Aus Protest gegen mutmaßlichen Wahlbetrug haben in Belgrad hunderte Menschen eine wichtige Straßenkreuzung blockiert. Die Demonstranten errichteten Zelte auf der im Regierungsviertel gelegenen Kreuzung und kündigten eine Blockade und einen Protestmarsch an. Die Demonstranten, die meisten von ihnen Studenten, fordern, das Wahlergebnis zu anullieren und vollständig zu wiederholen.

Die rechte Regierungspartei von Präsident Aleksandar Vucic hatte die Parlaments- und Kommunalwahlen laut offiziellen Angaben klar gewonnen. Internationale Wahlbeobachter berichteten allerdings von zahlreichen Unregelmäßigkeiten.

Dem größten Oppositionsbündnis Serbien gegen Gewalt zufolge sollen unter anderem tausende Bewohner der benachbarten bosnisch-serbischen Teilrepublik Republika Srpska in Bussen herangeschafft worden sein, um illegal in Belgrad ihre Stimme abzugeben. Am kommenden Samstag wird die Wahl bereits in 30 Wahllokalen wiederholt.

Weitere Proteste sind geplant

An den Protesten auf der Straßenkreuzung nahmen neben den Studierenden auch hunderte weitere Menschen teil, die sich zuvor vor der staatlichen Wahlbehörde versammelt hatten. 

Die Blockade soll bis Samstagmittag gehen. Den später in Belgrad geplanten Protestmarsch sollen Intellektuelle, Künstler und andere Prominente anführen, die vor der Parlamentswahl Menschen zur Abgabe ihrer Stimme aufgerufen hatten.

In den vergangenen Tagen hatte es in Belgrad mehrfach Straßenblockaden und andere Protestveranstaltungen gegeben. Am vergangenen Wochenende hatten Demonstranten das Rathaus der Hauptstadt mit Steinen beworfen und versucht, das Gebäude zu stürmen. Mehr als 30 Protestierende wurden festgenommen. 

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