Ein französisches Berufungsgericht hat die 25-jährige Haftstrafe für einen ehemaligen Offizier aus Ruanda bestätigt. Das Berufungsgericht in Bobigny bei Paris befand den 56 Jahre alten Pascal Simbikangwa am Samstag wegen Völkermordes und Verbrechen gegen die Menschlichkeit für schuldig.

Damit bestätigte die Jury das Urteil aus erster Instanz vom März 2014. Der Prozess gegen den früheren Offizier der Präsidentengarde und Geheimdienstchef war der erste zum Völkermord in Ruanda auf französischem Boden gewesen.

Der im Rollstuhl sitzende Angeklagte beharrte auch im Berufungsverfahren auf seiner Unschuld.

Simbikangwa wurde dafür verurteilt, zum Völkermord an der Minderheit der Tutsi aufgehetzt und diesen mit organisiert zu haben, unter anderem indem er Milizen bewaffnete. Simbikangwa räumte lediglich ein, dem engsten Führungszirkel des Mehrheitsvolks der Hutu nahegestanden zu haben, aus dem viele Mitglieder später wegen ihrer Rolle beim Völkermord verurteilt wurden.

Simbikangwa war 2008 auf der französischen Insel Mayotte im Indischen Ozean festgenommen worden, wo er unter falscher Identität lebte.

Im afrikanischen Ruanda waren 1994 Spannungen zwischen den Volksgruppen der Hutu und Tutsi in einem grausamen Völkermord eskaliert. Hutu-Milizen ermordeten damals etwa 800.000 Menschen, meist Tutsi. Mehr als eine Viertelmillion Frauen wurden vergewaltigt.

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