Tag 11 nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine: Die Kämpfe dauern an, in der Stadt Mariupol droht eine humanitäre Katastrophe. Wie ist die aktuelle Lage? Im Newsblog berichtet für Sie Camilla Kohrs. 

16.26 Uhr: Der neue Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, hat ein Embargo von Energieimporten aus Russland gefordert. „Bei der Art und Weise, wie Putin vorgeht, sollten wir jetzt auch ein Embargo zu den Öl- und Gaslieferungen ins Auge fassen“, sagte Heusgen im ARD-„Europamagazin“. „Das, was wir tun könnten, sollten wir tun.“ Er fügte hinzu: „Unser Land, die Menschen, die sehr solidarisch mit den Ukrainern sind, die würden das auch mittragen, wenn bei Ihnen es in der Stube etwas kälter würde.“

16.19 Uhr: Die US-Regierung dokumentiert im Krieg in der Ukraine nach Angaben von US-Außenminister Antony Blinken mögliche Kriegsverbrechen der russischen Seite. „Wir haben sehr glaubwürdige Berichte über vorsätzliche Angriffe auf Zivilisten erhalten, was ein Kriegsverbrechen darstellen würde“, sagte Blinken dem Sender CNN. „Wir haben sehr glaubwürdige Berichte über den Einsatz von bestimmten Waffen gesehen. Und was wir im Moment tun, ist, all dies zu dokumentieren, alles zusammenzutragen, zu prüfen.“ Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen fordert die Prüfung möglicher russischer Kriegsverbrechen. „Ich denke, wir brauchen eine eingehende Untersuchung dieser Frage“. 

16.01 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nach eigenen Angaben sechs Angriffe auf Gesundheitsinfrastruktur verifiziert. Weitere Vorfälle werden derzeit untersucht. Bei den Attacken seien sechs Menschen gestorben, elf wurden verletzt. Die WHO verurteilte die Angriffe, ohne den Urheber zu nennen. „Krankenhäuser, Mitarbeiter und Patienten sind keine Ziele“, hieß es in dem Tweet vom Samstag. 

15.43 Uhr: In Moskau ist am Nachmittag Behördenangaben zufolge ein Gefangenentransporter verunglückt, in dem 24 festgenommene Demonstranten und fünf Polizisten saßen. Neun Menschen seien verletzt worden, hieß es, darunter sechs Zivilisten. Bilder in sozialen Netzwerken zeigten ein völlig zerstörtes Fahrzeug. Wie es zu dem Unfall kam, war zunächst unklar. Der Account von Alexej Nawalnys Team teilte ein Video aus einer Verkehrsüberwachungskamera, das den Unfall zeigen soll. 

15.31 Uhr: Der israelische Regierungschef Naftali Bennett will seine Vermittlungsbemühungen im Ukraine-Krieg fortsetzen. Auch wenn die Aussicht auf einen Erfolg gering sei, sehe er seine Mission als „moralische Pflicht“ an, sagte Bennett. Solange es noch Hoffnung gebe und „wir Zugang zu allen Seiten haben“, wolle er alles versuchen. „Vielleicht ist es noch Zeit zu handeln.“ Bennett war am Samstag überraschend als Vermittler zunächst nach Moskau gereist.

Nach einem dreistündigen Gespräch mit Kreml-Chef Putin reiste er noch am späten Abend nach Berlin weiter, wo er Bundeskanzler Scholz über die Ergebnisse seiner Unterredung mit Putin unterrichtete. Zuvor telefonierte er nach Angaben eines israelischen Regierungssprechers auch mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj. Details über Bennetts Gespräche wurden zunächst nicht bekannt. Selenskyj hatte Bennett um Vermittlung gebeten, da Israel gute Beziehungen zu Kiew und Moskau unterhält.

15.14 Uhr: Nach ukrainischen Angaben wurde der Flughafen der Stadt Winnyzja rund 200 Kilometer südwestlich von Kiew durch russische Raketenangriffe zerstört. „Der Flughafen ist komplett zerstört worden“, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft, die im Messengerdienst Telegram veröffentlicht wurde. „Acht Raketen“ seien auf die Stadt Winnyzja mit knapp 370.000 Einwohnern abgefeuert worden.

14.17 Uhr: Bei Demonstrationen gegen die russische Militärintervention in der Ukraine sind in Russland nach Angaben von Aktivisten am Sonntag mehr als 2.030 Menschen festgenommen worden. Die auf die Beobachtung von Demonstrationen spezialisierte Nichtregierungsorganisation Owd-Info teilte mit, es habe in 35 Städten Festnahmen gegeben. 

In sozialen Medien waren Aufnahmen von Protesten zu sehen, etwa in Moskau.

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