Tag 263 seit Kriegsbeginn: Die Zentralbank in der Ukraine rechnet mit Stromausfällen, Lawrow erhebt Vorwürfe. Alle Infos im Newsblog.EU-Außenminister wollen Start von Ukraine-Militärtraining beschließen18.08 Uhr: Die Außenminister der EU-Staaten wollen an diesem Montag bei einem Treffen in Brüssel den Start einer Ausbildungsmission für die ukrainischen Streitkräfte beschließen. Die in den vergangenen Wochen erarbeiteten Pläne für den Einsatz sehen vor, dass zunächst etwa 15.000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten in Deutschland, Polen und anderen EU-Ländern ausgebildet werden. Die EU will so mithelfen, dass sich die Ukrainer künftig noch besser als bislang gegen die Angreifer aus Russland verteidigen können.Für Deutschland wird Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zu den Beratungen in Brüssel erwartet. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba soll zeitweise per Videokonferenz zugeschaltet werden und über die aktuelle Lage in seinem Land berichten.Lettischer Präsident fordert im Bundestag Sondertribunal gegen Russland15.45 Uhr: Lettlands Präsident Egils Levits hat bei der Gedenkstunde zum Volkstrauertag im Bundestag die Idee eines Sondertribunals gegen Russland unterstützt. Es solle durch eine Gruppe von Staaten zur „Untersuchung und juristischen Aufarbeitung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine“ eingesetzt werden, sagte Levits am Sonntag in Berlin in seiner auf Deutsch gehaltenen Rede. Zuvor hatte er zusammen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in der Gedenkstätte Neue Wache Kränze niedergelegt.Der lettische Präsident sagte, ein Sondertribunal sei juristisch möglich, es brauche nur den politischen Willen dazu. Er schlug vor, rechtliche Wege auszuarbeiten, „um die im Westen eingefrorenen russischen Gelder zum Wiederaufbau der Ukraine einzusetzen“. Europa müsse gebührend in seine Verteidigung investieren und solidarisch sein mit denjenigen, „die für die Demokratie und für unsere Werte kämpfen“, sagte er weiter.Ukrainische Bahn startet Ticket-Vorverkauf für besetzte Städte13.30 Uhr: Anlässlich der Rückeroberung der Stadt Cherson bietet die ukrainische Bahn bereits im Vorverkauf Tickets für Fahrten in von Russland besetzte Städte an. Diese Fahrkarten könnten nach der erwarteten Befreiung auch dieser Städte genutzt werden, kündigt der Bahnbetreiber auf dem Kurznachrichtendienst Telegram an. Sie gälten in den ersten drei Zügen von Kiew ins befreite Cherson sowie nach Mariupol, Donezk und Luhansk im Osten und Simferopol auf der Krim. Es handle sich um ein Symbol des Vertrauens in die ukrainischen Streitkräfte und die Befreiung der Ukraine von den Besatzern. Die Vorverkaufspreise beginnen bei umgerechnet rund 26,50 Euro. Die Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer wurde im Mai von russischen Truppen besetzt. Donezk und Luhansk in der Ostukraine gerieten 2014 unter Kontrolle pro-russischer Separatisten. Simferopol auf der Krim ist seit der Annexion der Halbinsel 2014 unter russischer Kontrolle.Melnyk: Tausende Artefakte aus Galerie in Cherson gestohlen10.17 Uhr: Der frühere Botschafter der Ukraine, Andrij Melnyk, hat bei Twitter geschrieben, dass eine Gemäldegalerie „völlig ausgeplündert und ausgeraubt“ worden sei. Offenbar haben russische Truppen mehr als 13.000 Artefakte gestohlen.Auch einen spöttischen Kommentar kann sich Melnyk nicht verkneifen: „Russland ist doch eine ‚große Kulturnation‘, gell, liebes Deutschland?“ Was genau er damit meint, ist unklar. Nutzer unter dem Post vermuten, es könnte eine Anspielung auf Nazis sein, die im Zweiten Weltkrieg in Deutschland zahlreiche Kunstwerke gestohlen hatten und etwa jüdische Besitzer enteigneten. Lawrow macht USA und Nato schwere Vorwürfe9.32 Uhr: Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat den USA und der Nato vorgeworfen, eine Vormachtstellung in der Asien-Pazifik-Region einnehmen zu wollen, indem sie diese militarisierten. „Die USA und ihre Verbündeten sowie die Nato versuchen jetzt, diese Region zu schlucken“, sagte Lawrow nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass am Rande des Gipfels der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean. Ziel sei die Militarisierung der Region, „mit dem offensichtlichen Fokus darauf, China und die russischen Interessen in der Region einzugrenzen“, betonte er in Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh.Eine gemeinsame Abschlusserklärung des Gipfels sei an Streitigkeiten um den Wortlaut zur Situation in der Ukraine gescheitert, sagte Lawrow weiter. „Heute wurden keine kollektiven Entscheidungen getroffen, weil die USA und ihre westlichen Verbündeten auf einer absolut inakzeptablen Sprache in Bezug auf die Lage in und um die Ukraine bestanden haben.“Zentralbank rechnet mit Stromausfällen8.58 Uhr: Angesichts der Gefahr von Stromausfällen wegen der russischen Angriffe auf Energieanlagen bereitet die ukrainische Zentralbank das Bankensystem auf einen Betrieb unter Notfallbedingungen vor. „Es ist vorgesehen, die Arbeitsfähigkeit von 14 systemrelevanten Banken des Landes zu gewährleisten. Wenn es unbedingt notwendig ist, wird die Nationalbank in erster Linie die wesentlichen Aktivitäten der staatlichen Banken sicherstellen“, teilt die Notenbank über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Russland greift systematisch den ukrainischen Energiesektor an, was immer wieder Stromausfälle in weiten Teilen des Landes verursacht.Die Nacht im Überblick7.05 Uhr: Nach der Rückeroberung der südukrainischen Gebietshauptstadt Cherson hat Präsident Wolodymyr Selenskyj die Befreiung weiterer derzeit von Russland besetzter Gebiete angekündigt. „Wir vergessen niemanden, wir werden niemanden zurücklassen“, sagte Selenskyj am Samstagabend in seiner täglichen Videoansprache. Nach Cherson kehrten derweil ukrainische Polizisten und Vertreter der Militärverwaltung zurück. Mehr dazu lesen Sie hier.Britischer Premierminister Sunak: „Putins Krieg hat weltweit für Verwüstung gesorgt“2 Uhr: Vor dem G20-Gipfel in Indonesien hat der britische Premierminister Rishi Sunak den russischen Präsidenten Wladimir Putin scharf angegriffen. „Putins Krieg hat weltweit für Verwüstung gesorgt, Leben zerstört und die internationale Wirtschaft in Turbulenzen gestürzt“, sagte Sunak einer Mitteilung vom Samstagabend zufolge. Für Sunak ist die Teilnahme an dem Gipfeltreffen wenige Wochen nach seinem Amtsantritt eine seiner ersten Auslandsreisen. Großbritannien ist einer der wichtigsten Unterstützer der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges Ende Februar.Das Gipfeltreffen auf der Insel Bali werde kein „business as usual“ sein, sagte Sunak. „Wir werden Putins Regime zur Rede stellen und dessen völlige Verachtung für internationale Zusammenarbeit und den Respekt für Foren wie die G20 offenlegen.“ Im Gegensatz zu Russland würden Großbritannien und seine Verbündeten zusammenarbeiten, um Fortschritte bei der Lösung wirtschaftlicher Probleme zu erzielen und die Lage der eigenen Bevölkerungen zu verbessern.12. November 2022Polizei und Behörden zurück in Cherson22 Uhr: Wenige Tage nach dem Rückzug der russischen Truppen sind Vertreter der ukrainischen Gebietsverwaltung und von Sicherheitsorganen in die befreite Stadt Cherson im Süden des Landes zurückgekehrt. So hätten etwa Polizei und Geheimdienst ihre Arbeit in Cherson schon wieder aufgenommen, sagte Gouverneur Jaroslaw Januschewytsch in einem am Samstag veröffentlichten Video, das ihn im Zentrum der Gebietshauptstadt zeigte. Eine der Hauptaufgaben bestehe derzeit darin, die Region von Minen zu räumen, so Januschewytsch.Selenskyj: Werden Befreiung besetzer Gebiete fortsetzen21 Uhr: Nach der Rückeroberung der südukrainischen Gebietshauptstadt Cherson hat Präsident Wolodymyr Selenskyj die Befreiung weiterer derzeit von Russland besetzter Gebiete angekündigt. „Wir vergessen niemanden, wir werden niemanden zurücklassen“, sagte Selenskyj am Samstagabend in seiner täglichen Videoansprache. Auch auf der bereits 2014 von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim werde irgendwann wieder die ukrainische Flagge wehen, versprach der Staatschef.Russland hatte das Gebiet Cherson kurz nach Beginn seines Angriffskriegs Ende Februar weitgehend erobert und im September – ebenso wie die Gebiete Saporischschja, Luhansk und Donezk – völkerrechtswidrig annektiert. Unter dem Druck ukrainischer Gegenoffensiven zog Moskau in den vergangenen Tagen seine Truppen aus allen Teilen Chersons ab, die nordwestlich des Flusses Dnipro liegen – darunter fällt auch die gleichnamige Gebietshauptstadt Cherson.Nowa Kachowka: Russische Besatzer wollen Stadt evakuieren19.27 Uhr: Nach dem Truppenrückzug vom rechten Ufer des Flusses Dnipro in der südukrainischen Region Cherson haben die russischen Besatzer nun auch eine Evakuierung der Staudamm-Stadt Nowa Kachowka auf der anderen Flussseite angekündigt.Die Verwaltung von Kachowka ziehe sich zusammen mit den Bürgern der Stadt an einen sicheren Ort zurück, teilte der örtliche Besatzungschef Pawel Filiptschuk nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass am Samstag in einer Rede an die Bevölkerung mit. Er rief die Menschen in einer festgelegten Zone von 15 Kilometern auf, ihre Wohnungen zu verlassen.Befürchtet wird, dass der Staudamm durch Beschuss zerstört und das Gebiet überflutet werden könnte. Russen und Ukrainer werfen sich seit Wochen gegenseitig vor, eine solche Provokation zu planen. Die ukrainischen Streitkräfte hätten die Verwaltung von Kachowka als Ziel „Nummer eins für einen Terroranschlag“ in der Region ausgemacht, behauptete Filiptschuk. Die Ukraine weist Sabotageabsichten zurück.Russland will Henitschesk zur Haupstadt der Oblast Cherson machen18.52 Uhr: Nach der Eroberung Chersons will Russland einen neuen Verwaltungssitz in der völkerrechtswidrig annektierten Region bestimmen. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti zitiert den Pressesprecher der russischen Besatzer in Cherson, Alexander Fomin: „Ab dem heutigen Sonntag ist Henitschesk neuer Sitz der Verwaltung“. Ukraine warnt vor russischen Raketenangriffen während G20-Gipfel in Bali15.37 Uhr: Der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ignat, hat vor russischen Raketenangriffen während des G20-Gipfels in Bali am 15. und 16. November gewarnt. Im öffentlich-rechtlichen Fernsehsender NTU erklärte Ignat am Sonntag, er rechne mit einer russischen „Provokation“ während des Gipfeltreffens. Ein Berater des ukrainischen Präsidenten, Anton Geraschtschenko verbreitete Ignats Warnung auf Twitter und fügte mit Verweis auf den russischen Rückzug aus der strategisch wichtigen Stadt Cherson hinzu: „Wir wissen, dass sich Russland nach Niederlagen an der Zivilbevölkerung rächt.“Russland sperrt Straße von Kertsch teilweise14.18 Uhr: Die Straße von Kertsch ist die Meerenge, die das Schwarze Meer mit der Asowschen See verbindet. Zukünftig sollen nur noch Schiffe den strategisch wichtigen Seeweg durchqueren dürfen, die in Russland beladen wurden. Das berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass am Sonntag. Als Quelle nannte die Kreml-nahe Nachrichtenseite die Generaldirektion der Schifffahrt im türkischen Ministerium für Verkehr und Infrastruktur.Weiteres Bild von Banksy in Ukraine aufgetaucht13.07 Uhr: Ein weiteres Bild an einer zerbombten Häuserwand ist in der Ukraine entdeckt worden. Allem Anschein nach ist es ebenfalls ein Werk des Streetart-Künstlers Banksy.Russische Besatzer verlegen Chersoner Verwaltungszentrum11.05 Uhr: Nach dem Rückzug aus der südukrainischen Gebietshauptstadt Cherson haben die russischen Besatzer ihr regionales Verwaltungszentrum auf den noch von ihnen kontrollierten Teil des gleichnamigen Gebiets verlegt. Ein großer Teil der russischen Verwaltung sei bereits in die Stadt Henitschesk umgesiedelt worden, meldeten Russlands staatliche Nachrichtenagenturen am Samstag unter Berufung auf einen Sprecher der Chersoner Besatzungsverwaltung.Henitschesk liegt ganz im Südosten von Cherson am Asowschen Meer und nur wenige Dutzende Kilometer von der Schwarzmeer-Halbinsel Krim entfernt, die Moskau bereits 2014 annektiert hat.Banksy verewigt Bild auf zerstörtem Gebäude in Ukraine9 Uhr: Der mysteriöse Streetart-Künstler hat sich in der Ukraine verewigt. Auf seinem Instagram-Kanal veröffentlichte Banksy am Freitagabend Bilder von einem Werk auf einem zerstörten Haus, die in der stark verwüsteten Stadt Borodjanka in der Nähe von Kiew aufgenommen worden sein sollen. Das Werk zeigt auf der grauen Wand eines kriegszerstörten Hauses ein Mädchen, das scheinbar auf Trümmern einen Handstand macht. Die Veröffentlichung auf seinem Instagram-Kanal gilt traditionell als Zeichen, dass Banksy ein Werk als seines bestätigt. Auch in der Vergangenheit ist der berühmte Streetart-Künstler bereits in Krisengebieten unterwegs gewesen, unter anderem im Westjordanland. Banksys Identität ist nach wie vor unbekannt.Ukrainischer Außenminister verurteilt russische „Hungerspiele“7.52 Uhr: Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat die südostasiatische Staatengemeinschaft Asean aufgefordert, Russland zu einer Fortsetzung des in einer Woche auslaufenden Getreideabkommens zu drängen. „Ich rufe alle Asean-Mitglieder auf, jede nur mögliche Maßnahme zu ergreifen, um Russland daran zu hindern, Hungerspiele mit der Welt zu spielen“, sagte Kuleba am Samstag vor Journalisten in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh. Das Abkommen zum Export von ukrainischem Getreide wurde im Juli unter der Vermittlung der UN und der Türkei geschlossen und läuft am 19. November aus.Das Wichtigste aus der Nacht7 Uhr: Nach dem Abzug der russischen Soldaten hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj von einem weiteren Vorrücken der eigenen Truppen auf die Gebietshauptstadt Cherson im Süden des Landes berichtet. „Heute ist ein historischer Tag“, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache am Freitagabend. Zugleich muss sein Land das gerade erst zurückeroberte Gebiet bereits gegen neue russische Angriffe verteidigen.Die EU will unterdessen den vom Krieg schwer betroffenen ukrainischen Frachtverkehr finanziell unterstützen. Angesichts einer drohenden Nahrungsmittelknappheit rufen die Vereinten Nationen Länder weltweit dazu auf, Hindernisse für den Export von Düngemitteln aus Russland zu beseitigen. Russland wiederum belegt weitere 200 US-Amerikaner mit Einreiseverboten. Samstag ist der 262. Tag des Krieges. Mehr dazu lesen Sie hier.Ukraine erringt wohl „außergewöhnlichen Sieg“ in Cherson4 Uhr: Nach dem Rückzug der russischen Truppen aus der ukrainischen Stadt Cherson haben die USA von einem „außergewöhnlichen Sieg“ für Kiew gesprochen. „Es sieht so aus, als hätten die Ukrainer gerade einen außergewöhnlichen Sieg errungen, bei dem die einzige Regionalhauptstadt, die Russland in diesem Krieg erobert hat, nun wieder unter ukrainischer Flagge steht“, sagte der Nationale Sicherheitsberater, Jake Sullivan, am Samstag gegenüber Reportern bei einer Reise mit US-Präsident Joe Biden in Kambodscha. Dies sei „bemerkenswert“.Sullivan sagte, der russische Rückzug habe „umfassendere strategische Auswirkungen“. Dazu gehöre, dass sich die längerfristige Bedrohung anderer südukrainischer Städte wie Odessa durch Russland verringere. Dieser große Moment sei der „unglaublichen Hartnäckigkeit und dem Geschick der Ukrainer zu verdanken“. Er verwies aber auch auf die Unterstützung der USA und anderer Staaten.Schwere Schäden an Anlage in Charkiw1 Uhr: Die UN-Atombehörde meldet schwere Schäden an der ukrainischen Atomforschungsanlage in Charkiw. Es gebe allerdings keine Hinweise, dass radioaktive Stoffe ausgetreten oder radioaktives Material abhandengekommen sei, erklärt der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Mariano Grossi. Ein IAEA-Team habe das Technologieinstitut vom 8. bis zum 10. November begutachtet.11. November 2022Russland verhängt Sanktionen gegen Bidens Verwandtschaft22.02 Uhr: Russland hat am Freitag Einreiseverbote gegen 200 weitere US-Bürger verhängt, darunter die Geschwister von US-Präsident Joe Biden und mehrere Senatoren. Das Außenministerium in Moskau teilte mit, unter den 200 Betroffenen seien Regierungsvertreter und Abgeordnete, ihre engen Angehörigen, Unternehmenschefs und Experten, „die an der Förderung der russlandfeindlichen Kampagne und der Unterstützung des Regimes in Kiew beteiligt“ seien.Auf der schwarzen Liste stehen Bidens Schwester Valerie und seine Brüder James und Francis, außerdem die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, sowie die US-Senatoren Bernie Sanders und Elizabeth Warren. Auch die US-Autorin und Russland-Expertin Anne Applebaum, „Politico“-Chefredakteur Matthew Kaminski und Paul Pelosi, Ehemann der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses Nancy Pelosi, wurden mit einem Einreiseverbot belegt.Als Reaktion auf die russische Militäroffensive in der Ukraine haben die Regierung in Washington und andere westliche Staaten beispiellose Sanktionen gegen Russland verhängt. Im Gegenzug hat Russland bereits mehr als 1.000 US-Bürgern die Einreise untersagt, davon betroffen sind auch die Hollywood-Stars Ben Stiller und Sean Penn.UN: Düngemittel aus Russland sollen nicht mehr blockiert werden21.47 Uhr: Die Vereinten Nationen haben Länder weltweit aufgerufen, Hindernisse für den Export von Düngemitteln aus Russland aus dem Weg zu räumen. „Die Welt kann es sich nicht leisten, dass die weltweiten Probleme bei der Verfügbarkeit von Düngemitteln zu einer weltweiten Nahrungsmittelknappheit führen“, teilten die Vereinten Nationen am Freitagabend nach Gesprächen mit dem russischen Vizeaußenminister Sergej Werschinin und seiner Delegation in Genf mit.Russland hatte die Fortsetzung des im Juli geschlossenen Getreideabkommens infrage gestellt, mit dem ukrainische Exporte durch das Schwarze Meer möglich wurden. Russland hatte die Exporte seit Beginn seines Angriffskrieges gegen das Nachbarland blockiert. Das Abkommen läuft am 19. November aus. Russland monierte, dass es wegen der westlichen Sanktionen kaum in der Lage sei, eigene Exporte von Nahrungs- und Düngemitteln auf den Weltmarkt zu bringen. Die ungehinderte Ausfuhr aus Russland von Lebensmitteln und Düngemitteln, einschließlich Ammoniak, war neben einer Verlängerung des Getreideabkommens Schwerpunkt der Gespräche.Ukraine: „An der Grenze zu Belarus wird eine Mauer gebaut“19.20 Uhr: Die Ukraine baut nach eigenen Angaben eine Betonwand und Sperranlagen entlang der mehr als 1.000 Kilometer langen Grenze zum russischen Verbündeten Belarus. „An der Grenze zu Belarus wird eine Mauer gebaut“, teilte Präsidialberater Kyrylo Timoschenko auf seinem Telegram-Kanal mit.In der Region Wolyn im äußersten Nordwesten der Ukraine sei ein erster Abschnitt auf drei Kilometern Länge fertiggestellt. Von Timoschenko veröffentlichte Fotos zeigen einen mit Stacheldraht bewehrten Wall. Auch in den Regionen Riwne und Tschytomyr werde gearbeitet, erklärte Timoschenko. Weitere Details nannte er nicht. „Das ist nicht alles, aber wir werden keine Einzelheiten veröffentlichen.“Die Regierung in Minsk hat mehrfach betont, sich nicht in den Krieg einmischen zu wollen. Sie erlaubt es Russland jedoch, seine Truppen auf belarussischem Territorium zu stationieren und von dort aus Angriffe auf das Nachbarland Ukraine zu verüben. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte vor einigen Wochen zudem die Aufstellung eines gemeinsamen Militärverbundes mit Russland angekündigt.Selenskyj spricht von „historischem Tag“ in Cherson19 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnet die Rückeroberung der Stadt Cherson als herausragendes Ereignis. „Heute ist ein historischer Tag. Wir sind dabei, Cherson wieder einzunehmen“, sagt er in einer Videoansprache. Die Streitkräfte des Landes stünden vor der Stadt, in der sich bereits Spezialeinheiten aufhielten.Noch sei die Stadt nicht komplett von der „Präsenz des Feindes“ befreit, erklärte er. Ukrainische Spezialeinheiten seien aber bereits vor Ort. Die Bewohner von Cherson entfernten zudem selbstständig russische Symbole von Straßen und Gebäuden. Selenskyj veröffentlichte auch ein Video, das Autokorsos und Jubelchöre für die anrückenden ukrainischen Soldaten zeigen soll. „Die Menschen in Cherson haben gewartet. Sie haben die Ukraine nie aufgegeben“, sagte der Staatschef. „Genauso wird es in den Städten sein, die noch auf unsere Rückeroberung warten.“Scholz telefoniert mit Selenskyj17.52 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat vor dem G20-Gipfel mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert. Dabei sei es um die militärische, politische und humanitäre Lage in der Ukraine gegangen, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Freitag mit. Selenskyj habe den Kanzler auch über die jüngste Lageentwicklung in der Region Cherson informiert. Beide Politiker verurteilten zudem „den anhaltenden gezielten Beschuss ziviler Infrastruktur in der Ukraine durch die russischen Streitkräfte und besprachen konkrete Maßnahmen zur Stärkung der ukrainischen Energieinfrastruktur“. Kanzler Scholz habe die fortwährende deutsche Unterstützung der Ukraine mit den gegenwärtigen Prioritäten in den Bereichen Energieinfrastruktur und Luftverteidigung bekräftigt.Wie Hebestreit weiter mitteilte, riefen Scholz und Selenskyj zur Verlängerung des Getreideabkommens unter Ägide der Vereinten Nationen über den 19. November hinaus auf, das dazu beiträgt, die globale Ernährungssituation zu verbessern. Beide vereinbarten demnach, in engem Kontakt zu bleiben. Wie Selenskyj bei Twitter schrieb, dankte er Scholz in dem Gespräch für die deutsche Unterstützung.Russland meldet nach Abzug Beschuss auf Cherson16.15 Uhr: Kurz nach dem Abzug der eigenen Truppen aus der ukrainischen Gebietshauptstadt Cherson und weiteren Orten hat Russland eigenen Angaben zufolge mit Angriffen auf die gerade erst aufgegebene Region begonnen. „Aktuell werden Truppen und Militärtechnik der ukrainischen Streitkräfte auf dem rechten Ufer des Flusses Dnipro beschossen“, teilte Russlands Verteidigungsministerium am Freitag mit.Nur wenige Stunden zuvor hatte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow mitgeteilt, alle russischen Einheiten in dem südukrainischen Gebiet seien auf die linke Flussseite gebracht worden. Insgesamt handelt es sich laut Angaben aus Moskau um mehr als 30.000 Soldaten, die nun südöstlich des Dnipro stationiert seien.Die ukrainische Seite hatte sich auf Angriffe auf die gerade erst zurückeroberten Orte bereits eingestellt. Die Pressesprecherin des Kommandos Süd der ukrainischen Armee, Natalija Humenjuk, erklärte am Freitag im Fernsehen, die Streitkräfte rechneten mit „massivem Beschuss“ Chersons. Das sei allein schon durch die Nähe der neuen Verteidigungslinie der Russen auf dem gegenüberliegenden Ufer des Dnipro begründet, sagte sie.Bericht: Mehr als 30.000 russische Soldaten abgezogen15.41 Uhr: Russland hat im Rahmen seines Abzugs aus Cherson laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax mehr als 30.000 Soldaten an das Ostufer des Flusses Dnipro verlegt. Das russische Verteidigungsministerium hatte zuvor mitgeteilt, dass der Abzug in der Nacht zum Freitag abgeschlossen worden sei. Auf der westlichen Seite des Flusses, wo auch die Regionalhauptstadt Cherson liegt, befinde sich kein einziger russischer Soldat mehr und auch kein militärisches Gerät.Moskau beansprucht Cherson trotz Rückzug für sich12.18 Uhr: Moskau sieht das ukrainische Gebiet Cherson auch nach dem Abzug seiner Truppen weiter als russisches Staatsgebiet an. Das Gebiet Cherson bleibe Teil der Russischen Föderation, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. „Dieser Status ist per Gesetz bestimmt und gefestigt. Hier gibt es keine Änderungen und kann es keine geben“, sagte Peskow.Auf die Frage, ob die Niederlage in Cherson nicht erniedrigend sei für Putin, antwortete Peskow mit einem „Nein“. Putin hatte Ende September vier ukrainische Gebiete, darunter Cherson, bei einer Zeremonie im Kreml vollmundig zu einem Teil Russlands erklärt. Peskow machte deutlich, dass der Kreml auch die Feier auf dem Roten Platz zur Einverleibung der Regionen nicht bereue. Die Weltgemeinschaft sieht in den Annexionen einen Völkerrechtsbruch.Russische Armee: Alle Truppen aus Cherson abgezogen12.18 Uhr: Russland hat nach eigenen Angaben den Abzug seiner Truppen aus der südukrainischen Stadt Cherson und Teilen des Gebietes abgeschlossen. Das russische Verteidigungsministerium teilte am Freitag mit, dass die Umgruppierung beendet sei. Es seien alle Einheiten samt Technik und Ausstattung ohne Verluste auf die linke Uferseite des Flusses Dnipro gebracht worden, auf der rechten Seite sei keine Technik zurückgelassen worden, sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow in Moskau.Russland hatte am Mittwoch den Truppenabzug aus der Gebietshauptstadt Cherson angekündigt, weil die Versorgung der eigenen Soldaten, etwa wegen nicht mehr nutzbarer Brücken, unmöglich war.Strategisch wichtige Brücke bei Cherson eingestürzt12.04 Uhr: In der Nähe der südukrainischen Stadt Cherson ist einem Medienbericht zufolge eine strategisch wichtige Brücke eingestürzt. Die Brücke sei die einzige nahegelegene Straßenverbindung aus Cherson über den Dnipro zum russisch kontrollierten Ostufer des Flusses gewesen, meldet die ukrainische Rundfunkanstalt Suspilne unter Berufung auf Anwohner. Die nächste Flussquerung für Fahrzeuge sei mehr als 70 Kilometer von Cherson entfernt.Der Sender veröffentlicht ein Foto, auf dem zu sehen ist, dass ein ganzer Abschnitt der Brücke fehlt. Weitere Details bleiben offen. Cherson war die einzige Provinzhauptstadt, die Russland seit Beginn seiner Invasion Ende Februar erobern konnte. Kürzlich wurde angesichts des Vormarsches ukrainischer Soldaten der Rückzug angeordnet. Am Mittwoch hatte Russland mitgeteilt, sich vom Westufer des Dnipro auf die andere Flussseite zurückzuziehen.Ukrainische Flagge hängt wieder in Cherson11.21 Uhr: Vor der Regionalverwaltung von Cherson hängt wieder die ukrainische Flagge. Das geht aus einer Aufnahme hervor, die auf Twitter kursiert. Demnach haben Partisanen die Flagge auf dem Vorplatz des Verwaltungsgebäudes in der Stadt Cherson befestigt, nachdem die russischen Streitkräfte die Provinzhauptstadt verlassen hatten. In der vergangenen Woche war die russische Flagge auf dem Dach des Gebäudes nach acht Monaten entfernt worden.Ukrainische Soldaten in Cherson unter Tränen empfangen10.19 Uhr: Nach dem Rückzug russischer Truppen aus der Stadt Cherson sind ukrainische Soldaten in der Region überschwenglich empfangen worden. Aufnahmen in den sozialen Medien sollen zeigen, wie Bewohner des zurückeroberten Gebiets ukrainischen Soldaten in die Arme fallen. In einem Video ist zu sehen, wie eine Frau die Kämpfer unter Tränen umarmt, während sich zwei Männer offenbar ausgelassen mit einem Soldaten unterhalten.Olexander Scherba, ehemaliger Botschafter der Ukraine in Wien, teilte ein Video, in dem ein älterer Mann auf einen Panzer mit ukrainischen Soldaten zugeht und den Männern die Hände schüttelt. „Jungs, wir wussten, wir wussten, dass ihr kommen würdet! Wir haben so lange gewartet! Gott segne euch, meine Lieben! Ruhm der Ukraine“, zitiert Scherba den Mann. Der Kreml hatte am Mittwochabend den Rückzug der russischen Truppen aus der Stadt Cherson angekündigt.Raketenangriff auf Mykolajiw tötet sechs Menschen9.44 Uhr: Bei einem russischen Raketenangriff auf ein Wohnhaus in der südukrainischen Stadt Mykolajiw sind am Freitagmorgen Behördenangaben zufolge sechs Menschen getötet worden. Mehr dazu lesen Sie hier.Britische Geheimdienste: Russische Angriffe auf Infrastruktur kommen „in Wellen“9.34 Uhr: Nach Einschätzung britischer Geheimdienste setzt Russland bei seinen Angriffen auf kritische Infrastruktur in der Ukraine auf eine wellenartige Offensive. Dadurch seien weitreichende Schäden an Kraftwerken und Übertragungsstationen entstanden, hieß es am Freitag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums auf Twitter.Insbesondere die Hauptstadt Kiew sei stark von Stromausfällen betroffen. Bei den jüngsten intensiveren Angriffen, die Ende Oktober stattgefunden hätten, sei erstmals auch ein Wasserkraftwerk Ziel gewesen, hieß es weiter. Moskau versuche mit diesen Angriffen, die Moral der ukrainischen Zivilbevölkerung zu schwächen.Biden glaubt nicht an baldiges Ende des Krieges8.50 Uhr: US-Präsident Joe Biden zeigt sich wenig optimistisch in Bezug auf ein baldiges Ende des Krieges in der Ukraine. Vor seiner Abreise zu einer Auslandsreise gab er sich vor Reportern im Weißen Haus eher pessimistisch, als er zu den Aussichten auf eine baldige Beilegung des Konfliktes gefragt wurde: „Ich glaube nicht, dass der Konflikt gelöst werden kann, solange Putin nicht aus der Ukraine verschwindet.“Das Wichtigste der Nacht5.50 Uhr: Truppen der Ukraine rücken im Gebiet Cherson den sich zurückziehenden russischen Einheiten nach. Präsident Selenskyj zählt Dutzende Ortschaften, in denen wieder die ukrainische Flagge weht. Die USA kündigen neue Waffenlieferungen an. Lesen Sie hier unsere Zusammenfassung aus der Nacht.Litauen drängt auf Entsendung deutscher Nato-Soldaten4.10 Uhr: Die litauische Regierung erwartet von Deutschland bis 2026 die Entsendung einer Brigade mit bis zu 5000 Soldaten zur Stärkung der Nato-Ostflanke. Der litauische Außenminister Gabrielius Landsbergis sagte der Deutschen Presse-Agentur während seines Besuchs in Berlin, dass Litauen in den nächsten Jahren massive Investitionen plane, um die Truppenstationierung zu ermöglichen. „Wir werden bis 2026 alles fertig haben: Übungsplätze, Kasernen und all diese Dinge.“ Spätestens beim Nato-Gipfel im Juli 2023 in Litauen erwarte man, dass diese Vorbereitungen durch eine Zusage Deutschlands erwidert würden, die Soldaten zu entsenden.USA sehen Russland nicht mehr als Marktwirtschaft3 Uhr: Die Vereinigten Staaten werden Russland in Anti-Dumping-Verfahren nicht mehr als Marktwirtschaft einstufen. So erhielten die USA die Möglichkeit, die „volle Kraft“ des Anti-Dumping-Gesetzes anzuwenden, um gegen Marktverzerrungen vorzugehen, erklärte das US-Handelsministerium am Donnerstag (Ortszeit). Damit könnte die Regierung in Washington wesentlich höhere Zölle auf Importe russischer Waren erheben.Lindner sieht US-Hilfe unverändert0.05 Uhr: Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) rechnet in der Folge der Zwischenwahlen in den USA nicht mit einer Einschränkung der Hilfen für die Ukraine. In der ZDF-Sendung „maybrit illner“ sagt Lindner, er habe „keine Anzeichen, dass die Vereinigten Staaten ihre Politik in Bezug auf die Ukraine verändern“. Er sei im regelmäßigen Austausch mit seiner US-Amtskollegin. Die USA sähen „die besondere Bedeutung dieses Krieges in geopolitischer Hinsicht“. Da gehe es vor allem um Mitmenschlichkeit, aber eben auch um die europäische Sicherheitsarchitektur und die Werte der liberalen Demokratien.Bericht: Waffen aus Südkorea über USA in die Ukraine0 Uhr: Südkorea will laut einem Zeitungsbericht Munition an die USA für deren militärische Ausrüstung der ukrainischen Streitkräfte verkaufen. Es gebe einen vertraulichen Waffendeal zwischen Seoul und Washington, wonach die USA 100.000 Runden von 150-Millimeter-Artillerie-Munition von ihrem Verbündeten abnehmen würden, berichtet das „Wall Street Journal“ am Donnerstag (Ortszeit) auf seiner Homepage unter Berufung auf US-Beamte. Das sei genug, um die Artillerieverbände der Ukraine mit Munition für mindestens einige Wochen zur Abwehr russischer Truppen zu versorgen.Das Verteidigungsministerium in Seoul bestätigte, dass südkoreanische Unternehmen mit den USA über den Export von Munition verhandelten. Der Kauf solle „die Knappheit an 150-Millimeter-Munition auf Lager“ in den USA ausgleichen. Es werde unter der Voraussetzung verhandelt, dass die USA „Endbenutzer“ seien. Das Ministerium betonte, an Südkoreas Position habe sich nichts verändert, keine tödlichen Waffen an die Ukraine zu liefern. Zuletzt hatte Südkoreas weithin isoliertes Nachbarland Nordkorea Angaben der US-Regierung bestritten, es sende heimlich Munition nach Russland.Donnerstag, 10. NovemberResnikow: Winter wird Kämpfe verlangsamen22.27 Uhr: Die Ukraine sagt ein Abflauen der Kämpfe im Winter voraus. „Der Winter wird jede Aktivität auf dem Schlachtfeld für alle Beteiligten verlangsamen“, sagt der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow der Nachrichtenagentur Reuters. „Das ist für alle Seiten von Vorteil. Man wird sich ausruhen können.“ Sein Land werde gestärkt aus dieser Pause hervorgehen angesichts von Tausenden von Soldaten, die gegenwärtig in Großbritannien ausgebildet werden. „Wir werden diese Zeit mit einem bestmöglichen Ergebnis für unsere Streitkräfte nutzen“, sagt Resnikow.Selenskyj: Haben mehr als 40 Orte zurückerobert – Flaggen gehisst22.01 Uhr: Im Zuge des fortlaufenden Abzugs russischer Truppen aus der Region Cherson haben ukrainische Truppen nach Darstellung von Präsident Wolodymyr Selenskyj bereits mehr als 40 Ortschaften befreit. „Die Zahl der ukrainischen Flaggen, die im Rahmen der laufenden Verteidigungsoperation an ihren rechtmäßigen Platz zurückkehren, beträgt bereits Dutzende“, sagte er am Donnerstagabend in seiner täglichen Videobotschaft.Gleichzeitig warnte er vor den Gefahren in den nunmehr von den Besatzern aufgegebenen Gebieten. „Die erste und grundlegende Aufgabe ist die Minenräumung“, sagte Selenskyj. Die Besatzer ließen Tausende Blindgänger und Munition zurück. „Ich habe oft Schätzungen gehört, dass die Räumung der Ukraine von russischen Minen Jahrzehnte dauern wird.“ Nach seinen Erkenntnissen seien noch rund 170.000 Quadratkilometer des Landes minenverseucht.Selenskyj wies darauf hin, dass die aktuellen Erfolge der ukrainischen Streitkräfte „durch Monate brutalen Kampfes“ erreicht worden seien. „Es ist nicht der Feind, der geht – es sind die Ukrainer, die die Besatzer verjagen“, sagte Selenskyj. „Und wir müssen den ganzen Weg gehen – auf dem Schlachtfeld und in der Diplomatie –, damit überall in unserem Land, entlang unserer gesamten international anerkannten Grenze, unsere Flaggen – ukrainische Flaggen – zu sehen sind. Und keine feindlichen Trikoloren mehr.“USA beschließen neue millionenschwere Militärhilfen 22.00 Uhr: Die USA liefern der Ukraine im Zuge neuer Militärhilfen im Umfang von 400 Millionen Dollar (rund 398 Millionen Euro) erstmals das mobile Luftabwehrsystem Avenger. Das US-Verteidigungsministerium kündigte am Donnerstag die Lieferung von vier Avenger-Systemen und dazugehörigen Raketen vom Typ Stinger an.Die USA liefern Kiew außerdem Raketen für die Luftabwehrsysteme vom Typ Hawk, die Spanien der Ukraine zugesagt hat, Munition für Raketenwerfer vom Typ Himars, Artilleriemunition, Granatwerfer und mehr als 20 Millionen Schuss Munition für kleinere Waffen.Eine Pentagon-Sprecherin sagte, angesichts von Russlands „brutalen Luftangriffen auf zivile und kritische Infrastruktur in der Ukraine“ seien zusätzliche Luftabwehrfähigkeiten von größter Bedeutung. Mit dem neuen Hilfspaket steigen die US-Militärhilfen für die Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen das Land Ende Februar auf mehr als 18,6 Milliarden Dollar.Verteidigungsministerium: Russischer Abzug dauert mindestens eine Woche20.55 Uhr: Der russische Abzug aus dem südukrainischen Cherson wird ukrainischen Angaben zufolge mindestens eine Woche dauern. Die Regierung in Moskau habe 40.000 Soldaten in der Region stationiert, sagt der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow der Nachrichtenagentur Reuters. Geheimdienst-Informationen zufolge halten sich dabei auch weiter Streitkräfte in der Stadt auf. „Es ist nicht so einfach, diese Truppen aus Cherson in ein oder zwei Tagen abzuziehen“, sagt Resnikow. „Das dauert mindestens eine Woche.“USA kündigen neue Militärhilfen für Ukraine an19.28 Uhr: Die USA kündigen neue Militärhilfe für die Ukraine an. Dem nationalen Sicherheitsberater Jake Sullivan zufolge sind darin „wichtige Beiträge für die Flugabwehr“ enthalten. Dazu gehörten Raketen für Hawk-Systeme. Sullivan zufolge gibt es Hinweise auf russische Truppenbewegungen, die mit einem Rückzug aus Cherson vereinbar seien.Die US-Regierung übt laut Sullivan keinen Druck auf die Ukraine mit Blick auf mögliche Verhandlungen mit Russland aus. „Wir beharren nicht auf bestimmten Dingen, sondern wir beraten als Partner“, sagte der Nationale Sicherheitsberater. Den russischen Abzug aus der südukrainischen Stadt Cherson nannte Sullivan einen „wichtigen Meilenstein“ für die Ukrainer. Man müsse nun aber gucken, wie sich die Lage dort tatsächlich entwickle. „Das ist natürlich nicht das Ende des Krieges, denn Russland hält weiterhin Teile des ukrainischen Territoriums besetzt“, betonte er.Russland: Truppen beginnen mit Abzug aus Cherson18.30 Uhr: Moskau hat nach eigenen Angaben mit dem Rückzug seiner Truppen aus der südukrainischen Stadt Cherson begonnen. „Einheiten der russischen Truppen bewegen sich in strikter Übereinstimmung mit dem genehmigten Plan zu vorbereiteten Positionen am linken Ufer des Dnipro-Flusses“, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Donnerstag. Die Region Cherson ist seit Wochen Ziel einer umfassenden ukrainischen Gegenoffensive. Für Moskau ist die Region strategisch von hoher Bedeutung. Kiew reagiert mit Misstrauen auf die russischen Ankündigungen.Bei ihrem Abzug sollen die Truppen nach Medienberichten die südukrainische Stadt verwüstet haben. Neben dem Fernsehzentrum seien unter anderem Fernheizungsanlagen und Funkmasten gesprengt worden, berichtete die „Ukrajinska Prawda“ am Donnerstag. Zudem sei in der Stadt der Strom komplett ausgefallen, ebenso wie das Internet. Bereits in den vergangenen Tagen waren mehrere Brücken über den Dnipro gesprengt worden.Von der Leyen sagt Moldau Finanzhilfen in Höhe von 250 Millionen Euro zu17.42 Uhr: Angesichts der durch die russische Invasion in der Ukraine ausgelösten Energiekrise zahlt die Europäische Union der Republik Moldau Finanzhilfen in Höhe von 250 Millionen Euro. „Die europäische Solidarität mit Moldau ist unerschütterlich“, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Donnerstag bei einem Besuch in Chisinau. Im Rahmen des „Energie-Unterstützungspakets“ erhält Moldau ab Januar 100 Millionen Euro in Form von Zuschüssen und 100 Millionen Euro in Form von Darlehen zur „Deckung seines Gasbedarfs“. Weitere 50 Millionen Euro werden von der Leyen zufolge als „Budgethilfe“ bereitgestellt.Moldaus pro-europäische Präsidentin Maia Sandu hatte gewarnt, ihrem Land mit seinen 2,6 Millionen Einwohnern könne im beginnenden Winter Gas und Strom ausgehen. Es handele sich um die „schwerste Krise der vergangenen drei Jahrzehnte“ für das osteuropäische Land, sagte sie am Donnerstag. Russland warf sie vor, seine „Energieressourcen als Waffen gegen die Demokratie“ zu instrumentalisieren.Die Republik Moldau ist in hohem Maße von russischem Gas abhängig. Chisinau zufolge wird der russische Konzern Gazprom die Lieferungen in diesem Monat voraussichtlich um die Hälfte reduzieren. Ein Drittel seines Stroms bezog Moldau bisher aus der Ukraine. Wegen der russischen Angriffe auf die dortige Energieinfrastruktur hat Kiew den Export jedoch eingestellt.Tschetschenenchef Kadyrow unterstützt russischen Abzug aus Cherson17.29 Uhr: Der Machthaber der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, hält den russischen Truppenabzug aus der südukrainischen Stadt Cherson und vom gesamten rechten Dnipro-Ufer für eine richtige Entscheidung. Der neue Kommandeur der russischen Truppen in der Ukraine, Sergej Surowikin, habe damit Tausende Soldaten aus der faktischen Umzingelung gerettet, schrieb Kadyrow am Donnerstag in seinem Telegram-Kanal. Surowikin habe eine „schwere, aber richtige Entscheidung zwischen sinnlosen Opfern für lautstarke Erklärungen und der Rettung unbezahlbarer Soldatenleben“ getroffen.Kadyrow hatte die russische Kriegsführung zuvor häufiger getadelt. Auch im Fall Cherson ließ er Kritik anklingen. Cherson sei ein schwieriges Gebiet, wo keine stabile und regelmäßige Versorgung mit Munition und die Bildung einer starken Nachhut möglich sei. „Warum wurde das nicht schon in den ersten Tagen der Spezialoperation gemacht?“ Surowikin aber habe weitsichtig gehandelt und seine Soldaten nun in eine vorteilhaftere strategische Position gebracht. Es gebe keinen Grund, von einer „Aufgabe“ Chersons zu sprechen.Kadyrow hat sich seit Beginn des russischen Angriffskrieges vor mehr als acht Monaten als einer der schärfsten Befürworter des Feldzugs profiliert und auch tschetschenische Einheiten in die Ukraine geschickt. Die russische Armeeführung kritisierte er regelmäßig – oft im Verbund mit dem Finanzier der privaten Kampfeinheiten der Gruppe „Wagner“, Jewgeni Prigoschin – als zu weich.EU will in der Ukraine ausgestellte russische Pässe nicht anerkennen16.23 Uhr: Die Europäische Union will in der Ukraine und Georgien ausgestellte russische Pässe nicht mehr anerkennen. Dies sei eine Reaktion auf „die Praxis Russlands, Einwohnern der besetzten Regionen internationale russische Pässe auszustellen“, erklärten die Mitgliedstaaten am Donnerstag nach einer vorläufigen Einigung mit dem EU-Parlament. Die Reisedokumente würden nicht mehr für die Erteilung eines Visums oder den Eintritt in den Schengenraum anerkannt.Was die Einigung zu Georgien anbelangt, sollen russische Pässe von dort wegen des „einseitigen Beschlusses Russlands, die Unabhängigkeit der georgischen Hoheitsgebiete Abchasien und Südossetien im Jahr 2008 anzuerkennen“, nicht akzeptiert werden.Die russische Armee besetzte nach Beginn ihrer Militäroffensive in der Ukraine am 24. Februar vor allem Gebiete im Osten und Süden des Landes. Russland hat in einigen der besetzten Gebiete russische Pässe an die Bewohner ausgegeben. Diese Praxis hatte Moskau bereits in den vergangenen Jahren in den von Separatisten kontrollierten ostukrainischen Regionen verfolgt. Die vorläufige Einigung muss noch formell von den Mitgliedstaaten und dem EU-Parlament besiegelt werden.Nato äußert sich zurückhaltend über angekündigten Rückzug Russlands13.40 Uhr: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat sich zurückhaltend zu dem von Russland angekündigten Abzug aus der südukrainischen Stadt Cherson geäußert. „Wir müssen jetzt sehen, wie sich die Lage vor Ort in den nächsten Tagen entwickelt“, sagte der Norweger am Donnerstag am Rande von Gesprächen mit der neuen italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni in Rom. Klar sei aber, dass Russland schwer unter Druck stehe.“Wenn sie Cherson verlassen, wäre das ein weiterer großer Erfolg für die Ukraine“, fügte Stoltenberg mit Blick auf die russischen Truppen hinzu. Italien stehe mit den anderen Alliierten „Schulter an Schulter“, um die Ukraine so lange wie nötig zu unterstützen.Ukraine: Truppen erobern zwölf Orte in Südukraine13.30 Uhr: Nach dem angekündigten russischen Truppenabzug sind ukrainische Truppen etwa sieben Kilometer an zwei Abschnitten in den südlichen Gebieten Cherson und Mykolajiw vorgerückt. Dabei seien etwa 264 Quadratkilometer und zwölf Ortschaften zurückerobert worden, teilte der Oberkommandierende der Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, am Donnerstag im Nachrichtendienst Telegram mit. Zuvor waren Bilder aus der befreiten Kleinstadt Snihuriwka im Gebiet Mykolajiw verbreitet worden.Bereits seit Anfang Oktober seien die ukrainischen Einheiten im Gebiet Cherson bis zu 36 Kilometer vorgerückt und hätten dabei 1381 Quadratkilometer und 41 Siedlungen befreit, hieß es weiter. Dem war ebenfalls ein russischer Truppenrückzug vorangegangen.Putin will Finanzierung der Armee stärker kontrollieren11.43 Uhr: Angesichts zahlreicher Berichte über eine mangelhafte Ausrüstung russischer Soldaten für Russlands Krieg in der Ukraine will Präsident Wladimir Putin die Finanzflüsse für die Armeeausgaben schärfer kontrollieren lassen. Bis Freitag müsse die Regierung Vorschläge für eine bessere Ausgabenkontrolle und den zielgerichteten Einsatz der Haushaltsmittel für die „militärische Spezialoperation“ in der Ukraine vorlegen, heißt es in einer am Donnerstag vom Kreml veröffentlichten Aufgabenliste.Um die Qualität der Ausrüstung zu verbessern, soll außerdem eine Art direkter Draht zwischen den in der Ukraine eingesetzten Einheiten und den Herstellern von Rüstungsgütern etabliert werden. Damit soll offenbar auch Korruption und die Veruntreuung von Haushaltsmitteln für die Ausrüstung der Armee unterbunden werden.US-General rechnet mit Fall der Krim im Sommer11.11 Uhr: Der US-Army-General Ben Hodges rechnet mit dem Fall der Krim im Sommer. Mehr dazu lesen Sie hier.Ukraine: Snihuriwka in Region Mykolajiw zurückerobert11.20 Uhr: Ukrainische Streitkräfte haben nach eigenen Angaben die von Russland besetzte Stadt Snihuriwka in der südlichen Region Mykolajiw zurückerobert. „Heute, am 10. November, wurde Snihuriwka von den Kräften des 131. separaten Aufklärungsbataillons befreit“, sagt ein Soldat in einem Video, das in den sozialen Medien zu sehen ist und vom öffentlichen Fernsehen gezeigt wird.Auf den Bildern ist zu sehen, dass der Soldat inmitten einer schwerbewaffneten Gruppe steht, eine ukrainische Flagge auf einem Infanteriefahrzeug hochgehalten wird und Umstehende jubeln. Die Videoaufnahmen konnten nicht unabhängig geprüft werden. Eine Stellungnahme vom ukrainischen Verteidigungsministerium lag zunächst nicht vor.London friert Oligarchen-Vermögen ein10.45 Uhr: Die britische Regierung hat nach eigenen Angaben die Vermögen von sanktionierten russischen Oligarchen und Einrichtungen im Wert von 18 Milliarden Pfund eingefroren. „Wir haben Russland die schärfsten Sanktionen auferlegt, die es je gab“, sagt Andrew Griffith, ein hochrangiger Mitarbeiter des Finanzministeriums. Mehr als 1.200 Personen und über 120 Einrichtungen wurden im Zuge der russischen Invasion in die Ukraine durch Großbritannien sanktioniert.Amnesty: Truppen Russlands verschleppten Zivilisten10.32 Uhr: Russische Soldaten haben nach Angaben von Amnesty International in den vergangenen Monaten ukrainische Zivilisten verschleppt. Sie seien nach Russland oder weiter ins Innere der russisch kontrollierten Gebiete gebracht worden. Auch Kinder wurden laut einem Bericht der Menschenrechtsorganisation von ihren Familien getrennt. Zudem gebe es Fälle von willkürlichen Festnahmen sowie Folter und anderen Misshandlungen. All dies deute auf eine bewusste russische Politik und einen systematischen Charakter hin, die Teil eines umfassenden Angriffs auf die Zivilbevölkerung seien.Für den Bericht interviewte die Organisation 88 Zivilisten aus den Regionen Charkiw, Luhansk, Cherson und Saporischschja. Die meisten Befragten, insbesondere diejenigen aus Mariupol, beschrieben demnach Zwangssituationen, in denen sie faktisch keine andere Wahl hatten, als nach Russland oder in andere russisch besetzte Gebiete zu gehen. Laut Amnesty handelt es sich um Kriegsverbrechen. Das Völkerrecht verbiete Einzel- und Massenzwangsverschickungen von geschützten Personen, etwa von Zivilisten, aus besetzten Gebieten.“Die Liste der Kriegsverbrechen, die russische Streitkräfte in der Ukraine begehen, wird immer länger“, sagte Amnesty-Expertin Janine Uhlmannsiek. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs, der an sich bereits ein Völkerrechtsverbrechen darstelle, hätten russische Truppen wahllos Wohngebiete angegriffen, verbotene Streumunition eingesetzt und Zivilisten gezielt getötet. Uhlmannsiek forderte Russland auf, die Verschleppungen aus den besetzten Gebieten sofort zu beenden und alle Betroffenen freizulassen. Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden.Das Wichtigste aus der Nacht5.30 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigt sich erfreut über den russischen Rückzug aus Cherson, bleibt aber auch vorsichtig. Er warnt vor der Sprengung eines Staudamms. Russlands Präsident Putin wird nicht zum G20-Gipfel nach Bali reisen, sagen die Veranstalter. Lesen Sie hier die Zusammenfassung aus der Nacht.USA: Mehr als 200.000 tote oder verletzte Soldaten im Ukraine-Krieg2 Uhr: Sowohl Russland als auch die Ukraine verzeichnen laut dem obersten US-General mindestens 100.000 getötete und verwundete Soldaten. „Wir haben es mit weit über 100.000 getöteten und verwundeten russischen Soldaten zu tun. Das Gleiche gilt wahrscheinlich auch für die ukrainische Seite. Es gibt viel menschliches Leid“, sagt US-Armeegeneral Mark Milley in einer Rede in New York. Zudem seien seit Beginn der russischen Invasion im Februar bis zu 40.000 ukrainische Zivilisten in dem Konflikt ums Leben gekommen.Ukraine meldet russische Angriffe mit Streumunition0.30 Uhr: Russische Angriffe haben am Mittwochabend die südukrainische Stadt Kriwyj Rih getroffen. Nach Darstellung der ukrainischen Militärverwaltung kamen dabei zahlreiche Kassettenbomben mit Streumunition aus russischen Raketenwerfern zum Einsatz. Die Bevölkerung wurde zu besonderer Vorsicht aufgerufen, um nicht die kleinen, zylinderförmigen Sprengsätze auszulösen.Weiter südlich rückten ukrainische Soldaten auf die Stadt Cherson vor. Die russische Militärführung hatte zuvor den Abzug aus der Stadt und vom gesamten rechten Dnipro-Ufer angeordnet. Die ukrainischen Medien berichteten von der „Befreiung“ der Ortschaften Prawdino und Kalinowskoje nach schweren Kämpfen der vergangenen Tage. Dem Einmarsch der Ukrainer sei aber der Abzug der Russen aus den beiden Orten vorausgegangen, berichtete die „Ukrajinska Prawda“.Von russischer Seite wurden Vorbereitungen der ukrainischen Streitkräfte auf ein Vorrücken in Richtung des Atomkraftwerks Saporischschja erkannt. Dazu seien rund um die Stadt Saporischschja rund 7.000 ukrainische Soldaten zusammengezogen worden, zitierte die Agentur Tass einen Vertreter der Besatzungsverwaltung, Wladimir Rogow. Unter diesen Truppen seien auch etwa 300 Kommandosoldaten, die für diesen Einsatz speziell in Großbritannien ausgebildet worden seien. Alle Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.Selenskyj: Der Feind macht uns keine Geschenke0.05 Uhr: Ungeachtet des von Moskau angekündigten Abzugs aus der südukrainischen Stadt Cherson und vom gesamten rechten Dnipro-Ufer mahnt der Präsident der Ukraine Zurückhaltung an. Nach dieser Ankündigung herrsche zwar „viel Freude“, sagte Wolodymyr Selenskyj am Mittwochabend in seiner täglichen Videoansprache. „Aber unsere Emotionen müssen zurückgehalten werden – gerade während des Krieges.“Selenskyj verwies darauf, dass der Rückzug der russischen Besatzer in erster Linie den Erfolgen der ukrainischen Streitkräfte zu verdanken sei. „Der Feind macht uns keine Geschenke, macht keine Gesten des guten Willens.“Und die Ukraine werde weiter kämpfen. „Ich werde den Feind definitiv nicht mit allen Details unserer Operationen füttern“, sagte Selenskyj. „Ob im Süden, ob im Osten oder sonst wo – unsere Ergebnisse wird jeder sehen, selbstverständlich.“ Das ukrainische Militär werde sich weiter „sehr vorsichtig, ohne Emotionen, ohne unnötiges Risiko“ bewegen. Und dies mit möglichst wenigen Verlusten. „So werden wir die Befreiung von Cherson, Kachowka, Donezk und unseren anderen Städten sichern.“Kiew weist neues Moskauer Gesprächsangebot zurück19.57 Uhr: Die ukrainische Führung hat ein neues Gesprächsangebot Russlands als „neue Nebelkerze“ zurückgewiesen. „Russische Beamte beginnen, Gesprächsangebote immer dann zu unterbreiten, wenn die russischen Truppen Niederlagen auf dem Schlachtfeld erleiden“, schrieb Außenamtssprecher Oleh Nikolenko auf Facebook.Die russische Militärführung hatte wenige Stunden zuvor den Abzug aus dem besetzten Gebieten der Region Cherson auf der rechten Seite des Dnipro angekündigt. Mit dem neuen Dialogangebot spiele Russland lediglich auf Zeit, um seine Truppen neu zu sortieren und zu verstärken, und um dann „neue Wellen der Aggression“ einzuleiten.Russlands Außenamtssprecherin Maria Sacharowa hatte am Nachmittag die Bereitschaft zu Gesprächen „auf Grundlage der aktuellen Realitäten“ angeboten. Damit war der aktuelle Stand an den Fronten gemeint. Ministerin: Ukrainische Wirtschaft schrumpft 39 Prozent18.56 Uhr: Das Bruttoinlandsprodukt in der Ukraine wird nach Worten von Wirtschaftsministerin Julia Sywrydenko in diesem Jahr um 39 Prozent schrumpfen und damit stärker als bisher mit 35 Prozent prognostiziert. Grund sei die Zerstörung der zivilen Infrastruktur durch Russland.Syvrydenko sagt, die ukrainische Regierung unternehme Schritte zur Verkleinerung der Regierung, die auch einen Personalabbau beinhalten würden. Sie bemühe sich zudem um eine einjährige Verlängerung der Aussetzung der US-Zölle auf Stahl. Ferner schaue man sich die Privatisierung kleinerer Staatsfirmen an.Russische Besatzer: Vize-Verwaltungschef in ukrainischem Cherson tot16.20 Uhr: Der Vizechef der von Moskau eingesetzten Verwaltung im südukrainischen Gebiet Cherson ist laut Angaben von vor Ort tot. Kirill Stremoussow sei am Mittwoch bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen, sagte Besatzungschef Wladimir Saldo in einer beim Nachrichtendienst Telegram verbreiteten Videobotschaft. Details nannte er nicht. Zuvor hatten bereits die staatlichen russischen Nachrichtenagenturen Tass und Ria Nowosti unter Berufung auf die Besatzer in Cherson übereinstimmend den Tod des 45-Jährigen gemeldet.Die Nachricht kam vor dem Hintergrund von Gerüchten über einen laufenden Abzug der russischen Armee vom westlichen Dnipro-Ufer. Stremoussow hatte dies als einer der bekanntesten Vertreter der russischen Besatzungsverwaltung bis zuletzt praktisch ausgeschlossen.London: Reparatur beschädigter Krim-Brücke könnte lange dauern13.10 Uhr: Die Wiederherstellung der beschädigten Brücke zu der von Russland besetzten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim könnte nach Einschätzung britischer Geheimdienst-Experten noch beinahe ein Jahr dauern. „Die russischen Anstrengungen, die Krim-Brücke zu reparieren, gehen weiter, aber es ist unwahrscheinlich, dass sie vor September 2023 vollständig funktionsfähig sein wird“, hieß es im täglichen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg des Verteidigungsministeriums in London am Mittwoch. Die für den Nachschub der russischen Invasionstruppen in der Ukraine wichtige Brücke war am 8. Oktober durch eine Explosion schwer beschädigt worden.Aus einer Unterrichtung an den russischen Präsidenten Wladimir Putin gehe hervor, dass Arbeiten an der Straßenbrücke den Verkehr noch bis März 2023 einschränken würden, so die britischen Experten weiter. Die Reparatur der Bahnstrecke sei vertraglich bis September 2023 vereinbart worden. Derzeit sei ein Gleis benutzbar, aber der Zugverkehr sei weiterhin eingeschränkt. In den Wintermonaten werde die Reparaturtätigkeit zudem schwer von den Witterungsbedingungen abhängen.Kremlsprecher Peskow besucht Kriegsgebiet in Ostukraine10.25 Uhr: Mehr als acht Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs hat Kremlsprecher Dmitri Peskow das von Moskau annektierte Gebiet Luhansk im Osten der Ukraine besucht. Der Vertraute von Präsident Wladimir Putin habe dort ein „Schulungsprogramm für Vertreter von Presse und Pressestellen in den Volksrepubliken Luhansk und Donezk“ veranstaltet, teilte der Kreml am Mittwoch der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit. Mittlerweile sei Peskow wieder zurück.Russland hat Luhansk – ebenso wie das angrenzende Gebiet Donezk und die Regionen Saporischschja und Cherson in der Südukraine – seit September unter großem internationalen Protest völkerrechtswidrig annektiert. Erst am Dienstag informierte Moskau über einen Besuch von Verteidigungsminister Sergej Schoigu im Kriegsgebiet. Wo genau in der Ukraine Schoigu sich aufgehalten haben soll, wurde nicht mitgeteilt.Agentur: Putin-Vertrauter zu Beratungen im Iran8 Uhr: Nikolai Patruschew, ein enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin, ist der russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge zu Beratungen über Sicherheitsfragen in den Iran gereist. Als Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates hat Patruschew immensen Einfluss. Er werde in Teheran geplante Konsultationen abhalten, an denen Experten des Sicherheitsrates und der Ministerien beider Länder teilnehmen, zitiert Tass aus einer Erklärung des russischen Sicherheitsrates. Der Besuch erfolgt vor dem Hintergrund von Vorwürfen der Ukraine und des Westens, das russische Militär setze iranische sogenannte Kamikaze-Drohnen in der Ukraine ein. Am Wochenende räumte der Iran erstmals ein, Drohnen an Russland geliefert zu haben, allerdings nach eigenen Angaben in geringer Menge und bereits einige Monate vor dem Krieg. Russland bestreitet den Einsatz solcher Drohnen.Das Wichtigste der Nacht5.30 Uhr: Die Kämpfe in der Ukraine dauern an, vor allem in der Region Cherson. Von dort meldet die Ukraine auch Plünderungen. Die USA wollen weitere Wirtschaftshilfe geben. Der ukrainische Botschafter in Deutschland hofft weiter auf Panzerlieferungen. Lesen Sie hier unsere Zusammenfassung aus der Nacht.USA sagen Wirtschaftshilfe zu2.10 Uhr: Die US-Handelsministerin Gina Raimondo sagt der Ukraine bei einem Treffen mit der ukrainischen Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko weiter starke Unterstützung zu. Dazu gehören auch die Bemühungen der US-Regierung und des Privatsektors, beim Wiederaufbau der zivilen Infrastruktur der Ukraine zu helfen, teilt das US-Handelsministerium mit. In den Gesprächen sei es um Pläne für eine Infrastruktur-Taskforce mit Vertretern aus dem US-Handelsministerium, dem US-Verkehrsministerium und dem ukrainischen Ministerium für Infrastruktur gegangen. Swyrydenko wird nach Angaben der ukrainischen Botschaft in Washington am Mittwoch US-Handelsbeauftragte Katharine Tai treffen.Irland fordert raschen EU-Beitritt der Ukraine1 Uhr: Irland hat sich für eine rasche Aufnahme der Ukraine in die Europäische Union ausgesprochen. „Was viele Ukrainer motiviert, ist der Traum von einer anderen Zukunft“, sagte der irische Außen- und Verteidigungsminister Simon Coveney in Dublin. „Die Art von Zukunft, wie wir sie heute in der EU genießen, hinsichtlich Frieden, Stabilität, Wohlstand, Demokratie und allem, was sich daraus ergibt.““Aber vor allem sollte ein Land, das derzeit gegen eine militärische Supermacht wortwörtlich um sein Überleben kämpft, in der Lage sein, auf volle EU-Mitgliedschaft zu hoffen und nicht auf irgendeine Art von Teil-Mitgliedschaft oder Nachbarschaftsabkommen“, fügte der Minister hinzu.Selenskyj bezeichnet Lage an der Front als schwierig0.30 Uhr: Die Lage an den Kriegsfronten in der Ukraine bleibt nach Einschätzung von Präsident Wolodymyr Selenskyj weiterhin schwierig. Zwar gebe es aktuell weniger Nachrichten aus den Kampfgebieten, sagte Selenskyj am Dienstagabend in seiner täglichen Videoansprache. „Das heißt aber nicht, dass die Intensität der Kämpfe geringer geworden ist.““In einigen Gebieten gehen nach wie vor heftige Positionskämpfe weiter“, sagte Selenskyj. „Und es ist auch wie zuvor im Gebiet von Donezk besonders schwierig.“ Am Befehl an die russischen Truppen, bis an die Grenzen des Verwaltungsgebiets vorzudringen, habe sich nichts geändert. Aber: „Wir geben dort keinen einzigen Zentimeter unseres Landes auf.“Abseits der Kampfzonen werde intensiv daran gearbeitet, das normale Leben in den befreiten Gebieten wiederherzustellen. Dies gelte vor allem bei der Wiederherstellung der Versorgung mit Gas und Strom, etwa im Gebiet um Charkiw. Und um der Bevölkerung zu helfen, die bevorstehende Winterperiode zu überstehen, habe die Regierung die Einfuhr von Geräten zur Energieversorgung – etwa Generatoren oder Transformatoren – von Importabgaben befreit.Dienstag, 8. NovemberSelenskyj: Geben keinen Zentimeter Boden auf23.10 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte werden nach Worten von Präsident Wolodymr Selenskyj keinen einzigen Zentimeter Land im Osten aufgeben. Die Aktivität der Besetzer bleibe auf einem extrem hohen Niveau mit Dutzenden von Angriffen jeden Tag, sagt Selenskyj in seiner nächtlichen Videobotschaft. Die russischen Soldaten erlitten außerordentlich hohe Verluste. Der Befehl an die russischen Soldaten, bis an die Grenzen des Verwaltungsgebiets von Donezk vorzudringen, habe sich nicht geändert. Die Ukraine werde dort aber keinen einzigen Zentimeter ihres Landes aufgeben.Ukrainischer Botschafter hofft weiter auf rasche Panzerlieferungen22.04 Uhr: Der neue ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev setzt auf eine schnelle Lieferung von Schützen- und Kampfpanzern. „Ich bin voller Hoffnung, dass es dazu kommt, weil dieser Krieg gewonnen werden muss“, sagt er dem Fernseh-Sender RTL. Deutschland könne hier eine Führungsrolle übernehmen: „Wir sind noch in einem vertrauensvollen Gespräch. Wir hoffen, dass die Koalition der Willigen, der Westmächte, dazu beiträgt.“ Er hoffe auf eine schnelle Entscheidung: „Besser heute oder morgen, aber nicht übermorgen.“ Die Ukraine benötige das Kriegsgerät, um Territorium zurückzuerobern und den Krieg letztlich zu gewinnen. Zuvor hatte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe gesagt: „Wir haben Grund zur Hoffnung, dass die Entscheidung fällt, Leopard 2 aus Deutschland direkt in die Ukraine zu liefern.“Oscar für Selenskyj – Geschenk von Sean Penn20.23 Uhr: Der frühere Filmschauspieler und heutige ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Dienstag einen Oscar erhalten. Die begehrte Trophäe sei ihm als Geschenk von Hollywood-Star Sean Penn überreicht worden, teilte der Pressedienst der Präsidialkanzlei mit. Der kleine vergoldete Mann stamme aus dem Besitz des US-Schauspielers und solle nunmehr als „Symbol des Glaubens an den Sieg“ der Ukraine dienen. Für seinen Beitrag zur Unterstützung der Ukraine wurde der Hollywood-Star, der sich um Kriegsflüchtlinge kümmert, von Selenskyj mit einem Verdienstorden ausgezeichnet. Lesen Sie hier mehr dazu.Kiew meldet russische Raketenangriffe auf mehrere Gebiete19.07 Uhr: Das russische Militär hat am Dienstag eine Reihe von Zielen in der Ukraine angegriffen. Wie der ukrainische Generalstab mitteilte, seien bei den Angriffen in den Gebieten Charkiw, Donezk, Saporischschja und Cherson sowohl Raketen als auch Kampfflugzeuge zum Einsatz gekommen. „Unter Verletzung des humanitären Völkerrechts und der Regeln der Kriegsführung werden weiterhin kritische Infrastruktur und Wohnhäuser angegriffen“, schrieben die Militärs auf Facebook. Über die Auswirkungen der Angriffe wurden keine näheren Angaben gemacht.Der Generalstab der Ukraine warf den Behörden des Nachbarlandes Belarus vor, die Angriffe Russlands gegen ukrainische Ziele weiterhin zu unterstützen, indem sie „Infrastruktur, Territorium und Luftraum“ zur Verfügung stellten. „Es besteht auch weiterhin die Gefahr, dass der Feind Luftangriffe mit Kampfdrohnen vom Territorium und Luftraum dieses Landes aus startet.“Ukraine: Russland setzt Plünderungen fort18.55 Uhr: In der Region um die südukrainische Stadt Cherson registrierte der Generalstab in Kiew die fortgesetzte organisierte Plünderung durch russische Soldaten. So seien am Vortag Konvois mit gestohlenen Haushaltsgeräten und Baumaterialien beobachtet worden, zugleich werde die Demontage von Mobilfunkmasten und -anlagen fortgesetzt. Zudem seien aus dem Regionalmuseum des sowjetisch-ukrainischen Kunstmalers Olexij Schowkunenko „alle Kunstgegenstände und sogar die Möbel“ von den Besatzern mitgenommen worden.Luxemburg friert 5,5 Milliarden Euro von russischem EU-Vermögen ein17.55 Uhr: Von dem gesamten in der EU eingefrorenen Vermögen von russischen Einzelpersonen und Firmen wird etwa ein Drittel in Luxemburg blockiert. 5,5 der insgesamt 17 Milliarden Euro umfassenden russischen Vermögenswerte seien im Zuge der EU-Sanktionen nach dem Angriff auf die Ukraine in Luxemburg eingefroren worden, sagte der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn am Dienstag im Parlament.“Wenn es kein Einlenken von Russland gibt, dann sind weitere Sanktionen unumgänglich“, sagte Asselborn. Wichtig sei, dass die EU ihre bisherige Einheit nicht leichtfertig aufs Spiel setze. Hinsichtlich des russischen Krieges gegen die Ukraine könne es „keine Neutralität geben“. Wer Russland nicht verurteile, akzeptiere das Recht des Stärkeren: „Die Geschichte wird entscheiden, wer auf der richtigen Seite gestanden hat.“Russlands Verteidigungsminister besucht Truppen in Ukraine17.10 Uhr: Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat Angaben aus Moskau zufolge eigene Soldaten in der Ukraine besucht. Sein Ministerium veröffentlichte am Dienstag ein Video, das zeigt, wie Schoigu sich von dem neuen Kommandeur der russischen Truppen im Nachbarland, Sergej Surowikin, die militärische Lage erklären lässt. Zudem zeichnete der Politiker russische Soldaten mit Orden aus. Wo genau in der Ukraine Schoigu sich aufgehalten haben soll, wurde nicht bekanntgegeben.Aufschrei über hohe Verluste setzt Kreml unter Druck16.38 Uhr: Die hohen Verluste im Ukraine-Krieg lösen in Russland zunehmend Unmut aus. Die Debatte befeuert auch den Machtkampf im Kreml. Mehr dazu lesen Sie hier.Mützenich kritisiert erneut Erwähnung auf schwarzer Liste15.47 Uhr: SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat seinen Vorwurf erneuert, dass er auf einer ukrainischen Liste über angebliche Desinformanten erschien. Zu seiner umstrittenen Bemerkung, dass es sich um eine „Terrorliste“ handelte, sagt der SPD-Politiker, dass die Autoren der Liste ausdrücklich von „Informationsterroristen“ sprächen, die möglicherweise an Kriegsverbrechen schuld seien. Es habe zudem einen Hashtag „Infoterror“ gegeben. „Dieser Begriff ist nicht von mir eingebracht worden“, betont Mützenich. Er frage sich, ob dies der richtige Umgang mit ihm in einem Staat sei, der in die EU wolle.Ukraine: Territoriale Integrität Hauptbedingung für Gespräche mit Russland12.38 Uhr: Die Wiederherstellung ihrer territorialen Integrität ist für die Ukraine die Hauptbedingung für die Wiederaufnahme von Gesprächen mit dem Kriegsgegner Russland. Sein Land benötige auch Garantien in Form moderner Luftverteidigung, Flugzeuge, Panzer und Langstreckenraketen, schreibt der Sekretär des nationalen Sicherheitsrates der Ukraine, Olexij Danilow, auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Die Strategie laute: proaktive Schritte. „Russische Raketen müssen vor dem Start in der Luft, an Land und auf See zerstört werden.“Wegen Kritik an Russland: China streicht kritische Rede von EU-Politiker11.04 Uhr: Chinesische Behörden haben eine aufgezeichnete Rede von EU-Ratspräsident Michel nicht abgespielt. Darin sollte der russische Angriffskrieg verurteilt werden. Mehr dazu lesen Sie hier.London: Russen bereiten sich auf Front-Durchbrüche vor10.19 Uhr: Die russischen Besatzungstruppen in der Ukraine bereiten sich nach Einschätzung britischer Militärexperten auf Durchbrüche der Ukrainer entlang der Front vor. Dafür seien unter anderem rund um die besetzte südukrainische Hafenstadt Mariupol Verteidigungsanlagen errichtet worden, hieß es in dem täglichen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg des Verteidigungsministeriums.“Russland verstärkt seine Linien in allen besetzten Gebieten“, so die Mitteilung. Nach Ansicht der Briten soll damit wahrscheinlich raschen ukrainischen Vorstößen im Falle von Front-Durchbrüchen vorgebeugt werden. Mariupol komme als Teil einer Landbrücke zur besetzten Schwarzmeer-Halbinsel Krim besondere strategische Bedeutung zu.An diesen Orten erleben Putins Soldaten ein Fiasko9.55 Uhr: Die russischen Truppen in der Ukraine verzeichnen auch nach der Teilmobilmachung hohe Verluste. Videoaufnahmen zeigen eine Einheit, die es besonders schwer trifft.Ukraine: Russisches Munitionsdepot in Cherson bei Angriff getroffen8.51 Uhr: Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in der im Süden gelegenen Region Cherson russisches Militärgerät beschossen. Ein Flugabwehrsystem sei ebenso getroffen worden wie ein Munitionsdepot und Panzer, teilt das Militär mit. 32 Angehörige des russischen Militärs seien getötet worden. Der ukrainische Angriff habe im Bezirk Beryslaw stattgefunden. Die Angaben können derzeit unabhängig nicht überprüft werden.Das Wichtigste aus der Nacht5.30 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bedankt sich für neue Waffenlieferungen und berichtet über militärische Erfolge in Donezk. Nordkorea weist Vorwürfe zurück, es habe Russland Waffen geliefert. Lesen Sie hier unsere Zusammenfassung aus der Nacht.Nordkorea bestreitet Waffenlieferungen an Russland2.10 Uhr: Nordkorea hat den Vorwurf der USA zurückgewiesen, es habe heimlich Artilleriemunition an Russland für den Krieg gegen die Ukraine geschickt. Es handle sich um „haltlose“ Gerüchte, welche die USA verbreiteten, um den internationalen Ruf Nordkoreas zu beschädigen, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Dienstag einen Vize-Abteilungsleiter im nordkoreanischen Verteidigungsministerium. Nordkorea betreibe keine Rüstungsgeschäfte mit Russland und habe auch „nicht die Absicht, dies in der Zukunft zu tun“, hieß es in dessen Erklärung.Selenskyj: Russland zu Friedensgesprächen zwingen0.30 Uhr: Nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj muss Russland zu ernsthaften Friedensgesprächen gezwungen werden. „Der destabilisierende Einfluss Russlands konfrontiert die Welt mit Krieg, Energie- und Nahrungsmittelkrisen und der Zerstörung der gewohnten internationalen Beziehungen“, sagt Selenskyj in seiner nächtlichen Videoansprache. Auch die Klimaagenda „leide wirklich“, könne aber nicht auf Eis gelegt werden.“Wer es mit der Klimaagenda ernst meint, muss es auch mit der Notwendigkeit ernst meinen, die russische Aggression sofort zu stoppen, unsere territoriale Integrität wiederherzustellen und Russland zu echten Friedensverhandlungen zu zwingen.“ Die Ukraine ist nach den Worten von Präsidentenberater Mychajlo Podoljak zu Verhandlungen mit Russland bereit – aber nur mit dem künftigen Nachfolger von Präsident Wladimir Putin.Montag, 7. NovemberUkraine: Hunderte Russen sterben täglich in Region Donezk22.06 Uhr: Die russische Armee erleidet nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in der Region Donezk im Osten des Landes enorme Verluste. „Die Region Donezk bleibt das Epizentrum des größten Wahnsinns der Besatzer“, sagt Selenskyj in seiner nächtlichen Videoansprache. „Sie werden jeden Tag zu Hunderten getötet. Der Boden vor ukrainischen Stellungen ist übersät mit Leichen der Besatzer.“ Die Städte Bakhmut und Avdiivka sind derzeit die Brennpunkte der schwersten Kämpfe in der Region Donezk.Selenskyj: Moskaus „Raketenterror“ stärkt Hilfsbereitschaft der Welt21.47 Uhr: Angesichts der heftigen russischen Angriffe auf sein Land hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Hilfsbereitschaft der internationalen Gemeinschaft gelobt. „Die aktuelle Eskalation des russischen Raketen- und Drohnenterrors hat nur dazu geführt, dass die Welt (…) mit neuer Hilfe für die Ukraine antwortet“, sagte Selenskyj in seiner Videoansprache in der Nacht zum Dienstag. Einige Stunden zuvor hatte Verteidigungsminister Olexij Resnikow über den Erhalt neuer Flugabwehrsysteme aus US-amerikanischer und italienischer Produktion berichtet.Die aufgemotzten Sowjet-Panzer haben ein Problem19.40 Uhr: Die USA und Niederlande schenken der Ukraine 90 modernisierte Panzer aus Sowjetzeiten. Ein Militärexperte kritisiert die Aktion als Unsinn. Mehr dazu lesen Sie hier.Kiew erhält weitere westliche Flugabwehrsysteme17.31 Uhr: Zum besseren Schutz gegen russische Raketen und Drohnen hat die Ukraine aus dem Westen weitere Flugabwehrsysteme erhalten. „Schaut, wer hier ist!“, schrieb Verteidigungsminister Olexij Resnikow am Montag im Kurznachrichtendienst Twitter. Dazu waren Bilder zu sehen, die bodengestützte Luftverteidigungssysteme des Typs Nasams und Aspide aus US-amerikanischer und italienischer Produktion zeigen sollten. „Wir werden damit weiterhin gegnerische Ziele abschießen, die uns angreifen“, betonte Resnikow. Der Minister dankte Norwegen, Spanien und den USA für die Lieferung.Ukrainischer Staat übernimmt fünf kriegswichtige Großunternehmen17.11 Uhr: Zur weiteren Abwehr des russischen Angriffskriegs hat die Ukraine fünf wichtige Großunternehmen direkt dem Verteidigungsministerium unterstellt. Betroffen sind unter anderem der zuvor bereits teilstaatliche Erdölförderer Ukrnafta sowie der Erdölverarbeiter Ukrtatnafta, wie Regierungschef Denys Schmyhal am Montag in Kiew erklärte. Ebenfalls enteignet werden demnach der Transformatorenhersteller ZTR, der Lastkraftwagenproduzent Kraz und das Flugmotorenunternehmen Motor Sich.“Diese Unternehmen sind äußerst wichtig und stellen Produkte her, die kritisch wichtig für den Bedarf der Armee und des Energiesektors sind“, erklärte Schmyhal. Zukünftig sollen die Firmen nun rund um die Uhr für den Verteidigungsbedarf des Staates arbeiten. Grundlage der Enteignung ist das seit dem russischen Einmarsch Ende Februar geltende Kriegsrecht. Ob den ursprünglichen Anteilsbesitzern Entschädigungen gezahlt werden, wurde zunächst nicht mitgeteilt.Präsidentenberater: Ukraine wird nur mit Putins Nachfolger verhandeln16.56 Uhr: Die Ukraine ist nach den Worten von Präsidentenberater Mychajlo Podoljak zu Verhandlungen mit Russland bereit – aber nur mit dem künftigen Nachfolger von Präsident Wladimir Putin. „Die Ukraine hat sich nie geweigert, zu verhandeln“, schrieb er am Montag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. „Unsere Verhandlungsposition ist bekannt und offen.“ Russland solle zunächst seine Truppen aus der Ukraine abziehen. „Ist Putin bereit? Offensichtlich nicht. Deshalb sind wir konstruktiv in unserer Einschätzung: Wir werden mit dem nächsten Staatschef sprechen.“Die Äußerungen von Podoljak folgten US-Medienberichten, wonach die Regierung von US-Präsident Joe Biden die ukrainische Führung privat ermutigt haben soll, ihre Bereitschaft zu Verhandlungen mit Moskau zu signalisieren. Der nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan soll zudem geheime Gespräche mit hochrangigen russischen Vertretern geführt haben – in der Hoffnung, das Risiko zu verringern, dass der Krieg in der Ukraine zu einem Atomkonflikt überschwappt oder eskaliert, wie das „Wall Street Journal“ berichtete. Mehr dazu lesen Sie hier.Putin: 80.000 mobilisierte Soldaten in der Ukraine16.10 Uhr: Nach Angaben des russischen Präsidenten Wladimir Putin befinden sich 80.000 mobilisierte russische Bürger nun in der Ukraine. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur Interfax. 50.000 davon seien bereits in Kampfeinheiten, 30.000 auf Übungsplätzen „in der Zone der speziellen Militäroperation“, wie Putin die umkämpften ukrainischen Gebiete nennt. Diese nähmen noch nicht an Kampfhandlungen teil. Der Rest der fast 320.000 Eingezogenen sei in Ausbildungslagern in Russland. Die Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.Ukraine: Russische Truppen plündern in Cherson15.08 Uhr: Die Ukraine wirft russischen Truppen vor, verlassene Häuser in Cherson zu plündern, wo sich beide Seiten auf eine womöglich entscheidende Schlacht vorbereiten. Zudem würden Soldaten in Zivilkleidung Häuser besetzen, um ihre Stellungen für Straßenkämpfe zu verstärken, wie Regierung und Militär mitteilen. Während die Bewohner von Cherson gewaltsam aus ihren Häusern vertrieben würden und Russland von „Evakuierung“ spreche, raubten die Offiziere des russischen Militärs und des Geheimdienstes FSB die Häuser aus, twittert der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak. „Raub an denen, die sie ‚beschützen‘ wollten – die beste Illustration der ‚russischen Welt‘.“Auch würden russische Journalisten Videos vorbereiten, in denen die Ukraine beschuldigt werde, Zivilisten zu verletzen, erklärt das Militär. Cherson im Süden des Landes ist die einzige Regionalhauptstadt, die Russland seit Beginn der Invasion eingenommen hat.Russische Einheit verliert 300 Kämpfer in vier Tagen12.55 Uhr: Eine Einheit russischer Marineinfanteristen soll binnen vier Tagen 300 Mann bei Kämpfen im Gebiet Donezk verloren haben. Das geht aus einem Beschwerdebrief von Angehörigen der 155. Marineinfanterie-Brigade der russischen Pazifikflotte hervor, über den das unabhängige Portal „The Insider“ berichtete. Mehr dazu lesen Sie hier.Ukraine meldet russischen Angriff auf Saporischschja10.41 Uhr: Ukrainer und Russen haben sich nach neuem gegenseitigen Beschuss Zerstörung von ziviler Infrastruktur vorgeworfen. Am Montagmorgen hätten russische Truppen ein Dorf im Gebiet Saporischschja beschossen, sagte der Vizechef des Präsidialamtes, Kyrylo Tymoschenko. 16 Objekte ziviler Infrastruktur seien dabei zerstört worden. Ein Mensch sei gestorben. Im Gebiet Sumy hätten die „russischen Terroristen“ Grenzregionen beschossen. Dabei seien ein Mensch getötet und ein weiterer verletzt worden. Auch die Behörden in den von Russland besetzten Gebieten meldeten Beschuss von ukrainischer Seite.London: Russland kann Flugzeug-Verluste nicht ausgleichen9.45 Uhr: Russland kann nach Einschätzung britischer Geheimdienst-Experten die Verluste an Flugzeugen beim Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht wettmachen. „Die russischen Flugzeug-Verluste übersteigen wohl erheblich ihre Fähigkeit, neue Flugwerke herzustellen“, hieß es im täglichen Update des britischen Verteidigungsministeriums zum Ukraine-Krieg. Auch die lange Zeit, die zur Ausbildung kompetenter Piloten notwendig sei, reduziere die Fähigkeit Moskaus, seine Luftwaffen-Kapazitäten zu regenerieren.Ukrainischen Angaben zufolge hätten die russischen Streitkräfte seit Beginn der Invasion bereits 278 Flugzeuge verloren – doppelt so viele wie in Afghanistan, so die Briten. „Wir können diese Zahlen nicht verifizieren, aber das anhaltende Fehlen russischer Lufthoheit wird wahrscheinlich verstärkt durch schlechtes Training, den Verlust erfahrener Crews und erhöhte Risiken durch enge Luftunterstützung in mit engmaschiger Luftabwehr ausgestatteten Zonen“, hieß es in der Mitteilung weiter. Das werde sich wohl in den kommenden Monaten nicht ändern.So können Sie für die Ukraine spendenAngesichts der Nachrichten aus der Ukraine fühlen sich viele Menschen hierzulande machtlos. Wenigstens mit einer Spende möchten sie helfen. Hier finden Sie eine Auswahl an Hilfsorganisationen.Ältere Nachrichten lesen Sie im vorherigen Newsblog.

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