Mariupol/Moskau – Die Evakuierung der von Russland belagerten Hafenstadt Mariupol im Südosten der Ukraine ist nach Angaben des Kreml und des Roten Kreuzes auch am zweiten Tag gescheitert.

Russlands Präsident Wladimir Putin machte dafür bei einem Gespräch mit dem französischen Staatschef Emmanuel Macron die Ukraine verantwortlich, die sich nicht an die vereinbarte Feuerpause halte, wie der Kreml am Sonntag in Moskau mitteilte. Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) bezeichnete den zweiten Versuch der Evakuierung Mariupols ebenfalls als erfolglos. „Der heutige Versuch, die Verlegung von geschätzt 200.000 Menschen zu beginnen, ist gescheitert“, hieß es in einem Tweet des IKRK.

Zuvor hatten die prorussischen Separatisten der „Volksrepublik Donezk“ mitgeteilt, die ersten 300 Menschen hätten die Stadt „trotz Provokationen ukrainischer Nationalisten“ verlassen können. Die Angaben war nicht überprüfbar.

Erster Anlauf gescheitert

Bereits am Samstag war angekündigt worden, die ersten Menschen nach Inkrafttreten der Feuerpause mit Bussen aus der Stadt herauszubringen. Dazu gab es an drei Punkten der Stadt Anlaufstellen. Auch mit Autos durfte die Stadt verlassen werden. Es war allerdings unklar, wie vielen Menschen das am ersten Tag gelang. Die ukrainische hatte der russischen Seite Verstöße gegen die Feuerpause vorgeworfen. Russland wies das zurück.

Die prorussischen Separatisten hatten am frühen Morgen mitgeteilt, dass ein neuer Versuch unternommen werden solle, um die Menschen über den humanitären Korridor in Sicherheit zu bringen. Die Stadt Mariupol teilte am Vormittag mit, dass es diesen neuen Versuch geben solle. Demnach soll auch das Rote Kreuz die Evakuierung unterstützen.

© dpa-infocom, dpa:220306-99-402583/10

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