Robert F. Kennedy ist trotz seines berühmten Namens in den USA hochumstritten. Nun will er als parteiloser Kandidat Präsident werden. Seine Familie distanziert sich.Der Neffe des früheren US-Präsidenten John F. Kennedy, Robert F. Kennedy, will nicht mehr für die Demokraten als Präsidentschaftskandidat antreten, sondern als parteiloser Kandidat ins Rennen gehen.“Ich bin hier, um mich zu einem unabhängigen Kandidaten für das Präsidentschaftsamt der Vereinigten Staaten zu erklären“, sagte der 69-Jährige am Montag vor Anhängern in Philadelphia. Der erklärte Impfgegner ist von Demokraten und anderen Mitgliedern seiner Familie wegen der Verbreitung von Verschwörungsmythen und des Kontakts zu extremen Politikern der Rechten häufig kritisiert worden.Kennedy-Geschwister distanzieren sich von ihrem BruderNach Kennedys Ankündigung distanzierte sich dessen Familie erneut von ihm. „Die Entscheidung unseres Bruders Bobby, als Drittkandidat gegen Joe Biden anzutreten, ist gefährlich für unser Land“, teilten die Geschwister Rory Kennedy, Kerry Kennedy, Joseph Kennedy II und Kathleen Kennedy Townsend in einer gemeinsamen Erklärung mit.“Bobby mag den gleichen Namen wie unser Vater haben, aber er teilt nicht die gleichen Werte, Vision und Ansicht“, heißt es dort weiter. „Die heutige Ankündigung macht uns zutiefst traurig.“ Die Geschwister lehnen die Kandidatur ihres Bruders ab und halten sie für gefährlich für die USA, schließen sie ihr Statement.Unabhängige Kandidaten gelten als aussichtslosKennedy hatte seine Kandidatur bereits im vergangenen April verkündet. Er gab damals an, „die korrupte Fusion zwischen staatlicher und unternehmerischer Macht beenden“ zu wollen. Zudem wolle er „Amerikas Demokratie wiederherstellen“, hieß es damals. Mehr zu Kennedys Bestrebungen und seiner Person lesen Sie hier.Kennedy muss nun versuchen, auf eigene Faust in allen 50 Staaten die nötigen Voraussetzungen zu erfüllen, um auf die Wahlzettel zu gelangen. In den USA gelten Kandidaturen, die nicht an eine der beiden Parteien gebunden sind, als aussichtslos – sie können allerdings bei den oft knappen Wahlausgängen um das Weiße Haus den Kandidaten der Demokraten und Republikaner entscheidende Prozente streitig machen.Präsident Joe Biden (80) gilt bei den Demokraten klar als aussichtsreichster Bewerber für den Sieg bei den Vorwahlen. Auch die 71 Jahre alte Autorin Marianne Williamson möchte für die Partei antreten, gilt aber als völlig aussichtslos. Bei den Republikanern liegt Bidens Vorgänger Donald Trump (77) in Umfragen weit vorne. Als Unabhängiger möchte auch der Theologe und Philosoph Cornel West antreten.

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