschjew, ein ukrainischer Drohnenangriff auf das Flottenhauptquartier im Schwarzmeerhafen Sewastopol. Dabei seien sechs Menschen verletzt worden. In anderen Regionen Russlands wurde dagegen gefeiert, in St. Petersburg nahm Präsident Wladimir Putin daran teil.

Die Ukraine weist den Vorwurf, den Generalstab der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol angegriffen zu haben, zurück. Die russischen Anschuldigungen seien „eine absichtliche Provokation“, sagte ein Sprecher der ukrainischen Regionalverwaltung Odessas. „Die Befreiung der besetzten ukrainischen Krim wird auf eine andere, viel effektivere Weise erfolgen.“

Die Ernte der Ukraine dürfte nach Angaben des Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im laufenden Jahr nur halb so hoch ausfallen wie gewöhnlich. Von der Getreideernte aus dem Vorjahr warten ukrainischen Angaben zufolge jedoch noch mehr als 20 Millionen Tonnen Getreide auf die Ausfuhr. Am 22. Juli hatten die Kriegsgegner Ukraine und Russland mit den UN und der Türkei ein Abkommen unterzeichnet, um von drei Häfen Getreideausfuhren aus der Ukraine zu ermöglichen. Der Sprecher des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan teilte mit, er erwarte, dass am Montagmorgen das erste mit Getreide beladene Schiff einen ukrainischen Hafen verlasse.

Nach einer Explosion in einem russischen Gefangenenlager in Oleniwka, durch die mindestens 50 Menschen starben, fordern Russland und die Ukraine eine unabhängige Untersuchung durch UN und Rotes Kreuz. Die Kriegsgegner machen sich gegenseitig verantwortlich. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz meldet, bislang noch keinen Zugang zu dem Lager erhalten zu haben.

Weitere wichtige Ereignisse des Tages:

  • Die ukrainischen Behörden haben erneute heftige Angriffe auf die südliche Stadt Mykolajiw gemeldet.
  • Russlands Präsident Putin hat am Tag der Seestreitkräfte in St. Petersburg angekündigt, dass die neue Hyperschall-Seerakete Zirkon bald in den Dienst gestellt werde. Die Lieferung der Raketen beginne in den nächsten Monaten.
  • Russlands Invasion der Ukraine habe die Zusammenarbeit internationaler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fundamental geändert, sagt Thomas Jørgensen, der die Politikkoordination in der European University Association in Brüssel leitet.
  • Bei russischen Angriffen auf die südukrainische Stadt Mykolajiw ist einer der wichtigsten Getreidehändler der Ukraine, Oleksij Wadaturskyj, getötet worden.
  • Die Stadt Bachmut im Osten der Ukraine ist nach Angaben von Journalisten der Nachrichtenagentur AFP von russischen Truppen bombardiert worden.
  • Fast 200 Marineangehörige hätten sich geweigert, in den Süden der Ukraine verlegt zu werden, sagt der Chef des ukrainischen Geheimdienstes, Wadym Skibitskyj, in einem Radiointerview. Betroffen sei die 810. Brigade, die sich dennoch mittlerweile im Süden der Ukraine befinde.

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