US-Präsident Joe Biden
hat am Samstag den Wahlkampf für seine Wiederwahl begonnen – im
traditionell umkämpften Bundesstaat Pennsylvania. „Als
ich für das Amt des Präsidenten kandidierte, sagte ich Ihnen,
dass ich Ihnen den Rücken stärken würde, und das habe ich auch
getan“, sagte der 80-Jährige in Philadelphia vor
etwa 2.000 Gewerkschaftsmitgliedern. Er verwies auf
sein umfassendes Klima-, Steuer- und Gesundheitspaket, das der
Mittelschicht zugute komme. „Aber ihr habt mir auch den
Rücken gestärkt.“ Die Republikaner „sind hinter Ihren
Arbeitsplätzen her“, warnte der Demokrat seine Zuhörer vor der
Opposition.

Mehr als 1.000 Gewerkschaftsmitglieder riefen schon vor Bidens Ankunft „Let’s go, Joe!“ und „Wir wollen Joe!“ Biden
sagt gerne über sich, dass kein Präsident vor ihm so für Gewerkschaften
gewesen sei wie er. Unter anderem hat er die Abschwächung des Arbeitnehmerschutzes rückgängig
gemacht, die sein republikanischer Vorgänger Donald Trump eingeführt hatte.

Vor seiner Abreise aus Washington hatte
Biden mitgeteilt, er habe sich mit führenden Vertretern der Wirtschaft
getroffen; die Interessen von Unternehmen und Gewerkschaften seien zunehmend in Einklang zu bringen. „Ich freue mich darauf, dass dies der Beginn von
etwas Großem ist“, erklärte Biden. „Und wir werden beginnen, das wirtschaftliche Gleichgewicht zu verändern.“

Mehrere große Gewerkschaften erklärten am Freitag ihre Unterstützung für Biden.

Biden geht bei den Demokraten bisher konkurrenzlos ins Rennen

Pennsylvania zählt zu den sogenannten Swing States, in
denen es keine klare Mehrheit für Republikaner oder Demokraten
gibt. Die Stahl- und Kohleindustrie spielt hier eine große
Rolle, die Bevölkerung ist zu 80 Prozent weiß und das
Haushaltseinkommen liegt unter dem nationalen Durchschnitt. Bei
der letzten Präsidentschaftswahl hatte Biden in Pennsylvania
einen knappen Sieg errungen.

In den USA wird Anfang November 2024 der Präsident sowie ein
Drittel des Senats und das gesamte Repräsentantenhaus neu
gewählt. In den Monaten zuvor finden parteiinterne Vorwahlen
statt, bei denen die Kandidaten für die eigentliche Abstimmung
ausgewählt werden. Während auf Seiten der Demokraten bislang Biden ohne ernstzunehmende Konkurrenz ins Rennen geht, steht bei den Republikanern
eine Entscheidung aus. Den jüngsten Reuters/Ipsos-Umfragen
zufolge liegt Trump deutlich in Führung vor dem Gouverneur von
Florida, Ron DeSantis – trotz der laufenden Gerichtsverfahren gegen ihn. Alle weiteren Kandidaten sind deutlich
abgeschlagen. Damit könnte sich das Biden-Trump-Duell wiederholen.

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