Bei einem der schwersten Angriffe auf einen Militärstützpunkt im westafrikanischen Mali sind mehr als 50 Soldaten getötet worden. In Indelimane im Gebiet Ménaka nahe der Grenze zu Niger seien am Freitag 53 Soldaten und ein Zivilist gestorben, teilte die Regierung mit. Die entsandten Verstärkungskräfte hätten zehn Überlebende vorgefunden. Es gebe darüber hinaus „bedeutende materielle Schäden“.

Der Angriff sei von schwer bewaffneten Männern ausgegangenen, sagte ein Regierungssprecher. Sie hätten unter anderem mit Granaten auf den Militärstützpunkt geschossen.

Die Lage in Indelimane sei mittlerweile unter Kontrolle, erklärte die Armee auf ihrer Facebook-Seite. Die Nachrichtenagentur AFP will aus Militärkreisen erfahren haben, dass Soldaten vermisst werden. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Angriff.

Der Sahel-Staat Mali kommt seit Jahren nicht zur Ruhe. Dem westafrikanischen Land machen immer wieder Überfälle terroristischer Gruppen mit Verbindungen zu al-Qaida und der IS-Miliz zu schaffen.

Anfang Oktober hatte es schon einen schweren Angriff gegeben

Islamistische Gruppen hatten 2012 die Kontrolle über den Norden des Landes übernommen. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff 2013 militärisch ein und drängte die Islamisten zurück. Dennoch gibt es immer wieder islamistische Angriffe, von denen mittlerweile auch Malis Nachbarstaaten Niger und Burkina Faso betroffen sind. Die Bundeswehr beteiligt sich in Mali mit rund 1000 Soldaten an der Uno-Stabilisierungsmission Minusma und einem EU-Einsatz zur Ausbildung malischer Sicherheitskräfte.

Am 30. September und 1. Oktober waren bei zwei islamistischen Angriffen in der Nähe der Grenze zu Burkina Faso im Süden Malis nach Angaben eines Vertreters des malischen Verteidigungsministeriums 40 Soldaten getötet worden. Mehrere Quellen bezeichnen diese Opferbilanz allerdings als untertrieben.

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