Tag 239 seit Kriegsbeginn: Bundespräsident Steinmeier sagt seine Kiew-Reise ab. Heute wird in der Ukraine die Stromversorgung gedrosselt. Alle Infos im Newsblog.Polnischer Premier: „Sehen das Fiasko deutsch-russischer Politik“19 Uhr: Der polnische Regierungschef Mateusz Morawiecki hat Deutschland erneut scharf für seine Energiepolitik der vergangenen Jahre angegriffen. „Dieses theoretisch billige russische Gas für die deutsche Wirtschaft sollte ein Segen für sie sein, aber es ist zum Fluch für ganz Europa geworden“, sagte Morawiecki am Donnerstag am Rande eines EU-Gipfels in Brüssel. Alle Länder könnten dies sehen. „Sie sehen das Fiasko der deutschen Politik, der deutsch-russischen Politik.“Zudem machte sich Morawiecki für die Ausweitung der Sanktionen gegen Russland stark – etwa im Energie- und Technologiesektor. Es müssten Konsequenzen daraus gezogen werden, dass Russland in der Ukraine strategische Infrastrukturen und vor allem die Zivilbevölkerung angreife. Darüber hinaus betonte der polnische Regierungschef, dass Belarus immer mehr zu einem Militärstützpunkt für Russland werde. Dies gefährde die Sicherheit von ganz Europa.Selenskyj telefoniert mit Steinmeier – erneuert Einladung14.30 Uhr: Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat bei einem Telefonat mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier seine Einladung für den Besuch des deutschen Kollegen in Kiew bekräftigt. „Wir bereiten den Besuch des deutschen Präsidenten in der Ukraine vor“, teilte Selenskyj am Donnerstag in Kiew nach dem Gespräch mit. Er habe Steinmeier auch für die Lieferung des deutschen Flugabwehrwehrsystems Iris-T gedankt. Die Ukraine brauche so schnell wie möglich einen Schutzschild für die Luftverteidigung.“Deutschland wird dabei helfen, die Folgen des russischen Raketenterrors zu überwinden“, schrieb Selenskyj im Kurznachrichtendienst Twitter. Russland hatte die Angriffe mit Raketen und Drohnen zuletzt deutlich verstärkt und zerstört vor allem gezielt die Energie-Infrastruktur des Landes. Steinmeier hatte eine für Donnerstag geplante Reise in die Ukraine kurzfristig verschoben. Dafür ausschlaggebend waren nach dpa-Informationen Sicherheitsgründe. Russland beschießt die Ukraine und auch die Hauptstadt Kiew seit Tagen mit Drohnen und Raketen. Die offiziell nicht angekündigte Reise soll den Informationen zufolge zeitnah nachgeholt werden.Russland: Weitere Schläge gegen Energie-Infrastruktur 13.38 Uhr: Das russische Militär hat bei neuen Angriffen auf die Ukraine nach eigenen Angaben einmal mehr die Energie-Infrastruktur und Stellungen der Armee beschossen. Die Energieanlagen seien mit Hochpräzisionswaffen aus der Luft angegriffen worden, teilte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Donnerstag in Moskau mit. Die Ukraine beklagt seit Tagen verstärkten Beschuss von russischer Seite in dem Krieg. Nach Angaben der Regierung in Kiew sind durch Raketen und Drohnen mittlerweile rund 40 Prozent der Energie-Infrastruktur beschädigt.“Alle anvisierten Objekte wurden getroffen“, sagte Konaschenkow in einem Bericht zur Lage in dem Krieg. Angriffe gab es demnach in den Gebieten Charkiw, Donezk und Cherson. Viele Menschen in der Ukraine sind wegen der russischen Anschläge unter anderem auf Kraftwerke ohne Strom. Die Regierung in Kiew hat zum Stromsparen aufgerufen.Das Wichtigste aus der Nacht5.30 Uhr: Die russischen Angriffe auf die Infrastruktur bringen das Stromnetz der Ukraine an seine Leistungsgrenze. Heute muss landesweit die Stromversorgung eingeschränkt werden. Bundespräsident Steinmeier hat eine geplante Reise nach Kiew angesagt – offenbar aus Sicherheitsgründen. Die russischen Evakuierungen in Cherson gehen weiter. Lesen Sie hier die Zusammenfassung der Ereignisse der vergangenen Nacht.Wagner-Truppe formt Miliz an russischer Grenze4.20 Uhr: Der Gründer und Hauptfinanzier der berüchtigten Wagner-Söldnergruppe, Jewgeni Prigoschin, baut offensichtlich eine Miliz an der Grenze zur Ukraine nahe der Stadt Belgorod. Auf Telegram schrieb er, dass seine Einheiten zum einen in Donezk und Luhansk Verteidigungsanlagen, die sogenannte Wagner-Linie, bauen. „Wir arbeiten bereits aktiv mit der Region Belgorod zusammen, wohin ich vor zwei Wochen meinen Vertreter, Andrey Bogatov, geschickt habe. Er beschäftigt sich nicht nur mit dem Bau von Verteidigungsanlagen, sondern auch mit der Schaffung einer Volksmiliz auf dem Territorium der Region Belgorod“, schrieb Prigoschin in einer Pressemitteilung seiner Firma Concord.Zuvor hatte es aus dem Kreml geheißen, man wolle in der Ukraine sogenannte „Territorial Defence Forces“ aufbauen. Dabei handelt es sich aber um unterschiedliche Einheiten. Das amerikanische „Institute for the study of war“ sieht darin mögliche Anzeichen eines Bruchs zwischen dem russischen Präsidenten und dem Wagner-Chef, der oft auch als Putins Koch bezeichnet wurde.UN-Sicherheitsrat spricht über iranische Drohnen3.20 Uhr: Die USA, Großbritannien und Frankreich haben den angeblichen Verkauf von Drohnen durch den Iran an Russland bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats am Mittwoch zur Sprache gebracht. „Wir haben unsere große Besorgnis über den Erwerb dieser UAVs (Unmanned Aerial Vehicle) vom Iran durch Russland zum Ausdruck gebracht“, sagt der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price. „Wir haben nun zahlreiche Beweise dafür, dass diese UAVs für Angriffe auf ukrainische Zivilisten und kritische zivile Infrastrukturen eingesetzt werden. Wir werden nicht zögern, unsere Sanktionen und andere geeignete Instrumente gegen alle an diesen Transfers Beteiligten einzusetzen.“Russland wehrt sich gegen UN-Inspektion von Drohnen2.40 Uhr: Russland will im Falle einer UN-Inspektion der möglicherweise aus dem Iran stammenden Drohnen die Zusammenarbeit mit UN-Generalsekretär Antonio Guterres neu bewerten. Der russischen Vize-Botschafter bei den Vereinten Nationen (UN), Dmitri Poljanskij, fordert Guterres und seine Mitarbeiter auf, „von illegitimen Untersuchungen abzusehen“. „Andernfalls werden wir unsere Zusammenarbeit mit ihnen überdenken müssen, was wohl in niemandes Interesse liegt. Wir wollen das nicht tun, aber wir haben keine andere Wahl.“ Weitere Details nennt er zunächst nicht. Hintergrund sind Vorwürfe der Ukraine, der Iran liefere sogenannte Kamikaze-Drohnen an Russland, die dessen Militär in der Ukraine einsetzt. Die Regierungen in Moskau und Teheran bestreiten dies.Russische Waffenschieber mit Kontakt nach Deutschland angeklagt1.10 Uhr: In den USA sind fünf Russen wegen der Umgehung von Russland-Sanktionen angeklagt worden. Einer von ihnen ist Juri Orechow mit einer Firma in Hamburg, wie die Staatsanwaltschaft in New York am Mittwoch mitteilte. Den Männern wird unter anderem vorgeworfen, Halbleiter und Mikroprozessoren aus den USA beschafft zu haben, die in Russland etwa für den Bau von Kampfflugzeugen, Raketen-Systemen und Satelliten eingesetzt werden. Lesen Sie hier mehr dazu.Video soll Kadyrow-Söhne an der Front zeigen0.55 Uhr: Ein vom ehemaligen ukrainischen Vize-Innenminister Anton Gerashchenko verbreitetes Video soll die drei minderjährigen Söhne des tschetschenischen Diktators Ramsan Kadyrow an der Front in der Ukraine zeigen. In der Aufnahme sind Soldaten zu sehen, die offenbar Panzerfäuste abfeuern. Es soll sich dabei um den 16 Jahre alten Akhmat, den 15-jährigen Zelimkhan und den 14-jährigen Adam handeln. Das Video wurde auch auf dem Telegram Kanal von Kadyrow gezeigt. Der tschetschenische Machthaber hatte vor Wochen angekündigt, seine Söhne in den Krieg gegen die Ukraine schicken zu wollen.Mittwoch, 19. OktoberSelenskyj appelliert an Bewohner von besetzten Gebieten23.15 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Männer in den von Moskau besetzten Gebieten aufgefordert, sich auf keinen Fall in die russische Armee einberufen zu lassen. „Vermeiden Sie das, wenn es irgend möglich ist!“, sagte Selenskyj am Mittwoch in seiner abendlichen Videoansprache. Wer diese Gebiete verlassen könne, solle das tun. Wer eingezogen worden sei, solle die Waffen strecken und versuchen, zu den Ukrainern zu desertieren. „Das Wichtigste: Retten Sie ihr Leben, und helfen Sie unbedingt auch anderen!“, sagte er.Ukraine drosselt vorübergehend Stromversorgung21.19 Uhr: In der Ukraine wird ab Donnerstag der Strom eingeschränkt. Dies teilt ein hochrangiger Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Telegram mit. Es sei notwendig, von 07.00 Uhr bis 23.00 Uhr den Stromverbrauch zu minimieren. Wenn dies nicht geschehe, müsse man sich auf vorübergehende Stromausfälle vorbereiten. Hintergrund sei der Ausfall weiterer Kraftwerke nach russischen Angriffen.Der ukrainische Netzbetreiber Ukrenergo stellte anschließend klar, dass die Strom-Einschränkungen nur am Donnerstag gelten sollen. Hintergrund sei ein Kapazitätsmangel im System, heißt es in einer Erklärung auf Telegram. Allerdings könnte mit Einbruch der Kälte nicht ausgeschlossen werden, „dass wir Sie noch häufiger um Hilfe bitten müssen“.Russland zerstört nach Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj weiter Energie-Infrastruktur in der Ukraine. In den vergangenen 24 Stunden hätten die russischen Streitkräfte drei ukrainische Energieanlagen vernichtet, sagt Selenskyj.Biden: Putin in „unglaublich schwierigen Lage“20.32 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat die Angriffe Russlands auf Zivilisten in der Ukraine als Schwäche des russischen Präsidenten Wladimir Putin gewertet. „Ich denke, Wladimir Putin befindet sich in einer unglaublich schwierigen Lage“, sagte Biden am Mittwoch auf die Frage von Journalisten. Das einzige Mittel, das dem Kremlchef zur Verfügung stehe, sei es, brutal gegen ukrainische Bürger vorzugehen, um zu versuchen, sie zum Aufgeben zu bewegen. „Doch das werden sie nicht tun“, sagte Biden. Russland hat die Hauptstadt Kiew und andere Orte in der Ukraine erneut mit Angriffen überzogen. Neben Raketen setzt Moskau verstärkt auf Kampfdrohnen.Steinmeier sagt Ukraine-Reise ab19.19 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat seine geplante Reise in die Ukraine abgesagt. Das bestätigte das Bundespräsidialamt der Nachrichtenagentur Reuters. Zuerst hatte „Bild“ berichtet. Das Bundespräsidialamt begründete die Absage mit Sicherheitsbedenken. Geplant war die Reise offenbar für den morgigen Donnerstag. Hier lesen Sie mehr.Ukrainisches Volk erhält Sacharow-Preis der EU18.05 Uhr: Der renommierte Sacharow-Preis des EU-Parlaments geht in diesem Jahr an das ukrainische Volk. „Dieser Preis ist für die Ukrainer, die vor Ort kämpfen. Für diejenigen, die gezwungen waren, zu fliehen. Für diejenigen, die Angehörige und Freunde verloren haben. Für alle, die aufstehen und für das kämpfen, woran sie glauben“, sagte Parlamentspräsidentin Roberta Metsola am Mittwoch in Straßburg. Mit dem Preis sollten die Bemühungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der gewählten Vertreter und der Zivilgesellschaft gewürdigt werden, hieß es.Der Sacharow-Preis wird seit 1988 vom Europäischen Parlament an Persönlichkeiten oder Organisationen verliehen, die sich für die Verteidigung der Menschenrechte und der Meinungsfreiheit einsetzen. Im vergangenen Jahr ging er an den inhaftierten Kremlkritiker Alexej Nawalny. Nominiert waren in diesem Jahr auch der Wikileaks-Gründer Julian Assange und die kolumbianische Wahrheitskommission. Die Auszeichnung soll im Dezember in Straßburg überreicht werden.Ukraine meldet russischen Angriff auf Kraftwerk im Westen16.15 Uhr: Ein Kraftwerk im Westen der Ukraine ist nach Angaben der Gouverneurin von Iwano-Frankiwsk von einer russischen Rakete getroffen worden. Nach dem Einschlag in Burschtyn sei ein Feuer ausgebrochen, erklärte Switlana Onyschtschuk in einer Videobotschaft. Es gebe keine Verletzten. Das russische Militär hatte in den letzten Tagen vermehrt Angriffe auf die Energie-Infrastruktur der Ukraine durchgeführt. Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sind dabei seit dem 10. Oktober 30 Prozent der Kraftwerke zerstört worden.Ukraine veröffentlicht Foto nach Gefangenenaustausch von Frauen15 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben ein Bild der Frauen veröffentlicht, die zum Wochenbeginn im Rahmen eines Gefangenenaustausches mit Russland freigelassen wurden. Es sei der erste „rein weibliche“ Gefangenenaustausch, teilte das Militär auf Twitter mit. Unter den 108 Ukrainerinnen, die zum größten Teil Armeeangehörige sind, waren demnach auch 37 Frauen, die bei der russischen Übernahme des Mariupoler Stahlwerks Asowstal gefangen genommen wurden. Einige der Frauen befanden sich nach ukrainischen Angaben bereits seit 2019 in Gefangenschaft prorussischer Separatisten.Das russische Verteidigungsministerium hatte den Gefangenenaustausch Anfang der Woche bestätigt und erklärt, 100 Menschen seien nach Russland zurückgekehrt, darunter 72 Seeleute, die seit Februar 2022 von der Ukraine festgehalten worden seien.Putin verhängt Kriegsrecht in den vier annektierten Regionen13.54 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat in vier kürzlich annektierten ukrainischen Gebieten den Kriegszustand ausgerufen. Mehr dazu lesen Sie hier.EU hat „Beweise“ für Einsatz iranischer Drohnen in der Ukraine13.54 Uhr: Die Europäische Union verschärft die Gangart gegen den Iran, weil das Land Drohnen an Russland geliefert haben soll. Die Sprecherin des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell sagte am Mittwoch in Brüssel, die EU habe nun „hinreichende Beweise“, dass von Russland gegen die Ukraine eingesetzte Drohnen aus dem Iran stammten. Die EU werde deshalb eine „klare, schnelle und harte Antwort“ geben.Diplomaten zufolge bereiten die Botschafter der EU-Staaten weitere Sanktionen gegen den Iran vor. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hatte seine EU-Kollegen am Montag in einer Videoschalte dazu gedrängt. Seinen Angaben zufolge setzt Russland vor allem sogenannte Kamikaze-Drohnen in der Ukraine ein, die aus dem Iran stammen. Damit sind mit Sprengstoff beladene, unbemannte Drohnen gemeint.Gruppe Wagner baut Befestigungsanlage zur Verteidigung der Ostukraine13.53 Uhr: Die Söldnergruppe Wagner arbeitet eigenen Angaben zufolge an einer befestigten Verteidigungslinie in der ostukrainischen Region Luhansk. „Eine Befestigungsanlage wird entlang der Kontaktlinie gebaut“, erklärte der Kreml-nahe Gründer der Gruppe, Geschäftsmann Jewgeni Prigoschin, am Mittwoch auf den Onlinekanälen seiner Firma Concord. Es handele sich um eine „mehrstufige und geschichtete Verteidigung“, fügte er hinzu, ohne Details zu nennen. Prigoschin prahlte, die Befestigung sei eigentlich gar nicht notwendig, weil „die Anwesenheit einer Wagner-Einheit an der Front“ bereits eine „unüberwindliche Mauer“ sei.Prorussische Verwaltung zieht sich aus Cherson zurück13.53 Uhr: Die prorussische Verwaltung zieht sich nach eigenen Angaben vollständig aus der südukrainischen Stadt Cherson zurück. Der Verwaltungschef der Region Cherson, Wladimir Saldo, sagte am Mittwoch dem russischen Sender Rossija 24: „Ab heute werden alle Regierungsstrukturen der Stadt, die zivile und militärische Verwaltung, alle Ministerien, an das linke Flussufer (des Dnipro) verlegt“. Die russische Armee werde aber in der Stadt gegen die vorrückenden ukrainischen Truppen kämpfen „bis zum Tod“.Finnland soll Grenzzaun zu Russland bekommen13.21 Uhr: Finnland soll an der Grenze zu seinem Nachbarn Russland einen mehr als 130 Kilometer langen Zaun bekommen. Alle im Parlament vertretenen Parteien hätten dafür ihre Unterstützung ausgesprochen, teilte Ministerpräsidentin Sanna Marin nach einem Treffen der Parteispitzen am Dienstagabend in Helsinki mit. „Es geht darum, sicherzustellen, dass die Grenze gut kontrolliert ist“, sagte die Regierungschefin dem Sender Yle. „Und dass wir die Situationen, die an der Grenze entstehen könnten, präventiv beeinflussen können.“Die Kosten werden vom Grenzschutz auf „Hunderte Millionen Euro“ geschätzt. Der Bau soll drei bis vier Jahre dauern. Aus der Opposition gibt es Kritik an Kosten und Dauer des Baus. Finnland will – ebenso wie Schweden – wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine nach jahrzehntelanger Ablehnung auch Mitglied der Nato werden. Die endgültige Entscheidung über eine Aufnahme steht noch aus.Ukraine wirft Russland Propagandashow mit Evakuierungen von Cherson vor13.18 Uhr: Die Ukraine wirft Russland vor, mit Evakuierungen und Warnungen vor einem Angriff der besetzten Stadt Cherson eine „Propagandashow“ zu veranstalten. Präsidialamtschef Andrij Jermak sprach von Falschnachrichten, mit denen Russland die Einwohner verängstigen wolle. „Die Russen versuchen, die Einwohner von Cherson mit Falschnachrichten über den Beschuss der Stadt durch unsere Armee einzuschüchtern und veranstalten außerdem eine Propagandashow mit Evakuierungen“, schrieb er auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. „Propaganda wird nicht funktionieren.“London: Moskau mangelt es an fähigen Nachwuchsoffizieren12.40 Uhr: Nach Einschätzung britischer Geheimdienste sind Moskaus Probleme an der Front in der Ukraine zum Teil auf einen Mangel an kompetentem Führungspersonal zurückzuführen. Mehr dazu lesen Sie hier.Evakuierung von Cherson beginnt – ukrainische Offensive erwartet10.25 Uhr: Russland bereitet sich auf einen ukrainischen Großangriff in der Region Cherson vor und ruft die Bevölkerung auf, sich in Sicherheit zu bringen. Rund 50.000 bis 60.000 Menschen sollten an das Ostufer des Flusses Dnipro oder nach Russland gebracht werden, kündigte der von Russland eingesetzte Verwalter Wladimir Saldo am Mittwoch laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass an. Die Evakuierung startete am Morgen und werde voraussichtlich etwa sechs Tage dauern.Sein Stellvertreter Kirill Stremoussow forderte die Zivilbevölkerung ebenfalls über den Messengerdienst Telegram zum Verlassen der gleichnamigen Regionalhauptstadt Cherson auf. Das ukrainische Militär werde in Kürze eine Offensive gegen die Stadt Cherson beginnen, sagte Stremoussow. „Ich forderte Sie auf, meine Worte ernst zu nehmen und sie umzusetzen: die schnellstmögliche Evakuierung“, schrieb er in der Nacht zum Mittwoch.“Zu diesem Zweck wurden Fähren in Betrieb genommen, die Menschen von Cherson nach Aljoschki und nach Hola Prystan befördern. Dort wurde auch eine provisorische Unterkunft eingerichtet, wo die Retter bereits ein Ziel für die Reise zuweisen werden – es wird auf der Grundlage der Wünsche der Person selbst ausgewählt“, erklärte die Verwaltung in einer Nachricht auf ihrem Telegram-Kanal mit.Verteidigungsminister: Israel wird Ukraine keine Waffen liefern10.10 Uhr: Trotz der russischen Angriffe auf die Ukraine mit Kampfdrohnen iranischer Bauart schließt Israel Waffenlieferungen weiterhin aus. „Ich möchte deutlich machen, dass wir der Ukraine keine Waffen verkaufen“, sagte Verteidigungsminister Benny Gantz dem Radiosender Kol Chai am Dienstagabend. Man leiste lediglich medizinische und humanitäre Hilfe. Dies werde auch so bleiben. Ganz stellte klar: „Ich bin der Verteidigungsminister und für den Export israelischer Waffen zuständig.“Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hatte am Dienstag angekündigt, Israel um Luftabwehrsysteme bitten zu wollen. „Wenn Israels Politik wirklich darin besteht, den zerstörerischen Aktionen des Iran konsequent entgegenzutreten, dann ist es an der Zeit, dass Israel sich offen auf die Seite der Ukraine stellt“, sagte Kuleba. Durch Drohnen- sowie Raketenangriffe wurden in den vergangenen Tagen nach Angaben aus Kiew mehr als 70 Menschen getötet.Ein Militärexperte der israelischen Zeitung „Jediot Achronot“ schrieb am Mittwoch, Israel werde der Ukraine das Raketenabwehrsystem Iron Dome aus verschiedenen Gründen nicht zur Verfügung stellen. „Erstens haben wir selbst nicht genug“, schrieb er. Außerdem müssten israelische Soldaten mit der entsprechenden Expertise die Abwehrbatterien betätigen. Denkbar sei lediglich die Lieferung von Frühwarnsystemen, wie sie bei Raketenangriffen auf Israel eingesetzt werden.Bericht: Iranische Drohnenexperten auf Krim stationiert10.05 Uhr: Beteiligt sich Iran aktiv an russischen Kriegsverbrechen in der Ukraine? Die Hinweise verdichten sich. Mehr dazu, dass iranische Drohnenexperten auf der Krim stationiert sein sollen lesen Sie hier.Von der Leyen nennt russische Angriffe „reine Terrorakte“10.05 Uhr: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat Russlands jüngste Angriffe auf die Energieversorgung in der Ukraine als Kriegsverbrechen bezeichnet. „Gezielte Angriffe auf zivile Infrastrukturen – mit der klaren Absicht, Männer, Frauen und Kinder von Wasser, Strom und Heizung abzuschneiden – sind reine Terrorakte“, sagte die deutsche Politikerin am Mittwoch in Straßburg vor dem Europaparlament. Damit beginne „ein neues Kapitel in einem bereits grausamen Krieg“. „Das sind Kriegsverbrechen.“Gerade jetzt müsse man auf Kurs bleiben, sagte von der Leyen. Man werde so lange wie nötig an der Seite der Ukraine stehen und zugleich die EU-Bürger vor dem „Energiekrieg“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin schützen. Die Kommissionspräsidentin verwies auf ein neues Paket ihrer Behörde im Kampf gegen die Energiekrise. Dies umfasst unter anderem die Möglichkeit für EU-Staaten, gemeinsam Gas zu kaufen und so die Preise zu drücken.Belarus: Musterung gestartet – keine Pläne für Mobilmachung9.30 Uhr: Belarus hat nach eigenen Angaben damit begonnen, die militärische Tauglichkeit der Bürger zu prüfen. Obwohl Bürger zur Musterung vorgeladen worden seien, plane das mit Russland verbündete Land allerdings keine Mobilmachung, teilt das Verteidigungsministerium mit. „Die militärischen Registrierungs- und Einberufungsaktivitäten sind reine Routine und werden voraussichtlich bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.“14 Angriffe mit iranischen Drohnen in vergangenen 24 Stunden8.36 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben nach ukrainischen Angaben bei ihren Luftangriffen in den vergangenen 24 Stunden neben Raketen auch 14 Kamikaze-Drohnen aus iranischer Fertigung eingesetzt. Davon seien zehn Drohnen abgeschossen wurden, teilte das ukrainische Militär mit. Die Abhängigkeit von Drohnen aus iranischer Produktion entlarve Russland als „militärisch und politisch bankrott“, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner Videoansprache am Dienstagabend.Die Ukraine wirft Russland vor, die im Iran hergestellten Shahed-136 „Kamikaze-Drohnen“ einzusetzen. Der Iran bestreitet, diese Drohnen geliefert zu haben, Russland bestreitet, sie einzusetzen. Laut Regierungs- und Diplomaten-Kreisen in Teheran hat der Iran allerdings Russland die Lieferung weiterer Drohnen und Boden-Boden-Raketen zugesagt.Ein Mitarbeiter des AKW Saporischschja wieder frei5.57 Uhr: Ein Mitarbeiter des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja, der nach ukrainischen Angaben vor einer Woche von Russland entführt wurde, ist wieder frei. Der Vize-Generaldirektor für Personalwesen, Waleri Martynjuk, sei freigelassen worden, teilte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) am Dienstagabend mit, ohne nähere Angaben zu dem Fall zu machen.IAEA-Chef Rafael Grossi äußerte zugleich „große Sorge“ über zwei weitere Entführungen an der Atomanlage, über die der ukrainische Betreiber Energoatom am Morgen informiert hatte. Demnach verschleppten russische Soldaten am Montag den Chef der Informationstechnologie des AKW, Oleg Kostjukow, sowie den stellvertretenden Generaldirektor der Anlage, Oleg Oscheka, und brachten diese „an einen unbekannten Ort“.Auch der AKW-Direktor Ihor Muraschow war Anfang Oktober mehrere Tage lang festgehalten worden. Russland versucht nach Angaben von Energoatom, Informationen über die Personalakten der Angestellten des Kraftwerks zu erlangen und die ukrainischen Mitarbeiter zu zwingen, für den russischen Betreiber Rosatom zu arbeiten.Das Wichtigste aus der Nacht5.30 Uhr: Im AKW Saporischschja sind erneut Mitarbeiter festgenommen worden. Der Iran will sich zu Drohnen erklären, die Russland offenbar gegen die Ukraine einsetzt. Der russische Befehlshaber Surowikin sieht die Lage in den besetzten Gebieten als angespannt an. Lesen Sie hier unsere Zusammenfassung der Ereignisse in der vergangenen Nacht.USA: Russische Bomber abgefangen3 Uhr: Zwei US-Kampfjets haben in der Nähe des US-Bundesstaates Alaska zwei russische Bomber abgefangen. Die beiden russischen Flugzeuge des Typs Tu-95 seien in die sogenannte Luftverteidigungsidentifikationszone Alaskas geflogen, teilte das nordamerikanische Luftverteidigungskommando Norad am Dienstag mit.Dort seien sie von den Amerikanern identifiziert, verfolgt und schließlich von zwei US-Kampfjets abgefangen worden. Die beiden russischen Flugzeuge hätten den souveränen Luftraum der USA und Kanadas nicht verletzt, hieß es weiter. Die Flüge würden „weder als Bedrohung noch als Provokation“ angesehen. Norad überwache routinemäßig die Bewegungen ausländischer Flugzeuge und eskortiere sie bei Bedarf aus der Luftverteidigungsidentifikationszone Alaskas.Bericht: Iranische Drohnenausbilder auf der Krim stationiert2 Uhr: Der Iran hat einem Medienbericht zufolge Ausbilder in die Ukraine geschickt, um russischen Truppen mit der von der Regierung in Teheran gekauften Drohnenflotte zu helfen. Die Ausbilder operierten von einem russischen Militärstützpunkt auf der Krim aus, wo viele der iranischen Drohnen stationiert seien, berichtet die Zeitung „New York Times“ unter Berufung auf Angaben aus US-Regierungskreisen.Dem Bericht zufolge gehören die Ausbilder dem Korps der Islamischen Revolutionsgarden an, einem Teil des iranischen Militärs, der von den USA als terroristische Organisation eingestuft wird. Am Wochenende hatte es bereits Berichte gegeben, demnach Ausbilder aus dem Iran in der Ukraine gesichtet worden seien.Dienstag, 18. OktoberWieder Mitarbeiter am AKW Saporischschja festgenommen23.15 Uhr: Weiteres Personal des russisch besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja ist festgenommen worden. Das berichtete die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien am Dienstagabend. Ein stellvertretender Leiter des AKWs und zwei weitere Mitarbeiter seien vor kurzem festgenommen worden. Während der Manager wieder freigelassen worden sei, seien die anderen noch nicht in Freiheit, hieß es.Zuvor war der Chef der Anlage vorübergehend von russischer Seite festgehalten worden. Er kam Anfang Oktober wieder frei.Mehrere IAEA-Experten sind ständig in dem AKW, um die Lage im größten europäischen Atomkraftwerk zu beobachten. Sie berichteten am Dienstag, dass die letzte verbliebene Hauptstromleitung für die Kühlung der Brennstäbe zum dritten Mal innerhalb von zehn Tagen unterbrochen war, aber am Montag wieder hergestellt wurde.USA suchen Satelliteninternet-Alternativen für Ukraine23 Uhr: Obwohl Tech-Milliardär Elon Musk doch noch die weitere Finanzierung des Satelliteninternets für die Ukraine zusagte, verhandelt das US-Verteidigungsministerium auch mit anderen Anbietern über eine dauerhafte Lösung. Bisher habe man Musks Raumfahrt-Firma SpaceX nichts für den Betrieb des Internet-Dienstes Starlink in der Ukraine bezahlt, sagte ein Pentagon-Sprecher am Dienstag.Das Verteidigungsministerium sei in Gesprächen mit SpaceX sowie anderen Unternehmen, um zu sehen, wie Satelliten-Internet dort am besten bereitgestellt werden könne. SpaceX hatte wenige Tage nach Beginn des russischen Angriffskriegs Ende Februar den Satelliten-Internetdienst Starlink in der Ukraine aktiviert und die nötigen Empfangsanlagen geliefert. Vergangene Woche hatte Musk zunächst mit einem Ende der Finanzierung von Starlink für die Ukraine gedroht. SpaceX könne „nicht das bestehende System unbefristet bezahlen UND Tausende weitere Terminals schicken“, da das „unvernünftig“ sei. Am Wochenende sagte er dann in einer Kehrtwende unbefristete weitere Finanzierung zu.Iranische Waffen für Russland wohl Thema im Sicherheitsrat22.45 Uhr: Die iranischen Waffenlieferungen an Russland sollen Diplomaten zufolge am Mittwoch Thema im UN-Sicherheitsrat werden. Die USA, Großbritannien und Frankreich wollten das Thema während einer Sitzung hinter verschlossenen Türen zur Sprache bringen, heißt es. Einzelheiten werden nicht genannt.Russische Drohnenangriffe: Iran sucht Gespräch mit Kiew21.22 Uhr: Teheran ist nach eigenen Angaben bereit, im Gespräch mit Kiew „unbegründete“ Vorwürfe hinsichtlich der Lieferung von Drohnen an Moskau auszuräumen. „Der Iran ist zu Verhandlungen und Gesprächen mit der Ukraine bereit, um diese Vorwürfe auszuräumen“, erklärte ein Sprecher des iranischen Außenministeriums am Dienstag in Teheran. „Die Behauptungen, dass die Islamische Republik Waffen, einschließlich militärischer Drohnen, in den Ukraine-Krieg schickt“ entsprächen nicht der Wahrheit.Die russische Armee setzt bei ihren Angriffen im Nachbarland nach ukrainischen Angaben auch iranische Kamikaze-Drohnen ein. Außenminister Dmytro Kuleba teilte am Dienstag mit, dass er Präsident Wolodymyr Selenskyj deshalb vorgeschlagen habe, die diplomatischen Beziehungen zu Teheran abzubrechen.Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte auf Nachfrage, ihm lägen „keine Informationen“ über den Einsatz iranischer Drohnen in der Ukraine durch die russische Armee vor. Zuvor hatte das US-Außenministerium mit Sanktionen gegen Unternehmen und Länder gedroht, die in das iranische Drohnenprogramm involviert sind.Lawrow kritisiert Bedingungen für russische Diplomaten im Westen20.31 Uhr: Angesichts der wegen des Ukraine-Konflikts äußerst angespannten Beziehungen zum Westen will Russlands Außenminister Sergej Lawrow die dortige diplomatische Präsenz seines Landes reduzieren. Er sehe „keinerlei Sinn“ darin, die Präsenz in westlichen Ländern wie gehabt aufrecht zu erhalten, sagte Lawrow am Dienstag in einer Ansprache vor frisch ausgebildeten Diplomaten. „Länder der dritten Welt, sowohl in Asien als auch in Afrika, brauchen dagegen zusätzliche Aufmerksamkeit.“Russische Diplomaten arbeiteten im Westen „unter Bedingungen, die nur schwerlich als menschlich bezeichnet werden können“, kritisierte Lawrow. Ständig würden ihnen Probleme bereitet oder Drohungen ausgesprochen. „Aber das Wichtigste ist: Es gibt dort keine Arbeit, weil Europa beschlossen hat, sich uns gegenüber zu verschließen“, führte Lawrow weiter aus. „Was sollen wir tun? Wir können die anderen nicht zwingen, uns zu mögen.“Deutschland schickt fünf weitere Bergepanzer in die Ukraine20.25 Uhr: Zur Abwehr der russischen Invasion hat Deutschland den ukrainischen Streitkräften fünf Bergepanzer und sieben Brückenlegesysteme übergeben. Das geht aus der Liste der militärischen Unterstützung hervor, die die Bundesregierung in Berlin jeweils am Dienstag aktualisiert. Damit habe die Ukraine insgesamt zehn Bergepanzer bekommen. Mit den Brückenlegesystemen lassen sich Überquerungen von Flüssen und Bächen konstruieren.Mit Blick auf den bevorstehenden Winter wurden 116.000 Kälteschutzjacken, 80.000 Kälteschutzhosen und 240.000 Wintermützen übergeben. Auch 183 Stromgeneratoren, 100 Zelte sowie 167.000 Schuss Handwaffenmunition gehören zu der Unterstützung aus Deutschland.Russische Besatzer kündigen Teil-Evakuierung von Cherson an20.19 Uhr: Der von Russland eingesetzte Verwalter der Region Cherson kündigt die Evakuierung einiger Zivilisten an. Wladimir Saldo spricht in einem Video von der Gefahr eines ukrainischen Angriffs. Die Bewohner von vier Orten am Dnipro sollten von dem Fluss weg verlegt werden, da ukrainischer Beschuss einen nahegelegenen Damm beschädigen könnte.Der neue Kommandeur der russischen Ukraine-Offensive bestätigte dies: Derzeit bereite die russische Armee die Evakuierung von Zivilisten aus der südukrainischen Stadt Cherson vor, sagte Sergej Surowikin dem russischen Staatssender Rossija 24. Das Ende September von Russland annektierte Gebiet Cherson im Süden der Ukraine ist seit einigen Wochen das Ziel einer Gegenoffensive der ukrainischen Armee, die immer weiter vorrücken konnte. Lesen Sie hier mehr dazu.Stoltenberg: Nato liefert Systeme zur Drohnenabwehr18.16 Uhr: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärt, das Bündnis werde der Ukraine „in den kommenden Tagen“ Systeme zur Drohnenabwehr liefern. Damit solle das Land bei der Verteidigung gegen Drohnen aus iranischer Produktion unterstützt werden, mit denen Russland kritische Infrastruktur in der Ukraine angreife.Ukraine will Israel um Luftabwehr bitten18.09 Uhr: Zur Verteidigung gegen russische Angriffe will die Ukraine eigenen Angaben zufolge nun auch Israel um Luftabwehrsysteme bitten. „Heute wird die Ukraine eine offizielle Mitteilung an die Regierung Israels mit der Bitte senden, die Ukraine dringend mit Luftverteidigungssystemen auszustatten“, sagte Außenminister Dmytro Kuleba ukrainischen Medien zufolge. Hintergrund sind zunehmende russische Angriffe auf das Nachbarland, bei denen offensichtlich Kampfdrohnen iranischer Bauart abgeschossen werden – des Erzfeindes von Israel.“Wenn Israels Politik wirklich darin besteht, den zerstörerischen Aktionen des Iran konsequent entgegenzutreten, dann ist es an der Zeit, dass Israel sich offen auf die Seite der Ukraine stellt“, sagte Kuleba. Durch Drohnen- sowie Raketenangriffe sind in den vergangenen anderthalb Wochen Angaben aus Kiew zufolge mehr als 70 Menschen getötet worden.Israel hält sich in Russlands seit fast acht Monaten andauerndem Angriffskrieg gegen die Ukraine weitgehend zurück, um seine Beziehungen zu Moskau nicht zu gefährden. Diaspora-Minister Nachman Schai forderte indes zuletzt, angesichts der iranischen Lieferungen an Russland müsse Israel von dieser Haltung abweichen und die Ukraine ebenfalls mit Waffen versorgen. Die offizielle Linie ist das aber bislang nicht.UN: Russen für Mehrheit der Menschenrechtsverletzungen verantwortlich16.52 Uhr: Russische Streitkräfte sind einer UN-Kommission zufolge für die „überwiegende Mehrheit“ der Menschenrechtsverletzungen in den ersten Wochen des Ukraine-Kriegs verantwortlich. Dazu zählten auch Angriffe auf Zivilisten, was potenzielle Kriegsverbrechen darstelle. In einem Bericht über die Ereignisse in vier nördlichen Provinzen stellt die Unabhängige Internationale Untersuchungskommission für die Ukraine fest, dass russische Truppen wahllos Gebiete beschossen haben, die sie einnehmen wollten, und „Zivilisten angegriffen haben, die zu fliehen versuchten“. Der UN-Menschenrechtsrat erklärte in einer Zusammenfassung des Berichts: „Russische Streitkräfte sind für die überwiegende Mehrheit der festgestellten Verstöße, einschließlich Kriegsverbrechen, verantwortlich.“ Auch die ukrainischen Streitkräfte haben in einigen Fällen Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht begangen, darunter zwei Vorfälle, die als Kriegsverbrechen einzustufen seien.Insider: Iran will Russland auch ballistische Raketen liefern16.51 Uhr: Der Iran hat Russland offenbar die Lieferung von ballistischen Raketen und weiteren Drohnen zugesichert, was das Verhältnis zu den USA und dem Westen weiter belasten dürfte. Wie die Nachrichtenagentur Reuters von Spitzenbeamten und Diplomaten erfuhr, wurde die Vereinbarung am 6. Oktober festgezurrt, als eine ranghohe Delegation unter Führung des Ersten Vizepräsidenten Irans, Mohammad Mochber, Gespräche über Waffenlieferungen in Moskau führte.“Die Russen hatten um mehr Drohnen und iranische ballistische Raketen mit verbesserter Genauigkeit gebeten“, sagte einer der iranischen Diplomaten, der nicht genannt werden wollte.Ein westlicher Regierungsvertreter, der über die Angelegenheit informiert wurde, bestätigte die Information. Es gebe eine Vereinbarung zwischen dem Iran und Russland, ballistische Boden-Boden-Kurzstreckenraketen zu liefern.Strom nach russischen Angriffen in mehr als 1.100 ukrainischen Orten ausgefallen15.45 Uhr: Nach den russischen Angriffen auf die Energie-Infrastruktur sind in der Ukraine nach Angaben aus Kiew mehr als 1.100 Orte ohne Strom. „Im Moment sind 1.162 Orte von der Stromversorgung abgeschnitten“, erklärten am Dienstag die staatlichen Notfalldienste.Russland hatte bei seinen massiven Luftangriffen auf die Ukraine seit über einer Woche verstärkt wichtige Infrastruktur-Einrichtungen ins Visier genommen. Aus dem ukrainischen Präsidialamt kam bereits am Vormittag die Warnung: „Die Lage ist jetzt im ganzen Land kritisch, weil unsere Regionen voneinander abhängen.“ Laut Staatschef Wolodymyr Selenskyj zerstörte Russland binnen einer Woche knapp ein Drittel der ukrainischen Elektrizitätswerke.Klitschko: Drei Tote nach jüngstem russischen Angriff auf Kiew15.34 Uhr: Infolge des jüngsten russischen Beschusses auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko am Dienstag mindestens drei Menschen getötet worden. Es handele sich um Mitarbeiter von getroffenen Objekten der kritischen Infrastruktur, schrieb Klitschko auf Telegram. Um welche Objekte es sich genau handelte, teilte er nicht mit. Zuvor war bekannt geworden, dass es in Teilen der Metropole Probleme bei der Strom- und Wasserversorgung gibt.Auch andere ukrainische Regionen waren in der Nacht wieder heftig mit Raketen und Kampfdrohnen beschossen worden, darunter auch Mykolajiw im Süden und Charkiw im Osten. Das russische Militär hat erst kürzlich erklärt, gezielt Energieanlagen unter Beschuss zu nehmen.Ein Sprecher der Zivilschutzbehörde in Kiew teilte mit, seit dem Beginn der großflächigen russischen Angriffe vor mehr als einer Woche seien landesweit mehr als 70 Menschen getötet und mehr als 240 verletzt worden. Beschädigt worden seien zudem insgesamt mehr als 380 Gebäude, darunter rund 240 Wohnhäuser.Moskau meldet Erfolg in Charkiwer Gebiet13.59 Uhr: Die russische Armee hat eigenen Angaben zufolge einen kleineren Erfolg im Osten der Ukraine erzielt. Im Gebiet Charkiw sei die Siedlung Gorobiwka erobert worden, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Dienstag. Unabhängig konnte das zunächst nicht überprüft werden, die Ukraine bestätigte das nicht. Der Generalstab in Kiew berichtete in seinem morgendlichen Lagebericht lediglich von erfolgreich abgewehrten Angriffsversuchen der Russen sowohl im Charkiwer als auch im angrenzenden Donezker Gebiet.Im Zuge ihrer Gegenoffensive hatte die ukrainische Armee die russischen Truppen Mitte September aus weiten Teilen der Region Charkiw vertrieben. Das hatte der Militärführung in Moskau scharfe Kritik von Hardlinern der russischen Politik eingebracht.Nun, fast acht Monate nach Kriegsbeginn, attackiert Russland das Nachbarland verstärkt mit Kampfdrohnen – auch die Hauptstadt Kiew wurde in den vergangenen Tagen mehrfach getroffen. Moskau zielt dabei insbesondere auf die ukrainische Energie-Infrastruktur. Beobachter sehen darin auch einen Versuch, die mit der Luftabwehr beschäftigte ukrainische Armee von weiteren Vorstößen abzuhalten.Ringtausch: Erste deutsche Panzer an Griechenland geliefert13.42 Uhr: Im Rahmen des Ringtauschs zwischen Athen und Berlin sind die ersten sechs deutschen Schützenpanzer vom Typ Marder 1A3 in Griechenland angekommen. Dies teilte am Dienstag der griechische Generalstab mit. Die Fahrzeuge seien am Vortag geliefert worden, hieß es. Insgesamt soll Griechenland 40 Marder-Schützenpanzer erhalten. Dafür sollen von dort an die Ukraine 40 Schützenpanzer sowjetischer Bauart des Typs BMP-1 geliefert werden, die Athen einst aus DDR-Beständen erhalten hatte. Wann und wie diese Schützenpanzer aus Griechenland in die Ukraine gelangen sollen, blieb zunächst unklar.Die Idee des Ringtauschs war kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs entstanden. Die ukrainischen Streitkräfte sollten dadurch so schnell wie möglich mit sowjetischen Systemen versorgt werden, für die sie keine zusätzliche Ausbildung benötigen. Griechenland hatte jedoch darauf bestanden, dass zuerst die deutschen Schützenpanzer ankommen müssten, bevor man das eigene Gerät in die Ukraine schicke, damit die Verteidigungskraft des Landes nicht geschwächt werde.Selenskyj: 30 Prozent der ukrainischen Kraftwerke zerstört11.30 Uhr: Die schweren russischen Angriffe der vergangenen Tage auf die Ukraine haben nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj schwere Schäden in der Energieinfrastruktur hinterlassen. „Seit dem 10. Oktober sind 30 Prozent der ukrainischen Kraftwerke zerstört worden, was zu massiven Stromausfällen im ganzen Land führt“, schrieb Selenskyj am Dienstag auf Twitter.Zugleich lehnte er jede Form von Verhandlungen mit Moskau ab. „Es gibt keinen Raum mehr für Verhandlungen mit dem Regime von (Russlands Präsident Wladimir) Putin.“Seit vergangener Woche überzieht Russland das Nachbarland mit großflächigen Raketen- und Drohnenangriffen, auch am Dienstag wieder. Dutzende Zivilisten starben. Es sind zahlreiche Regionen betroffen – darunter einmal mehr die Hauptstadt Kiew. Im östlichen Teil der Millionenmetropole gebe es Ausfälle bei der Strom- und Wasserversorgung, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram mit. Er rief alle Bewohner auf, Elektrizität zu sparen und Trinkwasservorräte anzulegen.London: Russland will gezielt ukrainisches Energienetz zerstören9.03 Uhr: Die russischen Angriffe mit Raketen und Kamikaze-Drohnen in der Ukraine sind nach Ansicht britischer Militärexperten höchstwahrscheinlich auf das Energienetz des Landes gerichtet. Russland habe seit dem 10. Oktober ein hohes Maß an Langstrecken-Schlägen auf Ziele in verschiedenen Teilen der Ukraine aufrechterhalten. „Es ist höchstwahrscheinlich ein zentrales Ziel dieser Aktion, weitreichenden Schaden am Energienetz der Ukraine anzurichten“, hieß es am Dienstag in einem Bericht der Geheimdienste, den das Verteidigungsministerium verbreitete.Die britischen Experten sehen seit den Rückschlägen Moskaus auf dem Schlachtfeld im Sommer eine höhere Bereitschaft, neben militärischen Zielen auch zivile Infrastruktur in der Ukraine anzugreifen.Explosionen im Norden von Kiew – Energieanlage getroffen8.38 Uhr: In Kiew sind mehrere Explosionen zu hören. Rauch stehe über dem Norden der ukrainischen Hauptstadt, berichten Reuters-Reporter und ukrainische Behörden. Kyrylo Tymoschenko, der stellvertretende Leiter des Präsidialamtes, teilt mit, es habe drei russische Angriffe auf „kritische Energieinfrastruktur“ gegeben. Einsatzkräfte seien auf dem Weg dorthin. Details nennt Tymoschenko nicht. Unterdessen twittert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj über Zerstörungen in Mykolajiw in der Südukraine. Ein Mensch sei bei einem Angriff gestorben, eine Rakete sei auf einem Blumenmarkt eingeschlagen.Zwei Mitarbeiter aus AKW Saporischschja verschleppt8.15 Uhr: Der Betreiber des südukrainischen Atomkraftwerkes Saporischschja wirft Russland vor, zwei führende Mitarbeiter des besetzten AKWs verschleppt zu haben. Man wisse nicht, wo sich die beiden aufhielten und wie es ihnen gehe, teilt Energoatom auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit.Es handele sich um den Leiter der IT-Abteilung, Oleh Kostjukow, und um den Assistenten des AKW-Direktors, Oleh Oschek, erklärt der Staatskonzern. Die beiden seien am Montag festgenommen worden. Das AKW steht seit geraumer Zeit unter russischer Kontrolle, wird aber weiterhin vom ukrainischen Personal betrieben. In der Region halten die Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Einheiten an. Dabei ist das Gelände des größten Atomkraftwerkes in Europa wiederholt getroffen worden.USA drohen Iran mit Sanktionen wegen Drohneneinsatz7.30 Uhr: Die USA haben im Zusammenhang mit den jüngsten Luftangriffen in der Ukraine mit Sanktionen gegen Unternehmen und Länder gedroht, die in das iranische Drohnenprogramm involviert sind. „Jeder, der mit dem Iran Geschäfte macht, die eine Verbindung zu UAVs (Unbekannte Luftfahrzeuge) oder der Entwicklung ballistischer Raketen haben, sollte sehr vorsichtig sein“, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel am Montag. Die USA würden „nicht zögern, Sanktionen einzusetzen“, fügte er hinzu.Russland setzt im Krieg gegen die Ukraine sogenannte Kamikaze-Drohnen iranischer Herstellung ein. Kiew zufolge wurden dabei am Montag acht Menschen getötet. In drei Regionen waren Hunderte Städte und Dörfer ohne Strom. US-Außenminister Antony Blinken warf Russland vor, gezielt „Zivilisten und zivile Infrastruktur“ anzugreifen. Das sei „ein Zeichen wachsender Verzweiflung“ Russlands, sagte er vor Journalisten in Kalifornien.Die Nacht im Überblick: Drohnen bedrohen die Ukraine5 Uhr: Die Ukraine sucht nach einer Antwort auf Russlands neue Taktik gehäufter Luftangriffe mit Kampfdrohnen iranischer Bauart. In der ukrainischen Hauptstadt Kiew ging erst nach Mitternacht der vierte Luftalarm des Montags zu Ende. Um die Millionenstadt war nach Behördenangaben die Luftabwehr im Einsatz, um anfliegende Drohnen abzufangen. Hier lesen Sie den Überblick über die Geschehnisse in der Nacht.Selenskyj fordert mehr Luftabwehr gegen russische Drohnenangriffe00.04 Uhr: Angesichts der gehäuften russischen Luftangriffe hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Staatengemeinschaft um mehr und bessere Waffen zur Luftabwehr gebeten. „Den ganzen Tag sind dort Trümmer geräumt worden, wohin die russischen Terroristen trotz allem getroffen haben“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Montag. Allein in Kiew seien vier Menschen getötet worden, darunter ein junges Paar mit einer schwangeren Frau. „Wladimir Putin kann sich eine weitere Leistung zuschreiben, er hat noch eine Schwangere getötet“, sagte Selenskyj.“Wenn wir über Luftabwehr reden, dann reden wir über reale Menschenleben“, sagte er. „Das ist nicht nur im Interesse der Ukraine. Je geringer die terroristischen Möglichkeiten Russlands sind, desto schneller endet dieser Krieg.“ Die russischen Streitkräfte griffen am Montag vor allem mit Kampfdrohnen iranischer Bauart an. Die Ukraine habe seit Sonntagabend 37 solcher Drohnen und mehrere Marschflugkörper abgefangen, sagte Selenskyj.Vier Russen in Norwegen wegen unerlaubten Fotografierens festgenommen00.01 Uhr: In Norwegen sind erneut vier Russen festgenommen worden, die unerlaubt Fotos von verschiedenen Objekten gemacht hatten. Die vier, drei Männer und eine Frau, seien am vergangenen Donnerstag im Norden Norwegens festgenommen worden, teilte die Polizei am Montag mit. Sie seien in einem Wagen mit russischem Kennzeichen unterwegs gewesen.Bei ihnen sei umfangreiches Fotomaterial beschlagnahmt worden, sagte der Polizeibeamte Gaute Rydmark dem Sender TV2. Die vier Russen hätten aber bestritten, etwas Verbotenes getan zu haben, und sich stattdessen als einfache Touristen ausgegeben. Sie waren nach Erkenntnissen der norwegischen Polizei Ende September oder Anfang Oktober über Finnland nach Norwegen eingereist.Dienstag, 17. OktoberErneuter Drohnenangriff auf Kiew22.35 Uhr: In der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist am Montagabend zum vierten Mal an dem Tag Luftalarm ausgelöst worden. Um die Millionenstadt war nach Behördenangaben die Luftabwehr im Einsatz, um anfliegende Drohnen der russischen Streitkräfte abzufangen. Ein Abschuss einer solchen Drohne wurde aus dem Ort Browary am östlichen Stadtrand gemeldet. Bei Drohnenangriffen auf Kiew am Morgen waren vier Menschen getötet worden.Abends gab es Luftalarm auch über den südlichen Gebieten Mykolajiw und Odessa. In Odessa waren demnach Explosionen zu hören. Im zentralukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk wurde nach Behördenangaben am Tag ein Objekt der Energieversorgung getroffen. „Es brach ein Brand aus, die Schäden sind groß“, schrieb Gouverneur Mykola Lukaschuk auf Telegram.Ukrainische First Lady: „Die Deutschen können stolz auf sich sein“20.22 Uhr: Nicht nur der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj befindet sich immer noch in Kiew, auch seine Familie lebt weiterhin in der ukrainischen Hauptstadt. Dort erlebte sie auch die neusten Drohnenangriffe der russischen Armee. Olena Selenska, die Ehefrau des Präsidenten, sagte nun in einem Interview mit der „Bild“-Zeitung, ohne das deutsche Flugabwehrsystem IRIS-T hätte es noch schlimmer kommen können: Es hätten „die Drohnen viele Ziele nicht erreicht“. „Die Deutschen können stolz auf sich sein“, so die First Lady. Sie hätten viele Leben gerettet. Selenska forderte aber auch die Lieferung von noch mehr IRIS-T-Systemen. Eines sei nicht genug, die Flugabwehrsysteme würden in der Ukraine aktuell am dringensten gebraucht. Am vergangenen Mittwoch hatte die Ukraine bestätigt, dass das erste System aus Deutschland im Land angekommen sei. Deutschland will Kiew zunächst vier der jeweils 140 Millionen Euro teuren Waffe zur Verfügung stellen, die Finanzierung von drei weiteren ist gesichert.Ukraine und Russland tauschen mehr als 200 Gefangene aus19.06 Uhr: In dem fast sieben Monate dauernden Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine haben beide Seiten ein weiteres Mal viele Gefangene ausgetauscht. 108 gefangene ukrainische Soldatinnen und Zivilistinnen kehrten in ihre Heimat zurück, wie das Präsidialamt der Ukraine am Montag in Kiew mitteilte. „Die Ukraine lässt niemanden in Stich“, schrieb Stabschef Andrij Jermak auf Telegram.Auf russischer Seite bestätigten das Verteidigungsministerium in Moskau und die Separatisten in Donezk die Heimkehr von 110 Gefangenen. Dazu zählten 72 russische Seeleute von zivilen Schiffen, die seit Beginn des Krieges im Februar in der Ukraine festgehalten worden seien.Aus dem Schutzbunker: Kuleba appelliert an Westen15.15 Uhr: Während russischer Luftangriffe auf Kiew und andere Gebiete hat der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba den Westen zu weiterer militärischer Unterstützung aufgefordert. „Ich bin vermutlich der erste Außenminister, der sich wegen der Luftalarmsirene aus einem Schutzbunker an den EU-Außenministerrat wendet“, schrieb Kuleba am Montag auf Twitter.Der Minister forderte mehr Schutz vor Luftangriffen sowie weitere Munition. Er rief die EU zudem zu Sanktionen gegen den Iran auf „wegen der Versorgung Russlands mit Drohnen“. Russland hatte die ukrainische Hauptstadt Kiew und andere Orte im Nachbarland am Montag erneut mit Drohnen und Raketen angegriffen.BND-Chef: Warnungen nicht als „Panikmache“ abtun14.45 Uhr: Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin geht es nach Einschätzung des Bundesnachrichtendienstes (BND) bei seinem Angriffskrieg nicht in erster Linie um das Staatsgebiet der Ukraine. Der am 24. Februar begonnene Krieg sei eine „Kriegserklärung“ gegen die gesamte westliche demokratische Welt, sagte Behördenchef Bruno Kahl am Montag. Mehr dazu lesen Sie hier.Moskau bestätigt neue Raketenangriffe12.47 Uhr: Nach den morgendlichen Explosionen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew und anderen Städten hat Russland den erneuten Beschuss des Landes mit Raketen bestätigt. Mit vom Meer und aus der Luft abgeschossenen Raketen seien Schläge gegen die Energie-Infrastruktur und militärische Objekte des Nachbarlandes ausgeführt worden, teilte das russische Verteidigungsministerium am Montag in Moskau mit. „Alle anvisierten Objekte wurden getroffen“, sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow.Es seien in einigen Gebieten Munitionslager getroffen worden, sagte er weiter. Beschossen worden seien auch die Gebiete Charkiw und Donezk. Im Raum Mykolajiw seien ein Treibstofflager und ein Reparaturbetrieb mit Militär zerstört worden.Dagegen berichtete etwa in der Hauptstadt Kiew Bürgermeister Vitali Klitschko, dass die meisten Angriffe von der ukrainischen Luftabwehr abgefangen worden seien. Schon vor einer Woche war das Zentrum der ukrainischen Hauptstadt von Explosionen betroffen.Mehrere Tote bei neuerlichen russischen Luftangriffen11.52 Uhr: Bei den neuen russischen Luftangriffen auf ukrainische Städte sind Behördenangaben zufolge mehrere Menschen getötet worden. Es habe Todesopfer gegeben, nicht nur in Kiew, auch in anderen Städten, teilte Innenminister Denys Monastyrskyj mit, ohne Einzelheiten zu nennen. Behördenangaben zufolge wurden landesweit mindestens sechs Menschen getötet. Zudem seien nun Hunderte Städte und Dörfer ohne Strom, erklärte Regierungschef Denys Schmyhal. Allein auf die Hauptstadt Kiew habe es fünf Angriffe gegeben.Bei den neuerlichen Angriffen auf Kiew wurde nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko mindestens ein Mensch getötet. Unter anderem sei ein Wohngebäude von Drohnen angegriffen worden. Drei Menschen seien verletzt worden, schrieb Klitschko auf Telegram. In Kiew begann die Explosionsserie gegen 6.30 Uhr Ortszeit, (5.30 Uhr MESZ). Kurz zuvor hatten die Sirenen vor Luftangriffen gewarnt. Auch in vielen anderen Landesteilen wurde Luftalarm ausgelöst.Details über Massaker auf russischem Stützpunkt nahe der Ukraine11.42 Uhr: Immer mehr muslimische Soldaten sollen für Russland in den Krieg ziehen. Doch ihre Belange zählen offenbar nicht viel in der Armee. Auf einem Stützpunkt im russischen Soloti nahe der ukrainischen Grenze ist es am Samstag zu einem Massaker gekommen. Mehr dazu lesen Sie hier.Bürgermeister Sobjanin: Teilmobilisierung in Moskau abgeschlossen11.05 Uhr: In der russischen Hauptstadt Moskau ist die sogenannte Teilmobilisierung abgeschlossen. Das teilt die staatliche Nachrichtenagentur RIA Novosti am Montag mit und beruft sich auf den Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin. Die Teilmobilisierungsziele seien „vollständig erfüllt worden“, teilte Sobjanin mit, am 17. Oktober 2022 um 14 Uhr Moskauer Zeit (13 Uhr MESZ) würden die Sammelstellen für die mobilisierten Personen geschlossen. Die Rede war von „Tausenden“ betroffenen Moskauer Familien. Vorladungen, die während der Mobilisierung an Wohnhäuser und Unternehmen verschickt wurden, sind nicht mehr gültig“, so der Bürgermeister in einer Veröffentlichung in seinem persönlichen Blog. Eine Tote nach Kamikaze-Drohnenangriff in Kiew10.55 Uhr: Bei den Luftangriffen auf Kiew am Morgen ist mindestens ein Mensch getötet worden. Eine Frau sei ums Leben gekommen, eine weitere Person sei noch unter Trümmern eingeschlossen, sagte der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt, Vitali Klitschko, vor der Presse. „Alles, was hier geschieht, ist Terrorismus“, so Klitschko weiter.Das Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew war am Montagmorgen erneut von Explosionen erschüttert worden. Es habe drei Explosionen gegeben, ausgelöst wurden sie offenbar durch einen Angriff mit Kamikaze-Drohnen, berichtete der britische Sender BBC. Am Himmel sei ein Feuerball zu sehen gewesen, meldete zudem eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur aus dem Zentrum.Bericht: Website für russische Desserteure blockiert10.45 Uhr: Eine ukrainische Internetseite für russische Soldaten, die den Militärdienst verlassen und sich ergeben wollen, wird wohl von russischer Seite blockiert. Das berichtet die Zeitung „The Kyiv Independent“ und bezieht sich auf russische Medien, die diese Sperrung zuerst öffentlich gemacht hätten. Seit dem 4. Oktober habe die Website 2.000 Anfragen von russischen Soldaten erhalten.Iran bestreitet Drohnenlieferungen an Russland10.36 Uhr: Die iranische Regierung bestreitet, dass sie an Russland Drohnen zum Einsatz in der Ukraine geliefert habe. Solche Nachrichten seien politisch motiviert und würden vom Westen verbreitet, sagt der Sprecher des Außenministeriums in Teheran, Nasser Kanaani, vor der Presse. „Wir haben keines der im Krieg befindlichen Länder mit Waffen versorgt.“ Die Ukraine hat in den vergangenen Wochen eine Flut russischer Angriffe mit im Iran hergestellten Schahed-136-Drohnen gemeldet. Die russische Führung hat sich dazu nicht geäußert.Ukraine: die meisten Drohnen abgeschossen10.33 Uhr: Das ukrainische Militär hat seit Sonntagabend nach eigenen Angaben 37 russische Drohnen abgeschossen. Das seien um die 85 bis 86 Prozent der Drohnen, die bei den jüngsten Angriffen eingesetzt worden seien, teilt ein Sprecher der ukrainischen Luftwaffe mit. Das sei ein „ziemlich gutes Ergebnis“. Der Sprecher fügt hinzu, dass sämtliche Drohnen vom Süden aus in die Ukraine eingeflogen seien. Nach ukrainischen Angaben setzt Russland Drohnen ein, die im Iran hergestellt wurden. Der Iran hat dementiert, Russland mit Drohnen versorgt zu haben. Am Montagvormittag war Kiew mit Drohnen angegriffen worden.EU sucht nach Beweisen für Irans Verwicklung09.35 Uhr: Die Europäische Union sucht nach konkreten Beweisen für eine iranische Beteiligung am Krieg in der Ukraine. „Wir werden nach konkreten Beweisen für die Beteiligung suchen“, sagt Josep Borrell gegenüber Reportern bei seiner Ankunft beim Treffen der EU-Außenminister in Luxemburg. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba werde daran teilnehmen, fügt Borrell hinzu. Die Ukraine spricht davon, dass Russland auch mit Drohnen iranischer Bauart angreift.AKW Saporischschja wieder vom Stromnetz getrennt9.05 Uhr: Das Atomkraftwerk Saporischschja ist ukrainischen Angaben zufolge erneut vom Stromnetz getrennt worden. Russische Truppen hätten abermals Umspannwerke in von der Ukraine kontrolliertem Gebiet beschossen, teilt das staatliche ukrainische Energieunternehmen Energoatom mit. Das AKW werde nun über Dieselgeneratoren versorgt.Die Anlage war in den vergangenen Monaten immer wieder unter Beschuss geraten, was Sorgen vor einer Atomkatastrophe schürte. Russland und die Ukraine geben sich für die Angriffe gegenseitig die Schuld.Lambrecht verurteilt russische Luftangriffe9.01 Uhr: Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat die jüngsten russischen Luftangriffe auf zivile Ziele in der Ukraine scharf verurteilt. „Was da mit der Bevölkerung geschieht, ist unfassbar. Es ist so belastend“, sagte sie am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“. Die Lieferung moderner Luftverteidigungssystemen sei daher momentan entscheidend.“Luftverteidigung ist derzeit das Wichtigste, was die Ukraine braucht, um sich gegen diese Terrorangriffe zu wehren“, sagte Lambrecht. Russland habe seine Strategie geändert und greife gezielt Infrastruktur und zivile Ziele an.Die Lieferung der restlichen drei von insgesamt vier Luftabwehrsystemen des Typs Iris-T SLM aus Deutschland wird nach Angaben der Ministerin allerdings erst „im Laufe des nächsten Jahres“ erfolgen können. Schneller könnten diese von der Industrie nicht bereitgestellt werden, sagte sie. Dies sei eine Folge des Sparkurses der vergangenen Jahre. Die Systeme stünden nicht „im Lager“, sagte die Ministerin. Das erste Luftabwehrsystem war vor wenigen Tagen an die Ukraine geliefert worden.London: Russland hat Nachschubprobleme im Süden8.06 Uhr: Die Nachschubprobleme der russischen Truppen im Süden der Ukraine haben sich nach Einschätzung des britischen Geheimdienstes infolge der Explosion auf der Krim-Brücke am 8. Oktober verschärft. Die Versorgungswege durch die annektierte Halbinsel Krim seien schwierig, die Lage der russischen Truppen in der gegenüberliegenden südukrainischen Region Cherson sei angespannt. Daher werde die Versorgung auf dem Landweg durch die Region Saporischschja immer wichtiger, twittert das britische Verteidigungsministerium aus dem aktuellen Geheimdienstbericht. Die russischen Truppen in der Südukraine würden vermutlich jetzt ihren Nachschub über die Hafenstadt Mariupol verstärken.Feuer in Energieanlage in Dnipropetrowsk7.33 Uhr: In einer Energieanlage in der Region Dnipropetrowsk ist dem dortigen Gouverneur zufolge ein großes Feuer ausgebrochen. In der Nacht sei dort eine Rakete eingeschlagen, teilt Valentyn Resnitschenko per Kurznachrichtendienst Telegram mit. „Drei feindliche Raketen wurden von unseren Luftverteidigungskräften zerstört“, schreibt der Gouverneur. „Eine Rakete hat eine Energieinfrastrukturanlage getroffen. Es gibt ein großes Feuer. Alle Dienste auf dem Gelände arbeiten.“Angriff auf Kiew mit Kamikaze-Drohnen – Luftalarm ausgelöst6.35 Uhr: Das Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist am Montagmorgen erneut von Explosionen erschüttert worden. Es gebe Luftalarm, die Menschen sollten Schutz suchen, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko mit. Am Himmel sei ein Feuerball zu sehen gewesen, berichtete eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur aus dem Zentrum.Es habe drei Explosionen gegeben, ausgelöst wurden sie offenbar durch einen Angriff mit Kamikaze-Drohnen, berichtet BBC. Berichte über Explosionen gab es auch aus den Gebieten Sumy, Dnipropetrowsk und Odessa. Kremlnahe russische Militärblogger berichteten von einem Beschuss insbesondere der Energieinfrastruktur des Landes. Solche Attacken hatte Kremlchef Wladimir Putin angekündigt. In sozialen Netzwerken wurden Videos verbreitet, auf denen über der Hauptstadt Kiew Rauchwolken zu sehen waren.Womöglich war die ukrainische Luftabwehr aktiv gegen neue russische Raketenangriffe. Bestätigt wurde dies nicht. Es war zunächst auch unklar, ob es wie vor einer Woche Zerstörungen gab. Details folgten später, sagte Klitschko.Im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew gibt es zwei weitere Explosionen. Betroffen sei der Stadtbezirk Schewtschenkiwskji, teilt Bürgermeister Vitali Klitschko mit. Auch Reuters-Reporter berichten davon, dass weitere Detonationen zu hören sind. Der Bezirk wurde bereits vergangene Woche von mehreren Luftangriffen getroffen.Die Nacht im Überblick: Selenskyj verteidigt den Getreidedeal5.30 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor dem Hintergrund zunehmender Drohungen Moskaus, das Getreideabkommen zu beenden, dessen Bedeutung für die Hungerbekämpfung betont. Er kündigte an, die Exporte weiter auszubauen.Derweil baut die Ex-Sowjetrepublik Belarus mit seinem Nachbarn, dem kriegführenden Russland, eine gemeinsame Militäreinheit auf, die ersten russischen Soldaten trafen ein. Gleichzeitig werden alle Sicherheitsorgane, darunter auch der Zivilschutz, bewaffnet und die Schutzbunker im Land für den Ernstfall gerüstet. Hier lesen Sie den gesamten Überblick.Heftige Kämpfe in Charkiw, Donezk und Cherson halten an1.55 Uhr: Nach Angaben des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte beschießen russische Streitkräfte weiterhin ukrainische Stellungen an mehreren Fronten, darunter Städte in den Regionen Charkiw, Donezk und Cherson. Die schwersten Kämpfe fänden nördlich von Bachmut statt, schreibt der ukrainische Militärexperte Oleh Schdanow im Internet.Die ukrainischen Streitkräfte hätten in den vergangenen 24 Stunden russische Vorstöße auf die Städte Torske und Sprine zurückgeschlagen. „(Die Russen) haben beschlossen, durch Torske und Sprine zu ziehen.“ Die Frontlinie verschiebe sich ständig. „Unser Kommando verlegt Verstärkungen dorthin, Männer und Artillerie, um der russischen Überlegenheit in diesen Gebieten zu begegnen.“Neuer ukrainischer Botschafter lobt Deutschland00.09 Uhr: Der designierte Botschafter der Ukraine in Deutschland, Oleksij Makejew, lobt Deutschland für die Unterstützung der Ukraine. „Die deutsche Bevölkerung unterstützt die Ukraine so stark, dass ich sicher bin, dass wir gemeinsam mit Deutschland und allen anderen europäischen Partnern den Krieg gewinnen werden! Je schneller, desto besser. Mein Team und ich in der Botschaft in Berlin werden jeden Tag einen enormen Beitrag zum Sieg leisten“, sagt Makejew, der am Montag in Berlin erwartet wird, der Zeitung „Bild“.Sein Vorgänger Andrij Melnyk habe einen tollen Job gemacht. Er werde immer wieder auf seine Expertise zurückkommen. „Wir haben den Übergang nahtlos gestaltet und den Wechsel am Wochenende vollzogen.“Selenskyj fordert Ukrainer zum Strom sparen auf22 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Landsleute darum gebeten, Strom zu sparen. „Aufgrund des russischen Raketenterrors ist es in einigen Städten und Regionen der Ukraine notwendig, die Stromversorgung zu begrenzen, damit das gesamte System stabil funktioniert“, sagte er. Gerade in den Stoßzeiten am Abend sei es notwendig, Strom zu sparen, da es sonst zu Überlastungen komme und die Elektrizitätswerke zu Abschaltungen gezwungen seien.Vor dem Hintergrund zunehmender Drohungen Moskaus, das Getreideabkommen zu beenden, betonte er dessen Bedeutung für die Hungerbekämpfung. Obwohl der Krieg die Exporte weiter behindere, habe die Ukraine seit dem Inkrafttreten des Getreideabkommens fast acht Millionen Tonnen Lebensmittel auf dem Seeweg ausgeführt, sagte Selenskyj am Sonntag in seiner täglichen Videoansprache. „Das sind mehr als 300 Schiffe. 60 Prozent der Menge sind nach Afrika und Asien gegangen.“ Er kündigte an, die Exporte weiter auszubauen.Ukraine: Schwere Kämpfe in Bachmut und Soledar21.59 Uhr: Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge konzentrieren sich die Kämpfe im Donbass auf die beiden Orte Bachmut und Soledar. Dort fänden heftige Gefechte statt, sagt er in seiner nächtlichen Videoansprache. Soledar liegt etwas nördlich von Bachmut, ein Ziel der russischen Truppen in den vergangenen Wochen.Peskow: Nato „de facto“ in Konflikt involviert16.30 Uhr: Russland hält ungeachtet der westlichen Unterstützung für die Ukraine an seinen Kriegszielen im Nachbarland fest. Die Nato sei „de facto“ schon in den Konflikt involviert, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge in einem Interview des Staatsfernsehens. Dies beeinflusse aber nicht Russlands Ziele.Mit Blick auf die vor knapp acht Monaten gestartete Invasion sagte Peskow am Sonntag, die „Operation“ werde fortgeführt und zu Ende gebracht. Die Hilfe westlicher Staaten für die Ukraine erschwere dies zwar. Russland habe aber genug Potenzial zur Fortsetzung des Einsatzes. Eine Sache sei das „Kiewer Regime“, eine andere das Potenzial der Nato, meinte er. Dies sei eine Zusatzbelastung.Die Bundesregierung und andere Nato-Staaten betonen, keine Kriegspartei zu sein. Die Hilfe für die Ukraine gilt als Unterstützung des Selbstverteidigungsrechts des in EU und Nato strebenden Landes. Ukrainische Soldaten werden im Westen zudem an Nato-Waffen ausgebildet.Russland berichtet von neuen Raketenangriffen auf ukrainische Ziele15.30 Uhr: Russland hat nach eigenen Angaben den Vorstoß ukrainischer Truppen in einigen Regionen abgewehrt und seinerseits mehrere Munitionslager der ukrainischen Armee zerstört. Unter anderem seien im Raum Charkiw drei US-Haubitzen vom Typ M777 getroffen worden, teilte der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau, Igor Konaschenkow, am Sonntag russischen Agenturen zufolge mit.Russland habe seine Angriffe gegen militärische Ziele und die Energieversorgung mit „Präzisionswaffen“ fortgesetzt. Konaschenkow sprach von deutlichen Verlusten für die Ukraine. Berichte aus den Kampfgebieten können nicht unabhängig geprüft werden.ISW: Russland setzt massive Deportation von Ukrainern fort15.13 Uhr: Russland setzt seine massiven Deportationen von Ukrainern in den von Moskau besetzten Gebieten nach Einschätzung unabhängiger Experten fort. Die russischen Behörden hätten offen zugegeben, Kinder aus den besetzten Gebieten der Ukraine zur Adoption an russische Familien auf eine Weise zu vermitteln, die einen Verstoß gegen die Konvention zur Verhütung und Bestrafung des Völkermordes darstellen könnte, schrieb die Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) mit Sitz in Washington am Samstagabend (Ortszeit).Belarus: 9.000 russische Soldaten in gemeinsamer Eingreiftruppe15.01 Uhr: Der von Russland und Belarus angekündigten gemeinsamen Eingreiftruppe gehören belarussischen Angaben zufolge knapp 9.000 Soldaten aus Russland an. Die ersten Eisenbahnzüge mit russischen Mitgliedern dieser Truppe seien in Belarus angekommen, teilt das Verteidigungsministerium in Minsk mit. Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hatte die gemeinsame Truppe als Maßnahme zur Grenzverteidigung angekündigt.Scholz sichert Ukraine Unterstützung auf Weg in die EU zu10.32 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat der Ukraine und Moldau sowie weiteren beitrittswilligen Staaten erneut Unterstützung auf ihrem Weg in die EU zugesagt. Die beiden Staaten gehörten ebenso wie auch Georgien und die Länder des westlichen Balkan „zu uns, zum freien Europa“, sagte Scholz in seiner Rede auf dem Kongress der Sozialdemokratischen Partei Europas (SPE) am Samstag in Berlin.Scholz erinnerte an die diesen Staaten teils schon vor vielen Jahren zugesicherte Beitrittsperspektive. „Diesen Worten müssen jetzt endlich Taten folgen“, betonte der Bundeskanzler. Die Erweiterung der EU werde auch „ihr Gewicht in der Welt stärker zur Geltung bringen“. Dies sei dann „für alle ein Gewinn“.Scholz bekannte sich auch erneut zur Unterstützung der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg. Die „brutale Invasion“ Russlands sei „ein Angriff auf die europäische Sicherheitsordnung“. Diesen werde die europäische Staatengemeinschaft nicht akzeptieren. Der Kanzler verwies auf die militärische Unterstützung, aber auch auf die gegen Russland verhängten Sanktionen.London: Russland gehen die Raketen aus10.12 Uhr: Russland kommt nach britischen Angaben wegen seines Vorgehens beim Angriffskrieg gegen die Ukraine bei der Produktion von Munition nicht mehr hinterher. „Die russische Verteidigungsindustrie ist vermutlich nicht in der Lage, fortschrittliche Munition in dem Maße zu produzieren, in dem sie verbraucht wird“, teilte das britische Verteidigungsministerium am Sonntag in seinem Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg mit.Die mehr als 80 Raketenangriffe auf mehrere ukrainische Städte zu Wochenbeginn bedeuteten eine weitere Verschlechterung der russischen Bestände an Langstreckenraketen, erklärten die Briten. Dies schränke voraussichtlich die russischen Möglichkeiten ein, in Zukunft erneut diese Anzahl an Zielen zu treffen.Bei den Raketenangriffen starben rund 20 Menschen, mehr als 100 wurden verletzt. Der russische Präsident Wladimir Putin kündigte am Freitag an, Angriffe auf verfehlte Ziele würden „nachgeholt“. Er betonte zugleich, dass aktuell keine weiteren großflächigen Angriffe geplant seien.Besatzungsverwaltung: Ukraine hat Gebäude in Donezk beschossen8.30 Uhr: Ukrainische Streitkräfte haben laut der von Russland unterstützten Stadtverwaltung ein Verwaltungsgebäude der Stadt Donezk beschossen und beschädigt. Der Haupteingang sei getroffen und einige Autos in der Umgebung seien beschädigt worden, schreibt die Stadtverwaltung auf Telegram.Das Wichtigste aus der Nacht5.10 Uhr: Auf einem Truppenübungsplatz im russischen Belgorod sind elf Menschen getötet worden. Zwei Männer sollen auf Rekruten geschossen haben. In Luhansk und Donezk ist die Lage für die ukrainischen Truppen schwierig, sagt Präsident Wolodymyr Selenskyj. Lesen Sie hier unsere Zusammenfassung mit dem Wichtigsten aus der Nacht.Selenskyj: Lage in Bachmut besonders schwierig3 Uhr: Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge sind die Kämpfe in den östlichen Provinzen Donezk und Luhansk an der Grenze zu Russland im Moment besonders heftig. Wie er in seiner abendlichen Videoansprache erklärt, ist die Situation in den genannten Regionen nach wie vor schwierig. „Am schwierigsten ist die Lage in Richtung Bachmut. Wir halten unsere Positionen“, so Selenskyj. Russische Streitkräfte hätten wiederholt versucht, Bachmut einzunehmen. Kiew hatte am Freitag erklärt, es erwarte, dass die USA und Deutschland noch in diesem Monat hoch entwickelte Flugabwehrsysteme liefern würden.“Schein-Referendum“ in Polen fordert Annexion russischer Botschaft1.15 Uhr: Hunderte Menschen haben am Samstag in einem Schein-Referendum über die Annexion der russischen Botschaft in Polen abgestimmt. „Annexionen sind in dieser Saison in Mode“, erklärten die Organisatoren der ungewöhnlichen Protestaktion in Anspielung an die von Russland verkündete Annexion von vier ukrainischen Regionen nach vom Westen als ungültig verurteilten „Referenden“Gehüllt in die blau-gelbe ukrainische Flagge und mit Protestplakaten standen die Menschen in einer langen Warteschlange, um schließlich ihre Stimmzettel in die vor dem palastartigen Botschaftsgebäude in Warschau aufgestellte Wahlurne zu werfen. Der Stimmzettel enthielt die Frage, ob Polen die russische Botschaft annektieren soll. Als Antwort standen drei Optionen zur Auswahl – alle drei waren ein „Ja“.Stoltenberg: Erfolge der Ukraine liegen auch in Nato-Ausbildung0.10 Uhr: Der Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sieht in der Unterstützung der Nato für die Ukraine einen Grund für deren erfolgreichen Widerstand gegen die russischen Angreifer. „Der Mut und die Entschlossenheit der Ukrainer ist viel höher als bei den russischen Streitkräften. Deren Moral ist niedriger. Hinzu kommt, dass die Ukrainer erfahrener sind. Denn seit 2014 haben Nato-Verbündeten die ukrainischen Streitkräfte ausgebildet und ausgerüstet“, sagte er in einem Interviel mit der „Tagesschau“.Die ukrainischen Streitkräfte seien „viel besser ausgebildet, viel besser geführt, viel besser ausgerüstet und viel größer als im Jahr 2014“. Das sei der Grund, warum die Ukraine jetzt in der Lage sei, sich auf ganz andere Weise zu wehren als 2014, als Russland zum ersten Mal einmarschierte und die Krim illegal annektierte.Generalstab: Mehrere russische Angriffe abgewehrt23.20 Uhr: Der ukrainische Generalstab berichtet, dass ukrainische Streitkräfte russische Vorstöße in der Nähe mehrerer Siedlungen abgewehrt hätten. Kämpfe habe es nahe Novosadove, Yakovlivka, Berestove, Bakhmut, Bakhmutske, Opytne, Krasnohorivka, Nevelske, Pervomaiske, Mariinka und Pobieda gegeben. Ukrainische Streitkräfte hätten fünf russische Militärkommandopunkte angegriffen sowie drei Munitionsdepots und Munitionsdepots zerstört. Außerdem habe man sechs russische Drohnen und einen Hubschrauber abgeschossen. Die Berichte lassen sich nicht unabhängig bestätigten.Frankreich bildet bis zu 2.000 ukrainische Soldaten aus22.22 Uhr: Frankreich wird Verteidigungsminister Sebastien Lecornu zufolge bis zu 2.000 ukrainische Soldaten ausbilden. Präsident Emmanuel Macron habe einem entsprechenden Plan zugestimmt, sagt er der Zeitung „Le Parisien“. Zudem solle die Ukraine Flugabwehr-Systeme des Typs „Crotale“ erhalten.Russland: Elf Tote bei „Anschlag“ auf russischem Militärgelände21.45 Uhr: Bei Vorbereitungen von Rekruten für den Krieg in der Ukraine sind bei einem Zwischenfall mit Waffen nahe der Stadt Belgorod im Südwesten Russlands elf Menschen getötet worden. 15 weitere wurden verletzt, wie das Verteidigungsministerium am Samstag in Moskau der Staatsagentur Tass zufolge mitteilte. Zwei Personen hätten auf einem Truppenübungsplatz das Feuer eröffnet. Das Ministerium sprach von einem Terroranschlag. Zwei Bürger eines GUS-Staates seien dafür verantwortlich. Die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) ist ein loser Staatenverbund ehemaliger Sowjetstaaten.Russlands Präsident Wladimir Putin will rund 300.000 Reservisten einziehen lassen, um nach den Niederlagen der russischen Armee in der Ukraine die dort noch besetzten Gebiete zu halten.Weltbank: Armut in der Ukraine hat sich verzehnfacht19.27 Uhr: Die Armut in der Ukraine hat sich nach Angaben der Weltbank in diesem Jahr verzehnfacht. Der für Osteuropa zuständige Regionaldirektor Arup Banerji verweist im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters darauf, dass die Angriffe Russlands auf die Infrastruktur des Landes die Lage weiter verschlimmern könnten. Bis Ende des Jahr dürften 25 Prozent der Ukrainer unter die Armutsgrenze fallen, verglichen mit etwas über zwei Prozent vor dem Krieg, sagt er. Bis Ende kommenden Jahres könnte mehr als die Hälfte der Ukrainer in Armut leben.Ukraine meldet vier russische Raketenangriffe19.13 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat am Samstag neue russische Raketen- und Luftangriffe registriert. Im abendlichen Lagebericht sprach das Militär von vier Raketenangriffen. 17 Mal habe es einen Beschuss aus Flugzeugen gegeben, zehn Mal seien Raketenwerfer eingesetzt worden. Mehr als 20 Siedlungen seien getroffen worden, darunter Kostjantyniwka im Donezker Gebiet im Osten der Ukraine und Iwaniwka im Gebiet Cherson. Angaben aus dem Kriegsgebiet lassen sich kaum unabhängig überprüfen.Die russischen Angriffe aus der Luft waren damit am Samstag deutlich weniger intensiv als am Montag, als mehr als 80 Raketen und Marschflugkörper abgefeuert wurden. Der ukrainischen Armee zufolge wurden mehrere „feindliche Angriffe“ in der Nähe von elf Siedlungen abgewehrt. Russland habe abermals die Stellungen des Nachbarlandes entlang der gesamten Front unter Beschuss genommen.Nach Angaben aus Kiew setzte die russische Armee erneut Kampfdrohnen iranischer Bauart ein. Sechs Drohnen seien abgeschossen worden. Zudem wurden dem Bericht zufolge drei russische Munitionsdepots und mehrere Stellungen von Flugabwehrsystemen getroffen.Hacker aus Russland greifen Webseiten von Bulgariens Regierung an18.40 Uhr: Russische Hacker haben in Bulgarien in einer groß angelegten Attacke die Webseiten des Präsidenten, der Regierung, wichtiger Ministerien und des Verfassungsgerichts angegriffen. „Die Hackerattacke kam aus dem Staatsgebiet der Russischen Föderation“, sagte der Chef der bulgarischen Ermittlungsbehörde, Borislaw Sarafow, am Samstag über den Cyberangriff. Dabei wurde amtlichen Angaben zufolge der Zugang zu den betroffenen Webseiten blockiert oder verlangsamt.“Das ist ein Angriff auf den bulgarischen Staat“, sagte Generalstaatsanwalt Iwan Geschew und sprach von einem „ernsthaften Problem“. Als Teil der europäischen Familie verteidige Bulgarien europäische Werte, sagte er. Daher sei es „normal“, dass dies auch Folgen habe, so der Chefankläger.In Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine unterstützt das Nato- und EU-Mitglied Bulgarien die ukrainische Seite durch humanitäre Hilfe. Zudem nimmt das südosteuropäische Land ukrainische Kriegsflüchtlinge auf.Russland: Brand in Treibstoffdepot nahe ukrainischer Grenze15.40 Uhr: In der russischen Region Belgorod nahe der Ukraine ist russischen Angaben zufolge ein Brand in einem Treibstoffdepot ausgebrochen. Ursache sei Beschuss, teilt Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow ohne nähere Angaben mit. Das Feuer sei gelöscht worden. Russland hat wiederholt die Ukraine für Zerstörungen in der Region Belgorod verantwortlich gemacht.Russische Soldaten müssen Körperschutz selber kaufen14.55 Uhr: Von Russland mobilisierte Reservisten werden nach britischen Angaben mit mangelhafter Ausrüstung in den Krieg gegen die Ukraine geschickt. Kontingente russischer Reservisten seien in den vergangenen beiden Wochen in die Ukraine entsandt worden, schrieb das britische Verteidigungsministerium in seinem regelmäßigen Geheimdienst-Update zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Mehr dazu lesen Sie hier.Russland schickt erste Soldaten für gemeinsame Truppe nach Belarus14.38 Uhr: Russland hat die ersten Soldaten für eine gemeinsame Truppe mit Belarus in das Nachbarland geschickt. Das belarussische Verteidigungsministerium in Minsk bestätigte am Samstag die Ankunft mehrerer Eisenbahnzüge mit russischen Soldaten. Mehr dazu lesen Sie hier.Russische Quellen: Neuer ukrainischer Angriff im Süden bei Cherson13.17 Uhr: Die ukrainische Armee hat nach russischen Informationen einen neuen Angriff zur Befreiung des besetzten Gebietes Cherson im Süden des Landes begonnen. Allerdings gingen die Angaben am Samstag auseinander. Der Vizechef der Besatzungsverwaltung, Kirill Stremoussow, sagte, es habe lediglich Artilleriefeuer gegeben. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, die Attacke sei abgewehrt worden. Dagegen berichteten russische Militärblogger von andauernden erbitterten Kämpfen. Die ukrainische Armee setze viele Panzer und Panzerfahrzeuge ein.Ziel der Angriffe seien die Orte Dudtschany und Mylowe, um das von russischen Truppen besetzte Gebiet am nordwestlichen Ufer des Dnipro weiter zu verkleinern. Mögliche Rückzugswege der Russen über den Fluss hat die Ukraine mit Artilleriefeuer aus der Ferne in den vergangenen Wochen systematisch abgeschnitten. Von ukrainischer Seite wurden wie in Fällen zuvor keine Angaben zu dem Angriff gemacht.Materialprobleme: Russland setzt offenbar auf uralte Sowjetkanonen11.46 Uhr: Seit Wochen gibt es Berichte, dass Russland Personal und Material ausgehen. Nun soll ein Video bei Twitter zeigen, dass die russische Armee offenbar auf sowjetische S-60-Flugabwehrkanonen aus der 50er Jahren zurückgreift: Auf dem Video ist ein Militärkonvoi zu sehen, der mehrere teils rostige S-60-Kanonen transportiert. Der Mann, der die Szene filmt, spricht von einem „Witz“. Twitter-Nutzer nennen die Uraltwaffen einen „Game-Changer“ im Krieg. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.Ukraine meldet Beschuss auf mehrere Regionen7.35 Uhr: Mehrere Regionen der Ukraine sind nach Behördenangaben in der Nacht zum Samstag von russischen Truppen beschossen worden. In der frontnahen Großstadt Saporischschja im Süden wurden demnach Objekte der Infrastruktur getroffen. Es gebe Brände. Gouverneur Oleh Staruch rief die Bevölkerung auf, sich in Schutzräume zu begeben.Über dem benachbarten Gebiet Dnipropetrowsk gelang es nach Angaben der örtlichen Behörden, fünf feindliche Drohnen iranischer Bauart abzufangen. Dort schlugen aber im Kreis Nikopol mehr als 50 Geschosse von Mehrfachraketenwerfern und schwerer Artillerie ein. Zwei Menschen seien verletzt worden. Morgens kurz nach 7.00 Uhr Ortszeit wurde für die gesamte Ukraine Luftalarm ausgelöst, weil weitere Angriffe befürchtet wurden.Zentralasien-Gipfel: Tadschikistans Präsident lehnt sich gegen Putin auf6.56 Uhr: Auf dem Gipfeltreffen zentralasiatischer Staaten und Russlands in Kasachstan hat der tadschikische Präsident Emomalij Rahmon am Freitag Wladimir Putin direkt kritisiert: „Wir haben Russland immer als unseren wichtigsten strategischen respektiert. Aber wir wollen auch respektiert werden“, sagte Rahmon ungewöhnlich deutlich zum Kremlchef. Das Video des Auftritts macht derzeit im Netz die Runde.Tadschikistan wolle „wie jedes afrikanische Land oder jedes andere Land“ geachtet werden. „Wer sind wir? Aborigines?“ Das Problem habe seit der Sowjetunion bestanden und betreffe nicht nur Tadschikistan. „Verzeihen Sie, wenn ich das sage: Den kleinen Republiken wurde nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt. Nicht genug Aufmerksamkeit!“ so Rahmon zu Putin.In der kasachischen Hauptstadt Astana trafen sich von Mittwoch bis Freitag sich Staats- und Regierungschefs aus elf Ländern zum Gipfeltreffen der CICA („Konferenz über Interaktion und vertrauensbildende Maßnahmen in Asien“), einer zwischenstaatlichen Organisation in Zentralasien. Teilnehmer waren Russland, die zentralasiatischen Staaten, außerdem der Irak, Iran, Katar und die Türkei. Das Wichtigste aus der NachtUkrainische Truppen haben nach eigenen Angaben russische Ausrüstung zerstört. Unklar ist, ob sie auch ein Kraftwerk in Belgorod angegriffen haben oder ob dort russische Raketen eingeschlagen sind. Die USA schicken weitere Mehrfachraketenwerfer. Lesen Sie hier unsere Nachtzusammenfassung.Selenskyj: Werden das ganze Territorium der Ukraine zurückerobern3 Uhr: Angesichts der russischen Mobilisierung erklärt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut, die ukrainischen Streitkräfte würden das ganze Territorium ihres Landes von Russland zurückerobern. „Sie haben immer noch Leute, die sie auf das Schlachtfeld werfen können, sie haben Waffen, Raketen, die sie gegen die Ukraine einsetzen“, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Russland habe auch immer noch die Möglichkeit, die ukrainischen Städte und alle Europäer zu terrorisieren und die Welt zu erpressen. Aber Russland habe keine Chance auf Erfolg in dem Krieg, weil die Ukraine stetig Fortschritte mache.USA liefern der Ukraine weitere Mehrfachraketenwerfer2.30 Uhr: Die USA gewähren der Ukraine weitere Militärhilfe, mit der das Land unter anderem Artilleriegeschosse, Panzerabwehr-Waffen und Fahrzeuge bekommen wird. Das Hilfspaket habe einen Wert von bis zu 725 Millionen Dollar (745,6 Millionen Euro), wie die US-Regierung in der Nacht zum Samstag mitteilte. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar hätten die USA damit rund 17,6 Milliarden Dollar als Sicherheitsunterstützung für die Ukraine zugesagt.Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums soll nun unter anderem zusätzliche Munition für die Himars-Mehrfachraketenwerfer geliefert werden. Zudem gehe es um 23.000 155-Millimeter-Artilleriegeschosse, 5.000 Panzerabwehr-Waffen, über 200 der unter dem Namen „Humvee“ bekannten Geländewagen, sowie Handfeuerwaffen und zwei Millionen Einheiten Munition dafür. Teil der Lieferungen sind auch Raketen, die auf Radaranlagen oder Funksender zusteuern können, sowie 500 Präzisions-Artilleriegeschosse.Putin: Mobilisierung in zwei Wochen abgeschlossen2.15 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin geht davon aus, dass die Einberufung von russischen Reservisten innerhalb der nächsten zwei Wochen beendigt sein wird. „Ich denke, dass in etwa zwei Wochen alle Mobilisierungsaktivitäten abgeschlossen sein werden“, sagt Putin auf einer Pressekonferenz in Kasachstan. 222.000 von 300.000 Reservisten seien bereits mobilisiert worden. Russland plane „vorerst“ keine weiteren großen Luftangriffe auf die Ukraine.Microsoft findet Cyber-Angriffe auf ukrainische Infrastruktur2 Uhr: Verkehrs- und Logistik-Unternehmen in der Ukraine und Polen sind Ziel einer neuen Attacke mit Verschlüsselungs-Software geworden. Ein bisher nicht bekanntes Schadprogramm sei Anfang der Woche in einer Serie von Angriffen verbreitet worden, teilte der Software-Konzern Microsoft am Freitag mit. Die Sicherheitsexperten stellten keine Vermutungen zum Ursprung der Attacke auf, verwiesen jedoch darauf, dass sich die Ziele mit denen früherer russischer Cyberangriffe deckten.Bei sogenannten Ransomware-Angriffen werden Computer von den Schadprogrammen verschlüsselt und dadurch unbrauchbar gemacht. Die Ukraine war nach Einschätzung von IT-Sicherheitsexperten bereits Ziel diverser Cyberangriffe von Hackern mit Verbindung zu russischen Geheimdiensten geworden.Militär: Viele russische Waffen bei Luhansk zerstört1.20 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Militärs haben ukrainische Streitkräfte große Mengen russischer Waffen und Ausrüstung in Antratsyt südlich von Luhansk zerstört. Das Militär teilte auf seiner Facebook-Seite weiterhin mit, russische Streitkräfte hätten mehrere Städte wie Konstantynivka südwestlich von Bachmut und die Stadt Saporischschja mit Artillerie und aus der Luft beschossen. Reuters konnte diese Angaben nicht unabhängig überprüfen.Saudi-Arabien schickt Geld für humanitäre Hilfe0.30 Uhr: Saudi-Arabien wird der Ukraine 400 Millionen US-Dollar für humanitäre Hilfe zur Verfügung stellen. Dies teilt die staatliche saudische Nachrichtenagentur SPA mit. Kronprinz Mohammed bin Salman habe am Freitag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert. Dabei habe er auch gesagt, Saudi-Arabien sei weiterhin zu Vermittlungsversuchen bereit.Freitag, 16. OktoberIWF-Staaten appellieren an Russland23.55 Uhr: Die Mitgliedsstaaten des Internationalen Währungsfonds (IWF) rufen fast einstimmig Russland auf, den Krieg in der Ukraine zu beenden. Der Konflikt sei der größte der Gründe für die Inflation und ein sich abschwächendes globales Wirtschaftswachstum, teilt der Vorsitzende des IWF-Lenkungsausschusses mit. Die spanische Wirtschaftsministerin Nadia Calvino erklärt, Russland habe erneut eine gemeinsame Stellungnahme des Ausschusses verhindert.Ukraine macht Fortschritte beim Wiederaufbau der Energieversorgung23.15 Uhr: Nach dem massiven russischen Raketenbeschuss auf Anlagen der Energieversorgung in der Ukraine macht das Land nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj Fortschritte bei den Reparaturen. 15 Objekte seien bereits wieder instandgesetzt worden, sagte Selenskyj am Freitagabend, ohne Einzelheiten zu nennen. „Alle anderen werden wir auch erneuern“, versprach er in seiner Videoansprache in Kiew. „In den meisten Regionen sind die technischen Möglichkeiten der Stromversorgung wieder hergestellt worden.“ In anderen seien noch zeitweise Abschaltungen zur Stabilisierung des Gesamtnetzes nötig.Deutsche Flugabwehr Iris-T in Ukraine bereits im Einsatz20.34 Uhr: Die Ukraine setzt das vor wenigen Tagen von Deutschland gelieferte Flugabwehrwehrsystem Iris-T bereits im Süden des Landes ein. Das sagte der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe Jurij Ihnat im Fernsehen. Den genauen Ort nannte er nicht, sprach nur allgemein von „südlicher Richtung“. Die Ukraine sei weltweit das erste Land, das dieses hochmoderne Flugabwehrsystem einsetze.Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hatte am Mittwoch bestätigt, dass das erste System Iris-T in dem von Russland angegriffenen Land angekommen sei. Deutschland will Kiew zunächst vier der jeweils 140 Millionen Euro teuren Waffensysteme zur Verfügung stellen, die Finanzierung von drei weiteren ist gesichert.Heizkraftwerk von russischer Grenzstadt Belgorod brennt nach Explosionen20.05 Uhr: Die russische Stadt Belgorod ist nach Explosionen und einem daraus folgenden Brand in einem Heizkraftwerk teilweise ohne Strom. Der lokale Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow sprach auf Telegram von Beschuss, russische Medien geben der Ukraine die Schuld. Andere Berichte vermuten, dass für die Ukraine bestimmte russische Geschosse in die falsche Richtung geflogen sein könnten. Gladkow schrieb, man arbeite an der schnellstmöglichen Behebung der Schäden. Belgorod liegt an der Grenze zur Ukraine. Die gleichnamige Region war zuletzt Ziel ukrainischer Angriffe gewesen. Am Donnerstag war nach ukrainischen Angaben in Grenznähe ein russisches Munitionsdepot explodiert. Die russischen Behörden hatten die Ukraine zuvor beschuldigt, ein Wohnhaus in der Stadt Belgorod bombardiert zu haben.Krim-Brücke soll wieder für Lkw freigegeben werden19.29 Uhr: Russland will den Lastwagenverkehr über die beschädigte Brücke zur annektierten Halbinsel Krim am Samstagabend wieder zulassen. Beladene Lkws müssten künftig aber vor der Auffahrt auf das strategisch wichtige Bauwerk kontrolliert werden, sagte der russische Vizeregierungschef Marat Chusnullin bei einer Veranstaltung in Kasan.Auf der 19 Kilometer langen Brücke hatte es vor einer Woche eine schwere Explosion gegeben. Nach Darstellung russischer Behörden explodierte ein Lastwagen mit Sprengstoff und setzte einen parallel auf der Brücke fahrenden Güterzug mit Tankwagen in Brand. Ein Teil der Fahrbahn stürzte ein. Moskau sieht darin einen vom ukrainischen Geheimdienst organisierten Anschlag und reagierte am Montag mit Raketenangriffen auf ukrainische Städte und Infrastrukturobjekte.Die Ukraine hat sich nicht zur Urheberschaft der Explosion geäußert. Die Brücke gilt für Kiew aber als militärisches Objekt. Über sie läuft ein Teil des Nachschubs für russische Truppen auf der Krim und in der Südukraine. Der Bahn- und der Pkw-Verkehr wurde noch am Abend der Explosion wieder aufgenommen.Putin: Wohl kein Gas mehr über Nord Stream 217.00 Uhr: Deutschland wird nach Einschätzung des russischen Präsidenten Wladimir Putin wohl kein Gas mehr über die noch intakte Röhre der Pipeline Nord Stream 2 akzeptieren. „Eine Entscheidung wurde bislang nicht getroffen und es ist unwahrscheinlich, dass eine gefällt wird. Aber das ist nicht unsere Angelegenheit, es ist die Angelegenheit unserer Partner“, sagt Putin. Putin hatte am Mittwoch gesagt, dass russisches Gas weiterhin über den intakten Nord-Stream-2-Strang nach Europa geliefert werden könnte. Ein deutscher Regierungssprecher schloss dies aber aus.EU-Staaten billigen Plan zur Ausbildung ukrainischer Soldaten16.37 Uhr: Die EU-Staaten haben sich auf eine Ausbildungsmission für die ukrainischen Streitkräfte verständigt. Der Ausschuss der ständigen Vertreter der 27 Mitgliedstaaten billigte am Freitag in Brüssel einstimmig Pläne, die Trainingsprogramme für rund 15.000 Soldaten vorsehen, wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur bestätigten. Die formelle Bestätigung soll am Montag bei einem Außenministertreffen in Luxemburg erfolgen.Um das Risiko zu minimieren, dass Russland die Ausbildungsmission angreift, wird die Ausbildung nicht in der Ukraine, sondern in Ländern wie Polen und Deutschland organisiert. Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht hatte zuletzt gesagt, Deutschland werde einen signifikanten Beitrag zu der Mission leisten. Nach Angaben aus EU-Kreisen soll die Bundeswehr in den nächsten Monaten bis zu 5.000 ukrainische Soldaten ausbilden.Putin: „Derzeit keine massiven Schläge mehr“ in der Ukraine15.57 Uhr: Nach den verheerenden Angriffen auf weite Teile der Ukraine zum Wochenbeginn hat Russlands Präsident Wladimir Putin weiteren Beschuss in Aussicht gestellt. Von insgesamt 29 ins Visier genommenen Objekten seien sieben „nicht so beschädigt worden, wie das vom Verteidigungsministerium geplant war“, sagte Putin am Freitag zum Abschluss eines Gipfels in der kasachischen Stadt Astana in Zentralasien. „Aber sie werden sie nachholen, die Objekte.“ Um welche Ziele es sich dabei konkret handele, sagte der Kremlchef nicht.Zugleich betonte er, dass aktuell keine weiteren großflächigen Angriffe geplant seien: „Es braucht derzeit keine massiven Schläge mehr. Jetzt gibt es andere Aufgaben.“ Russland setze sich „nicht das Ziel, die Ukraine zu vernichten“, versicherte der russische Staatschef.Auf die Frage, ob er mit Blick auf den in Moskau weiter nur als „militärische Spezialoperation“ bezeichneten Krieg etwas bereue, sagte Putin nun: „Nein.“ Zur aktuellen Lage fügte er hinzu: „Ich möchte das klarstellen: Was heute passiert, ist, gelinde gesagt, unangenehm, aber wir hätten das Gleiche etwas später bekommen, nur zu schlechteren Bedingungen für uns. Wir handeln also richtig und rechtzeitig.“Putin stellt Getreideabkommen nach Explosion auf Krim-Brücke infrage15.34 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat wegen der Explosion auf der Krim-Brücke mit einem Aus für das Getreideabkommen mit der Ukraine gedroht. Der russische Geheimdienst FSB habe die Information, dass der Sprengsatz für die Brücke auf dem Seeweg aus Odessa gekommen sei, sagte Putin am Freitag auf einer Pressekonferenz beim Gipfel in Astana. „Wenn sich herausstellt, dass dafür die humanitären Korridore für die Ausfuhr von Getreide genutzt wurden, dann schließen wir sie.“ Derzeit gebe es allerdings noch keine endgültigen Beweise dafür, räumte er ein.Am Vortag hatte schon Putins Berater Juri Uschakow die Verlängerung des Abkommens in Frage gestellt, weil Versprechungen gegenüber Russland, Sanktionen im Bereich des Lebens- und Düngemittelexports abzuschwächen, nicht eingehalten worden seien. So lägen unter anderem noch 300.000 Tonnen russischer Düngemittel in europäischen Häfen fest.Putin: Teilmobilmachung auf der Zielgeraden15.06 Uhr: Die Teilmobilmachung in Russland ist nach den Worten von Präsident Wladimir Putin auf der Zielgeraden. Innerhalb der nächsten zwei Wochen sei die Rekrutierung weiterer Soldaten abgeschlossen. Für eine weitere Mobilmachung gebe es keine Pläne, sagt Putin bei einer Konferenz in der kasachischen Hauptstadt Astana. Mit der Teilmobilmachung sollten 300.000 Reservisten eingezogen werden.EU sagt 500 Millionen Euro für Waffenlieferungen zu15.00 Uhr: Die EU will weitere 500 Millionen Euro für die Lieferung von Waffen und Ausrüstung an die ukrainischen Streitkräfte zur Verfügung stellen. Der Ausschuss der ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten in Brüssel billigte am Freitag einstimmig einen entsprechenden Plan, wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur bestätigten. Er soll am Montag bei einem Außenministertreffen formell bestätigt werden.Bislang wurden fünf Mal je 500 Millionen Euro bewilligt, insgesamt also 2,5 Milliarden Euro. Den ersten Beschluss gab es Ende Februar, vier weitere folgten im März, April, Mai und im Juli. „Die Ukraine braucht mehr Waffen, wir werden sie liefern“, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell zuletzt.Mit dem Geld werden nach EU-Angaben neben Waffen auch persönliche Schutzausrüstung, Sanitätsmaterial oder Treibstoff finanziert. Zuletzt waren von den Tranchen jeweils 490 Millionen Euro für Waffen und Munition sowie 10 Millionen Euro für Ausrüstung vorgesehen.Irland überdenkt militärische Neutralität12.23 Uhr: Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat in Irland ein Umdenken über die traditionelle militärische Neutralität angestoßen. Zwar sei die Bevölkerung weiterhin nicht bereit für einen Nato-Beitritt, sagte der irische Europaminister Thomas Byrne der Nachrichtenagentur AFP am Rande eines Frankreich-Besuchs. Gleichzeitig sehe die Bevölkerung derzeit angesichts der Lage in der Ukraine, „dass Verteidigung etwas anderes ist als Angriff“.Irland sei besorgt über mögliche Sabotageangriffe auf Kommunikationskabel für den transatlantischen Internetverkehr, sagte Byrne. Dies könne gravierende Auswirkungen auch auf die europäischen Netze haben. „Wir haben gesehen, was bei Nord Stream passiert ist“, sagte Byrne mit Blick auf die Explosionen an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2. „Wir müssen unsere Kabel verteidigen, wir müssen uns selbst verteidigen.“ Irland brauche „ein neues Konzept dafür, was Verteidigung ist“.Belarus ruft „Antiterror-Einsatz“ aus11.50 Uhr: Angesichts des Ukraine-Krieges hat die mit Russland verbündete Ex-Sowjetrepublik Belarus offiziellen Angaben nach ihre Streitkräfte im Rahmen eines „Antiterror-Einsatzes“ in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. „Wegen der Zuspitzung wurde das Regime erhöhter Terrorgefahr ausgerufen und darum haben wir Prozeduren eingeleitet, die mit der Aufstellung einer gemeinsamen Militäreinheit (mit Russland) zusammenhängen“, sagte der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko am Freitag im russischen Staatsfernsehen am Rande des Gipfels von Astana. Zuvor hatte Lukaschenkos Innenminister Wladimir Makej die Verhängung des Antiterror-Einsatzes bestätigt.Seit Wochen gibt es Spekulationen um einen möglichen Kriegseintritt von Minsk an der Seite Moskaus. Lukaschenko hat derartige Absichten stets dementiert, zugleich aber die militärische Zusammenarbeit mit Russland verstärkt. Unter anderem kündigte er Anfang der Woche den Aufbau einer gemeinsamen Militäreinheit an. Zu Kriegsbeginn hatten russische Einheiten auch von belarussischem Gebiet aus die Ukraine überfallen.Selenskyj verspricht am „Tag der Verteidiger der Ukraine“ den Sieg10.45 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gibt sich siegessicher. „Indem wir diesen Feind besiegen, werden wir allen Feinden antworten, die in die Ukraine eindringen“, sagt Selenskyj in einer Video-Ansprache an die Nation zum „Tag der Verteidiger der Ukraine“. „Es wird ein Sieg sein für all unsere Menschen, es wird ein Sieg sein für die Streitkräfte der Ukraine“, sagt Selenskyj, postiert auf den Hügeln außerhalb von Kiew.“Die Welt sieht, dass die Ukrainer ihre Menschlichkeit unter keinen Umständen verlieren. Der Feind kann unsere Städte angreifen, aber niemals unsere Würde.“ Der 14. Oktober ist in der Ukraine ein Feiertag, an dem der Soldaten gedacht wird, die sich für die Unabhängigkeit und territoriale Integrität des Landes verdient gemacht haben.Ukraine eroberte 600 Orte in vier Wochen07.20 Uhr: Die Ukraine hat nach eigenen Angaben im vergangenen Monat mehr als 600 Ortschaften zurückerobert. Darunter seien auch 75 Orte in der Region Cherson im Süden des Landes, teilt das Ministerium für die Reintegration vorübergehend besetzter Gebiete mit. Cherson liegt gegenüber der bereits 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim und ist deshalb strategisch besonders wichtig. Etwa 500 Ortschaften seien außerdem in der nordöstlichen Region Charkiw zurückerobert worden.Dort waren die ukrainischen Truppen im September weit in die russischen Linien vorgestoßen. 43 Ortschaften seien in der Region Donezk zurückerobert worden, sieben in Luhansk. „Die Fläche der befreiten ukrainischen Gebiete hat erheblich zugenommen“, teilt das Ministerium auf seiner Website mit. Russland hat Ende September Cherson, Luhansk und Donezk zusammen mit der Region Saporischschja annektiert, was international nicht anerkannt wird.Das Wichtigste aus der Nacht5.30 Uhr: Der Nachschub an russischen Reservisten an die Front im Ukraine-Krieg zeigt Wirkung: Wolodymyr Selenskyj spricht von Druck auf die ukrainischen Truppen, bezeichnet die russischen Soldaten aber als „Kanonenfutter“. Auf Charkiw hat es in der Nacht Angriffe gegeben, berichten örtliche Behörden. Lesen Sie hier unsere Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse der Nacht.Belarus-Außenminister: Wir prüfen Bereitschaft unserer Truppen3 Uhr: Der Außenminister von Belarus, Wladimir Makej, hat in einem Interview mit der russischen Zeitschrift „Izvestiya“ bestätigt, dass derzeit überprüft werde, wie es um die Einsatzbereitschaft der Truppen bestellt sei. Zu den Schwierigkeiten der russischen Teilmobilisierung gefragt, sagte er: „Solche Probleme haben wir sicher nicht. Aber der Präsident (von Belarus) bittet noch einmal, die Bereitschaft der Streitkräfte und der Territorialverteidigungstruppen für unerwartete Situationen zu überprüfen.“Deshalb werde geprüft, wer gemeldet und ob die Person für den Wehrdienst geeignet ist. „Dies ist notwendig, damit Behinderte oder Menschen, die nicht in der Armee dienen sollen, nicht eingezogen werden“, so Makej. Dann gäbe es Trainings für solche, die für den Militärdienst geeignet seien. Zuvor hatte es Berichte gegeben, dass Machthaber Alexander Lukaschenko eine verdeckte Mobilmachung angeordnet habe.Makej bestätigte auch, dass Flugzeuge in Belarus umgerüstet werden. „Auf jeden Fall wurden jetzt eine Reihe von Angriffsflugzeugen so umgerüstet, dass sie nicht nur konventionelle Sprengköpfe, sondern auch Atomwaffen tragen können. Wenn tatsächlich Atomwaffen auf dem Territorium unserer Nachbarländer stationiert werden, dann können härtere Schritte unternommen werden“, so der Außenminister. Er sprach damit auf eine Äußerung aus Polen an, amerikanische Atomwaffen dort zu stationieren.Ukraine: 620 Ortschaften befreit2 Uhr: Nach Angaben des Ministeriums für die Reintegration vorübergehend besetzter Gebiete haben die ukrainischen Streitkräfte im vergangenen Monat 502 Siedlungen im Gebiet Charkiw, 75 im südlichen Gebiet Cherson, 43 im Gebiet Donezk und sieben im Gebiet Luhansk befreit. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.Selenskyj wirft Russland Verwendung von Reservisten als Kanonenfutter vor0.55 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland vorgeworfen, mit seiner Teilmobilmachung eingezogene Reservisten als „Kanonenfutter“ in die Ukraine zu schicken. Die russische Armee schicke derzeit „Tausende Eingezogene an die Front“, sagte Selenskyj am Donnerstag in seiner abendlichen Videoansprache. „Die Verwendung dieser Menschen durch die russischen Generäle als Kanonenfutter erlaubt es ihnen, den Druck auf unsere Verteidiger erhöhen“, fügte der ukrainische Staatschef hinzu.Diese Truppenaufstockung schaffe einen „spürbaren Druck“ auf die ukrainische Armee, sagte Selenskyj weiter. Der Chefkommandeur der ukrainischen Armee, Valery Saludschny, erklärte derweil, die Lage an der Front sei „kompliziert, aber unter Kontrolle“. Allerdings sei die Ukraine auf weitere Hilfe angewiesen.Behörden: Charkiw unter Beschuss0.15 Uhr: Die ostukrainische Großstadt Charkiw ist nach Angaben der regionalen Behörden am Donnerstagabend von russischen Raketen getroffen worden. Bürgermeister Ihor Terechow berichtete von mindestens zwei Einschlägen. Teilweise sei in der Stadt der Strom ausgefallen. Zu Toten oder Verletzten gab es zunächst keine Angaben. Auch im Umland von Charkiw seien Raketen eingeschlagen, teilte Gebietsgouverneur Oleh Synjehubow mit. Dort gebe es ebenfalls Stromausfälle.Ukrainische Medien deuteten den Angriff auf die Stadt an der Grenze zu Russland als Reaktion auf den Einschlag von Raketenteilen in ein Wohnhaus in der russischen Stadt Belgorod früher am Donnerstag. Dort hatte die Luftabwehr auf angeblichen Beschuss von ukrainischer Seite reagiert. In der Stadt gefunden wurden Teile russischer Flugabwehrraketen. Abends ging im Gebiet Belgorod ein Munitionsdepot in Flammen auf, was von offizieller Seite bestätigt wurde.Umfrage: Deutsche für mehr diplomatische Anstrengungen0.05 Uhr: Ein großer Teil der Bundesbürger befürwortet verstärkte diplomatische Anstrengungen der Bundesregierung zur Beendigung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Im aktuellen Deutschlandtrend im ARD-„Morgenmagazin“ bejahten 26 Prozent, dass Deutschland sich verstärkt diplomatisch um eine Lösung des Konflikts bemühen soll. Weitere 34 Prozent antworteten mit „eher ja“ auf diese Frage – auch wenn das bedeuten könnte, dass die Ukraine Kompromisse mit Russland eingehen muss. Bei Anhängern von AfD, Linkspartei und FDP sind etwa vier von zehn Befragten „auf jeden Fall“ für verstärkte diplomatische Bemühungen der Bundesregierung. Anhänger der anderen im Bundestag vertretenen Parteien sind nach ARD-Angaben zurückhaltender, da sie mögliche Nachteile für die Ukraine fürchten.Donnerstag, 13. OktoberUkraine: Rotes Kreuz soll russisches Gefangenenlager besuchen23.15 Uhr: Die Ukraine macht Druck auf das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), sich stärker um ukrainische Soldaten in russischer Gefangenschaft zu kümmern. Bei einer Videoschalte gab der Chef des Kiewer Präsidialamtes, Andrij Jermak, dem IKRK eine Frist von drei Tagen, das russische Gefangenenlager Oleniwka bei Donezk zu besuchen. In dem Lager würden seit Mai ukrainische Soldaten gefangen gehalten, schrieb er am Donnerstag auf Twitter. „Wir können nicht noch mehr Zeit vergeuden. Menschenleben stehen auf dem Spiel.“Lukaschenko soll verdeckte Mobilmachung angeordnet haben21.28 Uhr: Machthaber Alexander Lukaschenko soll eine verdeckte Mobilmachung in Belarus angeordnet haben. Das berichtet das unabhängige Portal „Nasha Niva“ unter Berufung auf mehrere Quellen aus Lukaschenkos Umfeld. Die Mobilmachung solle zunächst in kleineren Region unter dem Deckmantel eines militärischen Eignungstests beginnen. Erste Spezialisten wie Köche, Techniker und Lkw-Fahrer sowie unterstützendes Personal seien bereits einberufen worden, so „Nasha Niva“. Abgeschreckt von der chaotischen Mobilmachung in Russland habe sich Lukaschenko für Geheimhaltung entschieden, so der Bericht. Wie viele Soldaten rekrutiert werden sollen, sei offen. „Es wäre alarmierend, wenn die Zahl der Mobilisierten 5.000 übersteigen würden“, zitiert „Nasha Niva“ einen belarussischen Offizier. „Das würde bedeuten, dass mindestens eine Kampfgruppe aufgestellt wird. Werden mehr als 10.000 Rekruten eingezogen, dürfte es sich um mehrere Kampfgruppen handeln.“ Zuvor hatte es Berichte über einen Zug mit sowjetischen T-72-Panzern gegeben, die auf dem Weg von Belarus nach Russland sein sollen.Am Montag hatte Machthaber Lukaschenko die Bildung einer gemeinsamen regionalen Militäreinheit der Streitkräfte seines Landes mit der russischen Armee angekündigt. Was das konkret bedeute, ließ Lukaschenko offen. Im Krieg gegen die Ukraine hat Russland immer wieder von Belarus aus angegriffen, beispielsweise beim gescheiterten Vormarsch auf Kiew im Frühjahr. Auch Raketen und Marschflugkörper feuert Russland immer wieder von belarussischem Gebiet ab. Der Forderung des Kreml nach einer Beteiligung am Krieg mit eigenen Soldaten hat sich Lukaschenko bislang aber entzogen.Kremlsprecher Peskow: „Stehen Verhandlungen offen gegenüber“16.50 Uhr: Der russische Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow nennt einer russischen Zeitung zufolge Verhandlungen als Alternative, um die Ziele seines Landes in der Ukraine zu erreichen. Zwar hätten diese sich nicht geändert, zitiert „Iswestia“ Peskow. „Allerdings haben wir wiederholt darauf hingewiesen, dass wir Verhandlungen offen gegenüberstehen, um unsere Ziele zu erreichen.“Außenminister Sergej Lawrow sagt der Zeitung ebenfalls, man sei bereit, „spezifische ernsthafte Vorschläge“ zu prüfen. Lawrow hatte bereits am Dienstag auf die Möglichkeit von Verhandlungen hingewiesen. Zwar hat die Regierung in Moskau immer erklärt, sie sei zu Gesprächen bereit. Die Häufung der Hinweise in einer Woche ist jedoch ungewöhnlich. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte Verhandlungen mit einer russischen Führung unter Kremlchef Putin zuletzt per Dekret ausgeschlossen.Ukraine identifiziert 186 mutmaßliche russische Kriegsverbrecher15.48 Uhr: Die Ukraine hat nach Angaben ihres Generalstaatsanwaltes bislang 186 mutmaßliche russische Kriegsverbrecher identifiziert. Nur wenige von ihnen befänden sich aber bereits in Haft, teilte Generalstaatsanwalt Andriy Kostin am Donnerstag in Den Haag mit. Das Ausmaß der Verbrechen sei immens, sagte er. Es gebe Hinweise, dass seit Ausbruch des Krieges jede Art von Kriegsverbrechen begangen worden sei, wie Folter, Mord, Vergewaltigung oder Vertreibung.In 45 Fällen wurden die Ermittlungen nach Informationen von Kostin abgeschlossen und dem Gericht übergeben, 10 Personen wurden bereits verurteilt. Zusätzlich wurden in anderen Staaten nach Angaben der europäischen Justizbehörde Eurojust 20 Ermittlungsverfahren eröffnet. Bei Eurojust war die internationale Sondereinheit zu Kriegsverbrechen im Ukrainekrieg zusammengekommen. Sieben Länder und auch der Internationale Strafgerichtshof arbeiten bei den Ermittlungen zusammen. Zuletzt schloss sich am Donnerstag Rumänien der Gruppe an.Nach den jüngsten russischen Raketenangriffen sammeln ukrainische Ermittler Spuren und Beweise, teilte der Generalstaatsanwalt mit. Er sprach von „Terror-Taten“, die strafrechtlich verfolgt würden. „Jeder Raketen-Einschlag, jede Explosion, jeder Treffer auf ein ziviles Ziel – alles wird dokumentiert.“Besatzungsverwaltung in Cherson ruft zur Flucht auf14.45 Uhr: Die russisch kontrollierte Besatzungsverwaltung in der südukrainischen Region Cherson bittet Moskau um die Evakuierung von Zivilisten aus dem Gebiet. „Wir haben vorgeschlagen, dass alle Einwohner der Region Cherson, die sich vor ukrainischen Angriffen in Sicherheit bringen wollen, sich in russische Regionen begeben können“, erklärte der Chef der Besatzungsverwaltung, Wladimir Saldo, auf Telegram. „Nehmen Sie Ihre Kinder mit und gehen Sie“, rief er die Einwohner auf.Saldo bat die Führung in Moskau, bei der Organisation der Evakuierungen zu helfen. Das Ende September von Russland annektierte Gebiet Cherson ist seit einigen Wochen das Ziel einer Gegenoffensive der ukrainischen Armee, die immer weiter vorrücken konnte. Russlands Vize-Ministerpräsident Marat Khusnullin sagte im Staatsfernsehen, seine Regierung bereite den Transport von Menschen aus der Region Cherson in andere Landesteile vor. „Wir werden allen eine Unterkunft und alles Notwendige zur Verfügung stellen“, so Khusnullin.Bericht: Russische Armee soll in Teilen Angriffe einstellen12.57 Uhr: Die russische Armee soll in Teilen der Frontlinie nicht mehr versuchen, weitere Gebiete der Ukraine zu erobern. Das berichtet die Plattform „Kyiv Independent“ und beruft sich dabei auf den ukrainischen Generalstab. Mehr dazu lesen Sie hier.Moldau erwägt wegen Russland Teilmobilmachung12.25 Uhr: Die Republik Moldau erwägt offenbar, im Falle einer der Bedrohung durch Russland eine Teilmobilmachung zu verhängen. Das sagte der moldauische Verteidigungsminister Anatoly Nosatiy dem Sender „Pro TV“. Nosatiy schränkt allerdings ein, dass zuvor eine gründliche Analyse der Situation erforderlich sei.“Das Ziel einer solchen Mobilisierung wird es sein, die Fähigkeit der Streitkräfte der Republik zu erhöhen, auf Bedrohungen zu reagieren“, sagte der Minister. Nosatiy wies ebenfalls darauf hin, dass das Land aufgrund des jüngsten russischen Raketenbeschusses auch seinen Luftraum schließen müsse. Die Republik hatte Russland zuvor vorgeworfen, bei den Angriffen Anfang der Woche den moldauischen Luftraum verletzt zu haben.Ukraine meldet Eingang neuer Milliardenzahlung vom IWF12.24 Uhr: Die Ukraine hat offiziellen Angaben zufolge einen weiteren Notkredit vom Internationalen Währungsfonds (IWF) in Milliardenhöhe erhalten. „1,3 Milliarden Dollar zusätzliche Notfinanzierung vom Internationalen Währungsfonds sind in der Ukraine angekommen“, teilte Regierungschef Denys Schmyhal am Donnerstag auf seinem Telegram-Kanal mit. Das Geld werde für die Stärkung des Militärs, die Auszahlung von Renten, soziale Programme und Stützungsmaßnahmen an die Wirtschaft verwendet, fügte er hinzu.Seinen Angaben nach laufen die Vorbereitungen für ein weiteres Hilfspaket im kommenden Jahr bereits auf Hochtouren. IWF-Chefin Kristalina Georgieva hatte zuletzt die Zusammenarbeit mit Kiew gelobt und weitere Hilfen in Aussicht gestellt. „Derzeit denken wir, dass der Finanzbedarf 2023 sich auf etwa drei bis vier Milliarden Dollar pro Monat beläuft“, sagte sie laut einer Pressemitteilung des IWF am Mittwoch.Scholz: Russland führt Kreuzzug gegen Westen12.22 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz sieht in dem russischen Angriff gegen die Ukraine einen größeren Kreuzzug gegen den Westen. „Bei diesem Krieg geht es nicht nur um die Ukraine“, sagte Scholz am Donnerstag auf einer Veranstaltung in Berlin. Die russische Führung sehe den Krieg vielmehr als „Teil eines größeren Kreuzzugs“, sagte Scholz. Moskau kämpfe gegen die liberale Demokratie, eine regelbasierte internationale Ordnung, gegen Freiheit und Fortschritt. „Deshalb muss sich die Ukraine behaupten“, fügte Scholz hinzu. Er versicherte, dass man das Land gegen die russische Aggression so lange unterstützen werde wie nötig. Zugleich forderte er, dass man in Deutschland und mit den internationalen Partnern nicht die Einigkeit bei fundamentalen Werten angesichts möglicher Differenzen bei einzelnen Fragen vergessen dürfe.Russland: Nato-Aufnahme der Ukraine könnte zu Drittem Weltkrieg führen8.16 Uhr: Die Aufnahme der Ukraine in die Nato könnte Russland zufolge in einen Dritten Weltkrieg münden. „Kiew ist sich bewusst, dass ein solcher Schritt eine sichere Eskalation hin zu einem Dritten Weltkrieg bedeutet“, sagt der Vizesekretär des Sicherheitsrats der Russischen Föderation, Alexander Wenediktow, in einem Interview der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Wenediktow wiederholte die Ansicht Russlands, dass der Westen wegen seiner Hilfe für die Ukraine bereits direkt in den Konflikt involviert sei.Neue Raketenangriffe auf Region Kiew8.10 Uhr: Bei neuen russischen Luftangriffen sind nach ukrainischen Angaben Einrichtungen der kritischen Infrastruktur in der Region der Hauptstadt Kiew getroffen worden. Es habe sich wieder um Angriffe mit iranischen Kamikaze-Drohnen gehandelt, teilte der stellvertretende Chef des ukrainischen Präsidialamts, Kyrylo Tymoschenko, über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Sie hätten sich am Donnerstagmorgen ereignet.Die Ukraine hat in den vergangenen Wochen eine Reihe von russischen Angriffen mit Shahed-136-Drohnen aus iranischer Produktion gemeldet, die auch als Kamikaze-Drohnen bezeichnet werden. Der Iran bestreitet, die Drohnen an Russland geliefert zu haben. Die Führung in Moskau äußert sich nicht dazu.Das Wichtigste der Nacht5.10 Uhr: In der UN-Vollversammlung stand Russland mit vier anderen Staaten allein: Die große Mehrheit verurteilte die Annexion der besetzten Gebiete in der Ukraine. Der Westen hat weitere Lieferungen von modernen Luftabwehrsystemen angekündigt. Lesen Sie hier unsere Zusammenfassung der Ereignisse der vergangenen Nacht.Bericht: Iranische Revolutionsgarde sollen russische Soldaten trainieren4.10 Uhr: Das amerikanische „Institute for the Study of War“ berichtet, dass russische Streitkräfte möglicherweise Personal in besetzte Gebiete in der Ukraine gebracht haben, das zu den iranischen Islamischen Revolutionsgarden (IRGC) gehört. Dieses soll russische Truppen im Einsatz von iranischen Shahed-136-Drohnen trainieren. Aus ukrainischem Sicherheitskreisen hieß es, dass russische Streitkräfte eine nicht näher bezeichnete Anzahl iranischer Ausbilder nach Dzankoi auf der Krim und Zalizniy Port und Hladivtsi in der Oblast Cherson gebracht hätten, um russischen Streitkräften den Umgang mit Shahed-Drohnen beizubringen.Das Institut beruft sich auf Informationen des ukrainischen Nationalen Widerstandzentrums. Die Revolutionsgarden, offiziell „Armee der Wächter der Islamischen Revolution“genannt, sind Teil der iranischen Streitkräfte. Das britische Verteidigungsministerium meldete gestern, dass es davon ausgehe, dass der Iran bereits seit August die auch als Kamikaze-Drohnen bezeichneten Flugkörper an Russland liefere. Bürgermeister: Wohnhaus bei Angriff auf Mykolajiw zerstört3.30 Uhr: Russland griff ukrainischen Angaben zufolge in der Nacht mit schwerem Raketenbeschuss die Stadt Mykolajiw an. „Ein fünfstöckiges Wohnhaus wurde getroffen, die beiden oberen Stockwerke wurden vollständig zerstört, der Rest liegt in Trümmern. Rettungskräfte arbeiten vor Ort“, sagte Bürgermeister Oleksandr Senkewitsch in den sozialen Medien. Die Stadt im Süden des Landes in der Nähe des Schwarzen Meeres sei „massiv beschossen“ worden.London liefert Hunderte Luftabwehrraketen an die Ukraine1.45 Uhr: Die britische Regierung will erstmals Luftabwehrraketen vom Typ Amaraam an die Ukraine liefern. Die Raketen, die in Verbindung mit dem von den USA versprochenen Nasams-Luftabwehrsystem zum Abschuss von Cruise-Missiles geeignet sind, sollen in den kommenden Wochen in die Ukraine gebracht werden, teilte das Verteidigungsministerium in London mit. „Die Raketen werden dabei helfen, die kritische Infrastruktur der Ukraine zu schützen“, hieß es in der Mitteilung am Donnerstag. Zudem will London Hunderte weitere Luftabwehrraketen anderen Typs, 18 Artilleriegeschütze sowie Hunderte Aufklärungsdrohnen an die Ukraine liefern.Bundeswehroberst: Russische Nuklearübung wohl im Oktober0.10 Uhr: Der deutsche Oberst Ralf Feldotto geht davon aus, dass Russland noch in diesem Monat eine Übung seiner Atomstreitkräfte durchführen wird. Das erklärte der Referatsleiter im Verteidigungsministerium für Krisenfrüherkennung und die globale Bewertung von Sicherheits- und Bedrohungslagen in einem YouTube-Video der Bundeswehr. „Das sind die Hinweise, die wir haben“.Es handelt sich dabei um die sogenannte nukleare Triage: Die Luft-, See- und Landstreitkräfte sollen in einer Übung mit dem Namen „Grom“ (Donner) zusammenarbeiten. Solche Übungen gibt es jährlich, meist im Anschluss an die große strategische Übung. Diese fand in diesem Jahr unter dem Namen „Wostok“ durchgeführt wurde. Beim Atomwaffenmanöver werden „Führungsverfahren geübt, hier werden gegebenenfalls auch neue Fähigkeiten getestet und natürlich die Interaktion“, so Feldotto. Anfang Oktober hatte der Zug einer Atomeinheit für Aufsehen gesorgt, der in Richtung Ukraine unterwegs gewesen sein soll. Er könnte eine Vorbereitung auf die „Grom“-Übung sein.Mittwoch, 12. OktoberMacron setzt weiter auf Diplomatie23.07 Uhr: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron setzt im Ukraine-Krieg weiter auf eine diplomatische Lösung. „Wladimir Putin muss diesen Krieg beenden, die territoriale Integrität der Ukraine respektieren und an den Verhandlungstisch zurückkehren“, sagte Macron am Mittwochabend im Interview dem Sender France 2. „Ich glaube, dass es irgendwann im Interesse Russlands und der Ukraine ist, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und zu verhandeln.“ Die Frage stelle sich dann, ob Kriegsziele wie die territoriale Integrität der Ukraine nur militärisch erreicht werden können.Macron betonte, dass er jederzeit bereit sei, mit dem Kremlchef zu reden. Wenn man den Frieden zurückholen wolle, müsse man mit den Protagonisten reden, sagte der Präsident. „Jedes Mal wenn es nötig ist, werde ich mit Wladimir Putin reden und irgendwann, ich hoffe so früh wie möglich, müssen alle Beteiligten an einen Verhandlungstisch zurückkehren, und es wird Friedensverhandlungen geben mit der Ukraine auf der einen Seite und Russland auf der anderen Seite.“Ukraine bitten um weitere finanzielle Unterstützung23.05 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bittet internationale Geldgeber um weitere Hilfen in Höhe von bis zu 55 Milliarden Dollar. Das Geld werde benötigt, um das erwartete Haushaltsdefizit im kommenden Jahr abzudecken, sagt er in einer Videoansprache vor Finanzministern bei den Jahrestreffen der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds (IWF). Zudem würden weitere 17 Milliarden benötigt, um mit dem Wiederaufbau der kritischen Infrastruktur zu beginnen. „Je mehr Hilfe die Ukraine jetzt erhält, desto schneller wird der russische Krieg zu Ende gehen“, sagt er.UN-Vollversammlung verurteilt Annexionen22.45 Uhr: Die UN-Vollversammlung hat die völkerrechtswidrigen Annexionen Russlands in der Ukraine mit überwältigenden Mehrheit verurteilt. 143 der 193 Mitgliedsstaaten stimmten am Mittwoch im größten Gremium der Vereinten Nationen in New York für eine entsprechende Resolution – 5 Länder votierten dagegen, 35 enthielten sich. Der Beschluss ist völkerrechtlich zwar nicht bindend, zeigt aber die klare internationale Isolation Moskaus. Lesen Sie hier mehr dazu.G7-Staaten sagen Ukraine Finanzhilfen für die kommenden Jahre zu21.10 Uhr: Die führenden demokratischen Wirtschaftsmächte wollen der Ukraine auch im kommenden Jahr weitere Finanzhilfen geben. „Zusammen mit der internationalen Gemeinschaft und in enger Zusammenarbeit mit der ukrainischen Regierung werden wir uns weiterhin dafür einsetzen, die Ukraine in den kommenden Monaten und Jahren zu unterstützen“, erklärten die G7-Finanzminister am Mittwoch nach einem Treffen am Rande der IWF-Herbsttagung in Washington. Das Land stehe 2023 vor einer erheblichen Finanzierungslücke um die Grundversorgung zu sichern und Mängel an der kritischen Infrastruktur zu beheben.Der dringendste Finanzbedarf der Ukraine für das laufende Jahr sei durch die internationale Unterstützung abgedeckt, erklärten die Finanzminister. Zusätzlich zur militärischen und humanitären Unterstützung seien bereits Budgethilfen in Höhe von 20,7 Milliarden US-Dollar (21,3 Mrd Euro) geflossen, insgesamt seien für dieses Jahr 33,3 Milliarden Dollar zugesagt worden.Frankreich will Ukraine Flugabwehrsysteme liefern20.49 Uhr: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kündigt die Lieferung von Flugabwehrsystemen und Radaranlagen an die Ukraine an. Dies werde in den kommenden Wochen geschehen, sagt Macron dem Sender France 2. Zudem werde zusammen mit Dänemark daran gearbeitet, weitere Haubitzen zu liefern. Da die Intensität der russischen Angriffe auf die Ukraine sich geändert habe, müsse auch die Militärpräsenz in Osteuropa verstärkt werden.Ukraine meldet weitere Raketenangriffe19.48 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat am Mittwoch weitere russische Raketen- und Luftangriffe auf Wohnhäuser und Objekte der zivilen Infrastruktur registriert. Im abendlichen Lagebericht aus Kiew war die Rede von drei Raketenangriffen und vier Fällen von Beschuss durch Flugzeuge. Zehnmal seien Mehrfachraketenwerfer eingesetzt worden. Von den zehn getroffenen Zielen lagen die meisten in den frontnahen Gebieten Saporischschja und Mykolajiw im Süden.Außerdem setze die russische Armee weiter Kampfdrohnen iranischer Bauart ein, von denen zehn abgeschossen worden seien. Die ukrainischen Militärangaben waren nicht unabhängig überprüfbar. Aus dem zentralukrainischen Gebiet Winnyzja meldete die Zivilverwaltung, dass zwei solcher Drohnen abgefangen worden seien.Die russischen Angriffe aus der Luft waren damit weniger intensiv als am Montag, als mehr als 80 Raketen und Marschflugkörper abgefeuert wurden. Auch wenn die ukrainische Luftverteidigung nach eigenen Angaben etwa die Hälfte von ihnen abfangen konnte, wurden landesweit viele Einrichtungen der Stromversorgung und zivile Objekte getroffen. Auch mitten in der Hauptstadt Kiew schlugen Geschosse ein.Nato: Keine Hinweise auf bevorstehenden Kriegseintritt von Belarus19.34 Uhr: Die Nato sieht keine Hinweise darauf, dass sich Belarus aktiv am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine beteiligen will. Trotz der Stationierung von Truppen an der Grenze zur Ukraine, sei man noch immer der Ansicht, dass das Land nicht offiziell in den Krieg eingreifen wolle, sagte ein Vertreter des Militärbündnisses am Mittwoch am Rande eines Verteidigungsministertreffens in Brüssel. Als einen möglichen Grund nannte er die dann drohenden Sanktionsmaßnahmen des Westens.Mit Blick auf den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko sagte er: „Ich glaube nicht, dass wir daran zweifeln sollten, dass Lukaschenko versteht, dass die volle Wucht der Sanktionen, die gegen Russland verhängt wurden, auch gegen Belarus angewandt werde, wenn die belarussischen Streitkräfte dieselbe Art von Operationen gegen die Ukraine durchführen würden.“Lukaschenko hatte zuletzt die Bildung einer gemeinsamen regionalen Militäreinheit der Streitkräfte seines Landes mit der russischen Armee angekündigt. Aktiv nimmt das Zehn-Millionen-Einwohner-Land jedoch bislang nicht am Angriffskrieg gegen die Ukraine teil. Nach Auffassung des Westens dient Belarus Russland allerdings als Aufmarsch- und Rückzugsgebiet.Bericht: Russland hat mehr als 90.000 Soldaten im Ukraine-Krieg verloren18.51 Uhr: Die russische Armee soll seit Beginn des Ukraine-Krieges mehr als 90.000 Soldaten verloren haben. Das berichtet die russische Investigativplattform „iStories“ unter Berufung auf Offiziere der russischen Geheimdienste. Zu den „unwiederbringlichen Verlusten“, von denen in dem Bericht die Rede ist, zählen demnach Gefallene, nach Verletzungen Verstorbene, Vermisste und Kriegsrückkehrer, die aufgrund von Verletzungen nicht mehr in den Militärdienst zurückkehren können. Russland hält sich bei den eigenen Verlusten äußerst bedeckt. Die USA und Großbritannien sprechen im August und September von einer Größenordnung von 70.000 bis 80.000 Soldaten.US-Generalstabschef: Russland verletzt bewusst Zivilisten in Ukraine18.48 Uhr: US-Generalstabschef Mark Milley hat die jüngsten Raketenangriffe Russlands in der Ukraine scharf verurteilt. „In den vergangenen Tagen hat Russland seine Angriffe auf die zivile Infrastruktur verstärkt“, sagte Milley am Mittwoch in Brüssel nach Beratungen der sogenannten internationalen Ukraine-Kontaktgruppe, über die Waffenlieferungen an das Land koordiniert werden.“Russland hat absichtlich zivile Infrastruktur angegriffen, um Zivilisten zu verletzen. Sie haben die Alten, die Frauen und die Kinder in der Ukraine ins Visier genommen“, sagte Milley. „Willkürliche und absichtliche Angriffe auf zivile Ziele sind nach den internationalen Kriegsregeln ein Kriegsverbrechen.“Ukrainische Luftwaffe: Vier russische Hubschrauber in 18 Minuten abgeschossen17.46 Uhr: Am Mittwochmorgen hat die ukrainische Luftwaffe nach eigenen Angaben im Süden des Landes vier Kampfhubschrauber der russischen Truppen abgeschossen. Die Schläge sollen zwischen 8.40 und 8.58 Uhr stattgefunden haben, schreibt die Luftwaffe auf Facebook. Drei der Hubschrauber sollen auf russisch besetztem Gebiet abgestürzt sein, der vierte auf von der Ukraine zurückerobertem Gebiet.Außerdem berichtet die Luftwaffe von Angriffen auch auf zwei weitere russische Hubschrauber. Die Zahl der tatsächlich abgeschossenen Maschinen könnte somit noch steigen, so die Ukrainer.Kreml rechnet mit konkretem Vermittlungsvorschlag der Türkei17.45 Uhr: Der Kreml rechnet anlässlich des Treffens des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan mit einem konkreten Vermittlungsvorschlag der Türkei im Ukraine-Konflikt. „Erdogan wird wahrscheinlich offiziell etwas vorschlagen“, sagte Kreml-Berater Juri Uschakow am Mittwoch vor Journalisten. Er erwarte eine „interessante und nützliche Diskussion“. Die beiden Staatschefs treffen sich am Donnerstag in Kasachstan.Sollten russisch-ukrainische Kontakte stattfinden, würde dies auf türkischem Gebiet geschehen, sagte Uschakow. Der Kreml-Berater lobte erneut die Position der Türkei, die sich „aus Prinzip nicht den illegitimen westlichen Sanktionen“ gegen Russland anschließe. Das Nato-Mitglied Türkei ist stark von russischem Öl und Gas abhängig. Seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine am 24. Februar ist Ankara bemüht, seine Beziehungen zur Ukraine und zu Russland gleichermaßen aufrechtzuerhalten.Tschechien verhängt Einreisestopp für Russen mit Schengen-Visum17.40 Uhr: Tschechien verhängt einen Einreisestopp für Russen mit einem Schengen-Visum für touristische Aufenthalte, Sport- oder Kulturveranstaltungen. Die Maßnahme gelte vom 25. Oktober an, teilte Außenminister Jan Lipavsky nach einer Kabinettssitzung am Mittwoch in Prag mit. Keine Rolle spielt dabei, von welchem EU-Mitgliedsland das Visum ausgestellt wurde. Bereits kurz nach Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine Ende Februar hatte Tschechien die Vergabe von neuen Visa an Russen bis auf wenige Ausnahmen ausgesetzt.Die liberalkonservative Regierung in Prag folgt mit der jetzigen Verschärfung dem Beispiel unter anderem Polens und der baltischen Staaten. Bisher waren täglich noch rund 200 russische Bürger über internationale Flughäfen mit einem Schengen-Visum nach Tschechien eingereist. Man könne nicht die Augen davor verschließen, dass Russland skrupellos zivile Ziele in der Ukraine bombardiere, sagte Lipavsky, der von einem Signal an Moskau sprach.Ukrainischer Präsidentenberater: Atomwaffen Putins letzter Joker17.11 Uhr: Der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowytsch rechnet mit einer Rückeroberung des von Russland völkerrechtswidrig annektierten Gebiets Cherson in spätestens anderthalb Monaten. Das sagte Arestowytsch der Wochenzeitung „Die Zeit“. Kremlchef Wladimir Putin werde möglicherweise versuchen, die Ukraine zu einer Verlagerung der Truppen von Cherson weg nach Norden zu zwingen. Das werde ihm aber nicht gelingen, sagte Arestowytsch auf eine Frage, welche Lage er ein Jahr nach Kriegsbeginn Ende Februar erwarte. „Ich denke, im Februar kommenden Jahres könnte Putin taktische Atomwaffen einsetzen. Das ist sein letzter Joker.“Angst vor einer atomaren Bedrohung hätten die Menschen in der Ukraine jedoch nicht, sagte der Berater im ukrainischen Präsidialamt. „Selbst wenn die Russen zehn bis zwanzig taktische Atomraketen einsetzen würden, dann würde das den Krieg nicht beenden.“ In einem solchen Fall hätten die Russen nicht genügend Leute auf dem Boden, die es für eine Eroberung bräuchte, sagte Arestowytsch.Putin müsste dann Hunderte taktische Atomwaffen abfeuern, sagte Arestowytsch der „Zeit“ weiter. „Diese Menge würde aber eine Bedrohung für ganz Europa bedeuten, der Wind würde den Fallout auch über die Grenzen wehen.“ Sollten Nato-Staaten involviert werden, dann gebe es eine amerikanische Reaktion. „Die nächste Stufe wäre ein Atomkrieg, das Ende der Zivilisation. Ich glaube nicht, dass das Putins Wunsch wäre.“Lindner will langfristige Finanzhilfe für die Ukraine 16.30 Uhr: Finanzminister Christian Lindner will im Rahmen der G7 eine längerfristige Finanzhilfe für die Ukraine organisieren. „Wir werden intensiv miteinander sprechen über die Unterstützung der Ukraine, auch in finanzieller Hinsicht“, kündigte der FDP-Politiker am Mittwoch am Rande der Herbsttagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington an. Neben der militärischen und logistischen Unterstützung müsse der ukrainische Staat auch funktionsfähig und liquide bleiben.Für das laufende Jahr seien die nötigen Mittel unter anderem durch IWF und G7 inzwischen verfügbar. „Es geht jetzt darum, das auch in eine langfristige Perspektive zu bringen, das heißt, die Finanzierung des ukrainischen Staates auch im nächsten Jahr auf eine sichere Grundlage zu stellen“, sagte Lindner.Lambrecht verspricht „signifikanten Beitrag“ für Ausbildung ukrainischer Soldaten 16.24 Uhr: Die EU-Staaten haben sich auf eine militärische Ausbildungsmission für die Ukraine geeinigt. Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) sagte dazu am Mittwoch am Rande eines Nato-Treffens in Brüssel, Deutschland werde „einen signifikanten Beitrag leisten“. Die Bundesregierung bietet dem Vernehmen nach an, ein strategisches Hauptquartier für die Ausbildung einzurichten.In einem ersten Schritt will die EU nach übereinstimmenden Diplomaten-Angaben rund 15.000 ukrainische Soldaten ausbilden. Neben Deutschland will auch Polen demnach ein Hauptquartier einrichten.Die Außenminister der Europäischen Union wollen die neue Ausbildungsmission formell am Montag bei ihrem Treffen in Luxemburg beschließen, wie es in Brüssel weiter hieß. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hatte die Mission Ende August angekündigt, um die Aktivitäten der Mitgliedsländer besser zu bündeln.AKW Saporischschja wieder an externem Stromnetz15.50 Uhr: Das Atomkraftwerk in Saporischschja ist der Internationalen Atom-Energieagentur (IAEA) zufolge wieder am externen Stromnetz angeschlossen. IAEA-Chef Rafael Grossi schreibt auf Twitter, er sei von seinen Leuten vor Ort entsprechend informiert worden. Grund für den Ausfall am Morgen sei der Beschuss einer weiter entfernten Anlage gewesen, „was unterstreicht, wie prekär die Situation ist“, schreibt Grossi. Am Morgen forderte er erneut eine Sicherheitszone um das größte AKW Europas, um Kämpfe in der Nähe des Werks zu vermeiden.Ukraine: 30 Prozent der Energieinfrastruktur seit Montag getroffen13.23 Uhr: Die schweren russischen Luftangriffe haben nach Angaben aus Kiew seit Montag rund 30 Prozent der ukrainischen Energieinfrastruktur getroffen. Es sei das erste Mal seit Beginn des Krieges Ende Februar, dass Russland die Energieinfrastruktur „auf dramatische Weise ins Visier genommen“ habe, sagte der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko dem US-Sender CNN am Dienstag (Ortszeit).Als einen Grund für die Angriffe sah Haluschtschenko, dass ukrainische Stromexporte den europäischen Ländern helfen würden, weniger russisches Gas und Kohle nutzen zu müssen. Das ukrainische Energiesystem sei „immer noch stabil“. Er forderte andere Länder auf, „Luftabwehrsysteme bereitzustellen, die uns wirklich helfen könnten, unsere Infrastruktur zu schützen“.Mehr als siebeneinhalb Monate nach Kriegsbeginn hatte Russland am Montag Dutzende Raketen auf verschiedene Teile der Ukraine abgefeuert. Am Dienstag dann beschoss Russland insbesondere die westukrainische Region Lwiw. Angaben der dortigen Militärverwaltung zufolge wurden dabei vier Umspannwerke komplett zerstört. Danach war demnach knapp ein Drittel der Bewohner zeitweise ohne Strom.Ukraine bezeichnet russische Ermittlungen zur Krim-Brücke als „Unsinn“11 Uhr: Die ukrainische Führung weist die russischen Ermittlungen zur Explosion auf der Krim-Brücke zurück. Die gesamte Tätigkeit des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB und des Untersuchungsausschusses seien Unsinn, sagt Andrij Jussow, der Sprecher des Militärgeheimdienstes in Kiew, dem ukrainischen Sender Suspilne zufolge. FSB und Untersuchungsausschuss dienten nur dem Putin-Regime, sagt Jussow mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin. „Daher werden wir ihre nächsten Äußerungen definitiv nicht kommentieren.“ Laut FSB wurde die Explosion auf der Brücke von der Hauptgeheimdienstabteilung des ukrainischen Verteidigungsministeriums organisiert.IAEA: Stromversorgung in AKW Saporischschja erneut knapp10.06 Uhr: Das AKW Saporischschja ist der Internationalen Atom-Energieagentur (IAEA) zufolge erneut von der externen Stromversorgung abgeschnitten. Das Atomkraftwerk werde wieder über seine Notfall-Dieselgeneratoren versorgt, schreibt IAEA-Chef Rafael Grossi auf Twitter. „Unser Team am AKW Saporischschja hat mich heute morgen darüber informiert, dass die Anlage das zweite Mal in fünf Tagen sämtliche externe Stromversorgung verloren hat.“ Er fordert erneut eine Sicherheitszone um das größte AKW Europas, um Kämpfe in der Nähe des Werks zu vermeiden.London: Russland setzt iranische Drohnen ein9.25 Uhr: Bei seinen massiven Raketenangriffen auf ukrainische Städte hat Russland nach britischen Informationen auch iranische Kampfdrohnen eingesetzt. Die unbemannten Flugkörper vom Typ Shahed seien langsam und flögen sehr niedrig, wodurch sie für die Flugabwehr leicht zu treffen seien, teilte das Verteidigungsministerium in London am Mittwoch mit. Allerdings bestehe eine „realistische Möglichkeit“, dass Russland mit dem Einsatz mehrerer Drohnen zugleich einigen Erfolg gehabt habe, hieß es unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse weiter.Die russischen Truppen setzten die iranischen Drohnen, darunter sogenannte Kamikazedrohnen vom Typ Shahed-136, mindestens seit August ein, so das Ministerium. „Trotz einer gemeldeten Reichweite von 2.500 Kilometern hat die Shahed-136 nur eine geringe explosive Nutzlast.“ Daher sei unwahrscheinlich, dass die Drohne den gewünschten Effekt erziele.Russland: Festnahmen wegen Explosion auf Krim-Brücke8.20 Uhr: Wegen der Explosion auf der für Russland strategisch wichtigen Krim-Brücke sind nach Behördenangaben acht Personen festgenommen worden. „Zum derzeitigen Zeitpunkt sind im Zusammenhang mit dem Strafverfahren fünf russische Staatsbürger und drei Staatsbürger aus der Ukraine und Armenien festgenommen worden“, teilte der Pressedienst des russischen Geheimdienstes FSB am Mittwoch der Nachrichtenagentur Interfax zufolge mit. Mehr dazu lesen Sie hier.Bericht: Fünf Explosionen in russisch besetzter Stadt Cherson8.06 Uhr: In der von russischen Truppen besetzten Stadt Cherson im Süden der Ukraine sind nach russischen Medienberichten am Morgen fünf Explosionen zu hören gewesen. Nach inoffiziellen Informationen seien Luftverteidigungssysteme gestartet worden. Cherson ist der Verwaltungssitz der gleichnamigen Region und eine der ersten Städte, die in der am 24. Februar begonnen russischen Invasion fiel.Zudem berichtet Iwan Fedorow, der im Exil lebende Bürgermeister der ebenfalls russische besetzten Stadt Melitopol in der Region Saporischschja auf Telegram, dass es in seiner Stadt eine gewaltige Explosion gegeben habe. Die beiden ukrainischen Regionen wurden wie Luhansk und Donezk von Russland annektiert, was international nicht anerkannt wird.Flugabwehrsystem IRIS-T in Ukraine eingetroffen8 Uhr: Kurz nach den neuen Raketenangriffen Russlands auf Dutzende ukrainische Städte hat Deutschland das Flugabwehrsystem Iris-T SLM an das Land übergeben. Dies gab der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow auf Twitter bekannt. „Eine neue Ära der Luftverteidigung“ habe nun begonnen. Ausdrücklich bedankte er sich bei Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) für ihre starke Unterstützung der Ukraine, die sich seit Februar gegen eine russische Invasion wehrt.Deutschland will Kiew zunächst vier der jeweils 140 Millionen Euro teuren Systeme des bodengestützten Typs von Iris-T zur Verfügung stellen, die Finanzierung von drei weiteren ist gesichert. Das System besteht aus mehreren Komponenten: Radaranlage, Gefechtsstand und drei auf Lastwagen montierten Raketenwerfer.Kiew: Russische Angriffe auf mindestens zehn Städte in 24 Stunden6.38 Uhr: Die jüngsten russischen Raketenangriffe haben nach Angaben des ukrainischen Militärs mehr als zehn Städte schwer getroffen, darunter Lemberg, Bachmut, Awdijiwka und Saporischschja. „In den vergangenen 24 Stunden haben die Besatzer erneut zu massiven Raketenangriffen gegriffen – mehr als 30 Marschflugkörper, sieben Luftangriffe und 25 Fälle von Beschuss“, teilen die Streitkräfte mit. Das ukrainische Militär habe mehr als 100 russische Soldaten in der südlichen Region Cherson getötet. Es gibt zunächst keine Angaben zu Opfern auf ukrainischer Seite. Reuters konnte die Berichte über die Kampfhandlungen nicht unabhängig überprüfen.Das Wichtigste aus der Nacht6 Uhr: Die Ukraine hofft auf eine bessere Luftabwehr dank deutscher und amerikanischer Waffensysteme. Die Angriffe durch russische Raketen halten an, dennoch spricht der ukrainische Präsident Selenskyj von einem baldigen Wiederaufbau. Lesen Sie hier die Ereignisse der Nacht.Institut: Russland verlegt Ausrüstung aus Belarus4 Uhr: Das amerikanische „Institute for the Study of War“ geht in seiner jüngsten Bewertung davon aus, dass Russland Züge mit Waffen, Ausrüstung, Munition und anderem Material aus Belarus belädt, um sie in weiter südlich und östlich gelegene Einsatzgebiete zu verlegen. Das würde gegen eine direkte Beteiligung von Belarus am Ukraine-Krieg sprechen. Am Montag hatte Machthaber Alexander Lukaschenko angekündigt, eine gemeinsame Militäreinheit mit der russischen Armee zu gründen.Luftalarm in mehreren ukrainischen Städten2.20 Uhr: In der Nacht zum Mittwoch wurde in mehreren ukrainischen Städten Luftalarm ausgelöst, darunter auch in Kiew und in Odessa. Die Warnungen wurden kurze Zeit später wieder aufgehoben, lediglich für Mykolajiw wurde der Alarm laut offiziellem Telegram-Kanal noch aufrechterhalten. Über Einschläge oder Schäden war zunächst nichts bekannt.Lambrecht verurteilt Angriffe auf Zivilbevölkerung1.10 Uhr: Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat vor dem Treffen der Nato-Verteidigungsminister die russischen Raketenangriffe in der Ukraine scharf verurteilt. „Mit dem Raketenbeschuss ukrainischer Städte terrorisiert Putin unverhohlen die Zivilbevölkerung. Seine Verachtung gegenüber den Menschen steigt offensichtlich mit dem Scheitern seiner Pläne“, sagte Lambrecht den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Unsere Unterstützung für die Ukraine müssen wir unvermindert fortsetzen.“ Gerade die Lieferung von Flugabwehrsystemen sei deshalb der richtige Schritt.Dienstag, 11. OktoberVier weitere Himars-Systeme in der Ukraine angekommen23.30 Uhr: Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hat bestätigt, dass vier weitere Himars-Raketenwerfer aus den USA in der Ukraine angekommen sind. Er dankte dem US-Präsidenten Joe Biden, seinem Verteidigungsminister Lloyd Austin und dem amerikanischen Volk. Die Himars-Raketen bedeuteten „gute Zeiten für die Ukraine und schlechte für die Besatzer“, schrieb er auf Twitter.Biden: Putin hat sich erheblich verkalkuliert23.05: Kremlchef Wladimir Putin hat sich mit seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine nach Ansicht von US-Präsident Joe Biden verschätzt. „Ich denke, er ist ein rationaler Akteur, der sich erheblich verkalkuliert hat“, sagte Biden laut TV-Sender CNN in einem Interview, das am Dienstagabend (Ortszeit, 3 Uhr MESZ) ausgestrahlt werden sollte. Demnach sagte Biden, er glaube zwar, dass Putin rational handle, seine Ziele in der Ukraine aber irrational seien. „Wenn man sich die Rede anhört, die er nach der Entscheidung (Krieg gegen die Ukraine zu führen) hielt, sprach er von der ganzen Idee, dass er als Führer eines Russlands gebraucht werde, das alle Russischsprachigen vereint. Ich meine, ich halte das einfach für irrational“, sagte Biden laut CNN.US-Präsident Joe Biden geht davon aus, dass der russische Präsident Wladimir Putin im Krieg mit der Ukraine keine taktischen Atomwaffen einsetzen werde. „Nun, ich glaube nicht, dass er das tun wird“, antwortet Biden in dem Interview auf die Frage, für wie realistisch er es halte, dass Putin eine taktische Nuklearrakete einsetzen werde.Saporischschja: Putin „offen für Dialog“22.29 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich im Konflikt um das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja dialogbereit gezeigt. Er sei „offen für einen Dialog“ mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) über das AKW Saporischschja, sagte der Kreml-Chef am Dienstag bei einem im russischen Staatsfernsehen übertragenen Treffen mit IAEA-Chef Rafael Grossi in St. Petersburg. Das im Süden der Ukraine gelegene AKW wird seit März von russischen Truppen kontrolliert.“Wir werden gerne über alle Fragen von gemeinsamem Interesse sprechen oder solche, die Anlass zur Sorge geben, zum Beispiel über die Situation rund um das Atomkraftwerk Saporischschja“, erklärte Putin.Grossi bekräftigte vor dem Gespräch seine Forderung nach einer „Schutzzone“ rund um das AKW. Es müsse alles getan werden, „um einen nuklearen Unfall zu vermeiden“, hieß es in einer IAEA-Erklärung. Grossi betonte, die Lage werde angesichts der häufigen Angriffe „immer gefährlicher“. „Wir können es uns nicht leisten, noch mehr Zeit zu verlieren“, sagte Grossi. Es stehe viel „auf dem Spiel“. Vor wenigen Tagen hatte Putin das Atomkraftwerk per Dekret unter russische Verwaltung gestellt. Die IAEA verurteilte diesen Schritt und bezeichnete die Anlage als ukrainisch.Selenskyj verspricht raschen Wiederaufbau21.47 Uhr: Nach einer zweiten Welle russischer Angriffe hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seinen Landsleuten einen baldigen Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur versprochen. Der Beschuss am Dienstag habe die Reparatur zuvor beschädigter Objekte lediglich verzögert, sagte Selenskyj in seiner Videoansprache in der Nacht zum Mittwoch. „Wo es Verluste gab, gibt es bereits unseren Willen zum Aufbau. Wo es irgendwelche Hoffnungen des Feindes gab, wird es nur noch Ruinen der russischen Staatlichkeit geben.“Insgesamt habe Russland am Dienstag 28 Raketen auf sein Land abgefeuert, sagte Selenskyj. Davon habe die ukrainische Luftverteidigung 20 abgefangen. Von 15 Drohnen seien fast alle abgeschossen worden.Nach den verheerenden Angriffen vom Montag hatte Russland auch am Dienstag weitflächig Gebiete in der Ukraine beschossen, darunter Mykolajiw im Süden und Lwiw im Westen. In Lwiw wurden Behördenangaben zufolge vier Umspannwerke völlig zerstört. In größeren Teilen der gleichnamigen Gebietshauptstadt fiel der Strom aus.US-Regierung sieht keine Anzeichen für russischen Atomangriff20.28 Uhr: Den USA liegen weiterhin keine Hinweise auf russische Vorbereitungen für einen Atomwaffen-Einsatz in der Ukraine vor. „Wir sehen keine Anzeichen, nichts, was dafür sprechen würde, dass (Kremlchef Wladimir) Putin beschlossen hätte, Atom- oder Massenvernichtungswaffen in der Ukraine einzusetzen“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates im Weißen Haus, John Kirby, am Dienstag in Washington. Man sehe auch keine Anzeichen dafür, dass die zuständigen Stellen sich auf eine solche Entscheidung vorbereiteten, sagte er weiter.Russland hatte zuletzt vier besetzte ukrainische Gebiete völkerrechtswidrig annektiert und unter anderem Putin kündigte an, man werde sie mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigen. Damit schürte der Kremlchef die Sorge, Russland könne auf dem Schlachtfeld taktische Atomwaffen mit eingeschränkter Reichweite einsetzen. Die USA warnten die russische Führung bereits in direkten Kontakten, ein Einsatz solcher Waffen werde schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen. Zugleich wollte sich das Weiße Haus nicht öffentlich dazu äußern, wie diese Konsequenzen aussehen könnten.Chef von Atomenergiebehörde drängt Putin zu Schutzzone um Saporischschja18.45 Uhr: Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, hat bei einem Treffen mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin eine Schutzzone um das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja gefordert. „Wir dürfen keine Zeit verlieren“, sagte Grossi nach dem Gespräch in St. Petersburg am Dienstag laut Mitteilung. Die Lage um das von Russland besetzte AKW sei wegen der häufigen militärischen Angriffe „zunehmend gefährlich, instabil und herausfordernd“.Zur Vermeidung eines Atomunfalls hat Grossi die Einrichtung einer Waffenstillstandszone vorgeschlagen. Eine Demilitarisierung mit Truppenabzügen ist nicht Teil des Plans. Kremlchef Putin sagte zur Begrüßung, Russland sei bereit, die „Situation“ rund um das AKW Saporischschja zu besprechen. „In jedem Fall sind wir offen für diesen Dialog und froh, Sie zu sehen.“Der IAEA-Generaldirektor traf vorige Woche den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew. Grossi berichtete danach jedoch von keinen Fortschritten bezüglich der Schutzzone. Die Ukraine fordert den Abzug russischer Truppen aus dem größten Atomkraftwerk Europas. Noch diese Woche will Grossi erneut nach Kiew reisen.32 Ukrainer kehren nach Gefangenen-Austausch heim18.04 Uhr: Russland hat nach ukrainischen Angaben im Rahmen eines Gefangenen-Austausches 32 Kriegsgefangene freigelassen. „Unter den Befreiten sind Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten der Streitkräfte. Sie alle befanden sich an Orten, an denen heftige Kämpfe stattfanden. Viele dieser Menschen galten als vermisst“, teilt der Chef des ukrainischen Präsidentenstabs, Andriy Jermak, über Telegram mit.Auch der Leichnam des Israelis Dmytro Fialka sei überstellt worden. Fialka habe sich freiwillig gemeldet, um für die Ukraine zu kämpfen.G7-Staaten warnen Russland vor Einsatz von Atomwaffen17.48 Uhr: Die G7-Staats- und Regierungschefs haben Russland vor dem Einsatz biologischer, chemischer oder atomarer Waffen gewarnt. Dies hätte gravierende Konsequenzen, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung nach einer Videoschalte der sieben wichtigsten westlichen Industrieländer.Bericht: Ukraine erhält erstes Luftabwehrsystem Iris-T SLM16.39 Uhr: Die Ukraine soll das erste deutsche Luftabwehrsystem Iris-T SLM erhalten haben. Das berichtet der „Spiegel“. Die Übergabe soll am Dienstag an der polnischen Grenze erfolgt sein. Die Bundesregierung hatte zuletzt angekündigt, insgesamt vier der Systeme an die Ukraine liefern zu wollen.Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte schon am Montag eine baldige Lieferung in Aussicht gestellt. Ursprünglich war die erste Übergabe erst im November vorgesehen.Mit dem System soll die Zivilbevölkerung vor Luftangriffen geschützt werden. Die russische Armee hatte seit Beginn der Woche zahlreiche ukrainische Städte mit Raketen angegriffen. Russland setzt Facebook-Konzern „Meta“ auf Terrorliste16.39 Uhr: Russland hat den US-Internetriesen Meta auf eine Liste „terroristischer und extremistischer“ Organisationen gesetzt. Die Einstufung des Mutterkonzerns der Online-Netzwerke Facebook und Instagram erfolgte durch die russische Finanzaufsicht, wie am Dienstag auf deren Webseite zu lesen war. Der Schritt erleichtert den russischen Behörden die strafrechtliche Verfolgung von Nutzern in Russland.Meta steht nun auf derselben Liste wie rechtsnationalistische Gruppen, ausländische Terrororganisationen und russische Oppositionsgruppen. Bereits im März hatten die Behörden Meta wegen „extremistischer Aktivitäten“ verboten und den Zugang zu Facebook und Instagram gesperrt. Sie warfen Meta vor, „Russophobie“ zu tolerieren.Viele Russen griffen jedoch seitdem auf VPN-Dienste zurück, um die Online-Netzwerke weiterhin nutzen zu können. Instagram ist in Russland besonders beliebt und war früher eine wichtige Plattform für Werbung und Verkauf.Nato kündigt weitere Ukraine-Hilfen an15.30 Uhr: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat nach massiven russischen Luftangriffen gegen die Ukraine zusätzliche Militärhilfe für die Streitkräfte der Regierung in Kiew angekündigt. Mehr dazu lesen Sie hier.Ukraine ruft Bürger zum Stromsparen auf15.13 Uhr: Nach den schweren russischen Angriffen auf die Energie-Infrastruktur in der Ukraine hat die ukrainische Regierung die Bevölkerung zum Stromsparen aufgerufen. „Wir bitten Sie heute, den Stromverbrauch einzuschränken“, schrieb der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal am Dienstag im Onlinedienst Telegram. Zwischen 17.00 Uhr und 23.00 Uhr sollten keine energieintensiven Geräte eingeschaltet werden.In einem Vergeltungsangriff für die Explosion auf der Krim-Brücke am Wochenende hatte Russland am Montag zahlreiche ukrainische Städte bombardiert und dabei vor allem auf die Energieversorgung gezielt. Die Angriffe wurden am Dienstag fortgesetzt. Nach Angaben der ukrainischen Behörden waren am Dienstag landesweit rund 300 Ortschaften ohne Strom. Ein Drittel der westukrainischen Stadt Lwiw war ebenfalls ohne Elektrizität.Auch aus der zentralukrainischen Region Dnipropetrowsk wurden erhebliche Schäden an Einrichtungen der Stromversorgung gemeldet. In den Bezirken Pawlograd und Kamian gebe es „schwere Zerstörung“, teilte der dortige Gouverneur Valentin Resnischenko über Online-Netzwerke mit. Viele Siedlungsgebiete hätten keinen Strom. Das Südkommando des ukrainischen Militärs meldete Raketenangriffe auf die Region Mykolajiw und Odessa, wo ebenfalls die Energie-Infrastruktur beschädigt wurde.Lawrow: Russland zu Verhandlungen mit den USA bereit14.28 Uhr: Russland ist nach Angaben von Außenminister Sergej Lawrow in seinem Krieg gegen die Ukraine zu Verhandlungen mit den USA bereit – ohne aber von seinen Zielen abzurücken. „Wir haben kein ernsthaftes Angebot bekommen, mit ihnen in Kontakt zu treten“, sagte Lawrow im russischen Staatsfernsehen über ein angebliches Gesprächsangebot der US-Regierung.Moskau sieht Washington als Kriegspartei und Schlüssel zur Lösung des Konflikts. Wenn Washington etwa ein Treffen zwischen Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Joe Biden beim G20-Gipfel anbiete, werde Moskau dies prüfen, sagte Lawrow.Gleichzeitig beschuldigte Russlands Chefdiplomat die USA einmal mehr, sich direkt am Krieg in der Ukraine zu beteiligen. Washington liefere nicht nur Waffen an Kiew, sondern versorge die ukrainische Führung auch mit Aufklärungsdaten von Satelliten. „Was die Grenzen der Aufgaben betrifft, die wir uns im Rahmen der militärischen Spezialoperation gestellt haben, so hat sie der Präsident formuliert, und sie ändern sich nicht. Sie werden auch erreicht“, sagte Lawrow.Putin trifft sich mit Erdoğan13.50 Uhr: Kreml-Chef Wladimir Putin und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan wollen nach Angaben des türkischen Präsidialamts am Donnerstag in der kasachischen Hauptstadt Astana zusammenkommen. Das Treffen solle am Rande des Gipfels der Konferenz für Zusammenarbeit und vertrauensbildende Maßnahmen in Asien (CICA) stattfinden, sagte ein Beamter des Präsidialamts der Deutschen Presse-Agentur.Ukraine nennt Angriffe auf Energieanlagen Kriegsverbrechen12.58 Uhr: Die Ukraine wirft Russland vor, mit seinen Angriffen auf ihre Energieanlagen Kriegsverbrechen zu begehen. Damit schaffe Russland absichtlich unerträgliche Bedingungen für die Zivilbevölkerung, schreibt der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba auf Twitter. „Hauptziele russischer Angriffe sind Energieanlagen. Sie haben gestern viele getroffen, und sie treffen heute dieselben und neue. Dies sind Kriegsverbrechen, die lange im Voraus geplant wurden und darauf abzielen, unerträgliche Bedingungen für die Zivilbevölkerung zu schaffen – Russlands bewusste Strategie seit Monaten.“Russland hingegen spricht von einem Erfolg und will nach eigenen Angaben seine Angriffe mit Langstreckenraketen fortsetzen. „Der Zweck des Angriffes wurde erreicht“, erklärt das Verteidigungsministerium. „Alle ausgewiesenen Einrichtungen wurden getroffen.“ In der Ukraine waren Teile des Landes nach Beginn der massiven Angriffe am Montag ohne Stromversorgung.Russland zeigt sich offen für Treffen zwischen Putin und Biden12.45 Uhr: Die russische Führung zeigt sich offen für ein Treffen zwischen Präsident Wladimir Putin und US-Präsident Joe Biden. Russland würde eine solche Begegnung bei dem bevorstehenden G20-Gipfel nicht ablehnen und den Vorschlag prüfen, sollte es einen von den USA erhalten, sagt der russische Außenminister Sergej Lawrow im russischen Staatsfernsehen.Das Treffen der Staats- und Regierungschefs der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) ist Mitte November auf der indonesischen Insel Bali geplant. Russland sei auch bereit, sich Vorschläge zu Friedensgesprächen anzuhören, sagt der Außenminister. Er könne jedoch nicht im Voraus sagen, wohin dieser Prozess führen würde.Stromausfall in Lwiw12.30 Uhr: In Lwiw im Westen der Ukraine hat ein Raketenangriff die Elektrizitätsversorgung der Stadt getroffen. Etwa 30 Prozent der Stadt hätten keinen Strom mehr, teilt Bürgermeister Andrii Sadowji auf Telegram mit. Ein Reuters-Augenzeuge berichtete über drei Explosionen in der Stadt am Mittag.Rheinmetall liefert für Ringtausch Panzer an Tschechien12 Uhr: Der Rüstungskonzern Rheinmetall liefert 15 Panzer an Tschechien, damit der Nato-Staat modernen Ersatz bekommt für Panzer sowjetischer Bauart, die an die Ukraine abgegeben wurden. Einen entsprechenden Vertrag unterzeichneten Vertreter Deutschlands und Tschechiens am Dienstag in Prag, wie Rheinmetall mitteilte. Laut früheren staatlichen Angaben geht es um 14 Kampfpanzer vom Typ Leopard 2A4 und um einen Bergepanzer Büffel. Berliner Kreisen zufolge beläuft sich das Finanzvolumen auf umgerechnet 157 Millionen Euro.Das erste Fahrzeug soll im Dezember übergeben werden, Ende 2023 soll die Auslieferung abgeschlossen sein. Im Auftrag enthalten sind Munition sowie Dienstleistungen für die Ausbildung und die Ersatzteilversorgung. Russland hatte die Ukraine Ende Februar überfallen.Moldau: Ukraine reduziert Stromlieferung10.32 Uhr: Die Ukraine hat die Stromlieferungen in die benachbarte Republik Moldau deutlich verringert. Am frühen Dienstag sei die Versorgung um rund 30 Prozent reduziert worden, teilt der stellvertretende Ministerpräsident der Republik Moldau, Andrei Spinu, auf Telegram mit. „Wir stehen in ständigem Kontakt mit der Ukraine, der Europäischen Union und Rumänien auf der Suche nach einer Lösung, um die Republik mit Strom zu versorgen.“ Die Ukraine hat am Montag erklärt, sie werde die Stromexporte in das europäische Netz aussetzen, nachdem ihr eigenes Netz von russischen Raketen getroffen wurde.Russland startet weiteren Raketenangriff10.19 Uhr: Russland hat bei seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine mehrere Regionen des Landes am Dienstag erneut mit Raketen und Kampfdrohnen beschossen. Die Behörden in Saporischschja im Süden der Ukraine meldeten Angriffe mit russischen Raketen. In der Umgebung der Hauptstadt Kiew und im Gebiet Chmelnyzkyj habe es Explosionen gegeben, die Luftabwehr sei zum Einsatz gekommen, teilten offizielle Stellen mit. Die Behörden riefen die Menschen auf, in Kellern und Bunkern Schutz suchen. Das Gebiet Dnipropetrowsk wurde demnach ebenfalls beschossen.Auch in Kiew gab es Luftalarm. Die Menschen suchten dort Schutz, wie eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur berichtete. Kremlnahe russische Militärblogger bestätigten den massiven Beschuss der Ukraine mit Raketen. Ukrainische Medien berichteten, es seien am Dienstagmorgen 20 Raketen eingeschlagen. Am Montag hatten die ukrainischen Behörden mehr als 80 russische Angriffe gezählt. Viele seien durch die Luftabwehr abgewendet worden. Zahl der Toten auf 19 gestiegen9.11 Uhr: Nach den massiven russischen Angriffen mit Raketen in vielen Teilen der Ukraine ist die Zahl der Todesopfer nach Behördenangaben auf 19 gestiegen. Mehr als 100 Menschen seien verletzt worden infolge der Einschläge, teilten die ukrainischen Zivilschutzbehörden am Dienstag in Kiew mit. Zuvor war von 14 Toten die Rede gewesen. Es handele sich um vorläufige Zahlen, hieß es.Deutscher EU-Botschafter muss Belarus verlassen: Kein Visum mehr9.05 Uhr: Unter scharfer Kritik hat der deutsche EU-Botschafter in Belarus, Dirk Schuebel, seinen Posten in Minsk verlassen. Die Behörden unter Machthaber Alexander Lukaschenko verlängerten das Visum und die Akkreditierung nicht mehr, wie der Diplomat am Montagabend bei Facebook mitteilte. Der 64-Jährige, der die Mission seit 2019 geführt hatte, kritisierte „eklatante Verletzungen der Menschenrechte und des internationalen Rechts“ nach der Präsidentenwahl 2020, die gefälscht und „von ständiger Gewalt gegen unschuldige Menschen“ begleitet gewesen sei.Strack-Zimmermann: „Mit Putin kann man nicht verhandeln“9 Uhr: Für die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann belegen die russischen Raketenangriffe auf ukrainische Städte, dass ein Kriegsende nicht am Verhandlungstisch zu erzielen ist. „Mit Russland unter Putin und seinen Getreuen kann man nicht verhandeln“, sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses am Dienstag in Berlin der Deutschen Presse-Agentur. „Das haben die mörderischen Raketenangriffe dieser Terrorbande mitten im Herzen von Kiew und auf andere Städte gezeigt.“ Das Ende des Krieges werde nur mit materieller Unterstützung der Ukraine erreicht.Es sei ein gutes Zeichen, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) der Ukraine Unterstützung beim Wiederaufbau des Landes zugesagt habe, sagte die Politikerin, die vergangene Woche im Kiew war. „Der Winter steht vor der Tür und alles wird gebraucht, damit sich die Ukraine wappnen kann. Von Ausrüstung für die kalten Monate über Munition und Artillerie. Für die Südflanke braucht die Ukraine aber in erster Linie Kampfpanzer“, betonte Strack-Zimmermann aber.Erneut Luftalarm in der ganzen Ukraine8.08 Uhr: Am Morgen ist in der ganzen Ukraine erneut Luftalarm ausgelöst worden. Das berichten die Notfalldienste des Landes. Am Montag hatte Putin ukrainischen Angaben zufolge 83 Raketen abfeuern lassen. Es gab Tote und Verletzte. Kiews Bürgermeister Witali Klitschko rechnete mit weiteren Angriffen.Russland: Direkter Konflikt mit USA und Nato nicht unser Interesse7 Uhr: Ein direkter Konflikt mit den USA und der Nato ist nach den Worten des russischen Vizeaußenministers Sergej Rjabkow nicht im Interesse seines Landes. Allerdings werde Russland angemessene Gegenmaßnahmen ergreifen und auf das zunehmende Engagement des Westens im Ukraine-Konflikt reagieren, zitiert die russische Nachrichtenagentur RIA Rjabkow. „Wir warnen und hoffen, dass sie die Gefahr einer unkontrollierten Eskalation in Washington und anderen westlichen Hauptstädten erkennen.“Ukraine mobilisiert internationale Hilfe – die Nacht im Überblick5.30 Uhr: Russische Luftangriffe haben die Strom- und Wasserversorgung der Ukraine schwer getroffen. In der Hauptstadt Kiew folgen die Menschen einem Appell zum Stromsparen. Die Nacht im Überblick.USA: Russland hat Angriffe auf Städte schon länger geplant4.34 Uhr: Die USA teilen die Auffassung der Ukraine, dass Russland die schweren Luftangriffe auf ukrainische Städte bereits vor der Explosion auf der Krim-Brücke geplant hat. Anschläge dieses Ausmaßes könnten nicht innerhalb von ein paar Tagen ausgearbeitet werden, sagt der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates im Weißen Haus, John Kirby, dem Sender CNN. „Es war eher schon seit geraumer Zeit geplant. Das heißt nicht, dass die Explosion auf der Krim-Brücke ihre Planung beschleunigt haben könnte.“Rettungsdienste: Zahl der Opfer nach russischen Angriffen steigt4.18 Uhr: Laut ukrainischen Angaben steigt die Zahl der bei dem schweren Raketenbeschuss ukrainischer Städte getöteten Zivilisten auf mindestens 14. Weitere 97 Menschen seien verletzt worden, teilen die Rettungsdienste mit.Selenskyj spricht mit Biden und vielen anderen2.30 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat der Ukraine angesichts der massiven russischen Luftangriffe fortdauernde Unterstützung zugesagt – darunter auch weitere moderne Luftabwehrsysteme. Biden habe dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj in einem Telefonat versichert, der Ukraine weiterhin die Unterstützung zukommen zu lassen, die das Land für seine Verteidigung benötige, teilte das Weiße Haus am Montag mit.In seinem abendlichen Video listete Selenskyj alle Gespräche mit internationalen Partnern vom Montag wegen der Raketenangriffe auf. Er habe mit Bundeskanzler Olaf Scholz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Polens Staatschef Andrzej Duda und UN-Generalsekretär António Guterres gesprochen. Weitere Gespräche gab es mit den Regierungschefs Justin Trudeau (Kanada), Mark Rutte (Niederlande) und Liz Truss (Großbritannien). Durch die russischen Angriffe auf viele ukrainische Großstädte sind nach Angaben des Innenministeriums 14 Menschen getötet und knapp 100 verletzt worden.Kiesewetter: Auch Deutsche auf längeren Krieg in Ukraine einstellen1 Uhr: Nach Ansicht des CDU-Außenpolitikers Roderich Kiesewetter müssen die Menschen in Deutschland darüber aufgeklärt werden, dass der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine noch längere Zeit dauern könnte. „Auch unsere Bevölkerung muss darauf eingestellt werden, dass dieser Krieg womöglich noch zwei Jahre gehen kann und dass er sich ausweitet“, sagte Kiesewetter dem Sender Welt. Die kritische Infrastruktur sei unter Druck. „Es wird nicht nur auf ukrainischem Boden stattfinden, das ist auch ein Krieg gegen uns“, sagte Kiesewetter. Hier lesen Sie mehr.Militärchef: 98 Bergleute in Krywyj Rih in Ostukraine eingeschlossen0.50 Uhr: Nach einem russischen Raketenangriff auf die ostukrainische Stadt Krywyj Rih sind nach Angaben des örtlichen Militärchefs Oleksandr Wilkul noch 98 Bergleute wegen eines Stromausfalls unter Tage eingeschlossen. Die Bergarbeiter sollten noch in der Nacht zum Dienstag befreit werden, wie Wilkul nach Angaben der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform am Montagabend über seinen Telegram-Kanal mitteilte. Laut Wilkul waren demnach zunächst mehr als 850 Kumpel in vier Minen eingeschlossen gewesen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.Dienstag, 11. OktoberUkraine zu Weltgemeinschaft: Russische Annexion verurteilen23.30 Uhr: Zu Beginn einer Dringlichkeitssitzung der UN-Vollversammlung hat die Ukraine die Weltgemeinschaft aufgefordert, die völkerrechtswidrigen Annexionen Russlands zu verurteilen. „Die so genannten Referenden standen in keiner Beziehung zu dem, was wir Ausdruck des Volkswillens nennen – weder aus rechtlicher noch aus technischer Sicht“, sagte der ukrainische UN-Botschafter Serhij Kislizia am Montag in New York. Er forderte das größte UN-Gremium zur Annahme einer Resolution auf, die von Russland verlangt, seine Handlungen rückgängig zu machen.Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja dagegen beklagte eine „gefährliche Polarisation“ bei den Vereinten Nationen und eine Blockbildung, die die internationale Zusammenarbeit untergrabe.Mit einer Reihe von Abstimmungen versuchte Moskau dabei, eine geheime Entscheidung zur Resolution zu erzwingen. Es scheiterte jedoch an einer klaren Mehrheit von mehr als 100 Staaten, die für eine offene Abstimmung votierten.Selenskyj: Lassen uns von Russland nicht einschüchtern22.21 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat versichert, dass sein Land sich von den jüngsten russischen Raketenangriffen auf ukrainische Städte nicht einschüchtern lasse. „Die Ukraine kann nicht eingeschüchtert werden“, sagte Selenskyj in einem am Montagabend in Onlinediensten verbreiteten Video. „Sie kann nur geeinter sein. Die Ukraine kann nicht aufgehalten werden.“In dem Video kündigte der ukrainische Präsident auch an, das Schlachtfeld „noch schmerzhafter“ für die russischen Truppen zu machen. Bei der groß angelegten russischen Angriffsserie auf ukrainische Städte waren am Montag nach ukrainischen Polizeiangaben mindestens elf Menschen getötet und dutzende weitere verletzt worden.Biden stellt Ukraine Luftabwehrsystem in Aussicht22.16 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj weitere Militärhilfe „einschließlich fortschrittlicher Luftabwehrsysteme“ versprochen. Biden habe Selenskyj bei einem Telefonat zugesichert, „die Ukraine weiterhin mit allem zu versorgen, was sie für ihre Verteidigung benötigt“, erklärte das Weiße Haus in Washington am Montag.Der US-Präsident habe Selenskyj außerdem sein Beileid nach den massiven russischen Luftangriffen auf Kiew und andere ukrainische Städte ausgesprochen.Melnyk: Putin offenbar zu allem fähig22.01 Uhr: Der scheidende Botschafter der Ukraine in Deutschland, Andrij Melnyk, sieht eine reale Gefahr, dass Russland auch Atomwaffen gegen sein Land einsetzen könnte. Die russischen Raketenangriffe auf Städte in der Ukraine hätten gezeigt, dass der russische Präsident Wladimir Putin offenbar zu allem fähig sei, sagte Melnyk am Montag RTL/ntv. Der Westen solle Russland ganz klar und ohne diplomatische Floskeln darstellen, was Russland erwarten würde, sollte Putin die Atomwaffen in der Ukraine einsetzen. „Und ich glaube, dass unsere Partner und Verbündete durchaus in der Lage sein sollten, das in einer Sprache zu tun, die Putin verstehen wird“, so Melnyk.Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates im Weißen Haus, John Kirby, sagte am Sonntag, die US-Regierung habe keine Hinweise darauf, dass Putin eine Entscheidung zum Einsatz von Atomwaffen getroffen habe.Melnyk ist nur noch wenige Tage als Botschafter in Deutschland. Er wird am 14. Oktober Berlin verlassen, um einen neuen Posten im Außenministerium in der ukrainischen Hauptstadt Kiew zu übernehmen. Sein Nachfolger ist der ukrainische Top-Diplomat Olexij Makejew.Biden: Russische Angriffe zeigen „äußerste Brutalität“ Putins18.47 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat die russischen Raketenangriffe auf die Ukraine „aufs Schärfste“ verurteilt. Sie zeigten einmal mehr „die äußerste Brutalität des illegalen Krieges“ von Kremlchef Wladimir Putin gegen das ukrainische Volk, erklärte Biden am Montag. Die Angriffe bestärkten die US-Regierung darin, dem ukrainischen Volk beizustehen, so lange es nötig sei. Man werde Russland weiterhin gemeinsam mit den internationalen Partnern zur Rechenschaft ziehen. „Wir fordern Russland erneut auf, diese unprovozierte Aggression sofort zu beenden und seine Truppen aus der Ukraine abzuziehen“, so Biden.US-Außenminister Antony Blinken versicherte seinem ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba angesichts der Angriffe in einem Telefonat die „unerschütterliche wirtschaftliche, humanitäre und sicherheitspolitische Hilfe“ der US-Regierung. Die Attacken vom Montag, bei denen landesweit mehrere Menschen getötet wurden, gelten als Reaktion des Kremls auf die Explosion an der für Russland strategisch wichtigen Brücke zur annektierten Halbinsel Krim.Polen: Bürger sollen Belarus verlassen18.46 Uhr: Polen rät angesichts zunehmender Spannungen im Zuge des Ukraine-Kriegs seinen Bürgern, Belarus zu verlassen. „Wir empfehlen polnischen Bürgern in Belarus, aus dem Land mit Privatfahrzeugen oder öffentlichen Transportmitteln auszureisen“, teilt die Regierung in Warschau auf ihrer Internetseite mit. Außerdem rät die Regierung von Reisen nach Belarus ab, das mit Russland verbündet ist. Belarus will nach eigenen Angaben mit Russland eine gemeinsame militärische Eingreiftruppe einsetzen, um auf eine Verschärfung der Spannungen an den westlichen Grenzen des Landes zu reagieren.Ukraine: Medwedew nach Drohungen zur Fahndung ausgeschrieben17.30 Uhr: Der ukrainische Geheimdienst SBU hat Russlands ehemaligen Präsidenten Dmitri Medwedew zur Fahndung ausgeschrieben. Mehr dazu lesen Sie hier.Rotes Kreuz setzt Einsatz in Ukraine aus14.37 Uhr: Angesichts der massiven russischen Raketenangriffe hat das Rote Kreuz seinen Hilfseinsatz in der Ukraine ausgesetzt. „Aus Sicherheitsgründen haben unsere Teams ihre Arbeit heute unterbrochen“, teilt ein Sprecher des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters mit. Auch die Norwegische Flüchtlingshilfe (NRC) erklärte, sie habe ihre Hilfseinsätze in der Ukraine eingestellt, bis es ausreichend sicher sei, sie wieder aufzunehmen.Luftalarm in Kiew nach mehr als fünfeinhalb Stunden aufgehoben14.15 Uhr: Nach russischen Raketenangriffen ist der Luftalarm in der ukrainischen Hauptstadt Kiew nach mehr als fünfeinhalb Stunden aufgehoben worden. Eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur im Zentrum der Metropole berichtete am Montag, dass Menschen die Keller verließen und auf den Straßen wieder Fußgänger zu sehen seien.Nach Angaben von Bürgermeister Witali Klitschko wurde der Verkehr auf allen U-Bahn-Linien der Hauptstadt vorerst wieder aufgenommen. Er rief die Bewohner aber zur Vorsicht auf. „Fahren Sie heute nicht ohne Not in die Stadt“, teilte er bei Telegram mit. „Ich erinnere Sie auch daran, dass U-Bahn-Stationen auch als Schutzräume funktionieren.“Ukrainischen Medien zufolge soll der Luftalarm mit 5 Stunden und 37 Minuten der längste seit Kriegsbeginn am 24. Februar gewesen sein.Sitz des deutschen Konsulats in Kiew getroffen12.46 Uhr: Bei den russischen Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew ist auch ein Gebäude getroffen worden, in dem sich das deutsche Konsulat befindet. Das bestätigt ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin. Der Betrieb in dem Konsulat ist seit Kriegsausbruch eingestellt worden.Lambrecht kündigt Lieferung von Luftabwehrsystem IRIS-T an12.45 Uhr: Deutschland will in den kommenden Tagen ein neues Luftabwehrsystem an die Ukraine liefern. „Der neuerliche Raketenbeschuss auf Kiew und die vielen andere Städte macht deutlich, wie wichtig die schnelle Lieferung von Luftverteidigungssystemen an die Ukraine ist“, sagt Verteidigungsministerin Christine Lambrecht. „Deshalb unterstützen wir jetzt besonders mit Flugabwehrwaffen. In den nächsten Tagen steht das erste von vier hochmodernen Iris-T SLM Luftverteidigungssystemen zum wirksamen Schutz für die Menschen in der Ukraine bereit.“ Die restlichen drei Systeme sollten im kommenden Jahr folgen, ergänzt das Ministerium.Kiew: 83 Raketenangriffe auf Ukraine12.15 Uhr: An diesem Montag haben russische Truppen offenbar 83 Raketen auf die Ukraine abgefeuert. Das berichtet der „Kyiv Independent“. 17 Shahed-Drohnen seien eingesetzt worden. Von den 83 Raketenangriffen seien 43 von den ukrainischen Streitkräften abgeschossen worden. Das teilte ein Sprecher der ukrainischen Luftwaffe mit. Moldau: Russische Raketen über unserem Territorium11.51 Uhr: Über das Territorium der Republik Moldau sind nach deren Angaben drei russische Marschflugkörper geflogen. Sie seien von russischen Schiffen im Schwarzen Meer auf Ziele in der Ukraine abgefeuert worden und hätten den Luftraum der Republik Moldau durchquert, teilt Außenminister Nicu Popescu auf Twitter mit. Der russische Botschafter in dem Land sei einbestellt worden, um den Vorfall zu erklären. Die Republik Moldau, eine frühere Sowjetrepublik, grenzt im Osten an die Ukraine und im Westen an Rumänien, das sowohl in der EU als auch in der Nato ist.G7 treffen sich am Dienstag11.46 Uhr. Nach den russischen Raketenangriffen auf die Ukraine haben die G7-Staaten angekündigt, am Dienstag zu einer Sonderberatung zusammenzukommen. Das sagt Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin.Die Bundesregierung verurteilt die russischen Raketenangriffe auf die Ukraine, die zivile Infrastruktur zerstört sowie Tote und Verletzte gefordert hätten. Bundeskanzler Olaf Scholz habe bereits mit dem ukrainischen Präsidenten telefoniert und Hilfe Deutschlands beim Wiederaufbau der zivilen Infrastruktur zugesagt.Angriff auf Kiew: Spielplatz von Geschoss getroffen11.25 Uhr: Bei den russischen Angriffen auf Kiew wurden vor allem zivile Ziele getroffen. Unter anderem zerstörten die Projektile einen Kinderspielplatz im Schewtschenko-Park im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt. Videos auf Twitter zeigen den Krater eines Geschoss-Einschlags, direkt neben einem Klettergerüst und einem Sandkasten. London: Russische Truppen rücken auf Bachmut vor8.30 Uhr: In der Ostukraine rücken die russischen Truppen britischen Angaben zufolge weiter auf die strategisch wichtige Stadt Bachmut vor. „Russland räumt seinen eigenen offensiven Operationen im zentralen Donbass-Sektor, insbesondere in der Nähe der Stadt Bachmut, weiterhin hohe Priorität ein“, twittert das Verteidigungsministerium in London im Rahmen seines täglichen Lageberichts. In der vergangenen Woche seien die russischen Streitkräfte bis zu zwei Kilometer auf Bachmut herangerückt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Wochenende erklärt, dass ukrainische Truppen in der Nähe der Stadt in sehr schwere Kämpfe verwickelt seien. Bachmut liegt an einer Hauptstraße, die die Städte Slowjansk und Kramatorsk in der Industrieregion Donbass verbindet.Kiew, Dnipro und Lwiw: Explosionen in mehreren ukrainischen Großstädten7.50 Uhr: In der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat es am Morgen mehrere Explosionen gegeben. Sie hätten sich im Zentrum ereignet, teilt Bürgermeister Vitali Klitschko auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Betroffen sei der Stadtteil Schewtschenskiwskji. Details werde er später nennen. Reuters-Reporter berichten von einer schwarzen Rauchwolke, die über Gebäuden im Zentrum aufsteigt.Die ZDF-Reporterin Katrin Eigendorf schrieb bei Twitter, ukrainische Militärs hätten 75 Raketenangriffe gemeldet, 41 seien von der Luftabwehr abgefangen worden. Diese Nachricht bestätigte wenig später das Verteidigungsministerium der Ukraine bei Twitter.Mehrere Ziele im Zentrum von Kiew seien getroffen worden, teilte Klitschko mit. Er forderte die Menschen auf, Schutz zu suchen. Der staatliche Rettungsdienst sprach von mehreren Toten und Verletzten, wie der Sender Suspilne berichtet. Mehr dazu lesen Sie hier.Die Nacht im Überblick – Putin spricht von „Terrorakt“ durch Kiew5 Uhr: Für die schwere Explosion auf der Krim-Brücke macht Kremlchef Putin die Ukraine verantwortlich. Noch am Montag könnte Russlands Sicherheitsrat über eine Reaktion entscheiden. Hier lesen Sie einen Überblick zum Geschehen in der Nacht und einen Ausblick auf den Tag.Gouverneur: Saporischschja weiter unter Beschuss3.45 Uhr: Die Kämpfe in der ukrainischen Stadt Saporischschja halten auch in der Nacht an. „Infolge eines Raketenangriffs im Zentrum von Saporischschja wurde erneut ein mehrstöckiges Wohnhaus zerstört“, schreibt der Gouverneur der Region, Oleksandr Staruchin, in der Messaging-App Telegram. „Es gibt Verletzte.“Ex-Kremlchef Medwedew: „Terroristen“ müssen zerstört werden00.05 Uhr: Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat nach der schweren Explosion auf der Krim-Brücke die Vernichtung der Verantwortlichen gefordert. „Alle Berichte und Schlussfolgerungen sind gemacht. Russlands Antwort auf dieses Verbrechen kann nur die direkte Vernichtung der Terroristen sein“, sagte Medwedew, der mittlerweile Vize des russischen Sicherheitsrates ist, am Sonntagabend in einem Interview der kremlnahen Journalistin Nadana Friedrichson. „Darauf warten die Bürger Russlands“, meinte er zudem vor einer Sitzung des Sicherheitsrats an diesem Montag, die Präsident Wladimir Putin leiten wird.Montag, 10. OktoberScholz und Biden kritisieren nukleare Drohgebärden Moskaus23.50 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz und US-Präsident Joe Biden haben bei einem Telefonat die jüngsten nuklearen Drohgebärden Moskaus als unverantwortlich kritisiert. Sie seien sich einig gewesen, dass ein solcher Schritt außerordentlich gravierende Konsequenzen für Russland haben würde, teilt Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit.Russlands Weigerung, den internationalen Forderungen nach einer Beendigung der Kampfhandlungen nachzukommen, führe das Land in wachsende internationale Isolation. Scholz und Biden bekräftigten, dass Russlands Präsident Wladimir Putin nach wie vor aufgefordert bleibe, die Kriegshandlungen einzustellen und seine Streitkräfte komplett aus dem gesamten Gebiet der Ukraine abzuziehen.Selenskyj: „Ständiger Terror ist Russlands offensichtliche Absage an echte Verhandlungen“22.04 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Unmöglichkeit von Verhandlungen mit Russland bekräftigt. „Der ständige Terror gegen die Zivilbevölkerung ist Russlands offensichtliche Absage an echte Verhandlungen“, sagte Selenskyj in seiner Videobotschaft in der Nacht zum Montag. „Terror auf Staatsebene ist eines der schlimmsten internationalen Verbrechen.“ Kurz zuvor hatte Russlands Präsident Wladimir Putin den ukrainischen Geheimdienst für den kürzlichen Anschlag auf die Krim-Brücke verantwortlich gemacht und von einem „Terrorakt“ gesprochen.“Putin beschuldigt die Ukraine des Terrorismus? Das sieht sogar für Russland zu zynisch aus“, erwiderte daraufhin der Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, auf Twitter. Podoljak verwies auf jüngste Raketenangriffe in der südukrainischen Stadt Saporischschja, infolge dessen jüngsten Erkenntnissen nach mehr als ein Dutzend Menschen starben. „Nein, es gibt nur einen Terrorstaat – und die ganze Welt weiß, wer er ist.“Putin wirft Ukraine „Terrorakt“ auf Krim-Brücke vor19.43 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat den ukrainischen Geheimdienst SBU für die schwere Explosion auf der Krim-Brücke verantwortlich gemacht. „Es gibt keine Zweifel. Das ist ein Terrorakt, der auf die Zerstörung kritischer ziviler Infrastruktur der Russischen Föderation ausgerichtet war“, sagte Putin. Kiew hat eine Beteiligung an dem Anschlag bislang nicht eingeräumt.Bei der Vorbereitung des Terroranschlags hätten russische Bürger und ausländische Staaten mitgeholfen, sagte der Chef der nationalen Ermittlungsbehörde, Alexander Bastrykin, bei dem Treffen mit Putin, von dem Staatsmedien Videoausschnitte veröffentlichten.Russland und die Ukraine beschuldigen sich gegenseitig, für die Explosion verantwortlich zu sein. Mehr lesen Sie hier. Die Brücke zwischen der von Russland annektierten Halbinsel und dem russischen Festland hat neben einer symbolischen auch eine strategische Bedeutung: Über die Brücke schafft Russland militärisches Gerät und Versorgung zu seinen Truppen in der Ukraine.FSB wirft Ukraine mehr als 100 Angriffe auf russisches Staatsgebiet vor19.30 Uhr: Rund siebeneinhalb Monate nach Kriegsbeginn hat Russlands Inlandsgeheimdienst FSB der Ukraine mehr als 100 Angriffe auf russisches Staatsgebiet vorgeworfen – alleine seit Anfang Oktober. Insgesamt seien in den vergangenen Tagen 32 Ortschaften in den an die Ukraine grenzenden Gebieten Brjansk, Kursk und Belgorod beschossen worden, teilte der FSB am Sonntag mit. Damit habe die Zahl der Angriffe zuletzt deutlich zugenommen. Unabhängig überprüft werden konnte das nicht.Bei den Angriffen seien ein Mensch getötet und fünf weitere verletzt worden, hieß es aus Moskau weiter. Seit Beginn des Krieges, den Russland Ende Februar mit dem Einmarsch in die Ukraine initiiert hat, wirft Moskau der Ukraine immer wieder den Beschuss grenznaher Gebiete vor. Die Opferzahlen auf russischer Seite stehen allerdings in keinem Verhältnis zu den verheerenden Kriegsfolgen in der Ukraine.AKW Saporischschja wieder an externe Stromversorgung angeschlossen18.41 Uhr: Das Atomkraftwerk Saporischschja ist der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA) zufolge wieder an das externe Stromnetz angeschlossen. Die am Samstag beschädigte Verbindung sei wieder hergestellt, teilt IAEA-Chef Rafael Grossi auf Twitter mit. Das sei nur vorübergehend eine Erleichterung in einer ansonsten unhaltbaren Situation. Nach dem Ausfall der Stromleitung durch Beschuss wurde das AKW über seine Notfall-Dieselgeneratoren versorgt.Ukrainisches Militär: Knapp 1.200 Quadratkilometer in Cherson zurückerobert17.09 Uhr: Die Ukraine hat dem Militär zufolge im Rahmen ihrer Gegenoffensive in der Region Cherson 1170 Quadratkilometer zurückerobert. Die Ukraine mache Fortschritte, sagt die Sprecherin des Militärkommandos im Süden, Natalia Humenjuk. Es müsse aber noch viel getan werden, um die Geländegewinne zu halten.Moskau: Putin spricht am Montag zum Sicherheitsrat16 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat für Montag eine Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates einberufen, die mit einer Ansprache des Präsidenten beginnen soll. Das teilte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur „Ria“ mit. Die Themen der Sitzung wurden nicht benannt.Am Vortag hatte Peskow erklärt, dass Putin trotz der schweren Explosion auf der strategisch wichtigen Krim-Brücke nicht beabsichtige, in den nächsten Tagen zu den Russen zu sprechen. Politische Beobachter hatten eine Ansprache des Präsidenten angesichts der schweren Schäden an der Brücke für wahrscheinlich gehalten.Experte analysiert Atomdrohung: Hier verliert Putin die KontrollePutin will „alle Mittel“ einsetzen und schürt die Angst vor einem Atomschlag. Der Blick hinter die starre Fassade des Kremlchefs vor der Kamera lässt einen Experten zu einem beunruhigenden Schluss kommen. Mehr dazu lesen Sie hier.Russland: Zugverkehr auf Krim-Brücke wieder nach Plan12.59 Uhr: Nach der schweren Explosion auf der Brücke zwischen Russland und der von ihm annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim läuft der Zugverkehr nach russischen Angaben wieder nach Plan. Das gilt zunächst für den Güter- und Fernverkehr, am Abend solle auch der Regionalverkehr wieder beginnen, teilte das Verkehrsministerium in Moskau mit.Das Ministerium veröffentlichte auch ein Foto der verbrannten Güterzug-Waggons, die am Samstag in Flammen aufgegangen waren. Die Aufräumarbeiten dauerten demnach an. Im Autoverkehr hingegen kam es zu stundenlangen Wartezeiten an der Brücke, wie Medien berichteten.London: Kapazität der Straßenbrücke zur Krim deutlich verringert11.14 Uhr: Die Explosion auf der Brücke zwischen Russland und der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim dürfte nach Ansicht britischer Experten die Kapazität der Straßenverbindung erheblich verringert haben. Zwei der vier Fahrspuren seien auf einer Länge von 250 Metern eingestürzt. Die anderen beiden Spuren würden aber wahrscheinlich wieder genutzt, hieß es in dem täglichen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg des britischen Verteidigungsministeriums am Sonntag.Wie schwer die daneben verlaufende Schienenverbindung beschädigt ist, sei unklar, „aber jegliche schwerere Störung ihrer Kapazität wird höchstwahrscheinlich einen erheblichen Einfluss auf die bereits angespannten Fähigkeiten Russlands haben, seine Kräfte in der Südukraine zu versorgen“, so die Mitteilung.Kremlchef Wladimir Putin dürfte der Vorfall nach Ansicht der britischen Experten persönlich getroffen haben. „Es kam Stunden nach seinem 70. Geburtstag, er hatte die Brücke persönlich gesponsert und eröffnet und der beauftragte Bauunternehmer war sein Kindheitsfreund Arkady Rotenberg“, hieß es in der Mitteilung weiter.Experte: Mobilisierung beschleunigt Überalterung in Russland10.15 Uhr: Die Mobilisierung von Hunderttausenden Soldaten in Russland werde das Problem der Überalterung in der russischen Gesellschaft verschärfen. Das sagte der russisch-amerikanische Ökonom Oleg Itskhoki dem „Spiegel“. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass sie eingezogen und im Falle eines Einsatzes getötet oder schwer verwundet werden, sei vielen nicht klar, meint Itskhoki.Zunächst sei die Corona-Pandemie für Russland demografisch verheerend gewesen, nun überstiegen die Folgen des Krieges dies noch um ein Vielfaches, sagte er weiter. „Der Krieg (…) dürfte bis zu 500.000 Getötete und Versehrte in den jungen Altersgruppen hervorbringen.“Hinzu komme, dass seit Beginn des Krieges bis zu 450.000 vorwiegend jüngere Russen das Land verlassen hätten und seit Beginn der Mobilisierung noch einmal mindestens 300.000. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am 21. September eine Teilmobilmachung verkündet. Demnach sollen 300.000 Menschen aus Russland in den Kriegsdienst eingezogen werden.Tote bei Raketenangriff auf Saporischschja5.58 Uhr: Bei dem nächtlichen russischen Raketenangriff auf Saporischschja sind mindestens 17 Menschen getötet worden. „Als Ergebnis eines nächtlichen Raketenangriffs auf Saporischschja wurden Wohnhäuser und Straßen in einem Wohngebiet der Stadt beschädigt“, schreibt Anatoli Kurtev, Sekretär der Stadtverwaltung, auf Telegram. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist bekannt, dass 17 Menschen gestorben sind.“Das Wichtigste aus der Nacht5 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hält sich bedeckt, was die Ursachen der Explosion auf der Krim-Brücke angeht. Gleichzeitig berichtet er über schwere Kämpfe in der Region Donezk. In Saporischschja ist erneut eine Rakete eingeschlagen. In Cherson soll die russische Verwaltung eine Evakuierung vorbereiten. Lesen Sie hier, was in der Nacht geschah.Taucher sollen Krim-Brücke untersuchen4.55 Uhr: Russische Taucher untersuchen heute die Schäden, die durch die starke Explosion auf der Straßen- und Eisenbahnbrücke zur Krim entstanden sind. Russische Nachrichtenagenturen zitieren den stellvertretenden Ministerpräsidenten Marat Khusnullin mit den Worten, die Taucher werden um 6 Uhr morgens (Ortszeit; 5 Uhr MESZ) mit der Arbeit beginnen. Eine detailliertere Untersuchung oberhalb der Wasserlinie soll bis zum Ende des Tages abgeschlossen sein.So können Sie für die Ukraine spendenAngesichts der Nachrichten aus der Ukraine fühlen sich viele Menschen hierzulande machtlos. Wenigstens mit einer Spende möchten sie helfen. Hier finden Sie eine Auswahl an Hilfsorganisationen.Die vorherigen Nachrichten finden sie hier im Vorgänger-Newsblog.

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