Die Republikaner im Justizausschuss des Repräsentantenhauses wollen Mitglieder der Familie des US-Präsidenten Joe Biden vorladen. Die Vorladungen an Bidens Sohn Hunter sowie James Biden, den Bruder des Präsidenten, wurden bereits ausgegeben, teilte das Repräsentantenhaus mit. Dabei handelt es sich um einen weiteren Versuch der Republikaner, Biden ein Fehlverhalten nachzuweisen und eine Amtsenthebung zu erwirken. Bisher verlief dieses Bestreben erfolglos.

Dieser Schritt des Ausschussvorsitzenden James Comer war seit langem erwartet worden. Die Republikaner sprechen von einem beunruhigenden Bild der Einflussnahme durch Bidens Familie im Zuge von Geschäften, insbesondere im Ausland. In den Vorladungen wird gefordert, dass Hunter und James Biden sowie der ehemalige Geschäftspartner Rob Walker vor dem Justizausschuss aussagen. 

Bislang keine Beweise für Machtmissbrauch bekannt

Die Abgeordneten haben zudem gefordert, dass James Bidens Frau Sarah Biden sowie die Frau des verstorbenen zweiten Sohns des US-Präsidenten Beau, Hallie Biden, freiwillig zu Befragungen erscheinen, von denen Abschriften erstellt werden sollen. 

James und Hunter Biden äußerten sich zunächst nicht zu der Angelegenheit. Sowohl das Weiße Haus als auch die persönlichen Anwälte der Familie Biden haben die Ermittlungen als politisch motiviert abgetan, um dem Präsidenten zu schaden. Sie sagen, die Untersuchung sei ein unverhohlener Versuch, den früheren Präsidenten Donald Trump zu unterstützen. Dieser will bei der kommenden Wahl erneut antreten.

Bereits seit Januar ermitteln die Republikaner gegen Bidens Familie. Comer gibt an, der Ausschuss habe „einen Berg von Beweisen“ zutage gefördert, die belegten, dass der Präsident seine Macht missbraucht habe und wiederholt darüber gelogen habe, dass es eine „Mauer“ zwischen seiner politischen Tätigkeit und den privaten Geschäften seiner Söhne gebe. Bislang sind jedoch keinerlei Beweise bekannt geworden, dass Biden in seinem jetzigen Amt oder seinen vorherigen Ämtern seine Rolle missbraucht oder Bestechungen angenommen hätte.

Korrekturhinweis: In einer früheren Version des Artikels hieß es, der Justizausschuss im Repräsentantenhaus wolle zwei Söhne des Präsidenten vorladen. Bei James Biden handelt es sich allerdings um den Bruder Joe Bidens. Wir haben den Fehler korrigiert und bitten, ihn zu entschuldigen.

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